Mörderland

2moulins

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Mörderland:

#02 02.02.17 2moulins
 
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2moulins

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Mörderland


Schon die Titelsequenz zeigt ungewöhnliche Bilder: Beeindruckende Luftaufnahmen, die aus einer Dokumentation wie "Home" oder "Unsere Erde" entliehen sein könnten. Sie zeigen Landschaften im Marschland Südspaniens und wirken wie medizinische Nahaufnahmen von Körperinnereien, Gehirn, Blutgefäße, Herz ....

Die Kriminalstory spielt im Jahr 1980, nach der Franco-Diktatur, in der sich die Menschen noch nicht so recht an die Demokratie gewöhnt haben. Zwei Ermittler, die sehr unterschiedlich denken und agieren, sich entsprechend nicht richtig "grün" sind, sollen in der kargen und dünn bevölkerten Sumpflandschaft zwei vermisste Mädchen wiederfinden, was letztendlich zum Fall eines Serienmörders mutiert.

Einer der beiden Ermittler hatte früher offensichtlich mit dem Regime zu tun und verhält sich nicht gerade zimperlich, wenn er Leute verhört. Da wird Gewalt angewandt, auch wenn er es mit einem alten Mütterchen zu tun hat. Sein jüngerer Partner legt da mehr Wert auf die neue Staatsform und hält sich zurück.

Man spürt förmlich die sengende Hitze, die Grillen zirpen, Moskitos surren, Vögel zwitschern, Wasser plätschert aus allen Kanälen, so dass sich oft eine tolle Atmosphäre im Heimkino entfaltet. Die Bilder sind stets in bräunlichen Erdtönen gehalten, wirken manchmal aber etwas blass oder überstrahlt.

Das alles ist interessant anzusehen und mal 'was anderes, als der sonst übliche Standard. Die Aufspürung des Täters geschieht fast beiläufig und unspektakulär.

Schade ist, dass es einige Szenen oder Handlungsverläufe gibt, die in Andeutungen hängen bleiben und nicht zu Ende geführt werden. Dennoch kann man sich das mal ansehen. Wer ein Faible für interessante Bilder, düstere Optik und Interesse an ungewöhnlichen Schauplätzen hat, wird nicht enttäuscht werden.

Vergleiche mit "True Detective" (erste Staffel) werden gezogen und sind nicht ganz von der Hand zu weisen, obwohl die psychologische Tiefe der Serie allein schon aus zeitlichen Gründen nicht im Ansatz erreicht werden kann. Vergleiche mit "Sieben", die auf dem Cover gezogen werden, halte ich allerdings für überzogen und unangebracht. Eine Verwandtschaft mit Fincher's Handschrift ist dagegen im Ansatz erkennbar.

Ein absoluter Blindkauf, der mich positiv überraschte.

Gute 7/10
 

deadlyfriend

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Wow! Hier existiert eine Rezension :respekt:Habe den in meinem "Spanien-Rundgang" ebenfalls mitgenommen und fand den richtig stark. Mich erinnerte er total an skandinavische Filme, was durch seine wundervolle Ruhe, die Musik und auch die Luftaufnahmen passierte. Nur die Hitze passte nicht :D Trotzdem eine Empfehlung, an alle die skandinavische Thriller mögen. @Tarantino1980


Schon die Titelsequenz zeigt ungewöhnliche Bilder: Beeindruckende Luftaufnahmen, die aus einer Dokumentation wie "Home" oder "Unsere Erde" entliehen sein könnten. Sie zeigen Landschaften im Marschland Südspaniens und wirken wie medizinische Nahaufnahmen von Körperinnereien, Gehirn, Blutgefäße, Herz ....
Direkt diese Sequenz mit der wundervoll zurückhaltenden Musik hat mich sofort begeistert und mich für den Film geöffnet.
Die Kriminalstory spielt im Jahr 1980, nach der Franco-Diktatur, in der sich die Menschen noch nicht so recht an die Demokratie gewöhnt haben. Zwei Ermittler, die sehr unterschiedlich denken und agieren, sich entsprechend nicht richtig "grün" sind, sollen in der kargen und dünn bevölkerten Sumpflandschaft zwei vermisste Mädchen wiederfinden, was letztendlich zum Fall eines Serienmörders mutiert.

