Im Zeichen des Bösen

Sam Spade

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AW: Im Zeichen des Bösen

Im Zeichen des Bösen

Hätte "Im Zeichen Des Bösen" und nicht "Citizen Kane" Jahrzehntelang als "Bester Film aller Zeiten" gegolten, ich hätte es zu 100% unterschrieben.

Dies war einer der vielen Gedanken gestern, die mir nach dem Sehen in den Kopf schossen, und ich will hier "Citizen Kane" nicht kleinreden, der Film ist vor allem handwerklich ein absolutes Meisterwerk, doch fehlt mir hier Storytechnisch ein wenig das gewisse etwas. "Im Zeichen des Bösen" hingegen besticht in allen Punkten. Die Handschrift von Orson Welles ist hier zweifelsfrei zu erkennen. Dies wird schon in den ersten 4 Minuten deutlich, wenn eine geniale Kamerafahrt, komplett ohne Schnitt, den Film einleitet.

Das Werk beginnt wie ein normaler Kriminalfilm. Ein Auto wird nach dem Passieren der Mexikanischen Grenze in Richtung Vereinigte Staaten in die Luft gesprengt. Zufällig in der Nähe, der mexikanische Drogenfahnder Miguel Vargas (Charlton Heston) mit seiner amerikanischen Ehefrau Susan (Janet Leigh). Vargas wird mit in den Fall hineingezogen und trifft noch am Tatort auf den korrupten Polizei-Captain Hank Quinlan (Orson Welles), welcher den Fall von nun an leitet und den Bombenleger finden will.

Nach und nach entwickelt sich diese Story zu einem schmutzigen und düsteren Spiel zwischen Vargas und Quinlan, in dem auch Vargas' Frau Susan mit reingezogen wird.

Dieser Übergang von dem einen Storystrang zum anderen ist geschickt eingefädelt und läuft wie zwei Zahnräder perfekt ineinander. Die anfängliche "Hauptstory" wird hierbei aber dann nicht komplett über Bord geworden, sondern bleibt brodelnd immer weiter unter der Oberfläche und findet am Ende des Films ebenfalls noch ihre Auflösung, was sich im übrigen dann anfühlt wie ein Schlag in die Magengrube, im positiven Sinne :ugly:

Mehr will ich aber auch gar nicht zu der Geschichte sagen, denn jeder sollte dies selbst erleben.

Um nochmals etwas zu den handwerklichen Aspekten zu sagen, so ist der Film auch hier eine Wucht. Es begeistert nicht nur das oben erwähnte Intro, sondern großartige, denkwürdige Einstellungen und Bilder gibt es hier am laufenden Band. Selten war es für mich so eine Freude so genau auf jede noch so kleine Kamerafahrt zu achten, die Schwarz/Weiss Bilder so "aufzusaugen" wie hier in diesem Fall.

Die Schauplätze die man hierbei besucht tragen ihren Teil zur düsteren Atmosphäre bei, und Tageslicht gibt es nur selten. Die Grenzstadt Los Robles ist schmutzig, mit Bordellen und Drogen wird hier das Geld verdient. Kriminalität ist an der Tagesordnung. Aus den Bordellen und Bars ertönt Rock 'n' Roll, Jazz oder Blues, teilweise gemischt mit spanischen Einflüssen. Seltsame Gestalten an jeder Straßenecke. Die Atmosphäre ist einzigartig.

Charlton Heston, Orson Welles, Janet Leigh, und jede noch so kleine Nebenrolle, (Marlene Dietrich :bet: ) sie alle spielen auf höchstem Niveau, vor allem Orson Welles als gebrochener unsympathischer Polizist ist unglaublich, eine grandiose Vorstellung.

Die Ära des Film-Noir konnte nicht besser "beendet" werden als mit diesem Meisterwerk. Von Anfang bis Ende Perfekt. Die Geschichte, die Schauspieler, jede Kamerafahrt. Die Definition von Film-Noir? Im Zeichen des Bösen.

Ich bin begeistert.

10/10
 
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2moulins

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AW: Im Zeichen des Bösen

Tolle Kritik! :hoch: Und ich kann Deine Begeisterung teilen.

..... "Im Zeichen des Bösen" hingegen besticht in allen Punkten. Die Handschrift von Orson Welles ist hier zweifelsfrei zu erkennen. Dies wird schon in den ersten 4 Minuten deutlich, wenn eine geniale Kamerafahrt, komplett ohne Schnitt, den Film einleitet.
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Um nochmals etwas zu den handwerklichen Aspekten zu sagen, so ist der Film auch hier eine Wucht. Es begeistert nicht nur das oben erwähnte Intro, sondern großartige, denkwürdige Einstellungen und Bilder gibt es hier am laufenden Band. Selten war es für mich so eine Freude so genau auf jede noch so kleine Kamerafahrt zu achten, die Schwarz/Weiss Bilder so "aufzusaugen" wie hier in diesem Fall.

