George Lucas
Walk of Fame
JVC DLA-HD550
Teil 1 – Aufstellung, Ausstattung, Messergebnisse
Teil 2 – Bildvergleich mit Panasonic PT-AE2000E
Nachdem mir mein Panasonic PT-AE2000E zwei Jahre lang ein tolles Bild und viele schöne Stunden Filmgenuss verschafft hat, ist es nun an der Zeit für ein Update. Die neuen Projektorgenerationen haben einen großen Entwicklungsschritt gemacht, wovon ich mich in den letzten Wochen mehrfach überzeugen konnte.
Wie groß der Unterschied zwischen dem zwei Jahre alten Panasonic PT-AE2000 und dem JVC DLA-HD550 ist, wird ein Projektorvergleich aufzeigen.
Vorbereitung:
Heute kam Louis Cypher mal etwas früher zum Filmabend und Claudia hatte sich sogar frei genommen, um beim Projektoraufbauen helfen zu können. Wie immer befand sich ein Sixpack in Saschas Rucksack. Das Bier stellten wir kalt, um es in Kürze beim Film genießen zu können. Claudia hatte ein paar kleine Snacks zubereitet.
Fast ehrfürchtig standen wir vor dem Karton mit der Aufschrift JVC DLA-HD550-B (das B steht für Black), bis Claudia mehrfach in die Hände klatschte und begeistert rief: „Ich pack ihn aus.“ Louis Cypher und ich nickten uns kurz zu und Claudia kniete sich vor unsere Füße, öffnete den Karton wirklich liebevoll, erwartungsvoll und vorsichtig. Ich stellte mir gerade vor, wie sie die Verpackung der Kette öffnet, die ich ihr zu Weihnachten schenken werde. Mal sehen, ob das mit der gleichen Hingabe geschieht.
Ein kurzes „Wow“ kam über Louis Cyphers Lippen als er den Projektor in spiegelndem Klavierlack zum Vorschein kommen sah. Es sollte nicht sein letztes „Wow“ heute Abend sein.
Nun ging es ins Kino. Nachdem ich auf den Kinositz in der letzten Reihe gestiegen bin, reichte Claudia mir den Projektor. Für den knapp 50cm langen JVC musste eine neue Projektorhalterung an der Wand befestigt werden. In 2,30 Meter Höhe hatte ich diese bereits gestern angebracht. So brauchte ich nur noch den Projektor draufzustellen und die bereits verlegten Kabel einzustöpseln.
Erstes Ärgernis:
„Schalt´ ihn ein, schalte ihn endlich ein“, frohlockte Claudia und Louis Cypher fügte noch ein „mach das Ding an“, hinzu. Der Projektor wurde gestartet. Mit einem leisen Surren öffnete sich automatisch die Objektivabdeckung und der blaue Lichtstrahl fiel auf die Leinwand. Innerhalb weniger Minuten war der HD550 auf das 3 Meter breite Cinemascope-Format ausgerichtet. Dank motorischen Zoom, Lens-Shift und Focus ging die Einstellung bequem vom Sitzplatz aus. Zu meiner großen Überraschung konnte ich die Fernbedienung in Richtung Leinwand richten und der Projektor reagierte schnell auf alle Befehle. Beim HD350, den Holger vor einiger Zeit mal mitgebracht hatte, war das nicht möglich. Hier musste die Fernbedienung mindestens über den eigenen Kopf in Richtung Projektor gerichtet werden.
Sehr gut so. Damit lässt sich der HD550 ebenso unkompliziert bedienen wie der Panasonic AE2000.
Nun legte ich die Peter Finzel Test DVD in den Pioneer Player ein und … nichts passierte. Kein Bild. „Kein Signal“ zeigte die Menüanzeige des Projektors an. Kurz den Sitz der Stecker am Projektor, der Vorstufe und dem Player kontrolliert. Alles saß fest. Doch immer noch kein Bild. Also hab ich den Panasonic gestartet, das 15 Meter lange HDMI-Kabel angeschlossen und das Bild war da.
