Invasion vom Mars
Der kleine David ist ein totaler Science-fiction Fan, was auch an seinem Vater liegt, der mit Begeisterung ebenfalls dabei ist. Eines Nachts, sieht er, wie hinter dem am Wohnhaus angrenzenden Gelände, ein UFO landet und verschwindet. Er weckt seinen Vater, der erstmal sehr interessiert ist und den Jungen nicht einfach abweist, aber dieser möchte am nächsten Morgen erstmal allein nachschauen. Als er nicht mehr aufzufinden ist, schaltet seine Frau die Polizei ein aber kurze Zeit später taucht er wieder auf. Allerdings in seinem Wesen völlig verändert. Auch die beiden Polizisten, die nach ihrer Suchaktion zurückkommen, wirken nicht mehr so freundlich wie zu Beginn. David fällt bei allen 3 Personen zudem eine seltsame Wunde am Nacken auf. Ängstlich begibt er sich zum Polizeichef, aber auch dieser besitzt eine seltsame Wunde. Hilfe findet er nun in einer Ärztin, die zwar aufgrund seiner Geschichte erstmal argwöhnisch bleibt, aber da sich die Zwischenfälle häufen, allmählich begreift, dass David nicht einfach nur eine blühende Fantasie hat. Eine Invasion hat begonnen.
Oscarpreisträger William Cameron Menzies drehte 1953 den ersten Film des sogenannten Bodysnatcher Subgenre. Dabei greift er natürlich bereits die Themen der Unterwanderung auf, die damals in den USA für Panik sorgten, da man glaubte, dass die Kommunisten langsam das Land übernehmen und man sich gegenseitig misstraute. Allerdings baute er das Thema noch nicht ganz so groß aus, wie es 3 Jahre später in „Die Dämonischen“ der Fall war, der dadurch inoffiziell als Startschuss angesehen wird. Dennoch gelang Menzies in der ersten Hälfte ein fantastischer Einstieg ins Genre, der sehr bedrohlich und unheimlich den Weg bereitet. Dadurch dass man die komplette Veränderung der Mitmenschen, durch die Augen eines Kindes betrachtet, wirkt alles äußerst spannend und auch ziemlich ausweglos. Auch die Phase, in der er die Kinderärztin erstmal davon überzeugen muss, was hier vor sich geht, ist sehr gut umgesetzt, was auch an der Darbietung von Helena Carter liegt. Als man sich letztendlich an das Militär wendet, geht es dann nur leider mit dem Film abwärts. Die Bedrohung verliert sich und der amerikanische Kriegspathos der die Roten zurückschlägt, kommt zu stark durch. Dazu gibt es dann auch völlig sinnlos eingestreute Szenen von Panzern, die irgendwo hin schießen, wo überhaupt nichts ist. Nicht einmal, sondern immer wieder kehrend. Ab hier verliert der Film seine so schön aufgebaute Atmosphäre. Klar kann man sich den Rest auch noch anschauen, aber das ist dann einfach deutlich schwächer als der Beginn.
Insgesamt also ein Film mit sehr viel Potential, das nicht ausgeschöpft wurde. Dennoch sollten Filmfreunde, die sich mit der Historie der Science-Fiction Filmgeschichte beschäftigen, damit mal beschäftigen. Immerhin ist es der Ursprung eines Subgenres und auch das ist doch schon allein einen Blick wert.