Into the Wild

Vince

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AW: Into the Wild

"Into the Wild" ist herausragend fotografiert. Er hat eventuell noch recht gute Schauspielerleistungen, obwohl ich persönlich mit Emile Hirschs Naturburschendarstellung nix anfangen konnte. Dazu eine Erzählstruktur, die die recht üppige Laufzeit von immerhin 140 Minuten durchweg interessant hält, weil nicht ein quälend langer, chronologischer Weg eingeschlagen wird, sondern auch mal was in der Zeit gesprungen wird, was Abwechslung bringt (den Bus vom Cover, der als Endziel fungiert, sieht man im Film zB. schon nach wenigen Minuten).
Das ist eigentlich fast schon alles, was man Sean Penns jüngster Regiearbeit positiv abgewinnen kann.
Negativ ist es, wie naiv Penn das Leben des "Aussteigers" romantisiert. Da kommt der übliche Zaunpfahl von wegen "Eltern überhäufen Sohn mit teuren Sachen aber Sohn will doch bloß geliebt werden"; da wird Hirschs Figur zum sympathischen Outlaw ausgebaut; da schneidet Penn allen Ernstes immer wieder Szenen rein, wo man sieht, wie Hirsch seinen "Gürtel enger schnallt" - wortwörtlich, tatsächlich zupft der da an seinem Gürtel herum und schnallt ihn enger. LOL! Also, so gut der Film auch aussieht, es ist mir ein absolutes Rätsel, wie der so viel Anerkennung ernten konnte.
5/10, mit Biegen und Brechen.
 

kelte

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AW: Into the Wild

mit Hirsch konnte ich zunächst auch nichts anfangen aber gerade das Schlussphoto erklärt, warum er die ideale Besetzung für den Film ist. Identifizieren kann ich mich mit der Figur absolut nicht aber was das drückende an diesem Film ist, das die naive Milchmädchenrechnung am Ende nicht aufgeht und man nicht nur durch Idealismus und ein paar Bücher zu seiner Mitte findet sondern dann und wann mal das Hirn einschalten sollte...
ne 10 oder 9 würde ich dem Film auch nicht geben, dafür war mir einiges zu platt an den nebenfiguren wie den Eltern,- aber bne 7,5 mit Tendenz zur 8 allemal.
 

2moulins

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AW: Into the Wild

Also mir hat der Film hervorragend gefallen, fand ihn klasse gemacht und die Geschichte beeindruckt und bewegt. Dass man sich mit den Ansichten des Protagonisten nicht identifizieren kann bzw. Handlungsweisen nicht nachvollziehen kann, führt für mich nicht zu Punktabzug. Schließlich handelt es sich ja um eine wahre Geschichte, und hier vertraue ich (vielleicht naiv) auf die Authentizität, zumal Eltern, Schwester und andere Original-Beteiligte bei der Film-Entstehung eingebunden waren.

Gruß
2moulins
 

LivingDead

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AW: Into the Wild

Gerade auch endlich gesehen. Hatte mich schon lange auf den Film gefreut, da ich ebenfalls zu den Typen gehöre, die oftmals eine Art Fernweh verspüren und nach einem Ausweg aus dem Alltag suchen und dann auch gerne einmal allein gelassen werden möchten. Der Plot von "Into the Wild" beschreibt genau jenes Lebensgefühl, weshalb ich mich durchaus mit der Hauptfigur identifizieren konnte. Sehr gut sogar. Dass Penn gerade hier mit einigen Stereotypen und Klischees (die Eltern eben...) arbeitet, konnte ich dabei gut verkraften, zumal diese Szenen nur einen Bruchteil des Filmes ausmachen. Insgesamt überwiegen die fantastischen Bilder, die neben dem Selbstzweck auch als Darstellung der Intention Christopher McCandless dienen und durchaus imstande sind, dieses Gefühl auch auf den Zuschauer zu übertragen. Bei mir funktionierte es jedenfalls hervorragend. Die tolle Musik von Michael Brook und Pearl Jam-Sänger Eddie Vedder unterstützen die kraftvollen Bilder noch zusätzlich.

8/10
 

Die wilde 13

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AW: Into the Wild

Into the wild bietet tolle Bilder,eine trotz der Länge des Films nie langweilige Erzählstruktur und tolle Schauspieler. Und beim anschauen entwickelten sich bei mir Emotionen,die einen guten Film ausmachen. In diesem Fall waren sie von negativer Natur gegenüber Mr.Supertramp.
Ab der Hälfte vom Film hätte ich diesem egoistischen Wahnsinnigen alle 5 Minuten in die unrasierte Fresse hauen können. Wirft seinem Vater und dem Rest der Welt Verlogenheit vor und ist selber keinen Deut besser. Wie er mit seiner Schwester (und andere),die genauso unter den Eltern leiden musste wie er,umsprang (keine Briefe,kein Anruf ) ist menschlich gesehen unterste Schublade.
Als er schließlich zur Einsicht kommt,ist es jedoch zu spät für ihn.
Dieser Film hat mich beileibe nicht kalt gelassen.Dafür eine 8/10
 

Louis Cyphre

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AW: Into the Wild

Für mich ist er DER Film 2008.Selten hat mich ein Film so in seinen Bann gezogen,
wie dieser.Ich starrte über 2 Stunden auf den Fernseher und war völlig hin und weg vor Story,der Landschaft,den Schauspielern und den vielen skurilen Typen.
Auch die Erzählstruktur gefällt mir hier sehr gut.Obwoul ich sonst Zeitspringerei nicht mag.
Mit das größte + des Films ist aber die Musik.Hier passt wirklich jedes Stück perfekt zur jeweiligen Szene.

