Im Schatten des Zweifels

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.402
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Gesamtübersicht aller Kritiken zu Im Schatten des Zweifels:

#02 04.08.08 deadlyfriend
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.402
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Im Schatten des Zweifels

Im Schatten des Zweifels

Die Familie Newton wohnt in einer idyllischen Kleinstadt die als Paradebeispiel für den amerikanischen Durchschnitt fungiert. Der jungen Charlie ist es langweilig und sie hofft das bald mal etwas spannendes passiert. Diesen Gefallen tut ihr der Onkel Charlie, nachdem sie benannt wurde, und kommt unverhofft zu Besuch. Noch ist er der Liebling der Familie und die Wiedersehensfreude ist groß. Allerdings weiß niemand was in dem lieben Onkel wirklich steckt.

Schon bei der Ankunft des Zuges überzieht die Szenerie ein dunkler Schatten der andeutet das das "Böse" in die verschlafene Stadt Santa Rosa Einzug erhählt. Mit solch visuellen Schmankerln unterhält der "Master of Suspense" das Publikum über die gesamte Spieldauer. Auch die Kamerafahrt rückwärts in der Bibliothek paßt hevorragend zu dem was sich gerade in der Handlung ereignet.
Hitchcock setzt wieder einmal auf das "Mann auf der Flucht" Thema nur diesmal wissen wir von Anfang an das er nicht unschuldig ist. Dieses verkörpert Joseph Cotton grandios. Man will ihn als Zuschauer eigentlich richtig gut leiden können, aber man weiß das an ihm etwas seltsames ist. Genau dieses Gefühl spielt der weibliche Gegenwart, Teresa Wright, vortrefflich.
"Im Schatten des Zweifels" wurde übrigens von Alfred Hitchcock zum Favorit in seinem Gesamtwerk erkoren. Ich finde zwar einige noch bessere darunter, aber wer wagt ihm zu wiedersprechen. 9 von 10 Punkten mit Tendenz nach oben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

SAB

Filmgott
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
7.359
Ort
Mönchengladbach
Filmkritiken
43
AW: Im Schatten des Zweifels

Super Kritik, deadlyfriend!
Für mich ein genialer Film bei dem ich bis zuletzt glauben wollte, das Joseph Cotten nicht der Killer ist! Absolute Hochspannung! Ganz klare 10 / 10 Punkte!
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.402
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Im Schatten des Zweifels

Ich war natürlich auch schon am überlegen ob ich den Zehner zücke. Das wäre dann aber schon der sechste bei Hitch..............
 

SAB

Filmgott
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
7.359
Ort
Mönchengladbach
Filmkritiken
43
AW: Im Schatten des Zweifels

Ach, bei Hitch kann man mit 10er-Bewertungen ruhig um sich werfen!:hoch:
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.402
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Im Schatten des Zweifels

Habe ihn mir heute Abend wieder angesehen und finde immer noch großartig. :) Ich habe diesmal noch ein wenig mehr auf die Schattenspiele geachtet und wieder tolle Einstellungen gesehen. Allein als sie im Licht an der Balkontür steht und er im dunklen Teil des Hauses. Auch die Treppenstufen, die wohl auch Argento mochte :D
Es fällt mir aber richtig schwer ihn im Gesamtwerk einzuordnen, aber irgendwie hat er einen besonderen Platz bei mir. Vielleicht auch weil es gleichzeitig ein "Film Noir" ist.
 

Johannesbk

Leinwandlegende
Registriert
6 Dez. 2008
Beiträge
5.509
Ort
Ein Ort so schön wie Hyrule
Filmkritiken
0
AW: Im Schatten des Zweifels

Heute 1. Sichtung und der zweite in meiner Hitchcockcollection. Bin begeistert von so viel Spannung, Kameraarbeit und Schauspielkunst.
Ich seh das ebenso wie SAB, dass da von mir zu Hitchs Filmreihe bestimmt noch mehr 10/10 kommen können.
Schon bei der Ringübergabe bekommt man klar serviert, dass Onkel Charlie nicht Lupenrein sein kann, allerdings hat man immer noch die Hoffnung, dass sich das ganze angedeudete Böse auf eine andere Person bezieht. Auch das Onkel Charlie einen so hohen Stellenwert bei seiner Schwester hat, dass diese ihre Tochter auch so benannt hat, Klasse Zug,der die Schwierigkeit innerhalb der Familie, an das Böse im Menschen zu glauben noch unterstreicht. Spannend vom Anfang bis zum Ende, für mich der Perfekte Hitch/Reville:kiss:
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.928
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
236
AW: Im Schatten des Zweifels

Endlich habe ich auch dieses Meisterwerk von Hitchcock gesehen.

Ich war natürlich auch schon am überlegen ob ich den Zehner zücke. Das wäre dann aber schon der sechste bei Hitch..............

Ich habe auch etwas überlegt, aber....