Die Schauplätze die man hierbei besucht tragen ihren Teil zur düsteren Atmosphäre bei, und Tageslicht gibt es nur selten. Die Grenzstadt Los Robles ist schmutzig, mit Bordellen und Drogen wird hier das Geld verdient. Kriminalität ist an der Tagesordnung. Aus den Bordellen und Bars ertönt Rock 'n' Roll, Jazz oder Blues, teilweise gemischt mit spanischen Einflüssen. Seltsame Gestalten an jeder Straßenecke. Die Atmosphäre ist einzigartig.

Charlton Heston, Orson Welles, Janet Leigh, und jede noch so kleine Nebenrolle, (Marlene Dietrich :bet: ) sie alle spielen auf höchstem Niveau, vor allem Orson Welles als gebrochener unsympathischer Polizist ist unglaublich, eine grandiose Vorstellung.
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Die Kamerafahrt am Anfang ist echt der Hammer! Weltklasse! Und auch ansonsten gibt es, wie Du ja ebenfalls schreibst, einige tolle Einstellungen. Die Atmosphäre und nächtliche Stimmung in diesem dreckigen Nest fand ich auch großartig, dazu die aufspielenden Charaktere. :hoch: Janet Leigh, die ja ein paar Jahre später eine böse Überraschung unter der Dusche erlebt, kommt hier sehr selbstbewusst und stark rüber. Dabei trifft sie auch hier schon einen gestörten Nachtportier im Motel an. ;)

Ich habe mir die Blu-ray aus der Serie "Masterpieces of Cinema" zugelegt. Darauf gibt's auf 2 Scheiben 5 Fassungen des Films: Director's Cut (1998) und Kinofassung (1958) jeweils in zwei Formaten: 1,37:1 und 1,85:1 sowie die Previewfassung (1958) in 1,85:1. Dazu ein Booklet und Audiokommentare sowie weitere Bonus-Features!
 

BladeRunner2007

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AW: Im Zeichen des Bösen

Der Film wird hier ja mächtig abgefeiert. Ich habe den bisher nur 1x gesehen und fand den eigentlich eher langweilig und nervig. Diese Spacken, die da die ganze Zeit im Motel rumlungern und die Ms. Leigh nerven.... :D
 

2moulins

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AW: Im Zeichen des Bösen

Der Film wird hier ja mächtig abgefeiert. Ich habe den bisher nur 1x gesehen und fand den eigentlich eher langweilig und nervig. Diese Spacken, die da die ganze Zeit im Motel rumlungern und die Ms. Leigh nerven.... :D

Ich vermute, das liegt daran, dass der Film, der ja schon 56 Jahre auf dem Buckel hat, etwas andere Sehgewohnheiten erfordert als dies heute üblich ist. Ich kann nachvollziehen, dass dies nicht jedermanns Sache ist. Mancher lässt sich ja allein schon vom S/W-Stil abschrecken. Aber gerade dieser kann - wie hier - auch sehr reizvoll sein. Wer den Zugang findet, bekommt ein Meisterwerk! ;)
 

BladeRunner2007

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AW: Im Zeichen des Bösen

Mit älteren Filmen habe ich eigentlich keine Probleme. Ich finde z.B. auch viele Stummfilme sehr gut. Ich habe da eher Schwierigkeiten mit neueren Filmen. Kann aber auch sein, dass ich ganz einfach falsche Erwartungen an den Film hatte.
 

Sam Spade

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AW: Im Zeichen des Bösen

Freut mich dass dich der Film auch so begeistert hat, 2moulins. Muss ihn bald unbedingt mal wieder einlegen. Für mich ganz klar DAS Meisterwerk von Welles.

Blade, gibts denn eine Chance auf ne Zweitsichtung? :)
 

BladeRunner2007

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So Freunde des gepflegten Filmgeschmacks. Ich möchte diesem "ultimativen" Film-Noir eine zweite Chance geben. Weiß nicht mehr welche Fassung ich vor 6 Jahren gesehen haben. Welche von den vielen ist denn allgemein die beste Fassung?!
 

2moulins

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Ich erinnere mich auch nicht mehr, welche Fassung ich sah. Gewöhnlich sehe ich aber immer die Director‘s Cut-Versionen, wenn es eine gibt. Ob das die beste ist, kann ich aber nicht sagen. Einen Vergleich aller Versionen habe ich nicht vorgenommen.
 

