JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

George Lucas

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JVC DLA-HD550

Teil 1 – Aufstellung, Ausstattung, Messergebnisse
Teil 2 – Bildvergleich mit Panasonic PT-AE2000E

Nachdem mir mein Panasonic PT-AE2000E zwei Jahre lang ein tolles Bild und viele schöne Stunden Filmgenuss verschafft hat, ist es nun an der Zeit für ein Update. Die neuen Projektorgenerationen haben einen großen Entwicklungsschritt gemacht, wovon ich mich in den letzten Wochen mehrfach überzeugen konnte.

Wie groß der Unterschied zwischen dem zwei Jahre alten Panasonic PT-AE2000 und dem JVC DLA-HD550 ist, wird ein Projektorvergleich aufzeigen.

Vorbereitung:

Heute kam Louis Cypher mal etwas früher zum Filmabend und Claudia hatte sich sogar frei genommen, um beim Projektoraufbauen helfen zu können. Wie immer befand sich ein Sixpack in Saschas Rucksack. Das Bier stellten wir kalt, um es in Kürze beim Film genießen zu können. Claudia hatte ein paar kleine Snacks zubereitet.

Fast ehrfürchtig standen wir vor dem Karton mit der Aufschrift JVC DLA-HD550-B (das B steht für Black), bis Claudia mehrfach in die Hände klatschte und begeistert rief: „Ich pack ihn aus.“ Louis Cypher und ich nickten uns kurz zu und Claudia kniete sich vor unsere Füße, öffnete den Karton wirklich liebevoll, erwartungsvoll und vorsichtig. Ich stellte mir gerade vor, wie sie die Verpackung der Kette öffnet, die ich ihr zu Weihnachten schenken werde. Mal sehen, ob das mit der gleichen Hingabe geschieht.

Ein kurzes „Wow“ kam über Louis Cyphers Lippen als er den Projektor in spiegelndem Klavierlack zum Vorschein kommen sah. Es sollte nicht sein letztes „Wow“ heute Abend sein.

Nun ging es ins Kino. Nachdem ich auf den Kinositz in der letzten Reihe gestiegen bin, reichte Claudia mir den Projektor. Für den knapp 50cm langen JVC musste eine neue Projektorhalterung an der Wand befestigt werden. In 2,30 Meter Höhe hatte ich diese bereits gestern angebracht. So brauchte ich nur noch den Projektor draufzustellen und die bereits verlegten Kabel einzustöpseln.

Erstes Ärgernis:

„Schalt´ ihn ein, schalte ihn endlich ein“, frohlockte Claudia und Louis Cypher fügte noch ein „mach das Ding an“, hinzu. Der Projektor wurde gestartet. Mit einem leisen Surren öffnete sich automatisch die Objektivabdeckung und der blaue Lichtstrahl fiel auf die Leinwand. Innerhalb weniger Minuten war der HD550 auf das 3 Meter breite Cinemascope-Format ausgerichtet. Dank motorischen Zoom, Lens-Shift und Focus ging die Einstellung bequem vom Sitzplatz aus. Zu meiner großen Überraschung konnte ich die Fernbedienung in Richtung Leinwand richten und der Projektor reagierte schnell auf alle Befehle. Beim HD350, den Holger vor einiger Zeit mal mitgebracht hatte, war das nicht möglich. Hier musste die Fernbedienung mindestens über den eigenen Kopf in Richtung Projektor gerichtet werden.

Sehr gut so. Damit lässt sich der HD550 ebenso unkompliziert bedienen wie der Panasonic AE2000.

Nun legte ich die Peter Finzel Test DVD in den Pioneer Player ein und … nichts passierte. Kein Bild. „Kein Signal“ zeigte die Menüanzeige des Projektors an. Kurz den Sitz der Stecker am Projektor, der Vorstufe und dem Player kontrolliert. Alles saß fest. Doch immer noch kein Bild. Also hab ich den Panasonic gestartet, das 15 Meter lange HDMI-Kabel angeschlossen und das Bild war da.

