Lord of Illusions

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.402
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Lord of Illusions

Der Illusionist Nix hat ein Kind entführt und hält es bei seiner Sekten-Ähnlichen Gefolgschaft gefangen. Einzig und allein mit dem Hintergedanken, dass sein ehemaliger Wegbegleiter und inzwischen Erzfeind Swann, ihn aufsuchen wird.

13 Jahre später: Der Privatdetektiv Harry D`Amour hat gerade in New York einen Fall beendet, der ihm auch nach Abschluss stark zu schaffen macht. Er hat dort einen Blick in eine Welt erhascht, den er gerne vergessen würde, auch wenn er sich davon angezogen fühlt. Um ein wenig unterzutauchen, nimmt er einen Fall in Los Angeles an. Ein lukrativer, aber unspektakulärer Versicherungsbetrug. Bei der Observierung eines Verdächtigen tritt er aber wieder in eine Welt ein, die ihm nicht behagt. Als ob er davon magisch angezogen würde. Nicht nur das! Der Fall bringt ihn zufällig in die Nähe eines Illusionisten mit dem Namen Swann, der ihn dann erst richtig in die Abgründe der Welt führt.

Leider hat Clive Barker nur 3 Filme gedreht. Der Start mit „Hellraiser“ ist Kinogeschichte und auch die Nachfolger „Cabal“ und eben „Lord of Illusions“ sind wunderbare Filme, die ihren ganz eigenen Reiz besitzen. Zudem erkennt man immer wieder die klare Handschrift aus den eigenen Welten von Clive Barker. Auch „Lord of Illusions“ besitzt unzählige Hellraiser-Momente, mit hoher Eigenständigkeit, aber einem famosen Wiedererkennungswert. Mancherorts ist der Film nicht wirklich gut weggekommen, aber ich hatte hier einfach Heimspiel. Die Mischung aus Horror und Fantasyfilm, Detektivfilm und „film noir“ war für mich perfekt, da ich eben all diese Genres zu meinen Lieblingen zähle. Der Film besitzt von der ersten Minute an eine unglaubliche Atmosphäre und hält sie auch bis zum Schluss. Auch wenn die Filme nicht verwandt sind, erinnerte er mich an „Dust Devil“ von Richard Stanley. Nicht inhaltlich, sondern vom Sog der Atmosphäre. Die Musik von Simon Boswell (Phenomena, Dämonen u.v.a) ist ebenfalls fantastisch und unterstützt die Bilder vortrefflich, die in ausladenden Sets gedreht wurden. Gerade in den geheimen Räumen der Magier sieht es einfach nur gigantisch aus. Zusätzlich die eindrucksvolle Live-Show von Swan, sowie die Mojawe Wüste und viele weitere Schauwerte, die sehr detailreich ausgefallen sind. Die CGI-Einsätze der Marke 1995 sind ein kleines Manko, aber da kann man drüber hinwegsehen. Vor Allem weil sie auch nicht so häufig zu sehen sind. Dafür sind die handgemachten Effekte wieder erste Sahne. Insgesamt finde ich den Film einfach erstklassig und er besitzt auch einen hohen Wiederanschauungswert, da man diese Atmosphäre eben nur selten zu sehen bekommt.
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.931
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
236
Natürlich war mir klar das Du den Film nicht nur kennst sondern auch liebst! Dennoch schön Deine Worte hier zu lesen!

Ich hatte den Film 2020 das erste mal gelesen und hatte damals folgendes gepostet:

Lord Of Illusions
An dem Film scheiden sich offenbar die Geister. Entweder man liebt ihn oder man findet ihn schlecht. Ich gehöre offenbar zur ersten Kategorie. Wirklich phantastisch was hier Clive Barker erschaffen hat. Eine geniale Atmosphäre, eine interessante Story und tolle Charaktere. Scott Bakula passt sehr gut für die Rolle! Einziges Manko an dem Film ist, worüber man hinwegsehen muss sind die teilweise schlechten CGI Effekte. Das ging selbst 1995 schon besser, aber bei einem Budget von 11. Mio USD war da leider nicht mehr drin. Aber darüber kann ich hinwegsehen weil der Rest des Filmes einfach grandios ist!

Wertung: 9/10



Lord of Illusions
Leider hat Clive Barker nur 3 Filme gedreht.
Gibt es von Ihm hierzu eigentlich ein offizielles Statement warum er nicht weitere Filme inszeniert hat? Wollte er sich nur noch auf das Schriftsteller Leben konzentrieren oder gab es andere Gründe?


