Giallo a Venezia

deadlyfriend

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Giallo a Venezia:

#02 11.01.10 deadlyfriend
 
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deadlyfriend

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Giallo a Venezia


Ein Pärchen wird ermordet am Ufer aufgefunden. Die Ermittlungen konzentrieren sich erstmal auf das nähere Umfeld und die Vergangenheit der Opfer. Viel Zeit dazu bleibt nicht, denn kurz darauf wird eine tote Prostituierte aufgefunden.

Mario Landi stellte diesen berüchtigten Giallo im Jahre 1979 her. Berühmt wurde er hierzulande eher durch sein Auftauchen im Beschlagnahmungskatalog. Es existierte zwar weder eine deutsche VÖ, noch eine deutsche Synchronisation, aber dennoch zog man ihn aus dem Verkehr. Viele Kopien wird man wahrscheinlich aber nicht gefunden haben.

Seinen Stellenwert im Genre kann man dagegen eher als minimal bezeichnen. Er macht zwar einiges richtig, aber auch sehr viel falsch.

Die Vergangenheit des toten Pärchens wird durch Erzählungen aus dem Umfeld wiedergegeben und das ist auch mit Abstand das Interessanteste am Film. Die sexuellen Obsessionen des Mannes waren nämlich ziemlich andersartig gelagert, aber hebten sich vom Klischee SM deutlich ab. Eher eine Abhandlung über Exhibitionismus und Voyeurismus inklusive sexueller Ausbeutung der eigenen Ehefrau. Vielleicht wäre es sogar am Besten gewesen man hätte sich nur darauf konzentriert und eher ein Psychodrama abgeliefert, aber das wäre dann wohl kein Fall für Landi gewesen. Er haut nämlich mit Brachialgewalt zu, zelebriert die wenigen Blutszenen sehr heftig und läßt sich scheinbar mit Wonne darauf reduzieren. Zumindest passten sie überhaupt nicht in den Film und sollten wohl eher den Aufhänger abliefern.

Zudem vermochte er die Settings nicht richtig einzuarbeiten, weshalb alles etwas bieder wirkt. Allerdings ist ihm eine sehr gute Auflösung des Hauptplots gelungen. Die Darsteller machen ihre Sache auch recht ordentlich.

Ich fand ihn jetzt also nicht komplett schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut. Netter Durchschnitt, bei dem wirklich einige Chancen auf einen guten Film vertan wurden.
 

Tarantino1980

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AW: Giallo a Venezia

Trotzdem danke für die Kritik deadly! Auch wenn der Film nicht so genial ist, aber so hat man (ich) Anhaltspunkte was man sich in dem Genre noch so ansehen kann und was nicht. Vom Titel und wahrscheinlich auch vom Kurztext hätte das nämlich ein Film werden können der mich interessiert hätte, aber da es ja offenbar eh keine deutsche VÖ gab wäre er mir wahrscheinlich ohne deine Kritik eh nie aufgefallen.

Darf ich fragen ob Du ihn schon länger in Deiner Sammlung hattest oder ob Du ihn erst kürzlich erworben hast?
 

deadlyfriend

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Trotzdem danke für die Kritik deadly! Auch wenn der Film nicht so genial ist, aber so hat man (ich) Anhaltspunkte was man sich in dem Genre noch so ansehen kann und was nicht. Vom Titel und wahrscheinlich auch vom Kurztext hätte das nämlich ein Film werden können der mich interessiert hätte, aber da es ja offenbar eh keine deutsche VÖ gab wäre er mir wahrscheinlich ohne deine Kritik eh nie aufgefallen.

Empfehlen kann ich ihn nun wirklich nicht, deshalb erspare dir den mal. Der ist wirklich nur was wenn man auch den Keller des Genres durchleuchten will. Ich habe den auf italienisch mit englischen Untertiteln geschaut;)

Darf ich fragen ob Du ihn schon länger in Deiner Sammlung hattest oder ob Du ihn erst kürzlich erworben hast?