„Hm?! – Das Kabel oder ein Defekt am JVC?“ fragte Louis Cypher
„Das werden wir gleich sehen“, antwortete ich und stellte die PS3 neben die hintere Sitzreihe. Anschließend kramte ich ein 5 Meter langes HDMI-Kabel unter der Bühne hervor und schloss dieses an. Nun warf der Projektor ein Bild auf die Leinwand – und was für eins! Das rote Display der PS3 leuchtete auf der Leinwand, dass es eine wahre Freude war.
„Ich brauche einen Repeater“, sagte ich und fuhr erst mal zu Conrad. Der Verkäufer erschien kompetent, kannte die HDMI-Kabelproblematik und legte mir auch gleich einen Repeater von Renkforce auf den Tresen. „Der ist für Kabelstrecken bis 50 Meter…“ - So, so, dachte ich mir, bis 50 Meter also und schmunzelte in mich hinein. „Das steht zumindest auf der Verpackung. Stimmt aber nicht“, fuhr er fort. – Okay, was kommt als nächstes? – „Den Repeater haben wir hier bis 25 Meter getestet. Funktioniert problemlos.“
Nun rechnete ich kurz nach. 15 Meter HDMI-Kabel vom Projektor zur Vorstufe, plus weitere 1,50 Meter von der Vorstufe zum jeweiligen Player. Das macht 16,50 Meter Gesamtstrecke. Also sollte der Repeater reichen… Tat er aber nicht! – Immer noch kein Bild. Die nachfolgende Diskussion über Verkäufer, die nicht wissen, was sie tun, wiederhole ich hier an dieser Stelle besser nicht noch einmal.

Inzwischen ist es spät am Nachmittag geworden und ich rief Olli Sauermann von Grobi Nord an. Kurz berichtete ich ihm von meinem Problem und er fragte, ob ich 15 Meter unbedingt benötige. „Na, ja“, antwortete ich, „ 12 Meter würde wahrscheinlich ausreichen. Könnte aber knapp werden.“
„Ich hab hier noch ein Kabel in 12,50 Meter Länge“, entgegnete Olli.
„Super. Das langt. In 45 Minuten bin ich da und hol es raus.“
Trotz -3 Grad und nasser Fahrbahn ging es auf die Autobahn. 25 Minuten später war ich in Jesteburg. Das Kabel lag schon bereit. Wir testeten es kurz an einem Sony HW15, plauderten noch ein wenig über das Thema Heimkino, Projektoren, Lautsprecher und Internetforen im Allgemeinen. Dann klingelte mein Mobil und Claudia teilte mir mit, dass die Endstufe, eine Crown XLS402D, gerade eingetrudelt ist.

Also machte ich mich auf den Weg zurück.

Licht an – Spot aus:

Der Endstufe schenkte ich erstmal gar keine Aufmerksamkeit, obwohl sie schon ausgepackt auf dem kleinen Tresen neben meinem Schreibtisch stand.
Es ging direkt ins Kino. HDMI-Kabel (Goldkabel) ausgepackt angeschlossen – funktioniert. Super! In fünf Minuten war es verlegt und es konnte nun endlich losgehen.
Die Kinobeleuchtung wurde heruntergefahren und der Vorhang per Tastendruck auf das volle Cinemascope-Format geöffnet.

Zwischenzeitlich ist auch Michael eingetrudelt und hatte bereits sein Notebook hochgefahren. Wir starteten Colorfacts und begannen den JVC-HD550 zu kalibrieren.
Louis Cypher saß wie immer an diesen Tagen hinten links im Kino und nippte am Bier – an seinem dritten. „Sieht gut aus“, war sein Kommentar von hinten aus dem „Off“ als wir fertig waren.
Fand ich auch. Kein sichtbares Shading, die Konvergenz war für einen 3-Chip-Projektor in dieser Preisklasse nahezu perfekt. Die Abweichung von Rot betrug weniger als ¼ Pixel über die gesamte Fläche. Erstaunlicherweise reduzierte sich die maximale Luminanz nicht durch die Kalibrierung.