„Hm?! – Das Kabel oder ein Defekt am JVC?“ fragte Louis Cypher
„Das werden wir gleich sehen“, antwortete ich und stellte die PS3 neben die hintere Sitzreihe. Anschließend kramte ich ein 5 Meter langes HDMI-Kabel unter der Bühne hervor und schloss dieses an. Nun warf der Projektor ein Bild auf die Leinwand – und was für eins! Das rote Display der PS3 leuchtete auf der Leinwand, dass es eine wahre Freude war.
„Ich brauche einen Repeater“, sagte ich und fuhr erst mal zu Conrad. Der Verkäufer erschien kompetent, kannte die HDMI-Kabelproblematik und legte mir auch gleich einen Repeater von Renkforce auf den Tresen. „Der ist für Kabelstrecken bis 50 Meter…“ - So, so, dachte ich mir, bis 50 Meter also und schmunzelte in mich hinein. „Das steht zumindest auf der Verpackung. Stimmt aber nicht“, fuhr er fort. – Okay, was kommt als nächstes? – „Den Repeater haben wir hier bis 25 Meter getestet. Funktioniert problemlos.“
Nun rechnete ich kurz nach. 15 Meter HDMI-Kabel vom Projektor zur Vorstufe, plus weitere 1,50 Meter von der Vorstufe zum jeweiligen Player. Das macht 16,50 Meter Gesamtstrecke. Also sollte der Repeater reichen… Tat er aber nicht! – Immer noch kein Bild. Die nachfolgende Diskussion über Verkäufer, die nicht wissen, was sie tun, wiederhole ich hier an dieser Stelle besser nicht noch einmal.
Inzwischen ist es spät am Nachmittag geworden und ich rief Olli Sauermann von Grobi Nord an. Kurz berichtete ich ihm von meinem Problem und er fragte, ob ich 15 Meter unbedingt benötige. „Na, ja“, antwortete ich, „ 12 Meter würde wahrscheinlich ausreichen. Könnte aber knapp werden.“
„Ich hab hier noch ein Kabel in 12,50 Meter Länge“, entgegnete Olli.
„Super. Das langt. In 45 Minuten bin ich da und hol es raus.“
Trotz -3 Grad und nasser Fahrbahn ging es auf die Autobahn. 25 Minuten später war ich in Jesteburg. Das Kabel lag schon bereit. Wir testeten es kurz an einem Sony HW15, plauderten noch ein wenig über das Thema Heimkino, Projektoren, Lautsprecher und Internetforen im Allgemeinen. Dann klingelte mein Mobil und Claudia teilte mir mit, dass die Endstufe, eine Crown XLS402D, gerade eingetrudelt ist.
Also machte ich mich auf den Weg zurück.
Licht an – Spot aus:
Der Endstufe schenkte ich erstmal gar keine Aufmerksamkeit, obwohl sie schon ausgepackt auf dem kleinen Tresen neben meinem Schreibtisch stand.
Es ging direkt ins Kino. HDMI-Kabel (Goldkabel) ausgepackt angeschlossen – funktioniert. Super! In fünf Minuten war es verlegt und es konnte nun endlich losgehen.
Die Kinobeleuchtung wurde heruntergefahren und der Vorhang per Tastendruck auf das volle Cinemascope-Format geöffnet.
Zwischenzeitlich ist auch Michael eingetrudelt und hatte bereits sein Notebook hochgefahren. Wir starteten Colorfacts und begannen den JVC-HD550 zu kalibrieren.
Louis Cypher saß wie immer an diesen Tagen hinten links im Kino und nippte am Bier – an seinem dritten. „Sieht gut aus“, war sein Kommentar von hinten aus dem „Off“ als wir fertig waren.
Fand ich auch. Kein sichtbares Shading, die Konvergenz war für einen 3-Chip-Projektor in dieser Preisklasse nahezu perfekt. Die Abweichung von Rot betrug weniger als ¼ Pixel über die gesamte Fläche. Erstaunlicherweise reduzierte sich die maximale Luminanz nicht durch die Kalibrierung.
