Invisible - Gefangen im Jenseits
Nicklas hat durch eine Verkettung äußerst unglücklicher Umstände, Probleme mit einer jugendlichen Gang und wird völlig unschuldig verprügelt. So heftig, dass er stirbt und sein Körper in einem Loch im Wald versteckt wird. Völlig unverletzt taucht er jedoch am nächsten Tag in der Schule auf, doch niemand sieht ihn oder nimmt ihn wahr. Er versteht inzwischen, dass er gar nicht mehr am Leben ist. Da er als „Geist“ aber weder dazu in der Lage ist, einen Einfluss auf seine ehemaligen Mitmenschen zu nehmen oder für die anderen sichtbar Gegenstände zu bewegen, fragt er sich natürlich, wieso er noch hier ist, wenn er doch gar nichts ausrichten kann. Bis er feststellt, dass sein Zustand ein Zwischenstadium ist und sein Körper noch lebt. Aber wie soll er in seiner misslichen Lage Freunden oder der Polizei vermitteln, dass er dringend Hilfe braucht und die Zeit verdammt knapp ist?
Wie man es aus Skandinavien kennt, nimmt man sich natürlich Zeit für die Charakterzeichnung und baut sehenswert die Hintergründe der verschiedenen Personen auf. Die Handlung ist sehr durchdacht und ist meines Wissens in dieser Form noch nicht dagewesen. Natürlich gab es von diesem Film aus dem Jahr 2002 nachfolgend ein US-Remake, das 2007 erschien. Dieses habe ich allerdings nicht gesehen. Neben dem äußerst sehenswerten und interessanten Inhalt ist die Hauptdarstellerin Tuva Novotny die Attraktion des Films, die hier sehr facettenreich agiert und definitiv im Gedächtnis bleibt. Dagegen verblasst auch Gustav Skarsgard in der Zwischenwelt.
Die Bilder sind stimmig, die Musik sehr modern und äußerst passend. Zudem ein gutes Tempo, das an den richtigen Stellen anzieht, aber dabei sehr variabel bleibt. Da es eine schwedische Produktion ist, bleibt der Film auch immer spannend, da man bei Filmen aus dem hohen Norden niemals vorher weiß, wie sie ausgehen. Ebenfalls hervorragend ist die Ermittlungsarbeit der Polizei, die das Verschwinden von Nicklas untersucht, wodurch auf mehreren Ebenen des Films, die Handlung vorangetrieben wird.
Für Freunde des skandinavischen Kinos also absolut zu empfehlen.