„Zeig mal die Frame Insertion. Die soll ja total kacke sein!“ Wieder diese Stimme aus dem „Off“, begleitet von einem lauten Plopp. Das 4. Bier.
Ich startete das Pendel auf der Finzel-DVD und schaltete CLEAR MOTION DRIVE auf „Hoch“. Da waren sie die Bildfehler. Deutlich waren breite grüne und unscharfe Doppelkonturen an den Rändern des Pendels zu erkennen. Schade – aber mein Geschmack ist diese Schaltung eh nicht. Mir gefällt dieser „Soap-Look“ einfach nicht. Das hat nichts mehr mit Kino zu tun. Die Anwesenden nickten und waren offensichtlich meiner Meinung. Auf der Stufe „Gering“ funktionierte die Frame Insertion ausgesprochen gut. Im Vergleich zu „Aus“ war der Gewinn an Bildschärfe offensichtlich und die Bewegung war nicht ganz so „soapmäßig“. Artefakte waren praktisch nicht sichtbar.
„Entweder Aus oder Gering“, sagte Claudia. Ich werde sie nicht eingeschaltet lassen, was uns beim Bildvergleich zum nächsten Punkt auf der Liste bringt: die native Bildschärfe.

Ohne jede Doppelkontur wurde das Gitterbild dargestellt. Die optische Schärfe war schon Out-of-the-Box in „0“-Stellung ausgesprochen gut. Mit Hilfe von DETAIL AUFWERTUNG wurden kleinste Bildinformationen leicht „angespitzt“. Die pixelbasierte Gammaanpassung arbeitet so gut, dass keine Doppelkonturen entstehen. Die SCHÄRFE lässt sich je nach Geschmack sehr feinfühlig einstellen. Ab 5 sind in Testbildern kleinste Doppelkonturen sichtbar, ab 30 dann auch im „Filmbetrieb“. Alles dazwischen unterliegt den persönlichen Empfindsamkeiten. Alles darüber „verschlimmbessert“ das Bild.

Interessant fand ich die Möglichkeit, NTSC-DVDs zuzuspielen, die dann von 60 Herz per „Reverse Pull-Down“ mit 24 Herz wiederzugeben. Das funktionierte in der Tat beeindruckend. Vor allem für Importe aus den USA und TV-Serien auf Blu-ray (1080/60) ein tolles Feature, weil nun das lästige 3:2-Pulldowngeruckel entfällt. Die US-DVD von FAN BOYS wurde vollkommen flüssig wiedergegeben. Toll.

Inzwischen hatte Louis Cypher schon leicht glasige Augen vom 4. Bier, Claudia hatte fleißig die Messergebnisse protokolliert und Michael wollte gar nicht mehr aufhören zu messen. „Lass uns mal den On/Off-Kontrast messen, lass und mal den ANSI-Kontrast messen…“, und so weiter. „Das sind ja alles Spitzenwerte im Vergleich zum schon sehr guten Panasonic AE2000.“

Wie aber schlägt sich nun der 2 Jahre alte Panasonic AE2000 gegen den neuen JVC-HD550 im Filmbetrieb. Lohnt sich das Upgrade von einem Projektor, der mal 2.700 Euro gekostet hat zu einem fast doppelt so teuren aktuellen Projektor?

Bevor ich im 2. Teil zum Bildvergleich komme, hier schon mal die reinen Messergebnisse:

Maximale Luminanz: 1.022 Lumen (Dynamik Bildmodus) ohne Anspruch an richtige Farben. Das Bild wirkt viel zu grün-blau.
Helligkeit - D65: 801 Lumen (3/4 Zoom – fast komplett Weitwinkel)
Schwarzwert: 0,03 Lumen (3/4 Zoom – und < 0,02 bei max. Teleeinstellung)
Nativer On/Off-Kontrast, Im-Bild-Kontrast: 11.000:1 (1%-Weißfeld in einem Schwarzbild)
Nativer Kontrastumfang Schwarz/Weiß: 26.700:1 (Hier pendelten die Werte allerdings je nach Zoom und 3 stufiger Irisstellung zwischen 26.700:1 und 32.000:1)
ANSI-Kontrast: 440:1