BladeRunner2007

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Einen richtigen DC gibt es ja leider nicht. Welles hat nur Notizen dagelassen, wonach dann gearbeitet wurde für den besagten "DC". Ähnlich wie beim DC von Blade Runner im Jahr 1992. Scott selbst hat ja erst 2007 selbst Hand anlegen dürfen und seinen echten DC erstellen können, welcher dann als Final Cut vermarktet wurde. Welles hatte leider nie die Chance dazu. Vielleicht durfte er aber auch schon gar nicht alles drehen, was er gerne drehen wollte oder das Material wurde vernichtet etc?
 

Sam Spade

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Mir geht's ähnlich wie 2moulins, ich weiß nicht mehr genau welche Version ich sah. Meine aber, dass ich nach damaliger Recherche zum Restored Cut gegriffen hab.
 

Tarantino1980

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Auch diese filmische Lücke konnte ich nun endlich schließen. Auch wenn er wohl etwas nach der eigentlich Hochphase des Film Noir entstanden ist, wird er ja offenbar als letzter richtiger Film Noir in Fachkreisen angesehen was wahrscheinlich auch daran liegt das kein geringerer als Orson Welles auf dem Regiestuhl saß und sogar noch eine der Hauptrollen übernommen hatte.

Ich habe ihn mir im Restored Cut angesehen, da man hier nicht von einem Directors Cut sprechen kann. Diese Schnittfassung wurde 1998, aufgrund der damals eingereichten Änderungswünsche von Orson Welles beim Studio, erst nochmal neu geschnitten und zu dem Zeitpunkt war er ja bekannterweise schon tot. Schade das damals Universal ihm nicht zu Lebzeiten noch die Chance eingeräumt hat seine Änderungswünsche selbst in den Film mit einzubauen.

Dennoch habe ich hier einen wirklich fabelhaften Film genießen können. Mal abgesehen von der wirklich tollen Eröffnungsequenz die in einem Take gedreht wurde war der Film wirklich toll inszeniert. Die Stimmung war sehr spannend und auch die Art der Inszenierung war toll, was aber offenbar dem Studio damals zu revolutionär war. Ich habe mir auch einen Schnittbericht zur Kino Version angesehen und kann nicht nachvollziehen warum man diese Version damals bei Universal favorisierte.

Der Cast ist wirklich perfekt! Kein wunder das Alfred Hitchcok hier offenbar auf Janet Leigh aufmerksam wurde und sie dann ein paar später für Psycho besetzt hatte. Sie spielt hier wirklich auch großartig und man darf nicht vergessen das Im Zeichen des Bösen von 1958 ist, also zu einem Zeitpunkt wo das Bild der Frau, gerade in der Öffentlichkeit und somit auch im Film, noch ein sehr anderes war. Sie spielt hier aber eine starke Frau die selbst beim ersten Treffen mit Onkel Grandi versuchte ihm die Stirn zu bieten. Es hat mir sehr gefallen das sie nicht komplett willig und ohne eigene Meinung ihrem Mann in dem Film hinterher gerannt ist sondern durchaus ihre eigene Meinung vertreten hat. Also für mich auch ein sehr gutes Beispiel das es auch damals schon Filme gab in denen starke Frauen gezeigt wurden.

Orson Welles hat hier aber alles in Grund und Boden gespielt und das meine ich durchaus positiv. Sobald er eine Szene betrat hat er den Raum komplett eingenommen. Er hat hier den fiesen Bad Ass wirklich toll gespielt. Aber auch Charlton Heston hat mir sehr gut gefallen, wobei man hier als Filmfan wirklich froh sein kann das der Film offenbar beim Mainstream nicht so bekannt ist, weil er wahrscheinlich heutzutage dann verboten würde. Immerhin spielt Charlton Heston hier einen Mexikaner und das Make up war stellenweise doch schon recht dunkel. In der heutigen Zeit eigentlich ein NoGo. Ich fand das jetzt natürlich nicht schlimm, es ist mir aber halt nur aufgefallen.

Der Film macht auch im Jahr 2021 noch richtig spaß. Tolle Szenen, eine tolle Idee und eine phänomenale Umsetzung die, soweit ich das bisher recherchiert habe, nur dank Charlton Heston so zustande gekommen ist, weil er sich beim Studio dafür stark gemacht hat das Orson Welles nicht nur mitspielt sondern eben auch auf dem Regiestuhl platz nehmen konnte. Ich bin wirklich froh diesen Film nun auch zu kennen!
 

