AW: I, Frankenstein
Tiefer als gedacht muss "I, Frankenstein" auch vor "Van Helsing" in die Knie gehen, ja geradezu im Staub kriechen. Die zusammenhanglosen, inhaltlich komplett ausgehöhlten Bilder vermitteln allenfalls, dass in der Comicvorlage der Mythos Frankenstein in ein modernes Gewand transferiert werden und daraus eine neue Ästhetik gezogen werden sollte, der Film selbst leistet das aber nicht im Geringsten. Der Antrieb des "Monsters", das in der Disse zwar von den Tussen schief angeschaut wird, letztlich aber nur ein durchtrainierter Eckhart mit ein paar Narben ist, wird im Prolog ebenso dümmlich vorbereitet wie er im orangerot-weißblauen Strudel der In-den-Himmel- bzw. In-die-Hölle-Fahrer wieder vergessen ist. Hässliche Dämonen im ausrangierten Buffy-Look prügeln sich mit Gargoyles, die in der gleichnamigen Kindertrickserie aus den 90ern bedrohlicher wirkten, und heraus kommt nächtlicher Karneval vor der Kathedrale.
Beachtlich auch, wie ernst sich alle Beteiligten nehmen; das Casting Jai Courtneys hätte schon ein Fingerzeig sein müssen, aber dass selbst Eckhart keine Miene verziehen würde, war so nicht abzusehen. Die Teilnahme Bill Nighys lässt den Film von der ganzen Anlage her erst recht wie einen traurigen "Underworld"-Abklatsch wirken, Yvonne Strahovski ist praktisch der einzige gelungene Witz in der Chose (weil als Wissenschaftlerin so glaubwürdig wie Tara Reid in "Alone In The Dark") und dass Miranda Otto hier mitspielt, ist geradewegs faszinierend.
Und ich kam mit "Van Helsing", den "Aussergewöhnlichen Gentlemen" & Co. noch gut klar.
2/10