Zudem erkennt man immer wieder die klare Handschrift aus den eigenen Welten von Clive Barker. Auch „Lord of Illusions“ besitzt unzählige Hellraiser-Momente, mit hoher Eigenständigkeit, aber einem famosen Wiedererkennungswert.
Dem stimme ich zu. Ich wusste natürlich das Lord Of Illusions von ihm ist, aber selbst nicht bin ich mir ziemlich sicher das ich sehr schnell einen Verdachtsmoment bekommen hätte das hier der selbe Regisseur auf dem Stuhl saß.

Die Mischung aus Horror und Fantasyfilm, Detektivfilm und „film noir“ war für mich perfekt, da ich eben all diese Genres zu meinen Lieblingen zähle. Der Film besitzt von der ersten Minute an eine unglaubliche Atmosphäre und hält sie auch bis zum Schluss.
Perfekt zusammen gefasst. Genau das waren auch bei mir die großen Pluspunkte die den Film für mich zum absoluten Selbstläufer gemacht haben. Und dann dazu noch diese wirklich unfassbar geniale Atmosphäre! Aber es ist schon komisch wie die Sammlerwelt stellenweise tickt. Ich hatte das Mediabook damals neu für um die 20 EUR bekommen. Man sollte meinen das so ein Film totaler Kult sein müsste unter den Filmfans und nur zu Mondpreisen gehandelt würde. Wenn ich dann sehe zu welchen Preisen das X-te Re-Pack von "80er jahre Kultfilmen" gehandelt wird, bin ich einfach nur fassungslos das solch eine Filmeperle quasi verschenkt wird.


Die Musik von Simon Boswell (Phenomena, Dämonen u.v.a) ist ebenfalls fantastisch und unterstützt die Bilder vortrefflich, die in ausladenden Sets gedreht wurden.
Auch ein sehr schönes Beispiel wie wichtig die Filmmusik bzw. der Score ist. Im besten Fall entsteht hier eine Simbiose die als Ganzes einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen. Das ist hier definitiv auch der Fall!

Gerade in den geheimen Räumen der Magier sieht es einfach nur gigantisch aus. Zusätzlich die eindrucksvolle Live-Show von Swan, sowie die Mojawe Wüste und viele weitere Schauwerte, die sehr detailreich ausgefallen sind.
Die Schauplätze aber auch die Sets sind wirklich ein Traum in dem Film. Ich weiß noch sehr genau das ich häufig mit einem sehr breiten Grinsen auf der Couch sah als ich diese Bilder genießen konnte!


Die CGI-Einsätze der Marke 1995 sind ein kleines Manko, aber da kann man drüber hinwegsehen. Vor Allem weil sie auch nicht so häufig zu sehen sind. Dafür sind die handgemachten Effekte wieder erste Sahne. Insgesamt finde ich den Film einfach erstklassig und er besitzt auch einen hohen Wiederanschauungswert, da man diese Atmosphäre eben nur selten zu sehen bekommt.
Auch wieder ein tolles Beispiel das handgemachte Effekte immer besser aussehen! Gerade in den letzten Jahren finde ich das z.B. die Darstellung von Feuer und Explosionen einfach nur furchtbar aussieht und wenn man sich dann ältere Filme anschaut wo eben mal ein Auto gesprengt wurde oder tatsächliches, natürlich unter Aufsicht, ein echtes Feuer gezündet wurde, das sieht man einfach das es realistischer aussieht. Ich bin mir sicher das man es mit CGI hinbekommen könnte, aber da wird wohl zu sehr gespart.
 

Russel Faraday

Filmvisionaer
Registriert
23 Juni 2008
Beiträge
11.439
Ort
Gilead
Filmkritiken
35
Und wieder eine tolle KK zu einem meiner liebsten Horrorfilme. Die langsame Erzählweise, die hypnotische Musik, die elegischen Bilder und tollen Darsteller lassen "Lord of Illusions" zu einem Erlebnis werden. Könnte glatt mal wieder im Player landen. Die letzte Sichtung ist viel zu lange her.

@Tarantino1980
Ich meine, mal gelesen zu haben, daß Barker niemals wirklich Bock auf Filme hatte und sich vor allem als Maler und Autor sieht, dessen Ausflüge ins Filmgeschäft nur eine Ausnahme waren und aus dem Frust geboren wurden, daß die Verfilmungen seiner Stoffe bis dahin eher suboptimal ausfielen.

Edit: die letzte Sichtung war im Dezember 2019. Krass.
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.931
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
236
@Tarantino1980
Ich meine, mal gelesen zu haben, daß Barker niemals wirklich Bock auf Filme hatte und sich vor allem als Maler und Autor sieht, dessen Ausflüge ins Filmgeschäft nur eine Ausnahme waren und aus dem Frust geboren wurden, daß die Verfilmungen seiner Stoffe bis dahin eher suboptimal ausfielen.
Das wäre auf jeden Fall ein nachvollziebarer Grund. Dennoch schade das er sich nicht zu mehr Regiearbeiten berufen fühlte.
 
Oben