Der Name des Films war mir natürlich durch die Beschlagnahmung geläufig, aber die DVD habe ich erst seit einigen Wochen. Es gab nur ein miserables Bootleg davon, auf das ich zurückgreifen musste.
 

kelte

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AW: Giallo a Venezia

das ist das nette hier,- man muss ja nicht gleich jeden Film kaufen oder jeder Film muss ein Genrejuwel sein. Aber man hat zumindest von dem ein oder anderen Titel mal gehört. Daher finde ich es super auch zu soclhen Filmen eine Kritik zu schreiben :) besorgen werde ich mir den Titel ganz sicher nicht, es sei denn mich packt wirklich mal die Giallo Sucht
 

deadlyfriend

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das ist das nette hier,- man muss ja nicht gleich jeden Film kaufen oder jeder Film muss ein Genrejuwel sein. Aber man hat zumindest von dem ein oder anderen Titel mal gehört. Daher finde ich es super auch zu soclhen Filmen eine Kritik zu schreiben :) besorgen werde ich mir den Titel ganz sicher nicht, es sei denn mich packt wirklich mal die Giallo Sucht



Deswegen habe ich die Kritik auch eingestellt. Da der Film beschlagnahmt ist, könnte das ja den ein oder anderen interessieren. Sozusagen als Info:D Wobei da für mich halt die Besonderheit ist, das es eben keine deutsche Synchro gab. Mich würde da sehr interessieren wie die Bpjs an den Genuß des Filmes kam. Woher kannten die den und wo hatten die den her? Aber dich danke ihnen nachträglich, das ich dadurch einen unbekannten Filmtipp hatte:nice:
 

Tarantino1980

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Empfehlen kann ich ihn nun wirklich nicht, deshalb erspare dir den mal. Der ist wirklich nur was wenn man auch den Keller des Genres durchleuchten will. Ich habe den auf italienisch mit englischen Untertiteln geschaut;)

Tja es hat zwar sechs bzw. fast sieben Jahre gedauert aber mitlerweile bin ich ja auch dabei den dunklen schmuddel Keller dieses so liebgewonnen Genres zu durchleuchten und da kam ich natürlich auch nicht an Giallo a Venezia vorbei, noch dazu durch diese wundereschön restaurierte Fassung die nun im Rahmen der ECC erschienen ist. Ich weiß zwar weder ob Du diesen Beitrag von mir hier jemals nochmal lesen wirst oder ob Du den Film in dieser VÖ hast, aber falls Du das hier liest und er nicht ohnehin schon in dieser VÖ in Deiner Sammlung steht, ändere das umbedingt. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen in welcher Qualität Du diesen Film sehen musstest... und ohne jetzt zuviel zu "spoilern" es wird eine Offenbarung sein den Film in dieser HD Qualität zu sehen!

Wertet es den Film auf? Möglich aber ich muss gestehen ich fand den gut! Natürlich jetzt nur im direkten Vergleich zu Gialli ähnlicher Machart also die man nur im "Keller Segment" findet. An die Meisterwerke des Genres kommt er natürlich nicht heran, aber auch diese Art von Filme habe ich mit der Zeit zu schätzen gelernt weil Sie durchaus ihre Schauwerte und ich spreche da jetzt noch nichtmal von den Sexszenen, sondern vielmehr von der Machart dieser Filme. Irgendwie finde ich bei einigen da durchaus Schauwerte die mich fesseln. Bei Giallo a Venezia fand ich zum Beispiel die Sexszenen nicht so unpassend wie z.b in Die Todesbucht. Dort haben sie mich etwas gestört, da die Story häufig zu sehr in den Hintergrund gerutscht ist. Aber in Giallo a Venezia fügten sie sich sehr gut in den Film ein, waren für mich sogar ein wichtiger Bestandteil weil man nur so die Motive und Handlungen der einzelnen Portagonisten besser verstehen konnte. Außerdem gab es viele Szenen die weniger Sexuell als mehr bedrohlich wirkten. Da habe ich schon deutlich schlechtere in letzter Zeit gesehen. Ich mag den dreckigen Look des Filmes und auch wenn er nicht so oppulente Kamerafahrten wie z.b in Die Todesbucht bieten kann, so fand ich doch so einiges was mich interessierte. Die Laufzeit verging jedenfalls sehr schnell.