„Zeig mal die Frame Insertion. Die soll ja total kacke sein!“ Wieder diese Stimme aus dem „Off“, begleitet von einem lauten Plopp. Das 4. Bier.
Ich startete das Pendel auf der Finzel-DVD und schaltete CLEAR MOTION DRIVE auf „Hoch“. Da waren sie die Bildfehler. Deutlich waren breite grüne und unscharfe Doppelkonturen an den Rändern des Pendels zu erkennen. Schade – aber mein Geschmack ist diese Schaltung eh nicht. Mir gefällt dieser „Soap-Look“ einfach nicht. Das hat nichts mehr mit Kino zu tun. Die Anwesenden nickten und waren offensichtlich meiner Meinung. Auf der Stufe „Gering“ funktionierte die Frame Insertion ausgesprochen gut. Im Vergleich zu „Aus“ war der Gewinn an Bildschärfe offensichtlich und die Bewegung war nicht ganz so „soapmäßig“. Artefakte waren praktisch nicht sichtbar.
„Entweder Aus oder Gering“, sagte Claudia. Ich werde sie nicht eingeschaltet lassen, was uns beim Bildvergleich zum nächsten Punkt auf der Liste bringt: die native Bildschärfe.
Ohne jede Doppelkontur wurde das Gitterbild dargestellt. Die optische Schärfe war schon Out-of-the-Box in „0“-Stellung ausgesprochen gut. Mit Hilfe von DETAIL AUFWERTUNG wurden kleinste Bildinformationen leicht „angespitzt“. Die pixelbasierte Gammaanpassung arbeitet so gut, dass keine Doppelkonturen entstehen. Die SCHÄRFE lässt sich je nach Geschmack sehr feinfühlig einstellen. Ab 5 sind in Testbildern kleinste Doppelkonturen sichtbar, ab 30 dann auch im „Filmbetrieb“. Alles dazwischen unterliegt den persönlichen Empfindsamkeiten. Alles darüber „verschlimmbessert“ das Bild.
Interessant fand ich die Möglichkeit, NTSC-DVDs zuzuspielen, die dann von 60 Herz per „Reverse Pull-Down“ mit 24 Herz wiederzugeben. Das funktionierte in der Tat beeindruckend. Vor allem für Importe aus den USA und TV-Serien auf Blu-ray (1080/60) ein tolles Feature, weil nun das lästige 3:2-Pulldowngeruckel entfällt. Die US-DVD von FAN BOYS wurde vollkommen flüssig wiedergegeben. Toll.
Inzwischen hatte Louis Cypher schon leicht glasige Augen vom 4. Bier, Claudia hatte fleißig die Messergebnisse protokolliert und Michael wollte gar nicht mehr aufhören zu messen. „Lass uns mal den On/Off-Kontrast messen, lass und mal den ANSI-Kontrast messen…“, und so weiter. „Das sind ja alles Spitzenwerte im Vergleich zum schon sehr guten Panasonic AE2000.“
Wie aber schlägt sich nun der 2 Jahre alte Panasonic AE2000 gegen den neuen JVC-HD550 im Filmbetrieb. Lohnt sich das Upgrade von einem Projektor, der mal 2.700 Euro gekostet hat zu einem fast doppelt so teuren aktuellen Projektor?
Bevor ich im 2. Teil zum Bildvergleich komme, hier schon mal die reinen Messergebnisse:
Maximale Luminanz: 1.022 Lumen (Dynamik Bildmodus) ohne Anspruch an richtige Farben. Das Bild wirkt viel zu grün-blau.
Helligkeit - D65: 801 Lumen (3/4 Zoom – fast komplett Weitwinkel)
Schwarzwert: 0,03 Lumen (3/4 Zoom – und < 0,02 bei max. Teleeinstellung)
Nativer On/Off-Kontrast, Im-Bild-Kontrast: 11.000:1 (1%-Weißfeld in einem Schwarzbild)
Nativer Kontrastumfang Schwarz/Weiß: 26.700:1 (Hier pendelten die Werte allerdings je nach Zoom und 3 stufiger Irisstellung zwischen 26.700:1 und 32.000:1)
ANSI-Kontrast: 440:1
Fortsetzung folgt…
Teil 1 – Aufstellung, Ausstattung, Messergebnisse
Teil 2 – Bildvergleich mit Panasonic PT-AE2000E
Nachdem mir mein Panasonic PT-AE2000E zwei Jahre lang ein tolles Bild und viele schöne Stunden Filmgenuss verschafft hat, ist es nun an der Zeit für ein Update. Die neuen Projektorgenerationen haben einen großen Entwicklungsschritt gemacht, wovon ich mich in den letzten Wochen mehrfach überzeugen konnte.
