AW: The Knowing
Knowing
Film:
In den 50er Jahren soll jedes Kind einer nicht näher beschriebenen Schulklasse ein Bild malen, so wie es sich die Zukunft in 50 Jahren vorstellt.
Während die meisten Schüler Bilder von Raumschiffen und fliegenden Autos malen, schreibt ein Mädchen nur Zahlenketten auf das Blatt.
Die Bilder werden in eine Metallkapsel gesteckt und vor der Schule vergraben und versiegelt.
Zum 50-jährigen Jubiläum der Schule wird die "Zeitkapsel" geöffnet und ein Professor (Nicolas Cage) erhält durch Zufall das Blatt mit den Zahlenkombinationen.
Seine Recherche ergab, dass die Zahlen Datum, Anzahl der Todesopfer und Koordinaten von "Unglücken" präzise und in der richtigen Reihenfolge vorhersagen, die erst nach dem Verschluss des Papiers in der "Zeitkapsel" eingetreten sind.
Drei Katastrophen in der nahen Zukunft stehen noch aus...
Kritik:
Die Idee einer präzisen Liste von "Unfällen" mit Datum, Todesopfer und genauen Koordinatien von der Vergangenheit bis in die nahe Zukunft fand ich anfangs sehr Spannend.
Leider wirkte der Film insgesamt etwas unausgegoren. Anfangs Mystery-Thriller mit tollen "Gruseleffekten", später Actionfilm mit mäßigen SFX, deren Computererzeugung leider deutlich auffielen, und zum Schluss mehr Esoterik- und Sci-fi-Movie, das nicht wirklich zu überzeugen vermochte. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.
Was ich dennoch sehr positiv empfunden habe, war die konsequente Erzählstruktur, die bis zum Ende nur einen logischen Schluss zuließ - der gegen die Erwartungshaltung der Zuschauer dann auch umgesetzt worden ist.
Aus genau diesem Grund hinterlässt der Film (trotz einiger peinlicher Drehbuchschwächen) den "mitfiebernden" Zuschauer relativ verstört. Doch genau daraus ergibt sich viel Diskussionsmaterial über das Ende des Films hinaus.
Zur 35mm Filmkopie ein paar Worte:
Für Kinoverhältnisse war das Bild bei uns eher mäßig scharf, trotz Fokussierung durch den Filmvorführer. Der Schwarzwert ging völlig in die Knie. Schwarz war hier nur "Mittelgrau".
Ein so "ausgewaschenes" Schwarz hab ich schon sehr lange nicht mehr im Kino ertragen müssen.
Diese 35mm-Kopien von den südeuropäischen und englischen Schnellkopierstraßen verlieren zunehmend an Bildqualität. Wer mal eine "Premieren-Kopie" sehen durfte, weiß was technisch im Kino immer noch möglich sein kann.
Der Ton war zum Teil übersteuert und dröhnte immer wieder unangenehm im Bassbereich.
Fazit:
Kein Feel-Good-Movie, mit etwas unausgegorener Umsetzung und einem Ende, das viel Diskussionsbedarf weckt.
Die Darsteller konnten durchweg überzeugen. Allen voran gefiel mir Nick Gage in der Rolle des alkoholabhängigen Professors.
6/10 Punkte