Killers of The Flower Moon

Dwayne Hicks

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Killers of The Flower Moon:

#02 21.10.23 Dwayne Hicks
 
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Grund: Filmtitel und Datum in der Gesamtübersicht angepasst

Dwayne Hicks

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Killers of The Flower Moon

Martin Scorsese hat ein paar Film rausgehauen, die ich einfach nur liebe. Departed kann ich mir immerwieder geben, wird nicht langweilig. Goodfellas das gleiche Spiel. Der Casino rewatch steht schon länger an aber von der Ersichtung war ich begeistert. Gangs of New York habe ich sehr spät nachgeholt (2019 rum) aber ich war einfach nur geflashed.

Ja und dann kam "The Irishman" und die kontroverse Aussage zu Marvel für die er im Netz gefeiert und zum Retter des Kinos erhoben wurde.

Was die Marvelgeschichte angeht, jetzt nochmal "for the (broken) record".....man kann die Filme scheiße finden, man kann sie mögen/lieben, so oder so sollte man das Universum was hier in 10 Jahren auf die Beine gestellt wurde....einfach respektieren.
Das Phase 4 Schwänze in der Hölle saugt und Phase 5 bisher auch net so der Knaller ist......ja, ist so. Aber trotzdem....so ein Universum bis einschließlich Phase 3 hats in dem Ausmaß noch nicht gegeben.

Und wer mir jetzt wieder kommt mit "Es hat die kleinen Filme verdrängt".......möglich, aber wir haben in der Zeit trotzdem großartige Filme bekommen die trotzdem im Kino liefen (wenn auch leider in einem kleineren Umfang) und wer Bock auf kleine Filme hat kann ja mal in die Sneak Preview gehen. Aber wundert euch dann nicht was da teilweise für ne gequierlte Scheiße das Licht der Welt erblickt hat.

Und "The Irishman"? Das war für mich einfach nur ein Best-of von Scorseses Greatest Hits, nur war der Sound stark komprimiert und glattgebügelt. Die Songstruktur blieb erhalten, aber es fehlte die Seele, die Ecken und Kanten. Die für mich einzige Daseinsberechtigung war Joe Pesci der mal eben die Rente paussierte und die letzten 30 Minuten die vom üblichen Schema abwichen. Ansonsten ein belangloser und wirklich optisch hässlicher Film. There....i said it.

Da ich aber selten nachtragend bin, immer an zweite Chancen glaube und die ersten Infos zu "Killers of the Flower Moon" ums Eck kamen, war ich interessiert. Als der erste Trailer kam, war ich sogar regelrecht gehyped.
Ich dachte mir "Marty....du muss jetzt hier nochmal abliefern....bitte!"
Vorfreude war dann leider auch die schönste Freude....

"Killers of the Flower Moon" ist im Prinzip ein 3 1/2 stündiges Familiendrama mit einem derart treudoofen DiCaprio das es weh tut. Sein Charakter ist nicht gerade der hellste und die Entwicklung die er in dieser monumentalen Laufzeit durchmacht ist auch vergessenswert.
DeNiro spielt im Prinzip eine Abklatschvariante seines Charakters aus Goodfellas und auch hier gibts keine wirkliche Entwicklung.
Er zieht dann auch von Anfang bis Ende die gleiche Schnauze und bei DiCaprio wandern die Mundwinkel irgendwann soweit nach unten als wollte er Karl Urban als Dredd konkurrenz machen.
Lily Gladstone gibt gefühlt alles, hat hier jedoch die undankbarste Rolle abbekommen.
Im Prinzip ist sie die meiste Zeit damit beschäftigt traurig irgendwo rumzusitzen, per Nervenzusammenbruch in die Knie gehen oder im Bett liegen. Ja....viel mehr war da eigentlich nicht.

Brendan Fraser schien eine Wette verloren zu haben und musste vermutlich so spielen das eine Goldene Himbeere drin ist.
John Lithgow macht da weiter wo er bei der Schlaftabletten Serie "The Old Man" aufgehört hat und hört sich einfach selbst gern reden.
Ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet bis wer "Objection" ruft aber scheinbar wurde das erst in den 1930er eingeführt.

Die Dialoge drehen sich meist entweder so oft im Kreis das man irgendwann sagt "Jau....habs jetzt verstanden" oder man wird einfach mit Namen zugeballert wo einem irgendwie das Gesicht dazu fehlt.
Ein paar Dialoge die an frühe Werke rankommen gibts....aber gefühlt nur wenige.
Das nicht selten kombiniert mit wilden Schnitten und Ortswechsel. Teilweise konnte ich da einfach nicht mehr folgen...
Tatsächlich gibts hier keinerlei Spannungsauf den selbst ein The Irishman zum Teil noch hatte.
Man labert, labert, labert, CUT, random "Action"szene die einem ohne jegliches built up ins Gesicht geklatscht wird und dann sofort wieder CUT.

Der Score war auch repetitiv wie sonstwas und lief meist im Hintergrund daher um so eine Art künstliche (Grund)spannung zu erzeugen die der Film letztendlich nicht hat.

Trotz der vielen Tote fließt hier nur sehr wenig roter Lebenssaft (keine Kritik in dem Sinne) und wenn dann siehts einfach nur scheiße aus (Kritik...).
Was soll denn jedesmal die Scheiße mit dem digitalen Blut? Bin ich denn der einzige der sowas langsam net mehr sehen kann?

