"Nur am Schluss sieht man das Monster ganz, uns das versaut die Sache."
H.R. Giger zum Film Alien
H.R. Giger zum Film Alien
H.R. Giger ist tot. Der geniale schweizer Künstler starb am 12.05.14 an den Folgen eines schweren Sturzes im Alter von 74 Jahren. Eine leider sehr banale Todesursache, wenn man sich sein Werk so anschaut.
Er wurde am 05.02.40 in Chur, Schweiz, als Sohn eines Apothekers geboren. Er genoss eine katholische Erziehung und war ein in sich gekehrtes Kind. Der Schlüssel zu seiner Fantasie?
Wie auch immer, nach Abschluss der Schule studierte Hans Rudolf (oder auch Ruedi genannt) Innenarchitektur und Industriedesign in Zürich. Schon damals zeichnete er nebenher für verschiedene Magazine, die bekanntesten (Tusche-)Zeichnungen aus dieser Zeit dürften die "Atomkinder" von 1959 sein.
Nach dem Studium arbeitete er als Innenarchitekt und schuf weiterhin (noch nebenbei) außergewöhnliche Skulpuren, Möbel und Bilder. Ab 1968 war sein Name dann schon so bekannt, das er den Weg als Künstler hauptberuflich verfolgte. Ab den 90er Jahren verlegte Giger sein Schaffen dann ganz auf die Dreidimensionalen Werke.
Sein Œuvre war geprägt von der Verschmelzung aus Mechanik und Biologie ("Biomechanoide"), Maschinen werden zu Lebewesen oder auch andersherum, je nach Blickwinkel des Betrachters. Zutiefst verstörende und doch so faszinierende Visionen mit oftmals sexuellem Hintergrund. Siegmund Freud hätte seine helle Freude an "Biomechanics" oder "Necronomicon 1 und 2" gehabt...
Sein bekannteste Schöpfung dürfte aber der Xenomorph aus Ridley Scotts Alien (1979) sein. Scott war begeistert von Gigers phantastischen Kunstwerken und engagierte den ruhigen Schweizer für seinen neuen Sci-Fi-Film, der Maßstäbe setzen sollte. Dieser machte sich auch gleich an die Arbeit und kreierte neben dem furchteinflößenstem Filmmonster der Filmgeschichte, das in keinster Weise humanoid erscheinen sollte (was in seinen Augen nicht so ganz geklappt hat, siehe enttäuschtes Zitat oben) auch noch so "niedliche" Kreaturen wie den "Facehugger", den "Chestburster" und eigentlich das ganze surreale Set-Design. Ein Meisterwerk, für das Giger zurecht den Oscar bekam.
Weitere Filmemacher wie Roger Donaldson und David Fincher sicherten sich nun die Dienste des genialen Surrealisten und so kamen u.a. auch Poltergeist II (1986), Species (1995), Alien³ (1992) und Prometheus (2012) in den Genuss der Kunst Gigers, die nicht von dieser Welt zu sein schien.
Aber auch Musiker waren von den Werken Gigers fasziniert, so das u.a. auf den LP/CD- Covern von Emerson Lake and Palmer, Debbie Harry, Mylene Farmer, Carcass, Dr. Death oder Celtic Frost die biomechanischen Geschöpfe des Meisters aus Chur ihr Unwesen treiben.
H.R. Giger hinterlässt seine 2. Ehefrau Carmen, die er 2006 heiratete. Von seiner ersten Frau Mia ließ er sich 1981 scheiden.
Danke und Ruhe in Frieden, H.R. Giger!
Giger Bar, Chur
Plattencover-Artworks, Galerie aus dem Metal Hammer
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