Ach, bei Hitch kann man mit 10er-Bewertungen ruhig um sich werfen!:hoch:

...ich sehe es genauso und hier konnte nur eine 10/10 bei mir fallen! Einfach ein genialer Film, wobei ich glaube das man ein gewisses Hitchcock "Grundwissen" haben sollte um diesen Film komplett würdigen zu können und man sollte natürlich eine vorliebe für ältere Filme mitbringen. Ich glaube wenn man nur heutige Kriminalfilme kennt könnte man sich nicht für diesen Film begeistern.

Ich fand ihn jedoch sehr spannend und wirklich perfekt inszeniert. Von dem großen Schatten den der Zug geworfen hat als Charles Oakley in Santa Rosa ankommt, über die Szene in der Charlie herrausfindet was ihr Onkel für ein Mensch ist bis hin zu der sehr spannenden Inszenierung wie Charles beim Abendessen bemerkt das seine Nichte mehr als nur einen Verdacht hat und sie dann verfolgt und mit ihr über seine Taten zu sprechen, ohne diese zu 100% zu gestehen. Jeder von beiden wusste in dem Moment was los ist, aber es wurde nicht komplett ausgesprochen, was ich sehr gut fand.

Alfred Hitchcock zeigte der Filmwelt bereits im Jahr 1943 zu was er fähig war! Ich fand die Mischung aus normalen alltäglichen Szenen, untermahlt mit einer Bedrohlichkeit und einem "Schatten des Zweifels" an Charles Oakley einfach nur bärenstark. Wie hier schon viele erwähnt haben will man eigetnlich Charles glauben das es alles nur ein Mißverständnis ist, aber dennoch hat man von Anfang an das Gefühl das er schuldig ist, was sich ja auch später bestätigte. Ich kann mir auch vorstellen das dieses Thema, gerade wenn man sich das Entstehungsjahr des Filmes vor Augen führt, ein sehr brisantes Thema war. Ich spreche jetzt nicht von dem Mord bzw. Serienmord an sich, sondern eher von der Tatsache das Charles im letzten Drittel des Filmes mehrmals versucht hat seine eigene Nichte zu töten, weil sie einfach zuviel wusste. Bestimmt kein ganz einfaches bzw. alltägliches Thema für die damalige Zeit.

Unterhaltend fand ich auch den kleinen Running Gag zwischen dem Vater und dem Nachbarn wie sie ständig überlegt haben wie sie sich gegenseitig umbringen könnten ohne das es wie ein Mord aussehen würde. Ein sehr skuriles Hobby, was aber im Film durchaus einen Unterhaltungswert hatte :D

Auch der Cast war einfach nur sehr gut! Teresa Wright und Joseph Cotten haben hervorragend harmoniert! Auch der Wandel von einem relativ unschuldigem Mädchen hin zu einer Frau die hinter ein großes Geheimnis kommt fand ich sehr gut umgesetzt.

Obwohl ich hier die Höchstnote vergeben habe weiß ich nicht ob man diesen Film uneingeschränkt empfehlen kann an Krimi Freunde. Vielleicht ist auch etwas Fanbonus in meiner Bewertung enthalten, aber ich denke Im Schatten des Zweifels ist auf jedenfall ein Film den man als Krimifan sich ruhig einmal ansehen könnte ;)
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.928
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
236
Endlich habe ich auch dieses Meisterwerk von Hitchcock gesehen.

Acht Jahre sind es nun her das ich diesen Film das erste mal gesehen habe. Tatsächlich hatte ich mich bereits bei der ersten Sichtung total in den Film verliebt, weil das Thema und die Inszenierung einfach nur genial sind!

Durch den sehr gut inszenierten Anfang weiß man als Zuschauer bereits das Charles definitiv kein Geschäftsmann ist, so wie er im Film immer liebevoll von seiner Schwester bezeichnet wird, aber man weiß hier noch nicht wo er genau drin verwickelt ist. In dieser Szene war es zumindest für mich noch nicht so ganz ersichtlich das es das FBI war die ihn gesucht hat. Tatsächlich könnte man hier auch auf den Gedanken kommen es wären auch zwei Ganoven die mit ihm noch eine offene Rechnung haben. Das offen liegende Geld im Zimmer von Charles hätte auch, zumindest meiner Meinung nach, aus einem Bankraub oder sonstigem Einbruch stammen können. Somit war zu Anfang das Thema Mord für mich noch nicht präsent.

