Lord of Illusions
Der Illusionist Nix hat ein Kind entführt und hält es bei seiner Sekten-Ähnlichen Gefolgschaft gefangen. Einzig und allein mit dem Hintergedanken, dass sein ehemaliger Wegbegleiter und inzwischen Erzfeind Swann, ihn aufsuchen wird.
13 Jahre später: Der Privatdetektiv Harry D`Amour hat gerade in New York einen Fall beendet, der ihm auch nach Abschluss stark zu schaffen macht. Er hat dort einen Blick in eine Welt erhascht, den er gerne vergessen würde, auch wenn er sich davon angezogen fühlt. Um ein wenig unterzutauchen, nimmt er einen Fall in Los Angeles an. Ein lukrativer, aber unspektakulärer Versicherungsbetrug. Bei der Observierung eines Verdächtigen tritt er aber wieder in eine Welt ein, die ihm nicht behagt. Als ob er davon magisch angezogen würde. Nicht nur das! Der Fall bringt ihn zufällig in die Nähe eines Illusionisten mit dem Namen Swann, der ihn dann erst richtig in die Abgründe der Welt führt.
Leider hat Clive Barker nur 3 Filme gedreht. Der Start mit „Hellraiser“ ist Kinogeschichte und auch die Nachfolger „Cabal“ und eben „Lord of Illusions“ sind wunderbare Filme, die ihren ganz eigenen Reiz besitzen. Zudem erkennt man immer wieder die klare Handschrift aus den eigenen Welten von Clive Barker. Auch „Lord of Illusions“ besitzt unzählige Hellraiser-Momente, mit hoher Eigenständigkeit, aber einem famosen Wiedererkennungswert. Mancherorts ist der Film nicht wirklich gut weggekommen, aber ich hatte hier einfach Heimspiel. Die Mischung aus Horror und Fantasyfilm, Detektivfilm und „film noir“ war für mich perfekt, da ich eben all diese Genres zu meinen Lieblingen zähle. Der Film besitzt von der ersten Minute an eine unglaubliche Atmosphäre und hält sie auch bis zum Schluss. Auch wenn die Filme nicht verwandt sind, erinnerte er mich an „Dust Devil“ von Richard Stanley. Nicht inhaltlich, sondern vom Sog der Atmosphäre. Die Musik von Simon Boswell (Phenomena, Dämonen u.v.a) ist ebenfalls fantastisch und unterstützt die Bilder vortrefflich, die in ausladenden Sets gedreht wurden. Gerade in den geheimen Räumen der Magier sieht es einfach nur gigantisch aus. Zusätzlich die eindrucksvolle Live-Show von Swan, sowie die Mojawe Wüste und viele weitere Schauwerte, die sehr detailreich ausgefallen sind. Die CGI-Einsätze der Marke 1995 sind ein kleines Manko, aber da kann man drüber hinwegsehen. Vor Allem weil sie auch nicht so häufig zu sehen sind. Dafür sind die handgemachten Effekte wieder erste Sahne. Insgesamt finde ich den Film einfach erstklassig und er besitzt auch einen hohen Wiederanschauungswert, da man diese Atmosphäre eben nur selten zu sehen bekommt.