John Huston
Am 05.08.1906 wurde im US Staat Missouri, also heute vor 105 Jahren, einer der bedeutendsten Regisseure Hollywoods geboren: John Marcellus Huston.
Schon von Kindesbeinen an lernte der kleine John die Bühne kennen, denn sein Vater war der große Walter Huston, damals ein gefragter und populärer Characterdarsteller am Theater und später im Kino. Seine Mutter Rhea war eine Sportreporterin, so das John - nach einer gesundheitlich sehr labilen Kindheit - auch mit dem Sport und insbesondere mit dem Boxen und dem Pferdesport in Kontakt kam.
So geprägt ist es dann kein Wunder, das er auch zum Film kam. Nach Jahren der Erfolglosigkeit als Schauspieler, Boxer, Soldat und Reporter zunächst als Drehbuchautor und dann als Regisseur.
Um seinen Debütfilm Der Malteser Falke (1941) ranken sich die verschiedensten Geschichten. So soll er zum Beispiel den Regiestuhl nur bekommen haben, damit er als Emporkömmling in seine Schranken verwiesen wird. Schließlich wurde die Story schon zweimal mehr schlecht als recht verfilmt. Da Huston aber ein angstloser Zeitgenosse war, scherte er sich nicht um das, was war und kreierte mit Der Malteser Falke mal so eben ein neues Genre, den Film Noir. Männer voller Widersprüche, Frauen ohne Skrupel und eine derart pessimistische Weltanschauung waren völlig neu. Dies kombinierte er mit harten Hell-Dunkel-Kontrasten und somit katapultierte Huston sich, das neue Genre und den Hauptdarsteller Humphrey Bogart zu den neuen Stars am Hollywoodhimmel. Er traf den Nerv der Zeit und drehte später mit Gangster in Key Largo (1948) und Asphalt Dschungel (1950) weitere Film Noir Klassiker.
Doch Huston wäre nicht Huston, wenn er bei nur diesem einen Genre geblieben wäre. Für so einen Berg von Mann lag nichts näher als einen Abenteuerfilm zu drehen und somit entstand schon 1947 Der Schatz der Sierra Madre. Huston nahm dafür den Oscar für beste Regie und bestes Drehbuch mit. Und sein Vater Walter ging mit dem Oscar für die beste Nebenrolle auch nicht leer aus.
Huston blieb sich treu indem er keinem Genre treu blieb. Mit Misfits - Nicht gesellschaftsfähig gelang im 1961 ein weiterer Meilenstein seines Schaffens. Visuell das komplette Gegenteil der schwarzen Serie, doch im Grunde noch weitaus bedrückender und hoffnungsloser. Marilyn Monroe und Clark Gable (für beide der letzte Film...) wurden von Huston zu Höchstleistungen getrieben,so das Misfits zu den besten Filmen aller Zeiten zählt.
Neben weiteren Erfolgen wie African Queen (1951), Moby Dick (1956), Der Mann, der König sein wollte (1975) oder Die Ehre der Prizzis (1987 - in dem seine Tochter Anjelica Huston den Oscar gewann und somit den Hattrick der Familie Huston komplett machte) "gelangen" dem mittlerweile aus Protest gegen Senator McCarthy's Hetze nach Irland ausgewanderten Iren John Huston auch grandiose Pleiten.
So verfilmte er - schmerzfrei wie er war - die komplette Bibel (Die Bibel, 1966) und besetzte sich auch gleich als Noah und Gott (Stimme) selbst. Auch mit Freud verhob er sich total zumal er sich als Drehbuchautor den Philosoph und Dramatiker Jean Paul Sartre geangelt hatte. Die Dreharbeiten und der Film selber wurden folglich ein Fall für die Couch...
Bis kurz vor seinem Tode am 28.08.1987 drehte Huston und mit der Romanverfilmung seines Lieblingsautors James Joyce Die Toten gelang ihm nochmals ein großartiges Werk.
Hustons Regiestil war geprägt von Unbeständigkeit. Man kann ihn weder stilistisch noch thematisch in eine Schablone pressen aber gerade das macht es ja so spannend, seine Filme zu schauen. Es ist wie mit einer Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.
Danke, John Huston!