Dazu kommt noch das Hitchcock hier einen fantastischen Kniff angewendet hat, der den Film nicht nur spannend macht, sondern auch sehr außergewöhnlich. Er verbindet zwei Welten miteinander, das idyllische Kleinstadt Leben mit dem weltoffenen Charles, den von Anfang an etwas mysteriöses umgibt. Dadurch das Charles aber dort nicht einfach in einem Hotel sich versteckt sondern bei seiner lieben Familie unterkommt, bekommt der Zuschauer einen ganz anderen Charles zu gesicht. Einen liebevollen und gönnerhaften Bruder und Onkel der mit seiner puren Anwesenheit sowohl seiner Schwester als auch seiner Nichte Charlie das größte Geschenk bereitet. Dadurch wird zunächst der Focus vom Anfang des Films eher nun auf das Familienwiedersehen gelenkt. Man bekommt die schöne Kleinstadt Santa Rosa gezeigt inkl. des tollen Gefühls von idylle und Ruhe. Hier kennt gefühlt jeder jeden, es gibt keine Probleme und die Leute leben ein friedliches Leben. Hitchcock zeigt also mal ganz nebenbei eine wundervolle amerikanische Kleinstadtidylle die für mich den perfekten Rahmen für diesen Film bietet. Ich glaube der Film wäre nur halb so gut ausgefallen wenn wir hier einen Charles auf der Flucht gesehen hätten. Es fühlt sich also zunächst einmal eher wie ein Urlaub an, als eine Kriminalgeschichte. Es werden zwar im Film immer mal wieder kleine Momente des Verdachtes gesäht, ohne aber wirklich darauf einzugehen was Charles tatäschlich angestellt hat. Bis zu einem langen Zeitpunkt des Films könnte man also weiterhin davon ausgehen das er "nur" ein Dieb auf der Flucht ist. Das er zu unrecht beschuldigt ist war komischer Weise für mich bei meiner Zweitsichtung gar kein Thema mehr. Natürlich kannte ich schon das Ende des Films und wusste natürlich das er der "Witwen-Mörder" ist, aber auch so von seinem ganzen Auftreten bzw. von seiner Art her merkte man relativ früh das etwas mit ihm nicht stimmt. Auch sein Kleidungsstil war meiner Meinung nach deutlich der eines Gangsters als der eines Geschäftsmanns. Auch das er mal so eben 40.000 USD in Bar mit dabei hatte, könnte wiederum eher auf einen Bankraub schließen lassen. Alles kleine Details die dazu beitragen, dass dann der tatsächliche Plot, das er ein Serienmörder ist, noch viel intensiver auf den Zuschauer wirken, als wenn man dies von Anfang an hätte gewusst.


die Szene in der Charlie herrausfindet was ihr Onkel für ein Mensch ist bis hin zu der sehr spannenden Inszenierung wie Charles beim Abendessen bemerkt das seine Nichte mehr als nur einen Verdacht hat und sie dann verfolgt und mit ihr über seine Taten zu sprechen, ohne diese zu 100% zu gestehen. Jeder von beiden wusste in dem Moment was los ist, aber es wurde nicht komplett ausgesprochen, was ich sehr gut fand.

Tatsächlich wechselt dann die Stimmung nochmal dramatisch als Charlie ihrem Bauchgfühl folgt und sogar extra nochmal in die Bibliothek geht um dort die Zeitung mit dem entsprechenden Artikel über ihren Onkel Charlie zu suchen. Er hatte das heimische Exemplar ja gekonnt unbrauchbar gemacht. Auch ein wundervolles Detail und die komplette Sequenz wie Charlie aufgeregt zur Bibliothek hastet und dort an Hand des zuvor schon genial platzierten Rings, welchen Charlie von ihrem Onkel geschenkt bekam mit einer Grafur, die definitiv nicht für sie bestimmt war, den Zusammenhang zwischen dem Serienmörder und Ihrem Onkel Charlie herstellen konnte und mit dem mal Ihre Welt zusammengebrochen ist und aus einem jungen lebensfrohen Mädchen, die aus meiner Sicht sogar etwas in ihren Onkel verliebt war, eine erwachsene Frau wurde die sofort begriffen hat wo das ganze Geld und die Geschenke ihres Onkels her kamen.

Und dann natürlich noch die phantastische Sequenz beim Essen wo Charles sehr deutlich merkt das seine Nichte mehr weiß und er sie durch die halbe Kleinstadt verfolgt. Ab diesem Zeitpunkt bröckelt nicht nur das Konstrukt des netten Onkel Charlie, es stürzt komplett ein. Und wie verzweifelt er ist sieht man auch daran das er insgesamt dreimal im Film versucht seine angeblich über alles geliebte Nichte umzubringen.

Auch im direkten Kontakt mit den anderen Charakteren, als er plötzlich ganz offen über die geldverschwendeten mit vollen Händen es zum Fenster rauswerfenden Witwen erzählt spürt man ganz genau, welchen Hass er auf diese Personengruppe hegt und seine Motive weitaus mehr sind als das er sich lediglich bereichern will. Ironischer Weise scheint er aber auch diese Frauen anzuziehen wie man zuvor im Film sieht, als er in der Bank das Geld einzahlt und zufällig dort ihm wieder eine Witwe über den Weg läuft, mit der er ja dann auch zum Schluss die Stadt verlassen will. Natürlich wird diese Entscheidung hauptsächlich davon beeinflusst das Charlie das Beweisstück in Form des Rings doch wieder gefunden hat und sie durch das Tragen dieses Rings ihm klar machte das er gehen muss. Auch sehr stark inszeniert!


