Juno

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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AW: Juno

Juno

Juno ist eine feine Indie-Komödie aus Kanada mit entsprechendem Budget. Hier werden nicht einfach nur sinnlos alle Schwangerschaftsklischees runtergekurbelt. Man entfernt sich von ihnen und bietet dem Zuschauer somit etwas neues, etwas frisches. Das erkennt man schon deutlich an den Opening Credits. Der Film wirkt daher nicht bloß wie ein lauer Aufguss. Man bekommt einen schönen ausführlichen Einblick in Juno's Leben. Nichts ist mehr wie es einmal war, seitdem sie schwanger ist. Doch anstatt unendlich lange rumzuflennen sucht die sich schon passende Adoptiveltern aus und sagt es dann ihren Eltern. Juno wirkt schon sehr erwachsen, aber es gibt immer wieder Phasen, in denen sie an ihre Grenzen stößt und enttäuscht feststellen muss, dass sie nach wie vor immer noch ein Kind ist. Hier ist nicht alles perfekt. Und das wird ehrlich dargestellt. Doch man übertreibt es nicht mit der Gefühlsschiene. Es gibt viele Dramen-Momente, doch es wirkt nie kitschig. Man findet immer den schmalen Grad zwischen Ernsthaftigkeit und Kitsch. Und das ist das, was Juno so auszeichnet. Die perfekte Balance zwischen Komödie und Drama. Dazu kommt noch ein tolles Ensemble an Schauspielern wie z.B. J.K. Simmons, der immer zum Lachen ist und trotzdem einen guten Familienvater abgibt. Alle Rollen wurden imo sehr gut besetzt. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei natürlich auf Ellen Page. Sie spielt Juno mit solch einer Begeisterung und Intensität, das man ihr die Rolle sofort abkauft, ohne dabei auch nur für eine Sekunde lang an ihr zu zweifeln. Ellen Page's Oscarnominierung ist daher auf jeden Fall gerechtfertigt. Man schließt sie sofort ins Herz. Alleine schon ihr eigenwilliger und spezieller Humor zündet bei mir auf ganzer Linie. Und ihre eigene "Sprache" - herrlich!. Die Charaktere sind so gut ausgearbeitet, dass man das Gefühl hat, sie könnten im wirklichen Leben existieren. Das bringt mich zum Drehbuch. Das Drehbuch macht den Film zu dem was er ist. Es ist imo ganz klar das beste an dem Film (aus technischer Sicht). Es ist so gut geschrieben mit so tollen Charakteren und Dialogen und der Handlungaufbau etc. All das sorgt für einen tollen Filmfluss und beste Unterhaltung. Juno ist keiner Sekunde langweilig. Es gibt vieles was ich an diesem Film schätze, doch der Soundtrack ragt dabei besonders hervor. Er passt wie die Faust aufs Auge. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Einfach genial! Und Juno's Probleme mit dem Erwachsensein und Kindsein kommen besonders gut hervor in den Szenen mit den Adoptiveltern und ihrer Freundin. Sie ist immer hin und her gerissen. Doch je näher die Geburt rückt, desto öfter befindet sie sich bei Mark (dem Adoptivvater). Ich liebe alle Szenen mit Mark und Juno! Danach ist sie wieder die Alte und findet in ihr normales Leben zurück. Nur ist sie jetzt mit Paulie zusammen (der Kerl, der sie geschwängert hat). Alles ist wieder gut. Doch es ist nicht das typische Hollywood Kitsch Ende. Im Verlauf des Films wird der Eindruck vermittelt, dass
Juno das Baby vielleicht doch selber behält und die Eltern abspringen, wegen Mark. Doch dem ist zum Glück nicht so. Mark verlässt zwar Vanessa, aber sie bekommt trotzdem das Baby und Juno findet wieder in ihr Leben zurück.
Genau dieses Ende wollte ich sehen und kein anderes! Und das habe ich auch bekommen. Ich könnte diesen Film noch lange weiter in den Himmel loben, aber ich denke ich habe die Hauptargumente klar zum Ausdruck gebracht. Juno ist für mich eine der besten und innovativsten Komödien überhaupt. Von mir gibt es daher klare 10/10 Punkte!
 
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stanleydobson

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AW: Juno

ich würde den film nict mal in die kategorie komödie stecken,da sonst vielleicht falsche erwartungen entstehen
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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AW: Juno

Als was würdest du ihn denn einstufen? Der Oberbegriff Komödie ist imo schon angebracht. Nur er ist halt anders als die typischen Genre Vertreter.
 