Gabs auch was positives?
Optisch wirkt das ganze (mal von den eben erwähnten Dingen) deeeeeeeeutlich höherwertiger als noch "The Irishman".
Es ist zwar immernoch weit entfernt von einem "Gangs of New York" aber das hat schon gepasst. Zwar gabs auch wieder einige Gebäude wo ich mein kleinen Finger drauf verwette das diese digital eingefügt worden aber....hier mal jammern auf hohem Niveau. Optisch ging das voll klar.
Auch die Szenen mit dem brennenden Feld/Gras waren optisch ganz groß!
Auch mochte ich die Szene mit dem Sturm, relativ am Anfang, schöner Moment!
Die Ausstattung wie Klamotten und Fahrzeuge sind auch sehr gut getroffen.
Und irgendwie, irgendwann kam im zweiten Drittel ein gewisses Bordwalk Empire Flair auf von dem ich gerne mehr gehabt hätte.

Apropos Boardwalk Empire, großartige Serie bei der Scorsese den Pilot gedreht hat und als Produzent tätig war. Schaut sie euch an!

Der Film endet übrigens mal nicht mit den obligatorischen Texttafeln sondern hier hat man sich mal was besonderes einfallen lassen und einer meiner Lieblingsmusiker ist auch am Start. Dem Film hätten mehr solcher Einfälle wirklich gut getan.

Als Fazit kann ich nur sagen das es mir unbegreiflich ist wie man so eine Thematik, die wirklich erschreckend wie interessant ist, so stinkend langweilig präsentieren kann. Die Osage verkommen mit zunehmender Laufzeit immer mehr zu Nebenfiguren und der Film konzentriert sich lieber auf die Flachpfeifen Charaktere.

Aber egal, die Scorsese Fanboys feierns trotzdem und haben vermutlich jetzt schonwieder ne rote Eichel.
4,3 auf Letterboxd? Leck mich am Arsch.....

Marty, danke für die Meisterwerke die du vor 15, 20, 30 Jahren abgeliefert hast aber bitte......BITTE........geh einfach in Rente. Noch so ein überlanges Werk wo du deinem Ego freien laufen lässt pack ich einfach net....
Ja, die Laufzeit ist wirklich in keinster Weise gerechtfertig.....so garnicht.

PS: Apropos Rente, wenn Scott dieses Jahr nicht mit Napoleon abliefert kann er gleich mit Scorsese und Cameron ins Altenheim wandern. Da könn die alten Herren schön im Keller bei gedimmten Licht, Heizdecke und Ingwer Tee bissel Mau Mau spielen. Aber hört bitte auf Filme zu drehen...
Und wenn Fincher mit "The Killer" das Kinojahr rettet fall ich komplett vom Glauben ab. Bitte lass mich nicht im Stich!

4/10
 

Russel Faraday

Filmvisionaer
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Ich kenne das: da freust du dich richtig auf einen Film (wovon ich bei dir mal halbwegs ausgehe), und dann ärgert man sich nach Sichtung maßlos über das, was man gerade gesehen hat. Nach deinen Worten werde ich wohl einen großen Bogen machen.
 

Tarantino1980

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Da ich aber selten nachtragend bin, immer an zweite Chancen glaube und die ersten Infos zu "Killers of the Flower Moon" ums Eck kamen, war ich interessiert. Als der erste Trailer kam, war ich sogar regelrecht gehyped.
Ich dachte mir "Marty....du muss jetzt hier nochmal abliefern....bitte!"
Vorfreude war dann leider auch die schönste Freude....
Anders als bei Dir fand ich The Irishman gut, allerdings fand ich da auch das De-aging Verfahren noch nicht ganz so ausgereift und gerde die Kritik an Robert De Niro bzgl. des Bewegungsablaufes in den ganz jungen Jahren, kann ich absolut nachempfinden. Das ist mir auch etwas sauer aufgestoßen.

Der Trailer zu Killers of The Flower Moon hatte bei mir auch große Vorfreude ausgelöst. Ein neuer Martin Scorsese Film noch dazu mit Robert De Niro und Leonardo DiCaprio in den Hauptrollen, das hatte auf jeden Fall mein Interesse geweckt. Und ich finde, so wie der Trailer geschnitten ist, hätte ich auch niemals erwartet das der Charakter von DiCaprio da mit drin steckt. Aber dazu später mehr!


"Killers of the Flower Moon" ist im Prinzip ein 3 1/2 stündiges Familiendrama mit einem derart treudoofen DiCaprio das es weh tut. Sein Charakter ist nicht gerade der hellste und die Entwicklung die er in dieser monumentalen Laufzeit durchmacht ist auch vergessenswert.
Bei dem Punkt Familendrama stimme ich absolut mit Dir überein. Man darf hier weder eine ausgeklügelte Kriminalstory erwarten, noch einen pakenden Thriller.