Auch der Cast war einfach nur sehr gut! Teresa Wright und Joseph Cotten haben hervorragend harmoniert! Auch der Wandel von einem relativ unschuldigem Mädchen hin zu einer Frau die hinter ein großes Geheimnis kommt fand ich sehr gut umgesetzt.
Auf jeden Fall waren die Beiden hier eine Traumbesetzung. Die Chemie passte sehr gut und ich habe ihnen beide Varianten ihrer Rolle komplett abgekauft. Teresa Wright die zu anfang zwar klug und geistreich war, aber eben auch noch sehr naiv und dann später als einzige in der Familie das wahre Gesicht ihres Onkels erkannte und auch dessen dunkle Seite zu spüren bekam. Und natürlich Joseph Cotten der hier sowohl den netten Onkel Charlie perfekt spielte, aber eben auch den knallharten Mörder der sogar dazu bereit ist seine eigene Nichte umzubringen, nur um nicht enttarnt zu werden. Gerade die Szenen in denen er seine Hände definitiv nicht unter Kontrolle hatte und kurz sein wahres Ich immer aufblitzten waren sehr stark gespielt!

Ich fand es nur etwas schade das die Figur des Jack Graham nicht besser besetzt war, da seine Rolle für den Film auch wichtig ist, aber für mich durch Macdonald Carey nicht perfekt verkörpert wurde. Wenn hier noch ein stärkerer Darsteller gefunden worden wäre, hätte sich das sicherlich auch nochmal ganz anders auf den Film ausgewirkt und die Momente zwischen Jack und Charlie hätten auch Kinomagie pur werden können wenn es eben auch ein charismatischer und sympathischer Charakter gewesen wäre und so der innere Twist von Charlie dadurch noch glaubhafter bzw. stärker spürbar geworden wäre. Einerseits die junge aufkeimende Liebe zu Jack aber andererseits auch nichts sagen zu wollen weil sie das Familienidyll nicht zerstören will. Dadurch das aber Jack für mich recht blass daherkam und auch seine Gefühle für Charlie nicht sofort spürbar waren, wirkte es auf mich absolut nicht schwierig, also aus Charlies Sicht heraus, Jack nicht alles direkt zu erzählen. Ich weiß natürlich nicht on das Absicht so war, aber ich persönlich hätte dies nochmals stärker empfunden wenn hier ein besserer männlicher Darsteller genommen worden wäre.

Auch bei den Eltern fand ich die Schauspieler nicht wirklich perfekt. Sie haben es zwar ganz gut emacht, aber gerade bei der Rolle der Emma Newton hätte ich mir eine noch stärkere Schauspielerin gewünscht. Aber es lag wohl auch dran, was ich jetzt erst im Nachgang beim Lesen meines Hitchcock Buches erfahren habe, das diese Rolle eigentlich garnicht so groß hätte ausfallen sollen und wahrscheinlich nur auf Grund des persönliches Schicksalschlages von Hitchcock, seine Mutter erkrankte schwer bei den Dreharbeiten zu dem Film und verstarb auch kurz vor Fertigstellung, diese Rolle immer mehr ausgebaut wurde und daher natürlich bei der Auswahl der Darsteller*Innen diese Rolle noch nicht so im Focus stand wie sie dann tatsächlich während der Dreharbeiten war.

"Im Schatten des Zweifels" wurde übrigens von Alfred Hitchcock zum Favorit in seinem Gesamtwerk erkoren. Ich finde zwar einige noch bessere darunter, aber wer wagt ihm zu wiedersprechen. 9 von 10 Punkten mit Tendenz nach oben.
Ich könnte mir tatsäclich auch vorstellen, das dies, also weil er eben solch eine persönliche emotionale Bindung bzw. privates Erlebnis mit dem Film verbindet, das er dies so gesagt hat. Natürlich ist der Film sehr gut, aber als besten bzw. Lieblingsfilm von Hitchcock würde ich ihn definitiv nicht bezeichnen. Dafür gibt es einfach später noch zuviele andere geniale Filme von ihm. Aber aus seiner Sicht, gerade in dem Wissen was er pralell zum Dreh privat verarbeiten musste, kann ich diese Aussage von ihm nun deutlich besser nachvollziehen.


Ich habe diesmal noch ein wenig mehr auf die Schattenspiele geachtet und wieder tolle Einstellungen gesehen. Allein als sie im Licht an der Balkontür steht und er im dunklen Teil des Hauses.
Optisch ist der Film auch wieder ganz großes Kino! Das Spiel mit Licht und Schatten war sehr gut, aber auch wieder die Anspielungen des Walzers den man sowohl visuell als auch musikalisch immer mal wieder im Film zu sehen bekommt fand ich eine tolle Idee!


Auch die Treppenstufen, die wohl auch Argento mochte :D
Es ist immer wieder schön zu sehen wieviele Regisseure sich von Hitchcock haben inspirieren lassen. Ich gehe sogar soweit das wahrscheinlich jeder Regisseur der gerne Thriller oder Kriminialfilme dreht, sich auf jeden Fall von Hitchcock hat inspirieren lassen.

Die Außentreppe in Im Schatten des Zweifels hat hier eine sehr zentrale Funktion. Zum einen halt eine Hintertür für die Charaktere um vermeintlich unbemerkt zu entkommen aber zum anderen dann halt auch im letzten drittel des Films als möglicher Mordschauplatz als Charles das erste mal versuchte Charlie zu töten und es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Hätte dies funktioniert, hätte niemand auch nur ansatzweise ihn verdächtigt.