Wie groß der Unterschied zwischen dem zwei Jahre alten Panasonic PT-AE2000 und dem JVC DLA-HD550 ist, wird ein Projektorvergleich aufzeigen.
Vorbereitung:
Heute kam Louis Cypher mal etwas früher zum Filmabend und Claudia hatte sich sogar frei genommen, um beim Projektoraufbauen helfen zu können. Wie immer befand sich ein Sixpack in Saschas Rucksack. Das Bier stellten wir kalt, um es in Kürze beim Film genießen zu können. Claudia hatte ein paar kleine Snacks zubereitet.
Fast ehrfürchtig standen wir vor dem Karton mit der Aufschrift JVC DLA-HD550-B (das B steht für Black), bis Claudia mehrfach in die Hände klatschte und begeistert rief: „Ich pack ihn aus.“ Louis Cypher und ich nickten uns kurz zu und Claudia kniete sich vor unsere Füße, öffnete den Karton wirklich liebevoll, erwartungsvoll und vorsichtig. Ich stellte mir gerade vor, wie sie die Verpackung der Kette öffnet, die ich ihr zu Weihnachten schenken werde. Mal sehen, ob das mit der gleichen Hingabe geschieht.
Ein kurzes „Wow“ kam über Louis Cyphers Lippen als er den Projektor in spiegelndem Klavierlack zum Vorschein kommen sah. Es sollte nicht sein letztes „Wow“ heute Abend sein.
Nun ging es ins Kino. Nachdem ich auf den Kinositz in der letzten Reihe gestiegen bin, reichte Claudia mir den Projektor. Für den knapp 50cm langen JVC musste eine neue Projektorhalterung an der Wand befestigt werden. In 2,30 Meter Höhe hatte ich diese bereits gestern angebracht. So brauchte ich nur noch den Projektor draufzustellen und die bereits verlegten Kabel einzustöpseln.
Erstes Ärgernis:
„Schalt´ ihn ein, schalte ihn endlich ein“, frohlockte Claudia und Louis Cypher fügte noch ein „mach das Ding an“, hinzu. Der Projektor wurde gestartet. Mit einem leisen Surren öffnete sich automatisch die Objektivabdeckung und der blaue Lichtstrahl fiel auf die Leinwand. Innerhalb weniger Minuten war der HD550 auf das 3 Meter breite Cinemascope-Format ausgerichtet. Dank motorischen Zoom, Lens-Shift und Focus ging die Einstellung bequem vom Sitzplatz aus. Zu meiner großen Überraschung konnte ich die Fernbedienung in Richtung Leinwand richten und der Projektor reagierte schnell auf alle Befehle. Beim HD350, den Holger vor einiger Zeit mal mitgebracht hatte, war das nicht möglich. Hier musste die Fernbedienung mindestens über den eigenen Kopf in Richtung Projektor gerichtet werden.
Sehr gut so. Damit lässt sich der HD550 ebenso unkompliziert bedienen wie der Panasonic AE2000.
Nun legte ich die Peter Finzel Test DVD in den Pioneer Player ein und … nichts passierte. Kein Bild. „Kein Signal“ zeigte die Menüanzeige des Projektors an. Kurz den Sitz der Stecker am Projektor, der Vorstufe und dem Player kontrolliert. Alles saß fest. Doch immer noch kein Bild. Also hab ich den Panasonic gestartet, das 15 Meter lange HDMI-Kabel angeschlossen und das Bild war da.
