AW: Keine Gnade für Ulzana
Kritik von Jared Kimberlain
Keine Gnade für Ulzana
Nach vielen Jahren mit erfolgreichen Hollywoodproduktionen kehrte Altmeister Robert Aldrich 1972 wieder in ein Genre seine frühen Karriere zurück, dem Western.
Nach beeindruckenden Produktionen wie z.B. „Das dreckige Dutzend“ (1967) besann er sich auf seine Anfangserfolge wie „Vera Cruz“ (1954) und begab sich in die Fertigstellung von „Ulzana's Raid“ (Originaltitel), wobei er wiederum auf seinen alten Weggefährten Burt Lancaster als Hauptdarsteller setzte.
Er erzählt die Geschichte des Apachenhäuptlings Ulzana, der mit seinen 10 treusten Kriegern aus dem Reservat ausbricht und dann mordend durch die Lande zieht. Daraufhin wird eine Kavallerieeinheit unter der Führung des jungen Leutnant DeBuin (Bruce Davison) und der Unterstützung des erfahrenen Indianerkenners McIntosh (Burt Lancaster) auf Ulzana angesetzt, um diesen aufzuhalten...
Aldrich stellt hier die Charakterfrage an seine Figuren und kann sich auf die exzellente Darstellung seiner Hauptdarsteller verlassen. Der Gewissenskonflikt des jungen Leutnant ist eine der Schlüsselentwicklungen im Film. Diese wird durch den McIntosh in seiner Richtung gelenkt und forciert. Hier lässt Lancaster sein ganzes Können spielen und gibt diesem Western den kleinen Anstoß, der ihn von der Masse hervorhebt.
Wer sich auf Filme dieses Alters einlassen kann und will und vielleicht auch noch das Genre Western mag, sollte hier auf jeden Fall einen Blick riskieren.
Für mich als Genrefan ein wirklich guter und gelungener Vertreter des Genre, der zu seiner Zeit im amerikanischen Western allenfalls durch Peckinpahwerke wie z.B. „Wild Bunch“ oder „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ Konkurrenz hatte.
Gesamtwertung: 7/10 Punkten