Mega Python vs. Gatoroid

Russel Faraday

Filmvisionaer
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Mega Python vs. Gatoroid


Professor Nicki ist nicht allzu helle: nachdem sie die jüngst aus einem Labor geklauten Pythons (nein, nicht die Montys) in den Everglades aussetzt, vermehren sich die Tierchen prächtig und gehen auf Mensch und Fauna gleichermaßen los. Dies pisst Park Rangerin Terry ziemlich an, zumal ihr Anverlobter von einem der fiesen Kriecher zum Frühstück verspeist wurde. Da Terry nicht heller als Nicki ist, will sie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben und verfüttert sie experimentelle Super-Anabolika an ortsansässige Alligatoren (ihr Plan: die Krokos können nun etwas gegen die Pythons… nein, noch immer nicht die Montys, ausrichten), worauf diese zum Riesenwuchs neigen, sich mit dem schlängelnden Getier zusammentun und anfangen, im Großraum Miami die gesamte Bevölkerung zu dezimieren.

The Asylum. Genug gesagt, oder? „MP vs. G“ ist einer dieser Filme, die so dermaßen blöde sind, dass man sie schon gesehen haben muss, um es glauben zu können. Und auch dann glaubt man es vermutlich nicht.

Bemerkenswert an diesem Monsterhorrormachwerk von 2011 aus der Trashbude Asylum sind zwei Dinge: die Hauptrollen sind mit den Pop-Sternchen und Bühnenkonkurrentinnen Tiffany und Debbie Gibson besetzt (Cat Fight und „Torten ins Gesicht der anderen gedrückt inklusive), und auf dem Regie-Stuhl hat sich immerhin Mary Lambert niedergelassen, der die Kinowelt „Friedhof der Kuscheltiere“ zu verdanken hat (der Karriere hat’s leider wenig geholfen). So ist es wohl letzten Endes vor allem ihr zu verdanken, dass sich „MP vs. G“ etwas von anderen Produktionen ähnlicher Machart unterscheidet, da Fr. Lambert zumindest inszenatorisch nicht viel vorzuwerfen ist (für das mickrige Budget und die grundüblen Effekte kann sie nix… für das saublöde Drehbuch übrigens auch nicht): nach etwa zehnsekündiger Exposition ist der geneigte Zuschauer nämlich schon mittendrin, statt nur dabei. Mary Lambert drückt das Gaspedal über die knapp 90 Minuten Laufzeit permanent durch. Der Film hat überhaupt keinen Leerlauf, hält sein Tempo tatsächlich über die ganze Distanz konsequent aufrecht und macht dadurch sehr viel mehr Spaß als andere Stinker vergleichbaren Kalibers.

Dass an Tiffany und Debbie Gibson keine Oscaranwärterinnen verlorengegangen sind, ist rasch klar, wobei sich vor allem Tiffany nicht gerade mit Ruhm bekleckert und permanent überfordert wirkt, während die Gibson sich da schon ‚etwas’ besser schlägt. Abgerundet von A Martinez, dem dritten etwas bekannteren Gesicht im Cast (und dem Cameo eines Monkeys), sind die nennenswerten Schauspielleistungen auch schon wieder am Ende angekommen. Der Rest ist ohnehin nur Schlangen- und Alligatorenfutter, welches vorzugsweise recht splattrig aus dem Leben scheidet. Die FSK hatte einen guten Tag, denn mit durch die Gegend rollenden Extremitäten aus Gummi und Plastik wird nicht gegeizt.

Die Musik (für mich immer ein wichtiger Punkt) fällt nicht übel aus, die wirklich unterirdischen Computereffekte dafür umso mehr, denn hier stimmt nun gar nix mehr: schlecht gerenderte Viecher, die durchs Gebüsch stapfen oder Körperteil für Körperteil nach diversen Sprengungen vom Himmel tropfen, laden zum herzhaften Mitlachen ein. Lustig, dass man sich im Making Of ob dieser Arbeit auch noch auf die Schultern klopft, aber für zweifuffzich in beliebigen Währungseinheiten war wohl einfach nicht mehr drin. Wenn die Schlangen und Gatoren dann zum Großangriff auf Miami starten (der ruhig ein paar Minuten länger hätte andauern dürfen), bleibt wahrlich kein Auge trocken, und der Film entfaltet sein ganzes, hochamüsantes Trashpotential, denn hier nimmt sich nun bewusst keiner mehr ernst. Man muss es mal erlebt haben, einen Python (den Monty-Gag spare ich mir jetzt) beim Komplettverspeisen eines ganzen Zuges (sic!) beobachten zu dürfen. Hach, was haben wir gelacht.

Unterm Strich ein gelungenes Trash-Vergnügen der besonders doofen Art. Ausnahmsweise mal ohne Haie.
 

Filmfan1972

Filmgott
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Deinen Beitrag kann ich nur zustimmen :)
Hatte mich auch gewundert das der Film schon von 2011 war.
Aber er funktioniert.....:)
 
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