Aus Sicht von Leonardo DiCaprio kann ich sogar nachvollziehen warum er, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte, hier mitspielen wollte. Er kann hier halt mal eine ganz andere Art von Charakter verkörpern. Sonst spielt er ja immer den smarten, charming und gewitzten Charakter. Hier die Chance einen sehr naiven und treudoofen Charakter zu verkörpern war sicherlich ein interessanter Ansatz.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich die reale Geschichte nicht kenne. Aber der Film beruht ja auf einer wahren Geschichte, von daher hatte man hier halt auch nicht so die komplette kreative Freiheit. Ich habe ihm zumindest abgenommen das er sich in Mollie verliebt hat, aber es war keine 100% Liebe da er ja auch mehr als einmal gesagt hat das er Geld liebt. Und davon hatte sie genug, was auch eine Antriebsfeder war das er bei allem mitgemacht hat. Also das war halt, um ihn wirklich als kompletten liebevollen treudoofen Kerl einzustufen, dann nicht möglich. Aber wenn es sich so zugetragen hat, dann war es eben so. Wäre es eine komplett erfundene Geschichte, hätte ich es hier halt etwas anders im Drehbuch geschrieben. Es hätte auf jeden Fall seine Charakter und somit auch seine Möglichkeiten interessanter gemacht wenn er nicht von Anfang an gezeigt hätte das er so scharf auf Geld ist und er eben nicht aktiv und bewusst dazu beigetragen hat, die Familie von Mollie auszurotten nur um der Erbfolge immer weiter aufzusteigen. Wenn man das hätte rafinierter geschrieben und insziniert, wäre er hier eher das tragische Opfer, das auch von seinem Onkel nur missbraucht und getäuscht wurde. Doch er hat vieles schon aus voller Überzeugung getan, also Mollies Familie mit ausgerottet, damit er dann später das ganze Geld bekommt. Was er jedoch nicht kommen sah war die Tatsache das nach dem Plan des Onkels auch später Mollie in die ewigen Jagdgründe hätten einziehen sollen. Er nahm hier halt an das er dann mit seiner Familie und dem Geld glücklich leben könnte und dafür halt "nur" Mollies gesamte Familie ausrotten muss. Wo er ja auch, wenn auch nicht wirklich aktiv, aber doch sehr mit dazu beigetragen hat und seinen Onkel tatkräftig unterstützt hat. Aber ich vermute mal, da ich die wirklichen Ereignisse nicht kenne, das es genau so war und Ernest Burkhart zwar sehr naiv und dümmlich war, aber eben auch raffgierig und dafür über Leichen gegangen ist!


DeNiro spielt im Prinzip eine Abklatschvariante seines Charakters aus Goodfellas und auch hier gibts keine wirkliche Entwicklung.
Hier bin ich etwas gnädiger. Der Mann ist mittlerweile 80 Jahre alt und wenn ich so alt werden sollte und noch halbwegs so bei klarem Verstand bin, wäre ich wirklich froh. Natürlich merkt man ihm uns seinem Schauspiel an das es nicht mehr so on Point ist wie in seinen 60ern es noch der Fall war. Aber wenn man sich dann so den durchschnittlichen 80 jährigen anschaut, finde ich es immer noch bemerkenswert zu was er noch fähig ist. Also unter dem Gesichtspunkt fand ich seine Leistung gut und da habe ich in den letzten Jahren schon deutlich schlechtere Auftritte von ihm gesehen. Ich bin ein großer Fan von ihm, aber man muss sich halt damit abfinden das er älter wird und solange er noch spaß dabei hat, den das Geld wird es nicht sein was ihn in dem Alter noch antreibt weiter zu machen, gönne ich ihm als Fan diesen Spaß und freue mich, wenn er, so wie in diesem Film, zumindest noch eine halbwegs brauchbare Leistung abrufen kann.


Lily Gladstone gibt gefühlt alles, hat hier jedoch die undankbarste Rolle abbekommen.
Im Prinzip ist sie die meiste Zeit damit beschäftigt traurig irgendwo rumzusitzen, per Nervenzusammenbruch in die Knie gehen oder im Bett liegen. Ja....viel mehr war da eigentlich nicht.
Hier gehe ich absolut mit Dir. Zu Anfang konnte sie noch Zeigen zu was sie fähig ist, also als Mollie halt noch eigenständig war und nicht in den Fängen von Ernest und dem "King" war, aber auch hier vermute ich einfach mal, das die echte Mollie Burkhart halt genau dieses Schicksal erleiden musste. Umso mehr hat es mich fasziniert das sie es dennoch geschafft hat, das FBI zu verständigen damit dieser wiederlichen Bande dann doch noch das Handwerk gelegt wurde!


Brendan Fraser schien eine Wette verloren zu haben und musste vermutlich so spielen das eine Goldene Himbeere drin ist.
Seinen Auftritt fand ich auch total erschreckend. In The Whale konnte er wirklcih mal wieder glänzen und schon sieht man ihn wieder in so einer Rolle. Seine Performance hier war wirklich mies.


Das nicht selten kombiniert mit wilden Schnitten und Ortswechsel. Teilweise konnte ich da einfach nicht mehr folgen...
Hier muss ich gestehen war ich auch häufig etwas überfordert um einzuordnen wieviel Zeit wirklich vergangen war. Man sah es halt immer nur an den Kindern das zwischen einigen Ereignissen Jahre vergangen sein müssen, da die Kinder halt gealtert waren. Wenn es aber keine Kinder im näheren Umfeld gegeben hätte, wäre es dem Zuschauer nicht aufgefallen und man hätte den Eindruck gewinnen können, das die Quasi innerhalb von ein paar Monaten dort alle umgebracht haben ohne das es die Behörden interessiert. Dies war also tatsächlich etwas unübersichtlich inszeniert.


Gabs auch was positives?
Optisch wirkt das ganze (mal von den eben erwähnten Dingen) deeeeeeeeutlich höherwertiger als noch "The Irishman".
Es ist zwar immernoch weit entfernt von einem "Gangs of New York" aber das hat schon gepasst. Zwar gabs auch wieder einige Gebäude wo ich mein kleinen Finger drauf verwette das diese digital eingefügt worden aber....hier mal jammern auf hohem Niveau. Optisch ging das voll klar.
Auch die Szenen mit dem brennenden Feld/Gras waren optisch ganz groß!
Auch mochte ich die Szene mit dem Sturm, relativ am Anfang, schöner Moment!