9,5/10
 

crizzero

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Eben das zweite Mal beendet und nach wie vor für großartig befunden.

Penn + Hirsch = großes Kino!

9/10
 

Willy Wonka

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AW: Into the Wild

Ich hätte nicht vermutet, dass dieser Film so polarisiert, denn ich finde ihn großartig und auch nachvollziehbar. Der Hauptdarsteller Emile Hirsch hat trotz seines jungen Alters eine unglaubliche Performance abgeliefert und wenn er so weiter macht, kann er nur nach ganz oben kommen.

Tony Soprano schrieb:
es fallen mir ne menge filme ein, in denen ich die entwicklung des protagonisten nicht nachvollziehen kann und die trotzdem einfach genial sind.

tony montana, tony soprano (ist zwar ne serie..) oder travis bickle

Diesen Worten kann ich mich nur anschließen, denn die drei Beispiele die du genannt hast, sind doch wesentlich extremer als McCandless.
Ich kann seine Flucht nachvollziehen, auch wenn er kein schlimmes Verhältnis zu seinen Eltern gehabt hätte, was wirklich ein wenig zu viel im Film dramatisiert worden ist. Er hat diesen Drang die vollkommene Freiheit zu erleben und auf diesen Weg dahin macht er Fehler (er meldet sich nicht bei seiner Schwester), aber das ist doch vollkommen menschlich. Er durchläuft in diesem Film einen Reifungsprozess und wer kann von sich denn nicht behaupten während eines Reifungsprozesses andere Menschen enttäuscht oder verletzt zu haben? Vielleicht sogar aus dem Grund zu egozentrisch gewesen zu sein. Da empfinde ich die Figur eines Tony Montanas viel abstoßender und er liefert auch wirklich einen Grund wegen seinetwegen den Film schlechter zu bewerten, aber „Into the Wild“ wegen des Hauptcharakters schlechter zu bewerten? Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

Vince schrieb:
da schneidet Penn allen Ernstes immer wieder Szenen rein, wo man sieht, wie Hirsch seinen "Gürtel enger schnallt" - wortwörtlich, tatsächlich zupft der da an seinem Gürtel herum und schnallt ihn enger. LOL!

Wie kann man sich denn von so kleinen Szenen, wenn man die komplette Länge des Films betrachtet, genervt werden? Klar war es von Penn zu offensichtlich dargestellt, aber es ist doch nur ein Bruchstück des Films und es erwirkt den Eindruck, dass es einer deiner Hauptkritikpunkte an den Film sei.
 
Zuletzt bearbeitet:

crizzero

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Ach, Vince Bewertung kann ich auch nicht nachvollziehen. Der Film ist bestimmt vieles, aber nicht durchschnittlich. Er stellt in diesem Subgenre sogar etwas Einzigartiges dar.

Da wird auch nichts romantisiert, weil man bei all der Schönheit der Landschaft immer mehr mitdenkt und hinterfragt, warum sich ein cleverer Bursche diesen Scheiß antut. Völlig egal, ob die Eltern steinreich oder nicht sind, er hätte in der Stadt seinen Weg gehen können. Mit seinem Abschluss hätte er gutes Geld verdient und wäre vielleicht glücklich geworden. Aber nein, die Art von einem Glücklichwerden entsprach nicht seiner Vorstellung. Glück war für ihn mit wachem Verstand und vollem Bewusstsein die Natur zu genießen, sie zu erkunden, zu schmecken, zu erleben und als Teil von ihr zu existieren. Einfach nur Mensch sein und leben, so simpel wie möglich. Ohne Infrastruktur, ohne Zivilisation. Und wie grausam er daran zerbricht, sieht man ja deutlich. Die Natur bleibt so wunderschön wie zu Beginn, aber er geht am Ende an ihr zugrunde.

Es scheint übrigens, als wolle dieser junge Mann Henry David Thoreau und seinen "Walden"-Werken nacheifern, welche Penns Idee zum Film nach der wahren Begebenheit mit Sicherheit auch unterfüttert hat. Dieser hat nämlich als Erster dieses Aussteigertum erforscht und liefert in seinen Büchern eine genaue Anleitung dazu, wie das Leben in der Wildnis möglich sein kann. Und wie es den Menschen und seine Persönlichkeit verändern kann.
 

