Longlegs
Die FBI-Anfängerin Lee Harker wird von Ihrem Vorgesetzten Carter zu einer mysteriösen Mordserie hinzugezogen, die das FBI bereits seit mehreren Jahrzehten beschäftigt. Durch eine spezielle Auffassungsgabe und Sichtweise auf Dinge hat sich Harker für die Ermittlungen indirekt empfohlen.
Regisseur
Osgood Perkins, der Sohn von
Anthony Perkins konnte hier beweisen, das Talent in der Familie Perkins auf jeden Fall vererbt wurde. Er inszenierte hier mit Longlegs einen Tollen Serienkiller Thriller, der vom Look her definitiv an
Das Schweigen der Lämmer oder
Sieben erinnert, ohne diese zu kopieren. Die Ähnlichkeiten beruhen aber auch daher, dass der Film nicht in der Gegenwart spielt, sondern in den 90ern angesiedelt ist. Dies war auf jeden Fall ein sehr geschickter Schachzug von
Osgood Perkins da der Film auch von ihm geschrieben wurde, also nicht auf einen Roman beruht der aus dieser Zeitepoche stammt. Somit konnte er, alleine weil es zu diesem Zeitpunkt noch keine Handys gab, das Internet noch nicht so allgegenwertig war wie es heute der Fall ist, einen ganz speziellen Look und eine sehr schöne Atmoshäre erzeugen. Leider wird gerade durch Handys heutzutage viel zu häufig die Spannung weggenommen, da jeder eins hat und zumindest rein theoretisch immer Hilfe gerufen werden kann und somit die Gefahr überschaubarer geworden ist. Die Atmosphäre und immer untersschwellige Angst wenn Charaktere hier alleine sich Schauplätze anschauen, ist dadurch wieder deutlich mehr vorhanden, was den Film auch sehr spannend macht. Zwar denkt man zuerst, da man relativ früh im Film erfährt wer der vermeintliche Täter ist, das es nicht spanender werden kann, aber bei der Suche nach den Hintergründen wartet noch die ein oder andere Überraschung, die den Film für mich absolut spannend gemacht hat und mit einer Laufzeit von 102 Minuten auch nicht zu lang ist, was ja leider auch häufig eine Krankheit vieler aktuellen Produktionen ist das sie einfach zu lang sind und man dadurch das Gefühl hat, das zuviele unwichtige Dinge in die Länge gezogen werden und somit auch die Dynamik des Filmes meistens darunter leidet. Also hier hat
Osgood Perkins einiges richtig gemacht.
Der Cast hat mir auch gut gefallen.
Maika Monroe, die mir bereits bei
It Follows sehr positiv aufgefallen war, spielt die Rolle hervorragend. Sie hat mir gut gefallen und hat den Film auch sehr gut getragen.
Blair Underwood hat hier solide gespielt, aber wahrscheinlich hätte die Rolle auch jeder andere ähnlich gut spielen können, da sie für mich auch nicht sonderlich viel Potential hatte und etwas den Sterotypen des typischen FBI/Polizei Vorgesetzten bediente. Wen man hier aber auf jeden Fall hervorheben muss ist
Nicolas Cage, der hier wieder eine geniale Performance abgeliefert hat welche, so habe ich zumindest im Nachgang von einigen Kritikern gehört, im O-Ton nochmal deutlich intensiver wirken soll, da er hier sehr viel mit seiner Stimme gespielt hat. Dies wurde zwar auch in der Synchronisation gut gemacht, aber ich könnte mir halt vorstellen das Cage dies halt deutlich besser selber hinbekommen hat. Aber man spürte hier wirklich das er absolut freude daran hatte mal wieder eine komplett andere Rolle zu spielen in der er vollkommen aufgegangen ist und zeigen konnte, das er definitiv wieder zurück ist aus der B-Movie Falle, in der er sich Anfang bis Mitte der 2010 Jahre befunden hatte. Es gab zwar ein Paar gute Ausnahmen, aber man spürte einfach das zu dem Zeitpunkt halt nicht der künstlerische Aspekt seine Rollenauswahl beeinflusst hat. Dies hat sich zum Glück wieder in den letzten Jahren geändert und er kann wieder zeigen, was für ein guter Darsteller er ist.
Natürlich muss sich
Longlegs auch mit anderen Genre Größen im Sub Genre des Serienkiller Thrillers vergleichen und kann hier leider nicht in der ersten Liga komplett mitspielen. Er ist aber dennoch ein guter Film innerhalb des Sub Genres und auf jeden Fall eine Sichtung wert. Ich habe ihn mir schon vorbestellt und freue mich auf eine Zweitsichtung, dann aus besagten Gründen im O-Ton und bin gespannt wie der Film dann auf mich wirken wird.
Wertung:
8/10