„Hm?! – Das Kabel oder ein Defekt am JVC?“ fragte Louis Cypher
„Das werden wir gleich sehen“, antwortete ich und stellte die PS3 neben die hintere Sitzreihe. Anschließend kramte ich ein 5 Meter langes HDMI-Kabel unter der Bühne hervor und schloss dieses an. Nun warf der Projektor ein Bild auf die Leinwand – und was für eins! Das rote Display der PS3 leuchtete auf der Leinwand, dass es eine wahre Freude war.
„Ich brauche einen Repeater“, sagte ich und fuhr erst mal zu Conrad. Der Verkäufer erschien kompetent, kannte die HDMI-Kabelproblematik und legte mir auch gleich einen Repeater von Renkforce auf den Tresen. „Der ist für Kabelstrecken bis 50 Meter…“ - So, so, dachte ich mir, bis 50 Meter also und schmunzelte in mich hinein. „Das steht zumindest auf der Verpackung. Stimmt aber nicht“, fuhr er fort. – Okay, was kommt als nächstes? – „Den Repeater haben wir hier bis 25 Meter getestet. Funktioniert problemlos.“
Nun rechnete ich kurz nach. 15 Meter HDMI-Kabel vom Projektor zur Vorstufe, plus weitere 1,50 Meter von der Vorstufe zum jeweiligen Player. Das macht 16,50 Meter Gesamtstrecke. Also sollte der Repeater reichen… Tat er aber nicht! – Immer noch kein Bild. Die nachfolgende Diskussion über Verkäufer, die nicht wissen, was sie tun, wiederhole ich hier an dieser Stelle besser nicht noch einmal.
Inzwischen ist es spät am Nachmittag geworden und ich rief Olli Sauermann von Grobi Nord an. Kurz berichtete ich ihm von meinem Problem und er fragte, ob ich 15 Meter unbedingt benötige. „Na, ja“, antwortete ich, „ 12 Meter würde wahrscheinlich ausreichen. Könnte aber knapp werden.“
„Ich hab hier noch ein Kabel in 12,50 Meter Länge“, entgegnete Olli.
„Super. Das langt. In 45 Minuten bin ich da und hol es raus.“
Trotz -3 Grad und nasser Fahrbahn ging es auf die Autobahn. 25 Minuten später war ich in Jesteburg. Das Kabel lag schon bereit. Wir testeten es kurz an einem Sony HW15, plauderten noch ein wenig über das Thema Heimkino, Projektoren, Lautsprecher und Internetforen im Allgemeinen. Dann klingelte mein Mobil und Claudia teilte mir mit, dass die Endstufe, eine Crown XLS402D, gerade eingetrudelt ist.
Also machte ich mich auf den Weg zurück.
Licht an – Spot aus:
Der Endstufe schenkte ich erstmal gar keine Aufmerksamkeit, obwohl sie schon ausgepackt auf dem kleinen Tresen neben meinem Schreibtisch stand.
Es ging direkt ins Kino. HDMI-Kabel (Goldkabel) ausgepackt angeschlossen – funktioniert. Super! In fünf Minuten war es verlegt und es konnte nun endlich losgehen.
Die Kinobeleuchtung wurde heruntergefahren und der Vorhang per Tastendruck auf das volle Cinemascope-Format geöffnet.
Zwischenzeitlich ist auch Michael eingetrudelt und hatte bereits sein Notebook hochgefahren. Wir starteten Colorfacts und begannen den JVC-HD550 zu kalibrieren.
Louis Cypher saß wie immer an diesen Tagen hinten links im Kino und nippte am Bier – an seinem dritten. „Sieht gut aus“, war sein Kommentar von hinten aus dem „Off“ als wir fertig waren.
Fand ich auch. Kein sichtbares Shading, die Konvergenz war für einen 3-Chip-Projektor in dieser Preisklasse nahezu perfekt. Die Abweichung von Rot betrug weniger als ¼ Pixel über die gesamte Fläche. Erstaunlicherweise reduzierte sich die maximale Luminanz nicht durch die Kalibrierung.
„Zeig mal die Frame Insertion. Die soll ja total kacke sein!“ Wieder diese Stimme aus dem „Off“, begleitet von einem lauten Plopp. Das 4. Bier.