Einer der beiden Ermittler hatte früher offensichtlich mit dem Regime zu tun und verhält sich nicht gerade zimperlich, wenn er Leute verhört. Da wird Gewalt angewandt, auch wenn er es mit einem alten Mütterchen zu tun hat. Sein jüngerer Partner legt da mehr Wert auf die neue Staatsform und hält sich zurück.
Gerade die Hintergründe, die eigentlich unmerklich den Vordergrund bilden, fand ich bärenstark.
Man spürt förmlich die sengende Hitze, die Grillen zirpen, Moskitos surren, Vögel zwitschern, Wasser plätschert aus allen Kanälen, so dass sich oft eine tolle Atmosphäre im Heimkino entfaltet. Die Bilder sind stets in bräunlichen Erdtönen gehalten, wirken manchmal aber etwas blass oder überstrahlt.
Diese Atmosphäre hatte mich sofort gepackt, denn man konnte die Hitze einfach spüren. Die gesamte Umgebung war immer wahnsinnig greifbar für den Zuschauer, sodass man sich mittendrin befand. Fand ich optisch sehr beeindruckend und hat mir sehr gefallen.
Das alles ist interessant anzusehen und mal 'was anderes, als der sonst übliche Standard. Die Aufspürung des Täters geschieht fast beiläufig und unspektakulär.
Beiläufig fand ich es jetzt nicht. Eher zielgerichtet. Allerdings bleiben viele Hintergründe im Dunkeln. Das ist für mich tatsächlich der einzige Kritikpunkt, aber das war anscheinend nicht der Hauptfokus des Regisseurs.
Schade ist, dass es einige Szenen oder Handlungsverläufe gibt, die in Andeutungen hängen bleiben und nicht zu Ende geführt werden. Dennoch kann man sich das mal ansehen. Wer ein Faible für interessante Bilder, düstere Optik und Interesse an ungewöhnlichen Schauplätzen hat, wird nicht enttäuscht werden.
Ich war tatsächlich sehr begeistert und bis auf die fehlende Hintergrundgeschichte, gefiel mir der Film wahnsinnig gut.
Vergleiche mit "True Detective" (erste Staffel) werden gezogen und sind nicht ganz von der Hand zu weisen, obwohl die psychologische Tiefe der Serie allein schon aus zeitlichen Gründen nicht im Ansatz erreicht werden kann.
Durch "Mörderland" und den immer wieder gelesenen Bezug zu "True Detective", werde ich irgendwann bestimmt mal in die Serie reinschauen.
Vergleiche mit "Sieben", die auf dem Cover gezogen werden, halte ich allerdings für überzogen und unangebracht. Eine Verwandtschaft mit Fincher's Handschrift ist dagegen im Ansatz erkennbar.
Gehe ich komplett konform!
Ein absoluter Blindkauf, der mich positiv überraschte.
Dito! Hatte den ebenfalls blind gekauft und bin sehr angetan.
 

Tarantino1980

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Trotzdem eine Empfehlung, an alle die skandinavische Thriller mögen. @Tarantino1980
Danke für die Empfehlung, welche mir bereits @2moulins hier im Zuletzt gesehen Tread einmal ausgesprochen hatte. Der Film wird auf jeden Fall noch nachgeholt, nur es fehlt einfach die Zeit dafür irgendwie bzw. häufig auch die richtige Stimmung.

Da ich aber auch vor habe mich mit Alejandro Amenábar weiter zu beschäftigen, habe mir ja seine Filme zumindest physikalisch schonmal alle in die Sammlung gestellt, werde ich danach bestimmt auch wieder total im "Spanien Flow" sein und werde spätestens dann bestimmt auch einen Abstecher ins Mörderland machen. Nur wann dies sein wird kann ich aktuell wirklich nicht einschätzen.
 

2moulins

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Hatte den ebenfalls blind gekauft und bin sehr angetan.
Freut mich sehr, dass Du auf den Film und die KK gestoßen bist. Ich sah „Mörderland“ mittlerweile schon mehrmals, weil mir die Atmosphäre und die Bilder nachhaltig gefielen.

Falls Du mal über die deutsche Produktion „Freies Land“ stolpern solltest, wirst Du ein ‚Déjà vu‘ erleben. Dort hat man die Handlung ins Hinterland der ehemaligen DDR verlegt - mit Stasi-Thematik im Hintergrund. Fand ich auch sehr gut gemacht.
Durch "Mörderland" und den immer wieder gelesenen Bezug zu "True Detective", werde ich irgendwann bestimmt mal in die Serie reinschauen.
Die erste Staffel von „True Detective“ ist die bisher beste und wird Dir sicher gefallen!
 

deadlyfriend

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Freut mich sehr, dass Du auf den Film und die KK gestoßen bist. Ich sah „Mörderland“ mittlerweile schon mehrmals, weil mir die Atmosphäre und die Bilder nachhaltig gefielen.
Ja, ich wollte eine Rezension verfassen und habe mich gefreut, das du bereits eine hinterlegt hast. Wie dich auch, haben mich die Bilder und eben die Atmosphäre fasziniert. Auch dass das Ende der Franco-Ära nicht mit dem Holzhammer, sondern subtil eingeflossen ist, war für mich ein großer Pluspunkt. Es war durchgehend vorhanden, aber selten ein Thema. Die Art und Weise hat mir sehr gefallen.
Der einzige Kritikpunkt war für mich, das eben ein größeres Netzwerk angedeutet wurde, was aber nicht weiter thematisiert wurde. Ein Einzeltäter wäre hier für mich die bessere Wahl gewesen.
Falls Du mal über die deutsche Produktion „Freies Land“ stolpern solltest, wirst Du ein ‚Déjà vu‘ erleben. Dort hat man die Handlung ins Hinterland der ehemaligen DDR verlegt - mit Stasi-Thematik im Hintergrund. Fand ich auch sehr gut gemacht.
:nice: Sollte heute im Briefkasten sein! Ich hatte natürlich über Mörderland noch ein wenig gelesen und dabei fiel mir das Remake auf, welches ziemlich gut bewertet wurde. Also habe ich es direkt eingetütet.
Die erste Staffel von „True Detective“ ist die bisher beste und wird Dir sicher gefallen!
Denke ich inzwischen auch und behalte das in der Hinterhand.
 