Bei meiner Bewertung ist natürlich wieder eine ordentliche Portion Fanbrille dabei, aber auch eher ein Vergleich im Sub Genre des Giallo dem "Schmuddel Giallo" und in diesem Sub Genre bekommt der Film von mir eine solide Wertung. Im direkten Vergleich zu den Perlen des Genres würde er natürlich deutlich schwächer abschneiden bei mir.

Wertung: 7/10
 

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Ja, ich habe ihn gelesen und Dank Dir habe ich den Film ja nun in einer ansprechenden VÖ :D

Wertet es den Film auf? Möglich aber ich muss gestehen ich fand den gut! Natürlich jetzt nur im direkten Vergleich zu Gialli ähnlicher Machart also die man nur im "Keller Segment" findet. An die Meisterwerke des Genres kommt er natürlich nicht heran, aber auch diese Art von Filme habe ich mit der Zeit zu schätzen gelernt weil Sie durchaus ihre Schauwerte und ich spreche da jetzt noch nichtmal von den Sexszenen, sondern vielmehr von der Machart dieser Filme. Irgendwie finde ich bei einigen da durchaus Schauwerte die mich fesseln. Bei Giallo a Venezia fand ich zum Beispiel die Sexszenen nicht so unpassend wie z.b in Die Todesbucht. Dort haben sie mich etwas gestört, da die Story häufig zu sehr in den Hintergrund gerutscht ist. Aber in Giallo a Venezia fügten sie sich sehr gut in den Film ein, waren für mich sogar ein wichtiger Bestandteil weil man nur so die Motive und Handlungen der einzelnen Portagonisten besser verstehen konnte. Außerdem gab es viele Szenen die weniger Sexuell als mehr bedrohlich wirkten. Da habe ich schon deutlich schlechtere in letzter Zeit gesehen. Ich mag den dreckigen Look des Filmes und auch wenn er nicht so oppulente Kamerafahrten wie z.b in Die Todesbucht bieten kann, so fand ich doch so einiges was mich interessierte. Die Laufzeit verging jedenfalls sehr schnell.

Bei meiner Bewertung ist natürlich wieder eine ordentliche Portion Fanbrille dabei, aber auch eher ein Vergleich im Sub Genre des Giallo dem "Schmuddel Giallo" und in diesem Sub Genre bekommt der Film von mir eine solide Wertung. Im direkten Vergleich zu den Perlen des Genres würde er natürlich deutlich schwächer abschneiden bei mir.

Wertung: 7/10

Trotz der jetzt deutlichen Verbesserung des Bildes, bleibe ich bei meiner ersten Einschätzung. Ja, er hat wirklich gute Szenen aber Landi macht aus meiner Sicht zu wenig und auch zu viel aus dem Stoff. Ich kenne nur 2 Filme von ihm und beide haben für mich das gleiche Problem. Die Morde sind für mich im Kontext des Films zu grafisch. Ich finde, das zumindest die Szene mit dem Bein einfach nicht zum Grundton des Films passt. Die Sexszenen sind mir teilweise auch zu breit ausgewalzt, wobei die von dem ermordeten Pärchen durchaus passten und auch tatsächlich wichtig waren. Aber zumindest die halbwegs normalen Sexszenen, hätten kürzer ausfallen müssen. Der Kommissar ging mir mit seinen Eiern ebenfalls auf die Eier. Auch dieses wohl lustig gemeinte Element, passte überhaupt nicht zum düsteren Ton des Films.
Deshalb jetzt das Positive und wohl auch der Grund warum ich den Film mehr kritisiere als andere Vertreter aus dem Keller: Der Film hatte ein gewaltiges Potential. Die Story ist wirklich klasse und die Auflösung geradezu brillant. Selten das ich sowas sage, aber hier wäre echt ein Remake angebracht :nice: Deshalb klingen meine Worte insgesamt negativer als sie gemeint sind.
Das Drehbuch von Aldo Serio ist nämlich wirklich gut und auch frisch und unverbraucht. Aus dem hätte ein richtiges Fest werden können.
Wenn Landi die Stadt Venedig einfach etwas besser eingefangen hätte und die Mordszenen eher gialloesque, statt mit derben Splatter inszeniert hätte, hätte der Film ein richtig großartiger Vertreter des Genre werden können. Dieses Drehbuch in den Händen von Aldo Lado und es wäre ein Meisterwerk entstanden.
 
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