Letztes Jahr in Marienbad

crizzero

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Wenn der Streifen ein Experiment ist, dann ist es für meine Begriffe gründlich in die Hose gegangen. Aber Regisseure, die neue Sachen ausprobiert haben, werden eben meist automatisch als große Künstler der Filmgeschichte verehrt. Das sehe ich aber nicht so, weil mir die Qualität des entworfenen Films mit all ihren Kategorien über alles geht. Und zwar in jeder Epoche. Ob da etwas neu oder altbacken ist, juckt mich nicht wirklich. Es muss für mich gut und als Werk überzeugend sein. Das war dieses "Kunstwerk" für mich nicht.

Wobei ich immer wieder betonen muss, dass ich den Film nach 20 Minuten ausgemacht habe. Aber das ist auch sonst nicht meine Art.

"Inception" erzählt eine konventionelle, wenn auch nicht unkomplizierte Geschichte, die am Ende keine Fragen offenlässt. Naja, eine ganz kleine vielleicht. ;)

Das ist die Untertreibung des Jahrzehnts.
 

Despair

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Wobei ich immer wieder betonen muss, dass ich den Film nach 20 Minuten ausgemacht habe. Aber das ist auch sonst nicht meine Art.

Dann hast du ja quasi nur den "Museumsrundgang" mitbekommen. :D

Man muss den Film komplett gesehen haben, um ihn beurteilen zu können. Mein Finger zuckte während der ersten Viertelstunde auch nervös in Richtung Ausknopf (zur Mitte des Films nochmals, als der Mann die Frau regelrecht vollsülzte), aber trotz alldem wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Wenn ein Film dies auslöst, kann er inhaltlich nicht alles falsch gemacht haben.

Das ist die Untertreibung des Jahrzehnts.

Also ich hatte keine Fragen mehr. Was ist denn an dieser Geschichte so epochal?
 

Die wilde 13

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Ehrlich? Wusste ich noch nicht. "Inception" ist aber eine ganz andere Qualität von Film. Da stimmt neben der Optik auch der Inhalt.
Wie kannst du das beurteilen, wenn du Letztes Jahr in Marienbad nach 20 min. abgeschaltet hast??:p
Zugegeben, ich bin nach einer Viertelstunde auch fast eingepennt aber dennoch hat der Film seine ganz eigene Qualität, wenn man die Einführung "überlebt" hat. Klar, bestimmt nicht jedermanns Sache denn dazu gibt die Story nicht allzuviel her. Oder vielleicht doch?? Also, ich kann das Gesehene auch nach Stunden immer noch nicht so recht einordnen, geschweige denn beschreiben. Aber er wirkt nach und das zeugt eindeutig von Qualität. :)
 

crizzero

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Dann hast du ja quasi nur den "Museumsrundgang" mitbekommen. :D

Richtig, der hat mir auch gereicht. Ich weiß wirklich nicht, ob ich den Rest überhaupt nochmal irgendwann sehen will. :rolleyes:

Also ich hatte keine Fragen mehr. Was ist denn an dieser Geschichte so epochal?

Die diversen Subebenen und das Ende mit dem Kreisel ist grandios. Qualität von Feinsten. Aber dazu steht bereits genug von mir im entsprechenden Filmthread.
 

deadlyfriend

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Ich finde nicht das man "Marienbad" und "Inception" irgendwie vergleichen kann, auch wenn Nolan ihn als Inspirationsquelle angegeben hat. Das bezeugt lediglich das der Mann Geschmack hat:) In jedem Fall ist "Marienbad" der deutlich interessantere Film. "Inception" ist zwar klasse, aber eben doch bei weitem nicht so innovativ. Das Ende war sehr früh absehbar und bediente eher gänginge Muster. Aber wie gesagt, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Marienbad ist einfach eine völlig andere Erfahrung und hinterläßt einen komplett anderen Eindruck, als gewöhnliche Filme das hinbekommen würden. Um ihn schätzen zu können, muss man sich aber von gewohnten Erzählstrukturen lösen. Eben mal über den Tellerand schauen und sich auf eine filmische Expedition begeben. Es als Experiment für sich selbst betrachten und sich auf ungewohntes Terrain vorwagen. Das heißt zwar dann immer noch nicht, das er einem gefallen wird, aber man wird ihn wohl nicht mehr vergessen. In positivem aber vielleicht auch im negativen Sinne. Zumindest hat er aber dann in jedem Fall mehr hinterlassen, als der nächste Durchschnittsfilm.
 