Die Ausstattung wie Klamotten und Fahrzeuge sind auch sehr gut getroffen.
Das unterschreibe ich auch. Generell hat mir das Setdesign und das Costume Desing hier sehr gefallen. Wirkte sehr natürlich und vom Look her wirkt der Film definitiv nicht wie ein aktueller Film. Was ihn aber, was Du ja auch erwähnt hattest, hin und wieder einmal enttarnt sind ein paar Szenen wo man doch als Zuschauer den großen Verdacht hat das hier mit CGI bei Gebäuden nachgeholfen wurde. Direkt zu Anfang die Szene mit den Bohrtürmen war z.B. für mich so eine Szene. Ich bin mir fast sicher das da beim dreh kein einziger physikalisch stand. Aber es sah zumindest halbwegs gut aus und ich denke schon das hier viele Szenen an richtigen Sets gedreht wurden und nicht eben komplett vor dem Greenscreen. Definitiv ein Punkt den man mittlerweile ja lobend erwähnen muss, da es viele Produktionen gibt wo dies leider nicht der Fall mehr ist!


Der Film endet übrigens mal nicht mit den obligatorischen Texttafeln sondern hier hat man sich mal was besonderes einfallen lassen und einer meiner Lieblingsmusiker ist auch am Start. Dem Film hätten mehr solcher Einfälle wirklich gut getan.

Es war zwar, zumindest für mich, ein recht harter Cut von der Gerichtsverhandlung, dem Abschiedsgespräch zwischen Ernest und Mollie hin zu dieser Radio Show, aber den Einfall die Geschichte zu zu ende zu erzählen ohne den Einsatz von Texttafeln fand ich auch recht originell.

Ich bin zwar bei meiner abschließenden Bewertung nicht ganz so hart wie Du, aber ich kann Deine Enttäuschung nachvollziehen den ich war es auch. Ich hatte hier mich wirklich auf etwas ganz großes gefreut und dachte das wird mindestens eine 8/10 wenn nicht sogar eine 9/10. Aber davon ist der Film wirklich meilenweit entfernt.

Wertung: 6/10
 

Dwayne Hicks

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Ich kenne das: da freust du dich richtig auf einen Film (wovon ich bei dir mal halbwegs ausgehe), und dann ärgert man sich nach Sichtung maßlos über das, was man gerade gesehen hat. Nach deinen Worten werde ich wohl einen großen Bogen machen.

Wie gesagt, Vorfreude war groß, der Trailer wurde mehrfach geschaut, ich hatte richtig Lust! Ich wäre tatsächlich auf deine Meinung gespannt :D aber tu dir das erst an wenn wirklich grad nix anderes ansteht und du irgendwie die Lust verspürst.

Anders als bei Dir fand ich The Irishman gut, allerdings fand ich da auch das De-aging Verfahren noch nicht ganz so ausgereift und gerde die Kritik an Robert De Niro bzgl. des Bewegungsablaufes in den ganz jungen Jahren, kann ich absolut nachempfinden. Das ist mir auch etwas sauer aufgestoßen.

Zumal Scorsese ja (scheinbar) so selbstsicher war, das er es nicht für nötig hielt das irgendwie zu kaschieren. Bei der berühmtberüchtigten Szene wo DeNiro den Verkäufer zusammenschlägt, hätte man gut mit Schnitten und Kamerawinkel kaschieren können. Stattdessen hält Scorsese einfach knallhart drauf und man darf zusehen wie DeNiro sich da ein abmüht.

Bei Cry Macho hingegen gibts eine Rodeoszene.........die zugegebenermaßen auch irgendwie Quark ist wenn man bedenkt wie zerbrechlich Eastwood in diesem Film mittlerweile wirkt........bei der Eastwood perfekt kaschieren kann das es nicht er ist der da aufm Pferd sitzt.
Generell ein schönes Alterswerk und besser als sein Ruf. Wahrlich alles andere als perfekt aber ich finds schade das der Film so "unterging".

Bei dem Punkt Familendrama stimme ich absolut mit Dir überein. Man darf hier weder eine ausgeklügelte Kriminalstory erwarten, noch einen pakenden Thriller.

Was das Buch ja angeblich sein soll und Scorsese wollte wohl bewusst kein Thriller machen. Angaben aber ohne Gewähr, das sind Infos die ich von einem Kollegen bekommen habe der sich weiter mehr durch Bücher wühlt als ich.

Aus Sicht von Leonardo DiCaprio kann ich sogar nachvollziehen warum er, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte, hier mitspielen wollte. Er kann hier halt mal eine ganz andere Art von Charakter verkörpern. Sonst spielt er ja immer den smarten, charming und gewitzten Charakter. Hier die Chance einen sehr naiven und treudoofen Charakter zu verkörpern war sicherlich ein interessanter Ansatz.