LivingDead

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AW: Juno

Sehr schöne und sehr persönlich verfasste Filmkritik, die ich so unterschreiben kann. Mit "Little Miss Sunshine" die schönste Dramödie der letzten Jahre im Independent-Sektor. Punktetechnisch wären da sicherlich auch 7 bis 8 Punkte drinne.
Trotzdem habe ich noch eine kleine Anmerkung zu deiner Kritik. Ich finde es immer etwas anstrengend beim Lesen, wenn keine Absätze gemacht werden. So ein Riesenblock wird dann schnell unangenehm für die Augen. Wenn du also noch ein paar Absätze in deine Kritiken packen würdest wären sie perfekt. :)
 
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stanleydobson

Guest
AW: Juno

Als was würdest du ihn denn einstufen? Der Oberbegriff Komödie ist imo schon angebracht. Nur er ist halt anders als die typischen Genre Vertreter.

das ist ne gute frage
ne komödie ist für mich was wo ich von anfang bis ende lachen kann und wo der ganze film eigentlich sinnfrei ist

juno hat einen gewissen anspruch und eine gewissen ernsthaftigket...aktuelles beispel wäre da noch IMO marley und ich...wobei da der trailer im gegensatz zu juo was total anderes verspricht
 
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Despair

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AW: Juno

Viel besser, als ich erwartet hatte! Endlich mal eine Komödie, die eher negativ besetzte Themen wie Teenager-Schwangerschaft und Adoption locker flockig und mit furztrockenem Witz rüberbringt, anstatt in dramatisches Wehklagen zu verfallen. Das mag wenig realistisch sein und manchem Zuschauer gar nicht schmecken, ich finde es jedoch großartig. Schwangerschaft ist ja keine Krankheit, selbst wenn man ein paar Jährchen zu früh dran sein sollte. Und dieses Gefühl kommt dank Ellen Page und dem restlichen Ensemble hervorragend rüber. Trotzdem bleiben ein paar nachdenkliche Gedanken nicht ganz außen vor. Ein weiterer Pluspunkt: man bekommt ein relativ kitschfreies Finale geboten, dass angenehm vom Hollywood-Standard abweicht. Nur die Singerei am Ende hätte man weglassen sollen, die war irgendwie unpassend.

Fazit: "Juno" ist eine reinrassige Komödie, die allenfalls mit ein paar nachdenklichen Untertönen daherkommt, hauptsächlich aber unterhalten will.

9/10 Punkte
 

crizzero

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Für mich ist das eine klare Dramödie und somit das gleiche Genre wie z.B. "Garden State" und "Up in the Air". Dazu kann man auch noch Wes Andersons "Die Royal Tenenbaums", "Die Tiefseetaucher" und "Darjeeling Limited" zählen, sowie "I Heart Huckabees". Und "Juno" kann sich nach diesen Hammerfilmen auch nahtlos einreihen.
 
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Despair

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AW: Juno

Für mich ist das eine klare Dramödie und somit das gleiche Genre wie z.B. "Garden State" und "Up in the Air".

Hab' ich beide immer noch nicht gesehen. :o Bei "Juno" wird es ja nur im letzten Drittel etwas dramatischer. Vorher wird jeder Anflug von Dramatik durch einen altklugen/derben/zynischen Spruch im Keim erstickt. :D

Hat mich vom Aufbau fast ein wenig an "Scrubs" erinnert: der Humoranteil ist riesig, pendelt zwischen albern und hintersinnig, aber jederzeit kann für einen Moment der Ernst des Lebens durchblitzen.
 

crizzero

Filmvisionaer
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Hat mich vom Aufbau fast ein wenig an "Scrubs" erinnert: der Humoranteil ist riesig, pendelt zwischen albern und hintersinnig, aber jederzeit kann für einen Moment der Ernst des Lebens durchblitzen.

"Scrubs" ist ja auch eine Dramödie (oder engl. Dramedy) im Serienformat mit jeder Menge Moral und Fantasie. Diese Mischung aus glaubhafter Ernsthaftigkeit und brillantem Humor ist etwas sehr Seltenes, weil es leider nicht so viele Feingeister wie Zach Braff, Wes Anderson, David O. Russell oder Jason Reitman gibt.
 
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kelte

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AW: Juno

wieso, hab ich noch nicht zu dem Film meinen Senf dazu gegeben?
Juno ist übelster Bullshit. Das Schauspiel von Page wirkt als wenn die eher nen Stock im Hintern als einen Braten in der Röhre hat.
Alberner Humor mit einer der wertlosesten Regiearbeiten zerhacken ein sensibles Thema zu einem unfertigen Brei.
Und natürlich poste ich grad Unsinn den Juno ist von der Wirkungskraft auch für mich mit einem Wes Anderson Film vergleichbar. Fein-/hintersinniger Humor trifft auf ein Topcast und die Geschichte wirkte zumindest für mich, leicht Biographisch. Besser kann man so ein Thema nicht abhandeln. natürlich gab es derartige Themen schon öfters, wie den irischen Film The Snapper, jedoch hatten die nicht eine Ellen Page. Gibt es eigentlich irgendwas, was die nicht spielen kann?!
10/10 :)
 

Carcass77

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Ich hab mir den Film auch vor ca. einem Jahr blind geholt, obwohl ich mir nicht sicher war, ob mir das gefallen könnte. Aber ich wurde auch vom Gegenteil überzeugt: Ellen Page ist einfach spitze - und dazu zum Anbeißen. :)
 

Despair

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AW: Juno

wieso, hab ich noch nicht zu dem Film meinen Senf dazu gegeben?
Juno ist übelster Bullshit. Das Schauspiel von Page wirkt als wenn die eher nen Stock im Hintern als einen Braten in der Röhre hat.
Alberner Humor mit einer der wertlosesten Regiearbeiten zerhacken ein sensibles Thema zu einem unfertigen Brei.