Fortsetzung folgt…
 

George Lucas

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

Bildvergleich mit Panasonic PT-AE2000E

Viele, die sich vor ein paar Jahren einen neuen Projektor gekauft haben, stellen sich inzwischen die Frage, sind die aktuellen Projektoren soviel besser, dass ein Austausch lohnenswert ist?
Meine Meinung dazu ist, dass ich nur noch AV-Equipment neu kaufe, wenn die Qualität deutlich wahrnehmbar besser ist.
Genau deshalb waren wir alle auf den Bildvergleich sehr gespannt.

Der Panasonic PT-AE2000E wurde wie folgt betrieben:
Bildmodus NORMAL, HDMI-erweitert (gewinnt so 25% mehr Luminanz und nativen Kontrastumfang)
Zuspielung per HDMI, Gamma 2,2, auf D65-Punkt kalibriert.

Der JVC DLA-HD550B wurde wie folgt betrieben:
Bildmodus Kino 1, HDMI-erweitert (ist zwar nicht heller als unter HDMI-normal, aber bei maximaler Schwarzdarstellung sichtbar dunkler und zeichnet dunkle Bildbereiche besser durch)
Zuspielung per HDMI, Gamma 2,2, auf D65-Punkt kalibriert.

Beide Projektoren verfügen über einen erweiterten Farbraum, der sich nicht wirklich verkleinern lässt. Daher sind die Farben etwas kräftiger, was mir aber recht gut gefällt, da es schon sehr nah an die 35mm-Filmprojektion im Kino herankommt.
Beide Projektoren werden mit HDMI-erweitert betrieben. Der Panasonic AE2000 gewinnt so 25% mehr native Luminanz und Kontrastumfang. Der Schwarzwert bleibt nahezu identisch.
Auch wenn der JVC-HD550 unter HDMI-erweitert nicht heller wird, erzielt er einen durchaus sichtbar besseren Schwarzwert mit mehr Durchzeichnung in den unteren IRE-Werten. Dadurch gelang es, den Schwarzwert auf 0,02 Lumen zu reduzieren, ohne dass 1% und 2% helle Bildinhalte absaufen. Das gelang unter HDMI-normal nur mit manueller Korrektur einzelner Gammaabstufungen.

Obwohl beide Projektoren im hellen Lampenmodus liefen, empfand ich die Lautstärke als angenehm leise und zu keinem Zeitpunkt als störend. Die Lüfter der PS3 und der IMG Stageline 1508 sind lauter. Schon bei leiser Musik waren die Projektoren bei mir nicht mehr zu hören.

Louis Cypher nahm einen großen Schluck aus der Pulle und wir starteten.

Zunächst wollten wir die maximal darstellbare Helligkeit und den Schwarzwert subjektiv miteinander vergleichen.
Als erstes startete der Panasonic AE2000. Das Weiß ist wirklich hell (950 Lumen nach 500 Std.). Kompliment! Sogar auf der 3 Meter breiten Cinemascope-Leinwand reicht diese Helligkeit aus, um 17 Footlamberts zu erzeugen. Dieser Wert übertrifft sogar geringfügig die von THX für Kinos vorgegebenen 16 fL. im Mittel.
Der JVC HD350 zieht hier messtechnisch geringfügig den Kürzeren. Die rund 800 Lumen reichen aber auch noch aus um 15 fL. auf 3 Meter Bildbreite zu erzeugen. Wirklich sichtbar ist dieser Helligkeitsunterschied nicht. Allerdings hatte der HD550 zu diesem Zeitpunkt gerade mal 5 Lampenstunden auf der Uhr, so dass davon auszugehen ist, dass sich die Helligkeit noch reduzieren wird.