Fairer Punkt, da stimm ich zu. Leider hats mich dann auch aufgrund der Laufzeit doch eher genervt. Vorallem gegen Ende dreht sich das ja regelrecht im Kreis ob er nun aussagt oder nicht, aber hier muss ich wohl eher dem Drehbuch die Schuld geben.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich die reale Geschichte nicht kenne. Aber der Film beruht ja auf einer wahren Geschichte, von daher hatte man hier halt auch nicht so die komplette kreative Freiheit. Ich habe ihm zumindest abgenommen das er sich in Mollie verliebt hat, aber es war keine 100% Liebe da er ja auch mehr als einmal gesagt hat das er Geld liebt. Und davon hatte sie genug, was auch eine Antriebsfeder war das er bei allem mitgemacht hat. Also das war halt, um ihn wirklich als kompletten liebevollen treudoofen Kerl einzustufen, dann nicht möglich. Aber wenn es sich so zugetragen hat, dann war es eben so. Wäre es eine komplett erfundene Geschichte, hätte ich es hier halt etwas anders im Drehbuch geschrieben. Es hätte auf jeden Fall seine Charakter und somit auch seine Möglichkeiten interessanter gemacht wenn er nicht von Anfang an gezeigt hätte das er so scharf auf Geld ist und er eben nicht aktiv und bewusst dazu beigetragen hat, die Familie von Mollie auszurotten nur um der Erbfolge immer weiter aufzusteigen. Wenn man das hätte rafinierter geschrieben und insziniert, wäre er hier eher das tragische Opfer, das auch von seinem Onkel nur missbraucht und getäuscht wurde. Doch er hat vieles schon aus voller Überzeugung getan, also Mollies Familie mit ausgerottet, damit er dann später das ganze Geld bekommt. Was er jedoch nicht kommen sah war die Tatsache das nach dem Plan des Onkels auch später Mollie in die ewigen Jagdgründe hätten einziehen sollen. Er nahm hier halt an das er dann mit seiner Familie und dem Geld glücklich leben könnte und dafür halt "nur" Mollies gesamte Familie ausrotten muss. Wo er ja auch, wenn auch nicht wirklich aktiv, aber doch sehr mit dazu beigetragen hat und seinen Onkel tatkräftig unterstützt hat. Aber ich vermute mal, da ich die wirklichen Ereignisse nicht kenne, das es genau so war und Ernest Burkhart zwar sehr naiv und dümmlich war, aber eben auch raffgierig und dafür über Leichen gegangen ist!

Kenne die reale Geschichte auch nicht aber so wie sie hier umgesetzt wurde, wurde ich irgendwie auf Distanz gehalten, es is sehr schwer zu beschreiben. Mich hat das ganze einfach nicht gepackt/mitgenommen und das ist eigentlich Gift für so eine Art Film mit SO einer Thematik.
Eventuell hat sich Scorsese hier doch viel kreative Freiheit gegönnt, aber dazu müsste ich das Buch lesen um das genau zu beurteilen.

Hier bin ich etwas gnädiger. Der Mann ist mittlerweile 80 Jahre alt und wenn ich so alt werden sollte und noch halbwegs so bei klarem Verstand bin, wäre ich wirklich froh. Natürlich merkt man ihm uns seinem Schauspiel an das es nicht mehr so on Point ist wie in seinen 60ern es noch der Fall war. Aber wenn man sich dann so den durchschnittlichen 80 jährigen anschaut, finde ich es immer noch bemerkenswert zu was er noch fähig ist. Also unter dem Gesichtspunkt fand ich seine Leistung gut und da habe ich in den letzten Jahren schon deutlich schlechtere Auftritte von ihm gesehen. Ich bin ein großer Fan von ihm, aber man muss sich halt damit abfinden das er älter wird und solange er noch spaß dabei hat, den das Geld wird es nicht sein was ihn in dem Alter noch antreibt weiter zu machen, gönne ich ihm als Fan diesen Spaß und freue mich, wenn er, so wie in diesem Film, zumindest noch eine halbwegs brauchbare Leistung abrufen kann.

Hier hab ich mich glaube auch bissel blöd ausgedrückt. DeNiros Leistung ansich ist super! Es hat ja auch wirklich starke Szene, wie das Streitgespräch wo aus dem "Lass es wie Selbstmord aussehen" ein echter Mord wird, das war ein großartiger Dialog. Oder die Szene wo er sich freiwillig verhaften lässt. Und ja für das Alter wirkt er richtig fit und ich hoffe wir sehen ihn in den nächsten Jahren wieder öfter und präsenter. Aber seine Rolle ansich ist bisschen "einseitig" geschrieben.....so zumindest mein Gefühl. Also auch hier wieder geb ich eher dem Drehbuch schuld. DeNiro hat aber das beste draus gemacht.

Hier gehe ich absolut mit Dir. Zu Anfang konnte sie noch Zeigen zu was sie fähig ist, also als Mollie halt noch eigenständig war und nicht in den Fängen von Ernest und dem "King" war, aber auch hier vermute ich einfach mal, das die echte Mollie Burkhart halt genau dieses Schicksal erleiden musste. Umso mehr hat es mich fasziniert das sie es dennoch geschafft hat, das FBI zu verständigen damit dieser wiederlichen Bande dann doch noch das Handwerk gelegt wurde!

Ja sie wirkte wirklich am Anfang vorallem gegenüber Burkhart überlegen und mit zunehmender Laufzeit immer hilfloser. War vermutlich Intention und realen Tatsachen geschuldet, trotzdem seltsame Art der Darstellung. Nicht dass das vergleichbar wäre aber da ist der Überlebenskampf in "Der Pianist" deutlich mitreißender.
Dann nochmal ein Kind bekommen während sie von der Diabetes schon extrem geschwächt war zerrte auch etwas an der Glaubwüdigkeit. Aber sollte sich das wirklich so zugetragen haben, kann ich nix gegen sagen.

Seinen Auftritt fand ich auch total erschreckend. In The Whale konnte er wirklcih mal wieder glänzen und schon sieht man ihn wieder in so einer Rolle. Seine Performance hier war wirklich mies.

Habe The Whale nicht gesehen aber viel gutes drüber gehört, auch was so das schauspielerische angeht. Aber hier.....übelster comic relief.
Und bitte nicht falsch verstehen, ich freu mich total das Brendan Fraser gerade wieder ein Aufschwung erlebt. Aber dieser Auftritt war halt wirklich irgendwie nix...