Es fällt mir aber richtig schwer ihn im Gesamtwerk einzuordnen, aber irgendwie hat er einen besonderen Platz bei mir. Vielleicht auch weil es gleichzeitig ein "Film Noir" ist.
Hier bin ich sehr gespannt wie er nun bei der Gesamtsichtung auf Dich wirkt. Das er auch gut als Film Noir funktioniert unterschreibe ich sofort.

Was mir sofort aufgefallen war, das es hier eben nicht das Motiv des zu unrecht beschuldigten diesmal ist, sondern wir eine ganz andere Art von Film präsentiert bekommen. Es ist auch wenig Romantik dabei, auch wenn zum Schluss hin dieses Element wieder aufgegriffen wird, aber wie schon zuvor von mir erwähnt durch den nicht ganz passenden männlichen Darsteller des Ermittlers Graham, nicht ganz so stark ist, wie es hätte sein können.

Dafür ist die Psycho Ebene zwischen Charles und Charlie umso stärker noch präsent in dem Film was ihn sehr spannend macht!
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.402
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Durch den sehr gut inszenierten Anfang weiß man als Zuschauer bereits das Charles definitiv kein Geschäftsmann ist, so wie er im Film immer liebevoll von seiner Schwester bezeichnet wird, aber man weiß hier noch nicht wo er genau drin verwickelt ist. In dieser Szene war es zumindest für mich noch nicht so ganz ersichtlich das es das FBI war die ihn gesucht hat. Tatsächlich könnte man hier auch auf den Gedanken kommen es wären auch zwei Ganoven die mit ihm noch eine offene Rechnung haben. Das offen liegende Geld im Zimmer von Charles hätte auch, zumindest meiner Meinung nach, aus einem Bankraub oder sonstigem Einbruch stammen können. Somit war zu Anfang das Thema Mord für mich noch nicht präsent.
Fantastischer Schachzug, der beim Zuschauer die Hoffnung aufkeimen lässt, das seine Verbrechen nicht ganz so tragisch sind und sich alles noch zum Guten wendet. Ähnlich wie bei "Psycho". Ja, Marion Crane hat geklaut, aber sie ist doch trotzdem total nett.