Willy Wonka

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Ich bin ja echt verblüfft, dass du „Im Zeichen des Bösen" und „Der Dritte Mann" noch nicht kanntest. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass du diese beiden Klassiker schon seit Jahren kennen würdest. Es freut mich sehr, dass dir auch „Im Zeichen des Bösen" so gut gefallen hat.

Ich habe gerade mal nachgeschaut und festgestellt, dass ich den Film zuletzt im Dezember 2015 gesehen habe. Wie die Zeit vergeht...

Aber auch Charlton Heston hat mir sehr gut gefallen, wobei man hier als Filmfan wirklich froh sein kann das der Film offenbar beim Mainstream nicht so bekannt ist, weil er wahrscheinlich heutzutage dann verboten würde. Immerhin spielt Charlton Heston hier einen Mexikaner und das Make up war stellenweise doch schon recht dunkel. In der heutigen Zeit eigentlich ein NoGo. Ich fand das jetzt natürlich nicht schlimm, es ist mir aber halt nur aufgefallen.

Ich glaube, dass der Großteil der Personen, die sich über diese Dinge in Filmen ärgern, filmgeschichtlich nicht so bewandert sind. Wobei „Im Zeichen des Bösen" schon zu den kanonisierten Filmklassikern zählt und beispielsweise keinesfalls einen Geheimtipp markiert.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Mexikaner in dieser Hinsicht immer noch keine große Lobby haben, um diese Stereotype so vehement anzuprangern wie beispielsweise Feministen bei der Darstellung von Frauen.
 

Tarantino1980

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Ich bin ja echt verblüfft, dass du „Im Zeichen des Bösen" und „Der Dritte Mann" noch nicht kanntest. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass du diese beiden Klassiker schon seit Jahren kennen würdest.

Es gibt ja im Internet etliche Listen mit dem Thema "Diese Filme musst Du als Filmfan gesehen haben" Das Problem bei diesem Listen finde ich immer das sie manchmal einfach nur wahllos zusammengestellt worden sind und ich immer schwer einschätzen kann welche Filme mich überhaupt von der Machart und/oder Genre ansprechen. Daher habe ich es mitlerweile aufgegeben den Wunsch zu haben wirklich alles gesehen haben zu wollen! Es ist vielmehr so das wenn mir durch einen speziellen Film ein Genre, Regisseur oder Schauspieler besonders auffällt das ich mir dann erstmal näher mit diesen Filmen beschäftige was ist verfügbar und vorallem welcher Film wird als "der" Meilenstein bzw. der Film den alle Lieben in diesem Genre bezeichnet.

Um beim Beispiel Film Noir zu bleiben.... Ich hatte natürlich schon ein paar Neo Noir Filme gesehen, oder Filme die definitive Hommagen an das Genre aufweisen und halt auch ein paar alte Hitchcocks, die ja auch als Film Noir gezählt werden und da relativ schnell für mich festgestellt das es ein Genre ist mit dem ich mich auf jeden Fall näher beschäftigen will! Ich hatte tatsächlich Der Dritte Mann als Grandmesser für mich verwendet. Soll heißen alles was ich bisher von Fans des Genres über diesen Film gehört habe waren absolut Lobeshymnen und für ich war klar, wenn ich den Film schlecht finden würde bzw. ihn nur als durchschnittlich bewerten würde, brauche ich mich auch nicht mit dem Thema Film Noir tiefer zu beschäftigen. Das war damals beim Giallo genauso. Anfangs hatte ich mir natürlich nur die Perlen angeschaut, hatte aber zuvor halt erstmal 1-2 Filme von Dario Argento mir angesehen um für mich zu schauen liegt mir dieses Genre.

Wie gesagt beim Film Noir war das Interesse und der Wunsch mich näher mit diesem Genre zu beschäftigen schon länger da, aber irgendwie ist immer etwas dazwischen gekommen. Aber auch hier habe ich in jüngster Vergangenheit halt einige Filme von Jean-Pierre Melville mir angeschaut und auch da gab es wieder Homagen bzw. leichte Parallelen zum Film Noir. Generell hatte ich auch einige französische Kriminalfilme gesehen und mein Wunsch, mich tiefer mit dem Film Noir zu beschäftigen, stieg dadurch auch und dank der aktuellen kaum vorhandenen ablenkung durch neue Produktionen, habe ich auch die Zeit um solche Filme mir anzusehen.

Es freut mich sehr, dass dir auch „Im Zeichen des Bösen" so gut gefallen hat.