Ich startete das Pendel auf der Finzel-DVD und schaltete CLEAR MOTION DRIVE auf „Hoch“. Da waren sie die Bildfehler. Deutlich waren breite grüne und unscharfe Doppelkonturen an den Rändern des Pendels zu erkennen. Schade – aber mein Geschmack ist diese Schaltung eh nicht. Mir gefällt dieser „Soap-Look“ einfach nicht. Das hat nichts mehr mit Kino zu tun. Die Anwesenden nickten und waren offensichtlich meiner Meinung. Auf der Stufe „Gering“ funktionierte die Frame Insertion ausgesprochen gut. Im Vergleich zu „Aus“ war der Gewinn an Bildschärfe offensichtlich und die Bewegung war nicht ganz so „soapmäßig“. Artefakte waren praktisch nicht sichtbar.
„Entweder Aus oder Gering“, sagte Claudia. Ich werde sie nicht eingeschaltet lassen, was uns beim Bildvergleich zum nächsten Punkt auf der Liste bringt: die native Bildschärfe.
Ohne jede Doppelkontur wurde das Gitterbild dargestellt. Die optische Schärfe war schon Out-of-the-Box in „0“-Stellung ausgesprochen gut. Mit Hilfe von DETAIL AUFWERTUNG wurden kleinste Bildinformationen leicht „angespitzt“. Die pixelbasierte Gammaanpassung arbeitet so gut, dass keine Doppelkonturen entstehen. Die SCHÄRFE lässt sich je nach Geschmack sehr feinfühlig einstellen. Ab 5 sind in Testbildern kleinste Doppelkonturen sichtbar, ab 30 dann auch im „Filmbetrieb“. Alles dazwischen unterliegt den persönlichen Empfindsamkeiten. Alles darüber „verschlimmbessert“ das Bild.
Interessant fand ich die Möglichkeit, NTSC-DVDs zuzuspielen, die dann von 60 Herz per „Reverse Pull-Down“ mit 24 Herz wiederzugeben. Das funktionierte in der Tat beeindruckend. Vor allem für Importe aus den USA und TV-Serien auf Blu-ray (1080/60) ein tolles Feature, weil nun das lästige 3:2-Pulldowngeruckel entfällt. Die US-DVD von FAN BOYS wurde vollkommen flüssig wiedergegeben. Toll.
Inzwischen hatte Louis Cypher schon leicht glasige Augen vom 4. Bier, Claudia hatte fleißig die Messergebnisse protokolliert und Michael wollte gar nicht mehr aufhören zu messen. „Lass uns mal den On/Off-Kontrast messen, lass und mal den ANSI-Kontrast messen…“, und so weiter. „Das sind ja alles Spitzenwerte im Vergleich zum schon sehr guten Panasonic AE2000.“
Wie aber schlägt sich nun der 2 Jahre alte Panasonic AE2000 gegen den neuen JVC-HD550 im Filmbetrieb. Lohnt sich das Upgrade von einem Projektor, der mal 2.700 Euro gekostet hat zu einem fast doppelt so teuren aktuellen Projektor?
Bevor ich im 2. Teil zum Bildvergleich komme, hier schon mal die reinen Messergebnisse:
Maximale Luminanz: 1.022 Lumen (Dynamik Bildmodus) ohne Anspruch an richtige Farben. Das Bild wirkt viel zu grün-blau.
Helligkeit - D65: 801 Lumen (3/4 Zoom – fast komplett Weitwinkel)
Schwarzwert: 0,03 Lumen (3/4 Zoom – und < 0,02 bei max. Teleeinstellung)
Nativer On/Off-Kontrast, Im-Bild-Kontrast: 11.000:1 (1%-Weißfeld in einem Schwarzbild)
Nativer Kontrastumfang Schwarz/Weiß: 26.700:1 (Hier pendelten die Werte allerdings je nach Zoom und 3 stufiger Irisstellung zwischen 26.700:1 und 32.000:1)
ANSI-Kontrast: 440:1
Fortsetzung folgt…