Hier muss ich gestehen war ich auch häufig etwas überfordert um einzuordnen wieviel Zeit wirklich vergangen war. Man sah es halt immer nur an den Kindern das zwischen einigen Ereignissen Jahre vergangen sein müssen, da die Kinder halt gealtert waren. Wenn es aber keine Kinder im näheren Umfeld gegeben hätte, wäre es dem Zuschauer nicht aufgefallen und man hätte den Eindruck gewinnen können, das die Quasi innerhalb von ein paar Monaten dort alle umgebracht haben ohne das es die Behörden interessiert. Dies war also tatsächlich etwas unübersichtlich inszeniert.

Ja die Kinder waren gefühlt der einzige Indikator, oder? Ich hab wirklich so garkein Gefühl bekommen in welcher Zeitspanne sich das ganze abspielt. Zumal sich die Charaktere äußerlich nicht wirklich verändert. Bei Goodfellas konnte man das deutlich besser nachvollziehen mit einem immer grauer werdenen DeNiro der eine immer stärkere Brille benötigte.

Das unterschreibe ich auch. Generell hat mir das Setdesign und das Costume Desing hier sehr gefallen. Wirkte sehr natürlich und vom Look her wirkt der Film definitiv nicht wie ein aktueller Film. Was ihn aber, was Du ja auch erwähnt hattest, hin und wieder einmal enttarnt sind ein paar Szenen wo man doch als Zuschauer den großen Verdacht hat das hier mit CGI bei Gebäuden nachgeholfen wurde. Direkt zu Anfang die Szene mit den Bohrtürmen war z.B. für mich so eine Szene. Ich bin mir fast sicher das da beim dreh kein einziger physikalisch stand. Aber es sah zumindest halbwegs gut aus und ich denke schon das hier viele Szenen an richtigen Sets gedreht wurden und nicht eben komplett vor dem Greenscreen. Definitiv ein Punkt den man mittlerweile ja lobend erwähnen muss, da es viele Produktionen gibt wo dies leider nicht der Fall mehr ist!

Schön auch das die Klamotten so bisschen "abgetragen" wirkten. Bei vielen aktuellen Produktionen empfinde ich das immer als viel zu sauber. Wenn man sich mal The Wheel Of Time oder Rings of Power bei Amazon anschaut dann wirkt das als hätten die Ihre Klamotten gerade frisch von der Leine genommen. Das ist bei Killers... zum Glück mal nicht so.

Was das nachträgliche einfügen angeht. Das ist ja heute wirklich Gang und Gebe und in vielen Fällen merken wir es garnicht. Ich habe schon mehrfach den "Fehler" gemacht mir da solche Vorher/Nacher Videos anzuschauen......es ist erschreckend und faszinierend zugleich. Was bei Better Call Saul, Sicario, Hostiles oder Wolf of Wall Street da nachträglich eingefügt wurde hätte ich NIEMALS gedacht. Und wenn man das einmal weiß, ist es schwer sich der Illussion von aktuellen Filmen herzugeben.
Und bei Killers of The Flower Moon war es halt doch etwas "auffällig" aber nicht extrem störend.
Die Stadt in der man sich öfter aufhält schien jedenfalls in großen Teilen echt zu sein :D

Es war zwar, zumindest für mich, ein recht harter Cut von der Gerichtsverhandlung, dem Abschiedsgespräch zwischen Ernest und Mollie hin zu dieser Radio Show, aber den Einfall die Geschichte zu zu ende zu erzählen ohne den Einsatz von Texttafeln fand ich auch recht originell.

Ich bin zwar bei meiner abschließenden Bewertung nicht ganz so hart wie Du, aber ich kann Deine Enttäuschung nachvollziehen den ich war es auch. Ich hatte hier mich wirklich auf etwas ganz großes gefreut und dachte das wird mindestens eine 8/10 wenn nicht sogar eine 9/10. Aber davon ist der Film wirklich meilenweit entfernt.

Wertung: 6/10

Der Cut war wirklich hart, aber ich war dann auch schon wirklich an einem Punkt wo es mir "egal" war.
Vielleicht muss man hier wirklich irgendwann, mit Genug abstand, dem Wissen was einem hier erwartet, eine Zweitsichtung angehen. Wäre nicht der erste Film wo das Wunder bewirken würde. Aber bis das soweit ist, da können einige Jahre ins Land gehen.
Und wir werden alle nicht jünger. Mir fehlt aktuell die Lust, Geduld und Zeit mir Filme mehrfach anzusehen nur um sie zu "verstehen" und zu schätzen für das was sie sind.
 

Sam Spade

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Danke für die gute, emotionale und interessante KK @Dwayne Hicks und die anschließende Diskussion zwischen euch beiden, die ich aber aufgrund von Spoilergefahr nicht richtig lesen konnte. Wird aber nachgeholt sobald ich den Film gesehen hab. Denn mir ging es bisher eigtl. auch so wie es Dwayne vor der Sichtung: Ich hab große Lust auf den Film. Spätestens nachdem ich kürzlich vor Dead Reckoning im Kino den Trailer gesehen hab, war ich richtig angefixt, und bin es immernoch.

Und dahingehend geht es mir auch anders als Russel, d.h. ich streiche den Film jetzt nicht von meiner Liste. So sehr ich die Punkte von Dwayne nachvollziehen kann, find ich gerade die offensichtliche Kluft zw. "Meisterwerk!" und "Schrott!" reizvoll und interessant, so dass ich den Film umso mehr sehen möchte um mir mein eigenes Bild zu machen. Ich weiß nicht, ob es was im Kino wird, aber auf Disc wird er dann definitiv geholt.

Randnotiz: The Irishman, bei dem es ja eine ähnliche Kluft zu geben scheint, hab ich bisher noch nicht gesehen. Auch hier müsste ich mir endlich mal die 3.5h Zeit nehmen, um mitreden zu können. Bisher hat Scrosese noch eine weisse Weste bei mir.
 