Dazu kommt noch das Hitchcock hier einen fantastischen Kniff angewendet hat, der den Film nicht nur spannend macht, sondern auch sehr außergewöhnlich. Er verbindet zwei Welten miteinander, das idyllische Kleinstadt Leben mit dem weltoffenen Charles, den von Anfang an etwas mysteriöses umgibt. Dadurch das Charles aber dort nicht einfach in einem Hotel sich versteckt sondern bei seiner lieben Familie unterkommt, bekommt der Zuschauer einen ganz anderen Charles zu gesicht. Einen liebevollen und gönnerhaften Bruder und Onkel der mit seiner puren Anwesenheit sowohl seiner Schwester als auch seiner Nichte Charlie das größte Geschenk bereitet. Dadurch wird zunächst der Focus vom Anfang des Films eher nun auf das Familienwiedersehen gelenkt. Man bekommt die schöne Kleinstadt Santa Rosa gezeigt inkl. des tollen Gefühls von idylle und Ruhe. Hier kennt gefühlt jeder jeden, es gibt keine Probleme und die Leute leben ein friedliches Leben. Hitchcock zeigt also mal ganz nebenbei eine wundervolle amerikanische Kleinstadtidylle die für mich den perfekten Rahmen für diesen Film bietet.
Das meinte ich auch weiter oben. Das ist alles so freundlich und nett, das man hier noch hofft, das sich alles zum Guten wendet. Da die Familie Onkel Charles über alles liebt und er allein deshalb doch gar nicht so viel Dreck am Stecken haben kann.
Ich glaube der Film wäre nur halb so gut ausgefallen wenn wir hier einen Charles auf der Flucht gesehen hätten. Es fühlt sich also zunächst einmal eher wie ein Urlaub an, als eine Kriminalgeschichte. Es werden zwar im Film immer mal wieder kleine Momente des Verdachtes gesäht, ohne aber wirklich darauf einzugehen was Charles tatäschlich angestellt hat. Bis zu einem langen Zeitpunkt des Films könnte man also weiterhin davon ausgehen das er "nur" ein Dieb auf der Flucht ist. Das er zu unrecht beschuldigt ist war komischer Weise für mich bei meiner Zweitsichtung gar kein Thema mehr.
Ja, wenn man den Film gut kennt, fallen einem ein paar Nuancen auf, die im Grunde die Hoffnung auf einen wirklich guten Menschen ersticken.
Tatsächlich wechselt dann die Stimmung nochmal dramatisch als Charlie ihrem Bauchgfühl folgt und sogar extra nochmal in die Bibliothek geht um dort die Zeitung mit dem entsprechenden Artikel über ihren Onkel Charlie zu suchen. Er hatte das heimische Exemplar ja gekonnt unbrauchbar gemacht. Auch ein wundervolles Detail und die komplette Sequenz wie Charlie aufgeregt zur Bibliothek hastet und dort an Hand des zuvor schon genial platzierten Rings, welchen Charlie von ihrem Onkel geschenkt bekam mit einer Grafur, die definitiv nicht für sie bestimmt war, den Zusammenhang zwischen dem Serienmörder und Ihrem Onkel Charlie herstellen konnte und mit dem mal Ihre Welt zusammengebrochen ist und aus einem jungen lebensfrohen Mädchen, die aus meiner Sicht sogar etwas in ihren Onkel verliebt war, eine erwachsene Frau wurde die sofort begriffen hat wo das ganze Geld und die Geschenke ihres Onkels her kamen.
Die Sequenz in der Bibliothek ist einfach nur genial. Durch die Initialen im Ring hofft man ja immer noch auf Diebesbeute aus einer Notsituation heraus. Die Zeitung selbst ist dann ein Schlag im Gesicht. Wenn dann die Kamera zurückfährt und Charlotte im Raum immer kleiner wird, zeigt auch die, wie ihre Welt zusammenbricht. Eine unfassbar gut gefilmte Szene.
Auch im direkten Kontakt mit den anderen Charakteren, als er plötzlich ganz offen über die geldverschwendeten mit vollen Händen es zum Fenster rauswerfenden Witwen erzählt spürt man ganz genau, welchen Hass er auf diese Personengruppe hegt und seine Motive weitaus mehr sind als das er sich lediglich bereichern will. Ironischer Weise scheint er aber auch diese Frauen anzuziehen wie man zuvor im Film sieht, als er in der Bank das Geld einzahlt und zufällig dort ihm wieder eine Witwe über den Weg läuft, mit der er ja dann auch zum Schluss die Stadt verlassen will. Natürlich wird diese Entscheidung hauptsächlich davon beeinflusst das Charlie das Beweisstück in Form des Rings doch wieder gefunden hat und sie durch das Tragen dieses Rings ihm klar machte das er gehen muss. Auch sehr stark inszeniert!
Durch solche Dinge, wird der Hass und auch die Angst für den Zuschauer größer, weil man nun weiß das er ein wirklich skrupelloser Mörder ist.
Auf jeden Fall waren die Beiden hier eine Traumbesetzung. Die Chemie passte sehr gut und ich habe ihnen beide Varianten ihrer Rolle komplett abgekauft. Teresa Wright die zu anfang zwar klug und geistreich war, aber eben auch noch sehr naiv und dann später als einzige in der Familie das wahre Gesicht ihres Onkels erkannte und auch dessen dunkle Seite zu spüren bekam. Und natürlich Joseph Cotten der hier sowohl den netten Onkel Charlie perfekt spielte, aber eben auch den knallharten Mörder der sogar dazu bereit ist seine eigene Nichte umzubringen, nur um nicht enttarnt zu werden. Gerade die Szenen in denen er seine Hände definitiv nicht unter Kontrolle hatte und kurz sein wahres Ich immer aufblitzten waren sehr stark gespielt!
Volle Zustimmung. Der Cast war insgesamt großartig.
Ich fand es nur etwas schade das die Figur des Jack Graham nicht besser besetzt war, da seine Rolle für den Film auch wichtig ist, aber für mich durch Macdonald Carey nicht perfekt verkörpert wurde.
Den Darsteller fand ich eigentlich recht gut. Er hätte nur etwas mehr Screentime gebraucht oder einen anderen Erstauftritt.
Auch bei den Eltern fand ich die Schauspieler nicht wirklich perfekt. Sie haben es zwar ganz gut emacht, aber gerade bei der Rolle der Emma Newton hätte ich mir eine noch stärkere Schauspielerin gewünscht.
O-Ton oder Deutsch geschaut? Als wir den Film letztmalig sahen, war er auf Deutsch und meine Frau fand die Mutter nervig und grässlich. Im O-Ton war sie viel besser!
Aber es lag wohl auch dran, was ich jetzt erst im Nachgang beim Lesen meines Hitchcock Buches erfahren habe, das diese Rolle eigentlich garnicht so groß hätte ausfallen sollen und wahrscheinlich nur auf Grund des persönliches Schicksalschlages von Hitchcock, seine Mutter erkrankte schwer bei den Dreharbeiten zu dem Film und verstarb auch kurz vor Fertigstellung, diese Rolle immer mehr ausgebaut wurde und daher natürlich bei der Auswahl der Darsteller*Innen diese Rolle noch nicht so im Focus stand wie sie dann tatsächlich während der Dreharbeiten war.
Ich fand den Ausbau und ihre naive Zerbrechlichkeit sehr fördernd für den Film, weil dadurch klar war, das man Onkel Charlie nicht einfach entlarven kann. Sie musste geschützt werden. Deshalb war die Handlung der Anderen für mich nachvollziehbarer.
Optisch ist der Film auch wieder ganz großes Kino! Das Spiel mit Licht und Schatten war sehr gut, aber auch wieder die Anspielungen des Walzers den man sowohl visuell als auch musikalisch immer mal wieder im Film zu sehen bekommt fand ich eine tolle Idee!
Wenn der Zug in die Stadt reinfährt, ist für mich ganz großes Kino. Vor Allem wenn man den Film kennt und jetzt auch visuell sieht, das die Dunkelheit in die kleine Stadt kommt. Wenn sich der Himmel durch den Qualm verdunkelt und die Figuren am Bahnsteig im Schatten verschwinden. Einfach phänomenal!