Das Thema ist ernst, und dieses Thema ist definitiv zu ernst für sinnentleerte Späße! *ernst guck*

Und natürlich poste ich grad Unsinn den Juno ist von der Wirkungskraft auch für mich mit einem Wes Anderson Film vergleichbar. Fein-/hintersinniger Humor trifft auf ein Topcast und die Geschichte wirkte zumindest für mich, leicht Biographisch. Besser kann man so ein Thema nicht abhandeln. natürlich gab es derartige Themen schon öfters, wie den irischen Film The Snapper, jedoch hatten die nicht eine Ellen Page. Gibt es eigentlich irgendwas, was die nicht spielen kann?!
10/10 :)

Du hast natürlich sowas von Recht. Ein Film, in dem Dario Argento und auch noch sein Magnum Opus "Suspiria" namentlich erwähnt wird, kann nicht wirklich schlecht sein. Und das meine ich ausnahmsweise mal wirklich Ernst. Groß geschrieben, und das zu Recht. Gute Nacht.
 

kelte

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AW: Juno

Ein Film, in dem Dario Argento und auch noch sein Magnum Opus "Suspiria" namentlich erwähnt wird, kann nicht wirklich schlecht sein. .
jepp,- der ganze Film besitzt Feinheiten, angefangen von der Musik bis hin zu den kleinen Zitaten. und wie gesagt...Ellen Page :hoch::hoch::hoch: einfach nur super wie sie diese Rolle spielt
 

Alexboy

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AW: Juno

Zustimmung in allen Punkten zu deiner gelungenen KK BladeRunner2007 ! :hoch:

Ausser bei den Punkten : 8/10 :o
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: Juno

Für mich ist das eine klare Dramödie und somit das gleiche Genre wie z.B. "Garden State" und "Up in the Air".

Für mich ist bei „Juno" klar der Humor im Vordergrund und die ernsteren Töne sind noch nicht in dem Maße ausgeprägt, dass dieser Film als eine Dramödie durchgeht.
Bei deiner Auflistung von Dramödien fehlt auch noch „The Weather Man", welche leider nie so populär geworden ist trotz Nicolas Cage. Dennoch ist der Film sehr sehenswert!
 

crizzero

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Für mich ist bei „Juno" klar der Humor im Vordergrund und die ernsteren Töne sind noch nicht in dem Maße ausgeprägt, dass dieser Film als eine Dramödie durchgeht.
Bei deiner Auflistung von Dramödien fehlt auch noch „The Weather Man", welche leider nie so populär geworden ist trotz Nicolas Cage. Dennoch ist der Film sehr sehenswert!

"Juno" ist definitiv keine reine Komödie, dagegen wehre ich mich. Das ist 'ne reinrassige Dramödie. Es sind grundsätzlich ernste Themen (jugendliche Schwangerschaft, Verhütung, Ausgrenzung, Probleme in der Familie, ein Paar, welches keine eigenen Kinder bekommen kann, etc.), die dort behandelt werden und die Szenen sind auch nicht dauerhaft auf Humor ausgelegt und manchmal ist er auch gar nicht so offensichtlich. Die kreative Erzählweise von Reitman darf man dabei nicht mit Sorglosigkeit verwechseln, sonst erfasst man nur ein Bruchteil dieses so wertvollen Inhalts.

"The Weather Man" kenne und schätze ich ebenfalls. Vor allem wegen Michael Caine.
 
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Despair

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AW: Juno

Ich bin zwar auch eher der Meinung, dass der Humor überwiegt, obwohl der Ernst des Lebens öfter im Hintergrund mitschwingt. Z. B. die Szene, in der Jennifer Garner im Babyzimmer das imaginäre Familienfoto an die Wand projiziert und ihr Mann realisiert, wie sein weiteres Leben verlaufen wird, wenn er mit ihr zusammenbleibt. Eigentlich eine ernste Sache, aber allein sein Blick in diesem Moment ist zum Wegbrüllen komisch. :D
 

Despair

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Et voilà... genau das ist ein Teil des Rezepts einer Dramödie. :leuchte:

Schon klar, aber es kommt immer auf die persönliche Sichtweise an. Für mich ist selbst ein Film wie Engel des Universums zu einem gewissen Teil komödiantisch, während andere Zuschauer womöglich den nächsten Depressionsschub dabei kriegen. "Juno" kommt schon recht leichtfüßig daher. Richtig derbe Lebenskrisen bleiben außen vor.

Btw: ich hasse das Wort "Dramödie"! :D
 
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