Danke, freut mich auch sehr weil ich den Film Noir schon immer als wichtiges Genre angesehen habe, ich aber einfach mitlerweile bereits Jahrzehnte nicht wirklich mitreden konnte, eben weil mir so Perlen wie Im Zeichen des Bösen gänzlich unbekannt waren, aber definitiv ein Film ist den man gesehen haben muss, um sich tiefer mit diesem Genre zu beschäftigen.



Ich glaube, dass der Großteil der Personen, die sich über diese Dinge in Filmen ärgern, filmgeschichtlich nicht so bewandert sind.

Das unterschreibe ich komplett. Wie bei leider vielen Mainstreammeinungen wenn einer aus dem Busch hervorgesprungen kommt und etwas behauptet bzw. unterstellt folgen ihm viele wie die Lemminge, ohne sich selber ein umfassendes Bild zu machen.

Wobei „Im Zeichen des Bösen" schon zu den kanonisierten Filmklassikern zählt und beispielsweise keinesfalls einen Geheimtipp markiert.

Das sehen wir beide so, das sehen vielleicht auch die meisten in diesem Filmforum so, aber frag mal in irgend einer x-beliebigen Facebook Gruppe zum Thema Film nach wer auch nur ansatzweise dir 5 Hitchcock Filme nennen kann, die er/sie auch wirklich gesehen hat und nicht nur vom Titel kennt. Da wird die Resonanz schon gering sein, ganz zuschweigen wen Du dann so einen Flm wie Im Zeichen des Bösen mal nennen würdest. Vielleicht hättest du noch ein paar Mediabook Sammler mit an Bord, da ja letztes Jahr das schöne, welches ich mir übrigens auch gekauft hatte, Mediabook mit der neuen 4K Abtastung der Blu-ray, rauskam. Aber dann auch halt nur weil diese Leute einfach alles sammeln was im Mediabook rauskommt, ohne wirkliches Interesse an dem Film. Das extremste Beispiel hatte ich mal in einer Facebook Gruppe wo einer zwar jeden Titel der innerhalb der Capelight Mediabook Collection rauskam gesammelt hat, aber viele Filme sogar richtig schlecht fand bzw. vorher noch nie was von denen gehört hatte. Und natürlich das ist in solchen Sammlungen so, das ist in der Italo-Giallo Series so und das ist auch in der Film Noir Collection so, das nicht jeder Film ein reinrassiger Genre vertreter ist, aber halt im weitesten Sinne schon etwas mit dem Genre bzw. der Zeitepoche zu tun hat.Bei der Capelight Mediabook Collection ist die einzige Gemeinsamkeit der Filme das sie eben in dieser Collection als Mediabook rauskommen und da hört meine Sammelleidenschaft aus. Klar es sind schöne Mediabooks und wenn der Film mir gefällt kaufe ich ihn mir auch in dieser Edition, aber nicht weil ich eine Collection dann vollständig haben will wo mir noch nichtmal alle Genres gefallen würden.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Mexikaner in dieser Hinsicht immer noch keine große Lobby haben, um diese Stereotype so vehement anzuprangern wie beispielsweise Feministen bei der Darstellung von Frauen.

Aber nochmal zurück zu meiner Beobachtung. Ich habe kein Problem damit und finde auch immer das man Filme immer in Bezug auf Ihre Entstehungszeit bewerten würde. Und in diesem Beispiel musste der Charakter halt besetzt werden, Universal wollte mit Charlton Heston natürlich ein bekanntes Gesicht casten und da hat niemand auch nur im entfernteten sich Gedaknken darüber gemacht das hier ein weißer US Amerikaner einen geschminkten Mexikaner spielt. Stell Dir nur mal den Aufschrei vor wenn heutzutage Leonardo DiCaprio in einem aktuellen Film einen schwarzen spielen würde und man ihn dafür halt so mit Makeup verändern würde. Der Film würde wahrscheinlich noch nichtmal zuende gedreht werden dürfen, weil die Dreharbeiten ständig wegen Demonstranten unterbrochen werden würden.
 

BladeRunner2007

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Ich habe nun 2x den Restored Cut gesehen und irgendwie will der Funke einfach nicht überspringen. Dabei sind eigentlich alle Zutaten für einen genialen Film vorhanden. Nur irgendwie will sich das Puzzle für mich nicht zusammensetzen. Über weite Strecken finde ich den sogar sehr zäh. Ob mir die vom Studio "vergewaltigte" Fassung besser gefallen würde...?! Ich weiß es nicht. Habe auch nicht wirklich Lust, es zeitnah herauszufinden :(
 
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