Hier bin ich sehr gespannt wie er nun bei der Gesamtsichtung auf Dich wirkt. Das er auch gut als Film Noir funktioniert unterschreibe ich sofort.
Gefühlt war das immer ein Zehner und den bekommt er auch jetzt.
Dafür ist die Psycho Ebene zwischen Charles und Charlie umso stärker noch präsent in dem Film was ihn sehr spannend macht!
Die Verdopplung der Dinge, die im Buch beschrieben wurden, fand ich ebenfalls sehr stark. Selbst das die Bar die 2 im Namen hatte. Das ist mir dadurch erst so richtig deutlich geworden.

Was ich noch anmerken möchte ist "An der schönen blauen Donau", worüber ich leider in keinem Buch etwas gefunden habe. Das Lied wurde ja in "Waltzes from Vienna" ein Hauptbestandteil des Films und war positiv besetzt. In "Verdacht" greift er das Stück mehrfach wieder auf und besetzt es erneut positiv. Diesmal ist es zwar nicht zu hören, aber Onkel Charlie nennt den Titel, als Charlotte nach dem Namen für einen bestimmten Walzer sucht. Er irrt sich aber und deshalb ist es negativ besetzt. Ich bin sicher, das Hitchcock das mit kompletter Absicht gemacht hat.
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.928
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
236
Das meinte ich auch weiter oben. Das ist alles so freundlich und nett, das man hier noch hofft, das sich alles zum Guten wendet. Da die Familie Onkel Charles über alles liebt und er allein deshalb doch gar nicht so viel Dreck am Stecken haben kann.
Das ist wirklich ein toller Aspekt des Films. Die Familie schafft es das aus Charles, zumindest zu Anfang des Films, ein Symphatieträger wird. Hätten wir nur einen Charles alleine auf der Flucht gesehen, wäre dem Zuschauer glaube ich die Figur wirklich nicht sehr symphatisch erschienen.

Ja, wenn man den Film gut kennt, fallen einem ein paar Nuancen auf, die im Grunde die Hoffnung auf einen wirklich guten Menschen ersticken.
Absolut! Darum lohnen sich bei Hitchcock definitiv Mehrfachsichtungen! Häufig merkt man Dinge erst beim genaueren Hinschauen oder aber, wie auch bei Im Schatten des Zweifels, wirken Dinge bei der ersten Sichtung komplett anders als wenn man sie sich später nochmals ansieht. Das Finde ich sehr stark an Hitchcock!

Die Sequenz in der Bibliothek ist einfach nur genial. Durch die Initialen im Ring hofft man ja immer noch auf Diebesbeute aus einer Notsituation heraus. Die Zeitung selbst ist dann ein Schlag im Gesicht. Wenn dann die Kamera zurückfährt und Charlotte im Raum immer kleiner wird, zeigt auch die, wie ihre Welt zusammenbricht. Eine unfassbar gut gefilmte Szene.
Meine volle Zustimmung. Ich liebe diese Szene einfach und von solchen tollen Szenen hat Hitchcock so unfassbar viele im Laufe seiner Karriere gefilmt, das man alleine wahrscheinlich aus solchen Szenen mindestens 4-5 Stunden Material für ein Best-Of hätte.

O-Ton oder Deutsch geschaut? Als wir den Film letztmalig sahen, war er auf Deutsch und meine Frau fand die Mutter nervig und grässlich. Im O-Ton war sie viel besser!
Tatsächlich hatte ich den Film in der Synchro geschaut da ich sie im großen und ganzen gut fand. Aber danke für den Tipp, bei meiner nächsten Sichtung, wann auch immer diese sein wird, werde ich ihn mir dann einmal im O-Ton anschauen.

Wenn der Zug in die Stadt reinfährt, ist für mich ganz großes Kino. Vor Allem wenn man den Film kennt und jetzt auch visuell sieht, das die Dunkelheit in die kleine Stadt kommt. Wenn sich der Himmel durch den Qualm verdunkelt und die Figuren am Bahnsteig im Schatten verschwinden. Einfach phänomenal!
Auch dieses Szene bleibt einem natürlich absolut im Filmgedächtnis hängen. Ich fand sie schon bei meiner Erstsichtung grandios und auch bei der Zweitsichtung war ich absolut begeister von den von Dir beschriebenen Elementen die einfach dafür sorgen, das man einfach nur mit einem breiten Grinsen auf seinem Sofa sitzt und die Bilder auf sich wirken lässt.

Die Verdopplung der Dinge, die im Buch beschrieben wurden, fand ich ebenfalls sehr stark. Selbst das die Bar die 2 im Namen hatte. Das ist mir dadurch erst so richtig deutlich geworden.
Das Ging mir auch so, ein Element welches dann auch erst im Nachgang durch das Buch mir so verdeutlicht wurde.