Vince

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Ehrlich? Wusste ich noch nicht. "Inception" ist aber eine ganz andere Qualität von Film. Da stimmt neben der Optik auch der Inhalt.

Die Ignoranz, mit der du Filmen manchmal begegnest, finde ich schon bemerkenswert. Insbesondere, wenn besagter Film nicht mal gesehen, geschweige denn sich mit ihm beschäftigt wurde. Aber Hauptsache, mal Senf dazu abgeben.
Nolan würde übrigens vermutlich, wenn er nicht ganz größenwahnsinnig ist, eingestehen, dass "...in Marienbad" in einer ganz anderen Liga spielt als sein "Inception". Vergleichspunkte sehe ich zwischen beiden Filmen schon, es ist aber eher eine respektvolle Verbeugung seitens Nolan, der dem bombastverwöhnten Mainstreampublikum zumindest einen Hauch der Erfahrung weitergeben kann, die er selbst mit "...in Marienbad" gemacht hat.
 

Louis Cyphre

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Bei allen was ich bisher hier gelesen habe,bin ich mir sicher,das das absolut kein Film für mich ist.
 

crizzero

Filmvisionaer
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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Die Ignoranz, mit der du Filmen manchmal begegnest, finde ich schon bemerkenswert. Insbesondere, wenn besagter Film nicht mal gesehen, geschweige denn sich mit ihm beschäftigt wurde. Aber Hauptsache, mal Senf dazu abgeben.

Das sollte nicht deine Sorge sein, was andere Filmfreunde von bestimmten Filmen halten. Es gibt genug Filme, die Filmfans vergraulen, weil sie vor dem Hintergrund des eigenen Geschmacks und der Sehgewohnheiten einfach nur schwer zugänglich sind. Ob da jetzt der Papst sagt, dass das ein einzigartiges Meisterwerk ist oder nicht, ist bei der subjektiven Meinungsbildung vollkommen irrelevant.

Es gibt so viele Hammerfilme, die mich von der ersten Sekunde an in den Bann ziehen und erst beim Abspann (oder noch später) wieder loslassen. Da muss ich meine Zeit nicht mit Streifen verschwenden, die irgendwann in grauer Vorzeit mal etwas neu gemacht und sich dadurch irgendwie bekannt gemacht haben. Wenn ich nach 20 Minuten einen Film links liegen lasse, war das eben nichts für mich. Und wer weiß, ob er es jemals sein wird. Jedenfalls kann man die Momente, in denen ich einen Film abgebrochen habe, an einer Hand abzählen.
 

Vince

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Es ist eine Sache, etwas nicht zu mögen bzw. mit etwas nicht warm zu werden - kann man ja gerade bei einem Film wie diesem verstehen. Dann aber einem anderen Film allgemeingültig "eine ganz andere Qualität" zu bescheinigen, so als wäre nach 10 Minuten durchschaut, dass das alles großer Mist ist, das ist schlicht und ergreifend ignorant.
 

deadlyfriend

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Die ersten 15-20 Minuten sind auch wirklich das Anstrengendste im Film. Danach wird alles etwas klarer, aber auch intensiver.


Irrtum! :) Heute habe ich das völlig anders wahrgenommen. Die viel zitierte erste Viertelstunde ist nur die Eingewöhnugsphase. Man sieht sie wohl als anstrengend an, weil man sich noch nicht aklimatisiert hat. Da ich jetzt wusste was mich erwartet, fand ich die ersten 15 Minuten nicht anders als den Rest. Sie gehörte einfach dazu und war fabelhaft.:D



Da bin ich mal gespannt, ob wir Ähnliches im Sinn hatten. Nach dem Film lief übrigens noch eine 45-minütige "Quasi-Doku" (Aufnahmen vom Filmdreh) mit Kommentaren von Volker Schlöndorff, die mich in inhaltlicher Hinsicht etwas beruhigt hat: die Filmemacher wussten wohl die meiste Zeit über selbst nicht, was sie da gerade drehen... :D

Das Bonusmaterial klang aber gar nicht so, als ob die nicht wüssten was sie drehen. Das Drehbuch war nämlich sehr sehr fest und Resnais hat es wohl 1:1 umgestezt, bis auf einen Faktor. Die Rolle von "A". Das Bonusmaterial weist aber darauf hin, das das absichtlich im Kontext des Films zu sehen war. das zu wiederholen würde jetzt den Rahmen sprengen, aber die Theorie fand ich gigantisch und beleuchtete eine weitere Facette des Films.

die ist auch auf der DVD als bonus drauf. interessant fand ich vor allem die parallelen zu "The Shining", die mir sofort beim ansehen ebenfalls in den sinn kamen. schade nur, daß ich diesen geistesblitz offenbar nicht allein hatte... :D

An den "Shining" Faktor dachte ich auch während der Sichtung, da ich den Thread in Erinnerung hatte. Deshalb habe ich auf die Parallelen geachtet und habe sie erkannt. Im Bonusmaterial bekam ich dann die Bestätigung.