Das Schwarz beim Panasonic AE2000 war im Bildmodus NORMAL nicht wirklich Schwarz nach heutigen sehr hohen Ansprüchen. Eher Dunkelgrau. Richtig Schwarz ist heute praktisch "Licht aus".
„Mach den 550er mal ein“, rief Louis Cypher aus der letzten Reihe des Kinos.
„Der ist an“, antwortete Claudia, die neben mir saß, und es folgte nur noch ein kurzes „Wow!“ von hinten.

Weiter geht´s:
SPACE COWBOYS
Kapitel 25:
Das Space Shuttle fliegt vor der Erde und im Hintergrund kommt langsam die Sonne zum Vorschein. Etwas später lösen die alten Astronauten ihre Gurte und schauen durch das Fenster auf den leuchtenden Vollmond.
Der JVC stellt den Weltraum pechschwarz dar, die hellen Sterne scheinen förmlich in die Leinwand einzubrennen und sämtliche „Landschaften“, Krater und „Pole“ sind auf dem Mond zu erkennen. Irre diese Details. Die Raumanzüge leuchten knallrot und dennoch sind die dunklen Applikationen gut zu erkennen. Sogar die Schraubgewinde für den Helm zeichnen sich deutlich ab.

Der Panasonic kann hier nicht mithalten. Der Weltraum wirkt eher dunkelgrau, die Sterne sind zwar ähnlich hell wie beim JVC (weil die Iris vollständig geöffnet ist in dieser Szene) aber auf dem gesamten Bild scheint ein Grauschleier zu liegen. Der Mond erscheint allerdings deutlich dunkler (hier ist die Auto-Blende fast komplett geschlossen) und der komplette Südpol überstrahlt (wegen des Gammaausgleichs). Irgendwie wirkt der Mond „matschig“. Die knallroten Raumanzüge wirken ein wenig übersättigt, so dass ein paar Falten im Stoff absaufen. Das ist schon eigenartig, weil auf den Testbildern alle Helligkeitsstufen richtig angezeigt werden. Die Details an den Anzügen sind alle zu erkennen, werden aber nicht so plastisch ausgearbeitet. Das schwarze Schraubgewinde für den Helm ist aufgrund des geringeren nativen Kontrastes kaum zu erkennen und wirkt eher als ob ein Grauschleier darüber liegt.
„Ist der Projektor kaputt?“ blaffte Louis Cypher und öffnet die 5. Flasche Bier. Wo lässt der das alles nur? – Auf der Toilette war er inzwischen noch nicht seit ich zurück bin von meiner „Einkaufstour“.
„Nein“, erwiderte Michael, „das ist der qualitative Unterschied zwischen den beiden Projektoren.“
„Wow!“
Um das mal klarzustellen. Der Panasonic PT-AE2000E macht ein ausgesprochen gutes, scharfes und brillantes Bild. Mit der Einstellungen in HDMI-erweitert im Bildmodus NORMAL gelangt er sogar in eine höhere Preisklasse und kann es locker mit allen aktuellen Projektoren in der 2000 Euro-Klasse aufnehmen. Inzwischen haben sogar mehrere Fachhändler "meine" Einstellungen übernommen, um die Projektoren zu kalibrieren.
Der JVC-HD550 spielt preislich in einer ganz anderen Liga. Da erwarte ich diese Unterschiede auch genau in diesem Rahmen. Alles andere wäre eine Enttäuschung. Allein schon deshalb ist der Projektorvergleich nicht ganz "fair" - aber egal. Spaß macht er trotzdem, zeigt er doch auf, was für mehr Geld zu bekommen ist.

THE DARK KNIGHT
Kapitel 1:
Das Warner-Logo, das blaue Batman-Logo und die Explosion stellt der Panasonic ausgesprochen scharf und brillant dar. Die hohe Helligkeit auf der kleineren 16:9 Bildgröße bei identischer Bildhöhe macht sich bezahlt.
„Na, geht doch“, lacht Louis Cypher und prostet uns zu.
Die Wolkenkratzer erscheinen. Eine Glasscheibe zerbirst in tausende kleine Scherben und Splitter, die allesamt durch die Gegend fliegen. Toll diese Detaildarstellung. Als die Gangster dann auf dem Kies landeten sind sogar von vorn bis hinten einzelne Kieselsteine zu erkennen.