Am 05.08.1906 wurde im US Staat Missouri, also heute vor 105 Jahren, einer der bedeutendsten Regisseure Hollywoods geboren: John Marcellus Huston.
Schon von Kindesbeinen an lernte der kleine John die Bühne kennen, denn sein Vater war der große Walter Huston, damals ein gefragter und populärer Characterdarsteller am Theater und später im Kino. Seine Mutter Rhea war eine Sportreporterin, so das John - nach einer gesundheitlich sehr labilen Kindheit - auch mit dem Sport und insbesondere mit dem Boxen und dem Pferdesport in Kontakt kam.
So geprägt ist es dann kein Wunder, das er auch zum Film kam. Nach Jahren der Erfolglosigkeit als Schauspieler, Boxer, Soldat und Reporter zunächst als Drehbuchautor und dann als Regisseur.
Um seinen Debütfilm Der Malteser Falke (1941) ranken sich die verschiedensten Geschichten. So soll er zum Beispiel den Regiestuhl nur bekommen haben, damit er als Emporkömmling in seine Schranken verwiesen wird. Schließlich wurde die Story schon zweimal mehr schlecht als recht verfilmt. Da Huston aber ein angstloser Zeitgenosse war, scherte er sich nicht um das, was war und kreierte mit Der Malteser Falke mal so eben ein neues Genre, den Film Noir. Männer voller Widersprüche, Frauen ohne Skrupel und eine derart pessimistische Weltanschauung waren völlig neu. Dies kombinierte er mit harten Hell-Dunkel-Kontrasten und somit katapultierte Huston sich, das neue Genre und den Hauptdarsteller Humphrey Bogart zu den neuen Stars am Hollywoodhimmel. Er traf den Nerv der Zeit und drehte später mit Gangster in Key Largo (1948) und Asphalt Dschungel (1950) weitere Film Noir Klassiker.
Doch Huston wäre nicht Huston, wenn er bei nur diesem einen Genre geblieben wäre. Für so einen Berg von Mann lag nichts näher als einen Abenteuerfilm zu drehen und somit entstand schon 1947 Der Schatz der Sierra Madre. Huston nahm dafür den Oscar für beste Regie und bestes Drehbuch mit. Und sein Vater Walter ging mit dem Oscar für die beste Nebenrolle auch nicht leer aus.
Huston blieb sich treu indem er keinem Genre treu blieb. Mit Misfits - Nicht gesellschaftsfähig gelang im 1961 ein weiterer Meilenstein seines Schaffens. Visuell das komplette Gegenteil der schwarzen Serie, doch im Grunde noch weitaus bedrückender und hoffnungsloser. Marilyn Monroe und Clark Gable (für beide der letzte Film...) wurden von Huston zu Höchstleistungen getrieben,so das Misfits zu den besten Filmen aller Zeiten zählt.
Neben weiteren Erfolgen wie African Queen (1951), Moby Dick (1956), Der Mann, der König sein wollte (1975) oder Die Ehre der Prizzis (1987 - in dem seine Tochter Anjelica Huston den Oscar gewann und somit den Hattrick der Familie Huston komplett machte) "gelangen" dem mittlerweile aus Protest gegen Senator McCarthy's Hetze nach Irland ausgewanderten Iren John Huston auch grandiose Pleiten.
So verfilmte er - schmerzfrei wie er war - die komplette Bibel (Die Bibel, 1966) und besetzte sich auch gleich als Noah und Gott (Stimme) selbst. Auch mit Freud verhob er sich total zumal er sich als Drehbuchautor den Philosoph und Dramatiker Jean Paul Sartre geangelt hatte. Die Dreharbeiten und der Film selber wurden folglich ein Fall für die Couch...
Bis kurz vor seinem Tode am 28.08.1987 drehte Huston und mit der Romanverfilmung seines Lieblingsautors James Joyce Die Toten gelang ihm nochmals ein großartiges Werk.
Hustons Regiestil war geprägt von Unbeständigkeit. Man kann ihn weder stilistisch noch thematisch in eine Schablone pressen aber gerade das macht es ja so spannend, seine Filme zu schauen. Es ist wie mit einer Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.

Danke, John Huston!
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