Allerdings ist mir die Kinnlade runtergefallen als ich Hitchcock entdeckt habe:eek: Der steht mitten im Film. Er sieht aus wie eine der starren Figuren und befindet sich im Schatten. Das ist mir bei der Erstsichtung gar nicht aufgefallen. Da ich dieses Mal fast jedes Bild nach Details abgesucht habe, dachte ich mich trifft der Schlag. Eine lebensgroße Hitchcock Figur mitten im Marienbad. Das war der Hauptgrund das ich mich ins Bonusmaterial gestürzt hatte, weil ich sicher war das ich dort was dazu erfahre. Tatsächlich, auch hier findet eine Verbeugung vor Hitch statt, der also auch diesem Meisterwerk als Inspirationsquelle zur Verfügung stand. Im Bonusmaterial erklärt man nämlich den Bezug zu "Der unsichtbare Dritte". Anfänglich war ich überrascht, aber die schildern recht eindrucksvoll die Zusammenhänge und bei den Ausschnitten entdeckt man dann wirklich die Parallelen. Ich war begeistert. :rock:
 

deadlyfriend

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Das habe ich aber anders in Erinnerung. Dumm nur, dass ich mich nicht mehr richtig erinnern kann. :D

Haben die beim Dreh nicht ziemlich oft improvisiert? Die Schauspieler einfach mal machen lassen?


Genau das Gegenteil war der Fall. Resnais hat das Drehbuch von Robbe-Grillet peinlichst genau umgesetzt. Bis auf die Frau. Die hat er völlig anders eingesetzt als im Drehbuch. Das ist deshalb wohl eine der tiefergehenden Theorien, die ich für äußerst interessant halte. Es gibt nur eine Figur im Film die anders ist als die anderen. Die nicht das gleiche macht, die Emotionen und ein Eigenleben besitzt. Es gibt Leute die glauben das die Figur in einem Film gefangen ist. Dort sind alle Charaktere vorgegeben (Drehbuch) und sind in ein Korsett gezwungen. Deswegen starr und ohne Eigenleben. Der Hauptcharakter versucht jetzt die Frau (eine starre Figur) zum Leben zu erwecken. Eben genau das was Resnais mit dem Drehbuch von Robbe-Grillet, ohne dessen Wissen gemacht hat.

Der Film bietet aber einfach unglaublich viele Facetten und Interpretationsebenen, was ich gigantisch finde. Wie auch die Zeitschleifen-Theorie wegen den Fotos in ihrer Schublade. So eine Art "Murmeltier" der 60er.
 
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deadlyfriend

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Komische Sache. War das die Doku mit Schlöndorff? Ich war definitiv nicht besoffen, als ich die gesehen habe. Höchstens noch verpeilt vom Film vorher. ;)


Nein, die Doku hieß "Im Labyrinth von Marienbad". Ist auf der BD enthalten.
 

Russel Faraday

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Nein, die Doku hieß "Im Labyrinth von Marienbad". Ist auf der BD enthalten.

interessant. auf der DVD ist die doku, die Despair gemeint hat, in der auch Schlöndorff zu wort kommt. da scheint auf der BD anderes material zu sein. naja, mir reicht die DVD trotzdem.
 

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Marienbad ist ein Film, bei dem das Gefühl gegenüber dem Verstand überwiegt. Ich lasse mich von dem Film gerne mitziehen und überwältigen. Was ich nicht mag, ist die Überanalyse eines Werks, welches klar und deutlich nicht eindeutig interpretierbar sein will! Wenn ich den Film das nächste Mal sehe, werde ich mich hier noch mal ausführlicher zu Wort melden, was dann aber eher einem Gefühlstagebuch als einer Interpretation gleichen wird...denn meiner Meinung nach, gibt es in dem Film keine unwichtigere Frage als die, ob sich der Mann und die Frau letztes Jahr in Marienbad getroffen haben.
 

deadlyfriend

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Was ich nicht mag, ist die Überanalyse eines Werks, welches klar und deutlich nicht eindeutig interpretierbar sein will!

