Michael Caine

Die wilde 13

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Sir Michael Caine wird heute stolze 90 Jahre alt und dies ist natürlich Grund genug, nach langer Pause wieder eine Vorstellung zu schreiben. Caine wirkte in bisher über 160 Film- und Serienproduktionen mit und ist bis heute aktiv.

Der Brite wurde als Maurice Joseph Micklewhite am 14.03.1933 in Bermondsey, East London geboren und schlug sich nach der Schule erstmal mit vielen Jobs am Bau oder der Gastronomie durch. Nach dem Koreakrieg wand er sich der Schauspielerei zu und auch dort musste er zunächst mit kleinen TV-Rollen seinen Unterhalt bestreiten. Doch nach und nach konnte er Fuss fassen und spielte auch am Theater, so das er letztendlich 1964 seine erste größere Rolle in Zulu ergattern konnte. Nur ein Jahr später konnte er als Agent "Harry Palmer" in Ipcress sich einen noch größeren Publikum bekanntmachen und als egozentrischer Liebhaber Alfie (1966) dann endgültig seinen Durchbruch feiern. Seinen Künstlernamen "Michael Caine" entlieh er sich übrigens zu Beginnn seiner Karriere vom Kriegsfilm Die Caine war ihr Schicksal.

In den 70er und 80er Jahren wechselte seine Rollenauswahl stetig zwischen Kunst und Kommerz, so das es sowohl filmische Highlights wie z.B. Der Mann, der König sein wollte (1975), Dressed to Kill (1980), Hannah und ihre Schwestern (1986 und sein erster Oscar!) oder Mona Lisa (1986) gibt wie auch ziemliche Rohrkrepierer wie z.B. Jagd auf die Poseidon (1979) oder Der weisse Hai - Die Abrechnung (1987), die nur existieren, weil sie sehr erfolgreiche Vorgängerfilme haben. Beides vereinen konnte er dann wunderbar mit der Komödie Zwei hinreissend verdorbene Schurken (1988), wo er neben Steve Martin und der viel zu früh verstorbenen Glenne Headley glänzen konnte.

Die 90er verliefen dann eher ruhig doch zum Abschluss der Dekade haute Caine dann mit Gottes Werk und Teufels Beitrag (1999) noch mal einen raus und gewann verdient seinen zweiten Oscar (insgesamt wurde er bisher 6 mal nominiert und ist einer der höchstdekorierten Schauspieler aller Zeiten!). Mit Quills (2000) und Der stille Amerikaner (2002) konnte er ebenfalls überzeugen bis er dann ab 2005 in Christopher Nolans Batman-Trilogie die Rolle des Butlers "Alfred" übernahm. Spätestens jetzt kannt ihn jedes Kind und er war nun stets präsent in den Lichtspielhäusern dieser Welt. Ob in Nolans weiteren (Meister)Werken Prestige (2006), Inception (2010), Interstellar (2014), Dunkirk (2017) oder 2020 in Tenet, in Die Unfassbaren 1 & 2 (2013/16), der superben Dystopie Children of Men (2006) oder der Dramödie Ewige Jugend aus dem Jahre 2015, er war stets eine schauspielerische Instanz, die sich nie für den Mittelpunkt hielt aber mit Charme, Augenzwinkern und britisch, unterkühlter Präsenz alle Blicke auf sich zog. Sogar als Rächer in Harry Brown (2009) machte er in einer fragwürdigen Rolle alles richtig.

Möge Michael Caine, der 2000 zum Ritter geschlagen wurde, noch viele gesunde Jahre an der Seite seiner zweiten Frau Shakira (verheiratet seit 1973, die beiden haben eine Tochter) bleiben und uns noch mit einigen Rollen erfreuen.

Alles Gute, Sir Michael Caine!
 

Agent Orange

Tonmeister
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Passend dazu, gibt es auch aktuell auf ARTE eine Dokumentation über ihn. Muss ich mir auch noch ansehen, vorzuweisen hat der gute Mann immerhin einiges :respekt:
 

Willy Wonka

Locationscout
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Eine sehr schöne Vorstellung. Vielen Dank. :)

Ich habe Michael Caine zu Beginn vor allem als älteren Schauspieler kennengelernt. Ich glaube einer der ersten Filme, die ich mit ihm gesehen habe, war Gottes Werk und Teufels Beitrag. Kurz darauf folgten dann die Batman-Filme, die anderen Nolan-Filme sowie The Weather Man, Children of Men und vor allem 1 Mord für 2. Ein geniales Kammerspiel mit Jude Law. Und erst hinterher habe ich gelesen, dass es sich um ein Remake handelte und Michael Caine bereits im Original mitgespielt hat. Dort hatte er die Rolle des jüngeren Mannes, die im Remake von Jude Law verkörpert wurde, gespielt. Bis heute habe ich den Film Mord mit kleinen Fehlern leider noch nicht gesehen. Die DVD erschien aber auch erst vor ein paar Jahren zum ersten Mal in Deutschland.