Was ich noch anmerken möchte ist "An der schönen blauen Donau", worüber ich leider in keinem Buch etwas gefunden habe. Das Lied wurde ja in "Waltzes from Vienna" ein Hauptbestandteil des Films und war positiv besetzt. In "Verdacht" greift er das Stück mehrfach wieder auf und besetzt es erneut positiv. Diesmal ist es zwar nicht zu hören, aber Onkel Charlie nennt den Titel, als Charlotte nach dem Namen für einen bestimmten Walzer sucht. Er irrt sich aber und deshalb ist es negativ besetzt. Ich bin sicher, das Hitchcock das mit kompletter Absicht gemacht hat.
Ein sehr interessanter Aspekt. Natürlich ist mir auch aufgefallen das diese Komposition, auch wenn es sich nur um einen Irrtum handelte, zumindest hier in dem Film wieder eine Erwähnung gefunden hat. Und genau solche Feinheiten fallen einem natürlich nur auf wenn man sich zum einen im Nachgang mit einem Film nochmals beschäftigt und ihn nicht nur anschaut und zum anderen, wenn man als Fan eines Regisseurs, auch sehr genau auf sein Gesamtwerk schaut. Und diese Aspekte machen unheimlich Laune und tragen auch für mich einen großen Teil der Faszination an dem Hobby Film bei. Einerseits ist es zwar ein "Zeitfresser" dies zu tun, in dieser Zeit könnte man natürlich auch einen neuen Film schauen, aber andererseits spüre ich einfach, gerade bei älteren Filmen, immer das Verlangen mich mehr mit dem Film beschäftigen zu müssen und häufig wäre ich auch garnicht in der Lage direkt im Anschluss einen weiteren Film zu schauen, weil mir das Gesehene noch viel zu sehr im Hirn rumgeistert und ich dieses alles immer erst verarbeiten muss. Früher habe ich dies auch sehr gerne mit zwei guten Freunden im persönlichen Austausch gemacht, aber wie das Leben so spielt hat man sich etwas auseinandergelebt, aber es waren damals auch andere Filme über die man sich unterhalten hatte. Ich glaube keiner von beiden hätte etwas mit Hitchcock oder dem "Italo-Genre" etwas anfangen können. Daher bin ich wirklich sehr dankbar das ich, wenn auch nur virtuell, ich mich hier mit Dir so ausführlich über diese Perlen der Filmgeschichte austauschen kann. Natürlich ist auch jeder andere hier im Forum zu unseren Unterhaltungen eingeladen.
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.402
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Ein sehr interessanter Aspekt. Natürlich ist mir auch aufgefallen das diese Komposition, auch wenn es sich nur um einen Irrtum handelte, zumindest hier in dem Film wieder eine Erwähnung gefunden hat. Und genau solche Feinheiten fallen einem natürlich nur auf wenn man sich zum einen im Nachgang mit einem Film nochmals beschäftigt und ihn nicht nur anschaut
Hier gehören wir zu einer aussterbenden Art. Durch Streaming wurden die Leute weg von Filmfans, hin zu Film-Konsumenten umgebaut.
und zum anderen, wenn man als Fan eines Regisseurs, auch sehr genau auf sein Gesamtwerk schaut. Und diese Aspekte machen unheimlich Laune und tragen auch für mich einen großen Teil der Faszination an dem Hobby Film bei.
:rock:
Einerseits ist es zwar ein "Zeitfresser" dies zu tun, in dieser Zeit könnte man natürlich auch einen neuen Film schauen, aber andererseits spüre ich einfach, gerade bei älteren Filmen, immer das Verlangen mich mehr mit dem Film beschäftigen zu müssen und häufig wäre ich auch garnicht in der Lage direkt im Anschluss einen weiteren Film zu schauen, weil mir das Gesehene noch viel zu sehr im Hirn rumgeistert und ich dieses alles immer erst verarbeiten muss.
Ja, das gehört einfach dazu. Lieber schaue ich einen Film weniger und nehme mir stattdessen die Zeit mich mit dem gerade Gesehenen zu beschäftigen, wenn er dazu interessant genug war.
Früher habe ich dies auch sehr gerne mit zwei guten Freunden im persönlichen Austausch gemacht, aber wie das Leben so spielt hat man sich etwas auseinandergelebt, aber es waren damals auch andere Filme über die man sich unterhalten hatte. Ich glaube keiner von beiden hätte etwas mit Hitchcock oder dem "Italo-Genre" etwas anfangen können. Daher bin ich wirklich sehr dankbar das ich, wenn auch nur virtuell, ich mich hier mit Dir so ausführlich über diese Perlen der Filmgeschichte austauschen kann.
Wie oben erwähnt, wir gehören zu einer aussterbenden Art. Deshalb freue ich mich gleich doppelt, dass Du hier am Start bist und wir dadurch einen tollen und auch wertvollen Austausch haben. Falls man das irgendwann in 10 Jahren wiederholt, wird es dadurch nochmal interessanter.
Natürlich ist auch jeder andere hier im Forum zu unseren Unterhaltungen eingeladen.
 
Oben