TheBjoern

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AW: Into the Wild

Hier nochmal meinen Auszug aus "Zuletzt gesehen"

Soeben habe ich den Film Into the Wild gesehen. Es war das Beste was ich in letzter Zeit überhaupt gesehen habe. Der Film ist absolut bewegend und hat mich jetzt noch voll eingenommen.
Es wäre frivol diesen Film in ein typisches Raster zu stecken, ihm eine Wertung aufzudrücken und ihm ein paar Fazits zu verpassen. Es wäre wiedersprüchlich, dass wir als Filmfans, die konsumieren und konsumieren, [...] uns erlauben können diesen Film über das Leben da draußen zu urteilen.

Doch vieleicht gerade, weil wir (Ich) uns in diesen festen Bahnen bewegen, ist dort ein besonders großes unterbewustes Bedürfnis des Freiheitsdrangs, der uns (mich) so mitreißen kann und mich verleitet in diesem Film mehr als nur einen Film zu sehen. Ich habe die Botschaft verstanden und werde zwar mein Leben nicht vollkommen umstelllen aber werde mich immer daran zurückerinnern.

Schon oft gab es Filme mit einer ähnlichen Thematik, doch hat dieser mich mehr überzeugt als alle anderen vor ihm. Ich werde nicht analytisch Vorgehen um herauszufinden was ihn so besonders macht, sondern werde seine Eindrücke mit mir nehmen und mich immer daran erinnern was wichtig ist um glücklich zu sein.
 

Sam Spade

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AW: Into the Wild

Ui, der Film kommt hier ja fast durchgehend super an. Ich hab nun die Zweitsichtung hinter mir und leider hat die nicht bewirkt, dass er noch weiter in meiner Gunst gestiegen ist. Im Gegenteil. Nach der Erstsichtung vor 8 Jahren bekam er von mir eine 7/10, und vor allem das Ende und die Tatasche, dass das ganze auf einer wahren Geschichte beruht, haben mich dann doch irgendwie fasziniert und interessiert.

Doch auch diesmal hatte ich mit den gleichen Problemen zu kämpfen bzw. es wurde sogar noch schlimmer.

Emile Hirsch, der hier McCandless spielt, ist mir zu keiner Zeit irgendwie symphatisch. Das liegt vllt. nicht mal an dem Schauspieler Hirsch sondern vielmehr an der Person McCandless. Das ganze Aussteiger-Ding wirkt auf mich eher naiv und nicht faszinierend oder beneidenswert. Das bedeutet nicht, dass ich per se was gegen diese Lebensweise habe, aber wie McCandless es hier umsetzt finde ich schlecht.

Die Landschaftsaufnahme sind zwar teilweise recht schön, aber sie fühlen sich zu erzwungen an. Penn möchte geradezu, dass man mit offenem Mund dasitzt. Nach dem Motto "Zeig schöne Bilder, spiel ein schönes Liedchen ein und sie werden begeistert sein". Doch das zieht bei dem Film irgendwie gar nicht bei mir. Die Natur lässt mich hier recht kalt. Das war in "The Revenant" kürzlich ganz anders. Auch hier ist sie tödlich und gefährlich, aber trotzdem haben mich auf Aufnahmen sehr fasziniert und mich wieder für die Natur begeistern können. Nicht so bei "Into the Wild".

Zu guter letzt haben mir auch zwei Aussagen bzgl. McCandless damals dann doch wieder die anfängliche Faszination genommen (zu finden auf Wikipedia), was sich auch ohne Zweifel auf die Zweitsichtung dann auswirkte:

Der Alaska-Park-Ranger Peter Christian schrieb:

„[…] McCandless war aus meiner Perspektive auch nicht besonders mutig, sondern einfach nur dumm, tragisch und gedankenlos. Zunächst einmal verwendete er nur sehr wenig Zeit, um zu lernen, wie man in freier Wildbahn überlebt. Er kam an den Stampede Trail ohne eine Karte von der Gegend. Hätte er eine gute Karte gehabt, hätte er sich leicht retten können […]“

Judith Kleinfeld, Professorin für Psychologie an der University of Alaska Fairbanks, schrieb in der Anchorage Daily News:

„Viele in Alaska reagieren mit Wut auf seine Dummheit. Man muss ein kompletter Idiot sein, sagen sie, um im Sommer 20 Meilen vom Parks Highway entfernt zu verhungern.“

Diese Umstände relativieren für mich wieder sein ganzes Unterfangen. Schön, dass der Film hier viele begeistern kann, aber ich für meinen Teil muss ihn nicht mehr sehen.

5/10
 
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mr.bauer

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AW: Into the Wild

Bist nicht der Einzige für den er kein Meisterwerk darstellt. Für mich ist das beste mittlerweile das Zitat was der Hauptdarsteller gegen Ende von sich gibt. :hoch: Mehr ist da echt nicht hängengeblieben.
 
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