2moulins

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:nice: Sollte heute im Briefkasten sein! Ich hatte natürlich über Mörderland noch ein wenig gelesen und dabei fiel mir das Remake auf, welches ziemlich gut bewertet wurde. Also habe ich es direkt eingetütet.

:hoch: :D

(Zu diesem habe ich mich lediglich unter „Zuletzt gesehen“ mal positiv geäußert.)
 

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:hoch: :D

(Zu diesem habe ich mich lediglich unter „Zuletzt gesehen“ mal positiv geäußert.)
Ich bin gespannt, allerdings hat sich der Versand wohl verzögert. Naja, bis zum Wochenende wird er da sein. Den Beitrag im Container habe ich mit Sicherheit nicht mitbekommen, da ich dort eher selten bis gar nicht reinschaue.
 

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Falls Du mal über die deutsche Produktion „Freies Land“ stolpern solltest, wirst Du ein ‚Déjà vu‘ erleben. Dort hat man die Handlung ins Hinterland der ehemaligen DDR verlegt - mit Stasi-Thematik im Hintergrund. Fand ich auch sehr gut gemacht.

Den habe ich am Wochenende auch gesehen. Er war in jedem Fall gut gemacht und durch das Deutsche Thema auch sehr gut ausgefeilt. Problematisch hingegen fand ich, das man quasi ein 1:1 Remake erschaffen hat, ohne eigene Ideen. Also den Plot komplett übernommen und auf Deutschland umgeschrieben. Teilweise wurden sogar die gleichen Dialoge verwendet. Das hat es bei mir dann automatisch etwas schwerer, da ich das Original ja kurz zuvor gesehen hatte. Wenn man allerdings mit dem hier anfängt, hat man einen sehr guten Film und er ist durch den Hintergrund bestimmt einfacher zu verstehen. Zumindest vermute ich mal, das der durchschnittliche TV Zuschauer die spanische Atmosphäre nicht immer nachvollziehen wird, da ich festgestellt hatte das ein Großteil hier gar nicht weiß, das bis Mitte der 70er in Spanien eine Diktatur herrschte. Deswegen hat die deutsche Variante für mich durchaus eine Berechtigung, in Zukunft werde ich aber wohl eher auf das Original zurückgreifen.
 

2moulins

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Deswegen hat die deutsche Variante für mich durchaus eine Berechtigung, in Zukunft werde ich aber wohl eher auf das Original zurückgreifen.
Ja, das Original ist ja eigentlich immer die bessere Wahl.

Trotzdem ist die deutsche Version nicht schlecht, was Du ja auch so siehst. Als ich diese Variante sah, war es für mich ein Déjà-vu-Erlebnis, weil ich das Original kannte und erst beim Sehen merkte, dass es sich um die gleiche Handlung dreht. Das fand ich sehr interessant. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mal mit der „Tartort“-Folge „Angriff auf Wache 08“, welche sich als deutsche Kopie von John Carpenter‘s „Aussault - Abschlag bei Nacht“ herausstellte. Den „Tatort“ fand ich deshalb auch höchst interessant.
 

deadlyfriend

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Ja, das Original ist ja eigentlich immer die bessere Wahl.

Trotzdem ist die deutsche Version nicht schlecht, was Du ja auch so siehst. Als ich diese Variante sah, war es für mich ein Déjà-vu-Erlebnis, weil ich das Original kannte und erst beim Sehen merkte, dass es sich um die gleiche Handlung dreht. Das fand ich sehr interessant. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mal mit der „Tartort“-Folge „Angriff auf Wache 08“, welche sich als deutsche Kopie von John Carpenter‘s „Aussault - Abschlag bei Nacht“ herausstellte. Den „Tatort“ fand ich deshalb auch höchst interessant.
Carpenter im Tatort-Modus? Klingt irgendwie interessant. Mein Problem an der Verfilmung war tatsächlich die zeitliche Nähe. Innerhalb einer Woche ergibt da nicht sehr viel Sinn, da man sich noch zu gut erinnern kann. Ich hatte auch nicht erwartet, das sie ein 1:1 Remake drehen.
 
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