Dwayne Hicks

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Also "Schrott" wirklich mit " " lesen. Der Film ist auch kein "Schrott" in dem Sinne. Da steckt eine aufwändige Produktion dahinter und optisch wird der Irishman um längen geschlagen. Aber die Art wie der Film erzählt ist, ist einfach nicht mein "cup of tea".
 

Sam Spade

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Jep sorry, hab ich bewusst etwas überspitzt geschrieben und mehr auf die Allgemenheit bezogen, nicht konkret auf deine KK.
 

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Was das Buch ja angeblich sein soll und Scorsese wollte wohl bewusst kein Thriller machen. Angaben aber ohne Gewähr, das sind Infos die ich von einem Kollegen bekommen habe der sich weiter mehr durch Bücher wühlt als ich.

Ich habe mittlerweile mal etwas weiter recherchiert und bisher bin ich nur auf die Buchvorlage Killers of the Flower Moon: The Osage Murders and the Birth of the FBI gestoßen. Hierbei handelt es sich, wenn man Wikipedia glauben schenken kann um ein Sachbuch des amerikanischen Journalisten David Grann aus dem Jahr 2017.




Fairer Punkt, da stimm ich zu. Leider hats mich dann auch aufgrund der Laufzeit doch eher genervt. Vorallem gegen Ende dreht sich das ja regelrecht im Kreis ob er nun aussagt oder nicht, aber hier muss ich wohl eher dem Drehbuch die Schuld geben.

Auch hier habe ich etwas weiter recherschiert. Scorsese hatte in seinem ersten Entwurf DiCaprio die Rolle das FBI Agents Tom White zugeteilt. Da war sein Ansatz aber auch noch ein anderer und der Film wäre wirklich eher wie ein Thriller inszeniert worden, also aus der Sicht des FBIs und somit wäre dann auch die Screentime des Charakters größer gewesen. Scorsese hat sich dann aber umentschieden, weil aus seiner Sicht in der Version der indianische Stamm der Osage wohl zu Nebenfiguren verkommen wären. Daher dann wohl auch der Anfang des Filmes, den ich im übrigen auch alles andere als glücklich finde. Hätte ich besser als irgendeine Rückblende gesehen. Wenn sich Scorsese schon für diese Erzählweise entschiede hat, hätte ich den Film auf dem Bahnhof anfangen lassen in dem Moment als Ernest dort eintrifft und dann halt später abgeholt wird. Dann hätte man einiges als Erzählung einbinden können.

Somit, so stimmig ich meine Theorie auch fand, war es dann doch wohl ein anderer Grund warum Leonardo DiCaprio weiterhin dem Projekt treu geblieben ist. Den zugesagt hat er für einen FBI Ermittler. Wahrscheinlich wollte er dann einfach nur nicht mehr absagen, weil es eben ein gemeinsames Projekt mit Martin Scorsese und Robert De Niro war um das es sich handelte. Oder er hatte schon einen sehr wasserdichten Vertrag unterschrieben das, selbst wen er gewollt hätte, nicht mehr rausgekommen wäre aus der Nummer ohne in halbes Vermögen an das Studio zu zahlen.

Kenne die reale Geschichte auch nicht aber so wie sie hier umgesetzt wurde, wurde ich irgendwie auf Distanz gehalten, es is sehr schwer zu beschreiben. Mich hat das ganze einfach nicht gepackt/mitgenommen und das ist eigentlich Gift für so eine Art Film mit SO einer Thematik.
Eventuell hat sich Scorsese hier doch viel kreative Freiheit gegönnt, aber dazu müsste ich das Buch lesen um das genau zu beurteilen.
Mittlerweile könnte ich mir schon vorstellen das hier viel kreative Freiheit mit an Bord war, den wenn es wirklich en Sachbuch war, auf dem der Film basiert dann wurden da bestimmt keine Charakterzüge einzelnern Protagonisten in dem Buch beschrieben. Der Hauptinitator - William Hale - ist dann offenbar der "prominenteste" Charakter gewesen und offenbart ja auch sehr schnell im Film, ohne es wirklich direkt zu Beginn auszusprechen, seine eigentliche Gesinnung und vorallem seinen Plan.



Hier hab ich mich glaube auch bissel blöd ausgedrückt. DeNiros Leistung ansich ist super! Es hat ja auch wirklich starke Szene, wie das Streitgespräch wo aus dem "Lass es wie Selbstmord aussehen" ein echter Mord wird, das war ein großartiger Dialog. Oder die Szene wo er sich freiwillig verhaften lässt. Und ja für das Alter wirkt er richtig fit und ich hoffe wir sehen ihn in den nächsten Jahren wieder öfter und präsenter. Aber seine Rolle ansich ist bisschen "einseitig" geschrieben.....so zumindest mein Gefühl. Also auch hier wieder geb ich eher dem Drehbuch schuld. DeNiro hat aber das beste draus gemacht.

Es war halt leider schon viel zu früh ersichtlich, im Grunde war es für mich schon im ersten Gespräch zwischen Hale und Burghart klar, das er nicht der "Gutmensch" ist, den er allen versucht zu präsentieren. Das er sehr niedere Ziele verfolgt und ein in Wirklichkeit kein Freund der Osage sein kann. Das hätte man natürlich etwas mehr kaschieren können um es für den Zuschauer spannender zu gestalten.


Ja sie wirkte wirklich am Anfang vorallem gegenüber Burkhart überlegen und mit zunehmender Laufzeit immer hilfloser. War vermutlich Intention und realen Tatsachen geschuldet, trotzdem seltsame Art der Darstellung. Nicht dass das vergleichbar wäre aber da ist der Überlebenskampf in "Der Pianist" deutlich mitreißender.
Dann nochmal ein Kind bekommen während sie von der Diabetes schon extrem geschwächt war zerrte auch etwas an der Glaubwüdigkeit. Aber sollte sich das wirklich so zugetragen haben, kann ich nix gegen sagen.