Der HD550 stellt das Warner-Logo dermaßen plastisch in den Raum, dass ich den Eindruck hatte, danach greifen zu können. Das Batman-Logo und die Explosion wirkten soviel tiefer, brillanter und plastischer als das Bild vom Panasonic, dass ich gar nicht mehr zurückschalten wollte. Musste ich auch nicht. Wir schauten einfach weiter. Die Gitterstruktur der Wolkenkratzer offenbarten mit dem JVC noch mehr Details. Selbst kleinste Schattierungen waren nun sichtbar. Auch die Anzahl der Glassplitter schien sich irgendwie erhöht zu haben.
Während der Verfolgungsjagd im Tunnel mit vielen dunklen Bildinhalten, hellen Spritzlichtern und den Details auf Batmans schwarzen Anzug ließen den JVC zu Hochform auflaufen. So hab ich diese Szene noch nicht gesehen. Diese Bildtiefe, dieses abgrundtiefe Schwarz und gleichzeitig diese gleißend hell und farbenfroh leuchtenden rot-blauen Blinklichter der Polizeifahrzeuge waren einfach atemberaubend.
Hier hielt der Panasonic einfach nicht mehr mit. Der Preisunterschied von beinahe 100% auf die UVP ist in diese Szene mit aller Deutlichkeit zu sehen – und zwar jeder einzelne Cent davon!

ACROSS THE UNIVERSE
Während des Footballtrainings unterhält sich Lucy mit dem Quarterback und eine Freundin sitzt zunächst auf der Tribüne und singt: „I want to hold your Hand“ von den Beatles. Danach schlendert sie zwischen den Spielern über den Platz. Auf dem Panasonic macht diese Szene wirklich Spaß. Hier spielt er seine schiere Helligkeit im Bildmodus NORMAL aus. Das saftige Grün des Rasens leuchtet natürlich, die grünen Trikots und der blaue Himmel strahlen miteinander um die Wette. Das sieht besser aus als nahezu jede 35mm Filmvorführung im Kino.

Und was macht der HD550? Auch in dieser Szene ist der Abstand der beiden Projektoren größer als ich zunächst vermutet hätte. Der JVC stellt in den Falten der Röcke und der Shirts viel mehr Abstufungen dar. Die Grashalme und Blätter an den Bäumen im Hintergrund können beinahe vollständig gezählt werden, so scharf ist das Bild ohne digital überschärft zu sein.

HARRY POTTER UND DER HALBBLUT PRINZ
Das Warner-Logo kommt aus dem düsteren Hintergrund heraus und schwebt über den Zuschauer hinweg. Zum ersten Mal hab ich das Gefühl, den Kopf einziehen zu müssen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. So brillant und plastisch stellt der JVC-HD550 das Logo dar. Der anschließende Flug über London offenbart mit zugeschalteter CLEAR MOTION DRIVE (Zwischenbildberechnung) in der Position GERING viele Details, welche bei „ausgeschalter“ Frame Insertion nicht zu erkennen sind und verschmieren. Doch auch ohne diese Frame Insertion stellt der 550er das Bild gestochen scharf dar und verleiht durch den hohen Im-Bild-Kontrast der Szenerie schon einen nahezu realen Eindruck. Trotz der zahlreichen Stilmittel wie z.B. entsättigte Farben, düstere Optik, blau-braune Filterung ist diese finstere Atmosphäre ein Erlebnis für die cineastischen Sinne.

Per Tastendruck schließt sich der Vorhang, das Licht fährt langsam hoch und mit einem leisen Surren fährt die Schutzkappe vor das Objektiv.

„Ich piss mir gleich in die Hose“, grinste Louis Cypher bis über beide Ohren. Ob das am großen Bierkonsum oder der tollen Performance des JVC-HD550 liegt, weiß ich nicht. Nächsten Mittwoch werde ich ihn mal danach befragen.