Eindeutig interpretierbar will der Film wahrscheinlich nicht sein, aber es gibt erstaunlich viele interessante Theorien dazu, die teilweise sogar ineinander passen.
Natürlich keine die auf einer rationalen Art und Weise wie man sonst einen Film versteht. Eher halt übergeordnet. Man kann sich den Film immer wieder ansehen und dabei neu entdecken. Die Wahrheit fließt mit dem Auge des Betrachters, weil immer etwas anderes durchaus möglich ist. Man kann sich eine Theorie anschauen und sie funktioniert und beim nächsten Mal nimmt man sich eine andere vor, und diese funktioniert plötzlich auch.

Wenn ich den Film das nächste Mal sehe, werde ich mich hier noch mal ausführlicher zu Wort melden, was dann aber eher einem Gefühlstagebuch als einer Interpretation gleichen wird...denn meiner Meinung nach, gibt es in dem Film keine unwichtigere Frage als die, ob sich der Mann und die Frau letztes Jahr in Marienbad getroffen haben.

Ich bin gespannt:) Die Frage ob sie sich nun getroffen haben ist wirklich sekundär und wird niemals beantwortet werden.
 

deadlyfriend

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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Tjaja, "Letztes Jahr in Marienbad"...entweder man hasst ihn, oder man liebt ihn. Ich gehöre zu denjenigen, die ihn für grandioses, ziemlich einmaliges Kino halten.

Der schon fast hypnotisierenden Sogwirkung dieses surrealistischen Meisterwerks kann ich mich jedenfalls nicht entziehen.

Resnais spielt nicht nur mit seinen Protagonisten, sondern auch mit dem Zuschauer, der sich bewusst wird, das Zeit und Raum äußerst relativ sind. Wie schon gesagt, geht es hier um alles andere, als rationale Erklärungen. Das ganze erscheint fast wie ein Rausch, den man einfach zulassen muss.

100% Zustimmung, wobei ich wirklich die verschiedenen Theorien die sich in den letzten 50 Jahren entwickelt haben sehr mag. Besonders deshalb weil sie trotzdem nicht komplett greifbar sind und man sie nach Belieben wechseln kann.
Auch dadurch kann ich den Film immer wieder sehen, ohne das er mich langweilt.
Für mich ist der einfach überragend.


Und genau da versagt imho "Inception", indem er versucht, trotz des völlig irrationalen Szenarios rationale Erklärungen zu finden. Ohne jmd. auf die Füsse treten zu wollen, "Inception" halte ich für gehypten, langweiligen Mist. Nolan ist sicherlich ein guter Regisseur und mit "Memento" hat er einen tollen Thriller gedreht. Mit Inception hat er sich aber einfach übernommen, zuviel gewollt. Just my two cents.

Hier vertrete ich dann die andere Seite:) Ich mag "Inception" sehr und bleibe trotzdem weiterhin der Meinung, das hier ein Vergleich zwischen den Filmen für mich nicht griffig ist.
 

crizzero

Filmvisionaer
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AW: Letztes Jahr in Marienbad

Der schon fast hypnotisierenden Sogwirkung dieses surrealistischen Meisterwerks kann ich mich jedenfalls nicht entziehen.

Diese Sogwirkung habe ich durchaus auch ausmachen können, nur hat mir nicht gefallen, wohin mich diese ziehen wollte. Dieses Meer aus Surrealismus war zu viel des Guten für mich. Ich habe ja was übrig für künstlerisch anspruchsvollere Filme, aber ich kann mich nicht automatisch mit jedweder Präsentationsart arrangieren. Hier bin ich wohl gedanklich gegen diesen Sog geschwommen, weswegen mir das Gesehene auch keinen Spaß machen konnte.

Ich bin aber gewillt, den Film irgendwann nochmal einzulegen. Eine zweite Chance bekommt der irgendwann noch.

Und genau da versagt imho "Inception", indem er versucht, trotz des völlig irrationalen Szenarios rationale Erklärungen zu finden. Ohne jmd. auf die Füsse treten zu wollen, "Inception" halte ich für gehypten, langweiligen Mist.

Das sehe ich anders. Ich empfinde "Inception" als sehr intelligentes, optisch überragendes Thrillerkino. Außerdem sind die Kamerafahrten nicht so extrem lang... ;)

Ich halte die Filme aber auch nicht für vergleichbar. Irgendwie fühlt sich das für mich nach zwei Paar Schuhen an.
 
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