Naja das glaub ich schon, das hier vieles wahres dran ist. Ich glaube auch nicht das Ernest wirklich wusste was er da seiner geliebten Frau mit untergemischt hat und er, anstatt ihr zu helfen, sie langsam vergiftet hat und man es damit wie einen natürlichen Tod aussehen lassen wollte, also Tod an Diabetes. Aus Hales sicht musste halt nur, damit das Ganze auf noch solideren Beinen steht eine Hochzeit vollzogen werden, damit aber auch garnichts angefochten werden kann, eben ein Kind der Liebe und dann so mit und mit eben alle "Konkurenten" ausschalten.

Wie bereits erwähnt glaube ich schon das Ernest wusste was er da tut in dem er eben Mollies Familie auslöscht bzw. aktiv dazu beiträgt das es passiert. Aber ich glaube nicht, das er wusste was er da seiner Frau untermischt und ich glaube auch nicht das er verstanden hat das sein Onkel wollte das auch sie stirbt.


Habe The Whale nicht gesehen aber viel gutes drüber gehört, auch was so das schauspielerische angeht. Aber hier.....übelster comic relief.
Und bitte nicht falsch verstehen, ich freu mich total das Brendan Fraser gerade wieder ein Aufschwung erlebt. Aber dieser Auftritt war halt wirklich irgendwie nix...

Hier teile ich Deine Meinung zu 100%. Die Darstellung und somit die Leistung die hier Brendan Fraser abgeliefert hat war wirklich mies.

Aber schau Dir ruhig mal The Whale an, ich könnte mir vorstellen das er Dir auch gefallen wird.

Ja die Kinder waren gefühlt der einzige Indikator, oder? Ich hab wirklich so garkein Gefühl bekommen in welcher Zeitspanne sich das ganze abspielt. Zumal sich die Charaktere äußerlich nicht wirklich verändert. Bei Goodfellas konnte man das deutlich besser nachvollziehen mit einem immer grauer werdenen DeNiro der eine immer stärkere Brille benötigte.
Auch hier habe ich etwas recherchiert, weil ich dies einfach mal für mich in einen geschichtlichen Kontext bringen wollte. Was der Film aus meiner Sicht auch nicht wirklich erklärt hatte, was man sich halt nur als Zuschauer zusammen reimen musste ist, warum die Osage alle einen Vormunt hatten. Hierzu habe ich folgendes gefunden:

Auf Druck der mehrheitlich weißen Bevölkerung, die den Osage ihren Reichtum neideten, setzte sich allmählich der Glaube durch, dass die Osage nicht in der Lage seien, ihren neuen Reichtum zu verwalten. Daher verabschiedete der Kongress der Vereinigten Staaten 1921 ein Gesetz, das vorsah, dass die Gerichte für jeden Osage, der mindestens zur Hälfte von ihnen abstammte, einen Vormund ernennen mussten, der ihre Tantiemen und finanziellen Angelegenheiten verwaltete, bis sie ihre „Mündigkeit“ unter Beweis stellten. Nach diesem System erhielten auch Minderjährige, die weniger als die Hälfte Osage waren einen Vormund, unabhängig davon, ob die Minderjährigen noch lebende Eltern hatten oder nicht. Die Vormunde wurden von den Gerichten aus den Reihen der weißen Anwälte oder Geschäftsleute vor Ort ernannt. Die Anreize für Kriminalität waren überwältigend; solche Vormunde nutzten oft Schlupflöcher in den Gesetzen, um Osage-Land, ihre Stammesrechte oder Lizenzgebühren zu erhalten; andere wurden verdächtigt, selbst vor Mord nicht zurückzuschrecken.[4]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Osage-Morde

Was die Morde, die im Film gezeigt bzw. erwähnt wurden angeht, so reden wir hier offenbar von einem Zeitraum von 1921 und 1923
statt, zumindest die Morde, für die dann später William Hale und Ernest Burghart schuldig gesprochen wurden. Davor und auch danach gab es noch einige Morde mehr, aber das Motiv - Raffgier und Macht - war bei allen Morden identisch.

In der Realität zog sich die Gerichtsverhandlung von Anklage bis hin zu Verurteilung offenbar von 1926 - 1929, wobei sich Burghart wohl schon bereits 1926 für schuldig bekannt hatte.
 

Count Dooku

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Konnte für den Film nicht wirklich viel Interesse aufbringen.
Scorseses letzten Film, den ich vollständig gesehen habe war Shutter's Island.
Mich wundert nur, dass der Film ein Budget von 200 Millionen bekommen hat. Was war daran so teuer?
 

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Mich wundert nur, dass der Film ein Budget von 200 Millionen bekommen hat. Was war daran so teuer?

Naja laut Netzfund hat Leonardo DiCaprio alleine schon 30 Mio USD Gage bekommen. Über Robert De Niro´s Gage habe ich leider keine Angabe gefunden, aber gehen wir hier auch vom selben Betrag aus, sind es alleine schon 60 Mio USD nur für die Beide. Dann müssen ja auch noch alle anderen Darsteller bezahlt werden, steigende Energiekosten und da der Film auf pratikal Sets setzt ist da bestimmt auch ein großer Teil für das Setdesign drauf gegangen.

Klar zunächst klingt das immer sehr viel. Aber man darf nie vergessen wieviele Leute an so einem Film hinter den Kulissen beteiligt sind und jeder will bezahlt werden.
 
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