Fazit:
Der qualitative Sprung vom Panasonic PT-AE2000E (trotz meiner Kalibrierung des Bildmodus NORMAL) zum JVC DLA-HD550 ist so groß, beeindruckend und faszinierend, dass ich den Aufpreis nicht bereut habe zu zahlen. Gerade auf großen Leinwandbreiten um die 3 Meter spielt der HD550 sein gesamtes Leistungspotential aus. Der native Kontrastumfang ist soweit weg von allen anderen Projektoren in dieser Preisklasse, dass JVC hier zu Recht ein Alleinstellungsmerkmal hat.
Wenn die Probleme des CLEAR MOTION DRIVE im hohen Modus noch beseitigt werden, ist der Projektor uneingeschränkt auch den Fans der Frame Insertion zu empfehlen.
 

metalbeppi

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

Wow, sehr schöner Bericht!!! Kann man ja direkt neidisch werden. Ich bin mit dem Pana ja ultrast zufrieden. Ist für mich auf jeden Fall ein gewaltiger Sprung vom LCD auf den Beamer. Und das das schwarz was der Pana abliefert nicht ganz schwarz ist sehe ich zwar auch. Aber was hier einen großen Unterschied zum LCD liefert ist das Licht. Der LCD strahlt eben immer und leuchtet einen an. Aber das schwarz das der Pana auf meine Leinwand zaubert wirkt wesentlich dunkler als beim LCD. Der Pana wird bei mir die nächsten Jahre auf jeden Fall erstmal ausreichen. Bin ja auch erst ein Neuling im Projektorbereich :)

Freue mich auf jeden Fall über weitere Berichte über den JVC. Und wenn ich mal nach Hamburg kommen sollte muss ich mir das auch mal anschauen :)
 

Agent Orange

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

Das ließt sich ja alles echt phantastisch, hätte auch niemals damit gerechnet dass da nochmals so ein Qualitätssprung möglich ist, der Wahnsinn. Muss ich mir auch unbedingt wieder irgendwann live ansehen und das begutachten, du kannst uns ja hier viel erzählen ;)
Bin auf jeden Fall mal gespannt wieviele Stunden du bei dem Beamer verbringen wirst bis du die optimalen Einstellungen gefunden hast :ugly:
 

George Lucas

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

@metalbeppi:
Du hast einen tollen Projektor, der ein richtig gutes Bild darstellt. Das ist bereits jenseits von dem, was in irgendeinem Kino derzeit projiziert wird. Genieße es bloß weiter und mach dich da nicht verrückt.
Es wird immer Projektoren geben, die besser sind - auch als der JVC-HD550. Diese kosten aber dann auch gleich richtig viel mehr Geld.

@Agent Orange:
Ich hab tatsächlich schon ein wenig experimentiert. Aber bislang geht das Bild nicht besser. Wenn ich eine andere Gammakurve wähle, reißen bei Star Wars 3 z.B. in Kapitel 3 das Deck des Raumschiffs auf, so dass helle Bildinhalte gnadenlos überstrahlen oder s/w-Filme eher gelblich wirken. Mit der jetzigen Einstellung bin ich total zufrieden. Ich werde viel mehr Filme schauen und viel weniger Einmessen - hoffentlich...
 

afru

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

Guten Abend zusammen
Habe mich extra bei euch angemeldet da ich den Bericht zum neuen HD550 gelesen habe.Habe bisher noch den JVC HD1 und bin auch sehr zufrieden.
Mich würde mal interessieren ob der Wechsel sich lohnt. :)
Probleme mit dem HDMI Kabel habe ich auch gehabt,mehrere getested mit 10 und 15m keins funktionierte.Auch hochwertige nicht :motz:
Habe dann die PS3 zum Proki gestellt und mit nem 2m HDMI ging es sofort muß jetzt halt nen 10m Optischem Kabel vorlieb nehmen und die PS3 wird tagsüber immer weggestellt.Klappt jetzt fast 2 Jahre so aber wenn bald mal etwas Zeit ist im Heimkino weiterzubauen dann würde ich gerne auch nen längeres HDMI anschließen.
Wisst ihr warum das Kabel vom Pana akzeptiert wird und vom JVC nicht?
Hoffe es sind nicht zuviele Fragen für einen ersten Beitrag. :nice:
MfG Lars
 