Von seinen früheren Filmen habe ich über die Jahre auch viele gesehen und bei einigen habe ich ihn gar nicht mehr in Erinnerung, was evtl. daran liegen könnte, dass seine Rolle so klein war oder ich mit dem jungen Michael Caine noch gar nicht vertraut war. Ich denke da zu Beispiel an Filme wie Luftschlacht um England und Die Brücke von Arnheim. Viele bedeutende frühen Filme seiner Karriere wie Ipcress, Alfie, Get Carter, Der Mann, der König sein sollte habe ich bis heute noch nicht gesehen.

Ich bin jetzt gerade einmal seine Filmographie durchgegangen und habe geschaut, wie viele Filme mit ihm ich in der Sammlung habe und wie viele Filme ich bereits gesehen habe.

Gesehene Filme mit Michael Caine: 24
Filme in der Sammlung: 25

Und da ich nicht alle gesehene Filme gar nicht in der Sammlung stehe habe, zeigt sich das ich noch einige ungesehene im Regal stehen habe. Unter anderem Zwei hinreißend verdorbene Schurken und Der Mann, der König sein sollte.
 

Russel Faraday

Filmvisionaer
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"Die Brücke von Arnheim" läuft heute abend 20:15 Uhr übrigens auf arte. Danach gibt es noch ein Potrait von/über Michael Caine. Könnte mal wieder "Get Carter" sichten. Die letzte Anschauung ist schon wieder einige Wochen her.

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Die wilde 13

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Zwei hinreißend verdorbene Schurken
Der ist so geil und mein Lieblingsfilm mit Caine wobei...
...die beiden auch noch ungesehen sind. Get Carter ist übrigens sehr stark und ist leider in meiner Vorstellung untergegangen. Aber bei einer Filmographie von 160 Filmen... ;)

Eine sehr schöne Vorstellung. Vielen Dank.
Danke, wurde ja mal wieder Zeit.
 

Russel Faraday

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Ich kenne nur das Remake mit Stallone. :o :-o Wobei dort Michael Caine ja auch mitspielt. ;)
Das Remake bitte ganz schnell vergessen und das Original anschauen. Ist der vermutlich beste britische Gangsterfilm aller Zeiten. Also auch zukünftiger Zeiten.

Lief leider seit ewigen Zeiten nicht im TV. Mit einer VÖ in D sieht es auch mau aus. Blick ins Ausland lohnt aber. Die UHD, die letztes Jahr in UK vom BFI veröffentlich wurde, ist ganz vorzüglich.
 

Die wilde 13

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Lief leider seit ewigen Zeiten nicht im TV. Mit einer VÖ in D sieht es auch mau aus. Blick ins Ausland lohnt aber. Die UHD, die letztes Jahr in UK vom BFI veröffentlich wurde, ist ganz vorzüglich.
Der lief vor ein paar Jahren im WDR, leider habe ich die Aufnahme nicht mehr. :( Das immer noch kein deutscher Silberling erschienen ist, ist gelinde gesagt eine Schande! Die britische UHD ist ohne deutschen Ton für mich leider unbrauchbar wobei die Edition schon sehr schick ist. DAS nenne ich eine angemessene Veröffentlichung! :hoch:
 

Dwayne Hicks

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Bin dann wohl der einzige der mit Get Carter so rein garnix anfangen kann, weder original noch Remake. Für mich funktionieren Rachestories nur wenn ich sowas wie eine Sympathie für den Rächer aufbringen kann....das war mir bei Caine und seinen Assi Methoden nicht möglich. Absolut widerwärtiger Charakter der kein Stück besser ist das die, die er killt.
 

Russel Faraday

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Bin dann wohl der einzige der mit Get Carter so rein garnix anfangen kann, weder original noch Remake. Für mich funktionieren Rachestories nur wenn ich sowas wie eine Sympathie für den Rächer aufbringen kann....das war mir bei Caine und seinen Assi Methoden nicht möglich. Absolut widerwärtiger Charakter der kein Stück besser ist das die, die er killt.
Ja, scheint mir auch so. :D

Im Grunde weiß ich sehr genau, was du meinst. Für gewöhnlich bin ich der erste, der zu meckern anfängt, wenn man mir irgendwelche Unsympathen vorsetzt, mit denen ich nun mitfiebern soll ("Star Trek: Discovery" und "Die Sopranos" fallen mir spontan ein), die mir aber entweder komplett egal sind oder denen ich allerlei Übel an den Hals wünsche. In "Get Carter" hat das aber Methode und arbeitet auf einem ganz anderen Niveau: Carter ist ein Drecksack, der gar nicht sympathisch sein soll. Er ist ein schwerer Junge, ein wirklich übler Bursche auf einer Rachemission für einen Menschen, von dem wir nichts wissen und auch weiter nichts erfahren, außer daß er halt Carters Bruder ist. Carters Methoden sind daneben, weil er daneben ist. An dieser Figur ist nichts nett. Er ist kein verkannter Anti-Held, sondern einfach nur ein Verbrecher, der die Dinge auf die einzige Art behandelt, die er kennt: mit Gewalt und Schmutz. Das macht diesen nihilistischen, extrem zynischen Film für mich so faszinierend, zumal Michael Caine seinen Carter absolut großartig verkörpert.
 
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