metalbeppi

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@metalbeppi:
Du hast einen tollen Projektor, der ein richtig gutes Bild darstellt. Das ist bereits jenseits von dem, was in irgendeinem Kino derzeit projiziert wird. Genieße es bloß weiter und mach dich da nicht verrückt.
Es wird immer Projektoren geben, die besser sind - auch als der JVC-HD550. Diese kosten aber dann auch gleich richtig viel mehr Geld.

Werd mich da nun auch nicht verrückt machen. Um im Heimkino eben einzusteigen muss man eben klein Anfangen. Meine Soundanlage ist ja ebefalls noch Mittelklasse und taugt bisher vollkommen. Genauso der Beamer, die Unterschiede merke ich warscheinlich jetzt noch garnicht so richtig.

Und wegen deinem HDMI Kabel Problem. Aber hier verweise ich schnell auf einen anderen Thread um diesen hier nicht voll zu müllen.

HDMI Kabel Signal / Längen Problem
 

afru

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

Hi beppi
Kann auf deinen anderen Thread leider nicht antworten.
Ich habe schom mehrere Kabel ab 10 Meter getested und alle haben das selbe Problem.Ich kriege zb vom DVD Spieler ein Signal am Beamer aber nicht von der PS3 an den Beamer.Habe direkte Verbindung da der HD1 eh besser ist beim Upscaling als der AVR.Habe noch nen Denon 4306 bisel veraltet aber er reicht.Ich hoffe ja immernoch das Marantz nen Nachfolger des 9600 oder H&K einen richtigen Nachfolger für den 7300 rausbringt.
 
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Amras

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

Hi beppi
Kann auf deinen anderen Thread leider nicht antworten.
Das sollte eigentlich funktionieren wenn du rechts unten auf den
quote.gif
-Button klickst :).
 

George Lucas

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AW: JVC DLA-HD550 - Mein neuer Projektor!

Habe bisher noch den JVC HD1 und bin auch sehr zufrieden. Mich würde mal interessieren ob der Wechsel sich lohnt. :)

Wisst ihr warum das Kabel vom Pana akzeptiert wird und vom JVC nicht?
Hallo Lars,

der Bildunterschied zum JVC-HD1 ist ebenso sichtbar wie der Unterschied zum HD350. Das Schwarz ist minimal dunkler, die native Bildschärfe aber deutlich sichtbar besser. Selbst mit dem digitalen Schärferegler und der Detailnachschärfung wurde das Niveau des HD550 nicht erreicht.
Übrigens wurden in der letzten Charge des HD350 bereits die Optiken des HD550 verbaut. Ein direkter Vergleich zwischen zwei Modellen dieser Baureihe zeigte die Unterschiede deutlich auf. Eine Nachfrage bei JVC ergab, dass die Bauteile des HD350 ausgegangen sind, aufgrund der hohen Nachfrage an den "letzten" Geräten dieser Serie. Da wurde halt auf die äußerlich baugleichen Teile des HD550 zurückgegriffen.

Das 15 Meter lange HDMI-Kabel von Sunshine funktionierte beim JVC nicht, weil die Abschirmung zu gering war (1-fach Abschirmung), während das Goldkabel über eine 4-fach Abschirmung verfügt. Dadurch kommen weniger Störeinflüsse von außen ans Bildsignal innerhalb des Kabels.
Der Panasonic ist diesbezüglich etwas Wohlwollender in der Signalauslesung als die Modelle von JVC. Allerdings waren minimalste Bildfehler beim Pana (nur DVD-Wiedergabe in 1080p) schon zu sehen. Diese bewegten sich in einer geringer Fehlertoleranzgrenze der HDMI-Verbindung. Beim JVC riss das Signal aufgrund der Stäreinflüsse im Signalweg vollständig ab.
 
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