Gene Roddenberry

Die wilde 13

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Gene Roddenberry



Heute wäre der Schöpfer des Star Trek-Universums, Gene Roddenberry 90 alt geworden. Geboren wurde er am 19.08.1921 in El Paso, USA, als erster Sohn der noch sehr jungen Eltern Eugene und Caroline Roddenberry.
Aufgrund finanziellern Nöte zog die junge Familie nach Los Angeles. In seiner Jugend verschlang Gene schon Flash Gordon Romane, so das er schon früh den Wunsch hegte, Pilot zu werden.
Dies wird er auch mit Bravour und nimmt als Pilot eines B-17 Bombers am 2. Weltkrieg teil. Nach dem Krieg heuert er zunächst bei PanAm an und wurde schließlich 1949 Polizist in Los Angeles. Dort machte er sein Hobby, das Schreiben von Gedichten und Romanen, zu einer Art Nebenjob und verfasste Drehbücher zu diversen TV-Polizeiserien wie z.B. Naked City.

1956 kündigte er bei der Polizei und konzentrierte sich nur noch auf das Drehbuchschreiben. Der erste größere Erfolg gelang ihm 1963 mit The Lieutenant, doch dieser währte wegen zu geringer Einschaltquoten nicht lange.
Danach besann er sich auf seine Leidenschaft und kreierte ein Science-Fiction Projekt namens "Star Trek". Nach mehreren Anläufen, Veränderungen und Entäuschungen konnte er schliesslich bei NBC unterkommen, wo er drei Drehbücher schreiben durfte. Davon wurde The Cage produziert aber so richtig zufrieden war man jedoch mit dem Ergebnis nicht. Gene bekam dann noch einmal die Chance zur Überarbeitung und dabei kam 1965 Where No Man Has Gone Before heraus. Das war der Durchbruch und 1966 ging Star Trek mit William Shatner als Capt. Kirk, Leonard Nimoy als Spock und DeForest Kelley als Dr. McCoy endlich in Serie.

Finanziell war die neue Serie eigentlich von Anfang an ein Desaster doch eine kleine aber treue Anhängerschaft konnte NBC immer wieder überreden, weiterzumachen bis nach der dritten Staffel 1969 dann leider doch der letzte Vorhang fiel.

Danach wurde sie aber immer wieder zunächst in den USA wiederholt und entwickelte sich langsam aber sicher zum Kult, der bis heute anhält. Begriffe wie "Beamen" oder "Phaser" wurden allgegenwertig und Roddenberry tat sein übriges dazu und gründete Anfang der 70er das Versandhaus "Star Trek Enterprises", mit dem er Requisiten und Merchandise-Artikel unters Volk brachte.
Schliesslich ging die Serie auch um die Welt und 1972 konnte man in Deutschland (ZDF) zum ersten Mal die Worte "Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat." vernehmen.

Nachdem 1973 auch eine Zeichentrickserie produziert wurde, ging Roddenberry bald wieder ans Werk um Star Trek-Phase II zu entwickeln aber ein gewisser George Lucas machte ihm 1977 mit Star Wars einen Strich (mit dem Laserschwert) durch die Rechnung. Der immense Erfolg dieses Weltraummärchens zwang Roddenberry - mal wieder - zur Überarbeitung und anstatt einer neuen Serie erstrahlte 1979 der Kinofilm Star Trek - Der Film von den Leinwänden. Er war bei weitem nicht so erfolgreich wie Star Wars aber es reichte um weitere Kinoabenteuer der Enterprise drehen zu können, die witzigerweise immer kurz nach den Star Wars-Fortsetzungen in die Kinos kamen.

1986 hatte Star Trek dann endlich das Kino für sich alleine und mit Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart schuf Roddenberry den Film, der all seine visionären Ideen und Vorstellungen von der Zukunft am besten verdeutlicht. Die Liebe und der Respekt vor allen Lebensformen und ein friedliches Miteinander auch in Krisen zeichnen sein utopisches Weltbild aus und der vierte Teil verdeutlicht das umso mehr, indem er "seine" Zukunft in den direkten Vergleich mit der primitiven Gegenwart bringt. Die gelingt ihm so gut und humorvoll, das dieser Teil von vielen Trekkies als der Beste angesehen wird. Ich finde zurecht.

Kurz danach nahm Roddenberry dann sein letztes Projekt in Angriff. In Star Trek - das nächste Jahrhundert siedelt er die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise ca. 100 Jahre später an. Mit neuer Crew und neuer Technik gelang ihm nach anfänglich großer Skepsis der Anhängerschaft ein weiterer Meilenstein und heute ist auch ein Capt. Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) oder Data (Brent Spiner) nicht mehr aus dem Star Trek-Kosmos wegzudenken.

Während den Dreharbeiten zu Star Trek VI - Das unentdeckte Land erleidet Gene Roddenberry einen Schlaganfall, von dem er sich schließlich nicht mehr erholt. Am 24.10.1991 erlag er einer Herzattacke. Seine Asche wurde - gemäß seines Wunsches - von der NASA im All verstreut, so das er für immer da ist, wo er uns mit seiner ganzen Fantasie und auch positiven Naivität entführt hat, in die unendlichen Weiten des Weltraums.

Sein Geist und seine Ideen leben auch in den Folgeserien Deep Space Nine, Raumschiff Voyager (hier war sogar eine Frau Capt.(Kathryn Janeway; Kate Mulgrew) eines Raumschiffes. Das hatte sich Gene Roddenberry nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorstellen können... ;)) und Enterprise weiter, so das Gene Roddenberry unvergessen bleibt.


Danke, Gene Roddenberry!
 
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Count Dooku

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Guter Text. Allerdings war Roddenberry nach "Star Trek - Der Film" nur noch als Berater bei den Star-Trek-Filmen tätig.
 

Die wilde 13

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Guter Text. Allerdings war Roddenberry nach "Star Trek - Der Film" nur noch als Berater bei den Star-Trek-Filmen tätig.
Nach meinen Infos - u.a. von dieser Seite - hat sich Roddenberry erst Ende der 80er Jahre aufgrund gesundheitlicher Probleme immer mehr von der Produktion zurückgezogen.
Aber es gibt natürlich immer Quellen, die auf die ein oder andere Art widersprüchlich sind. Das herauszufiltern ist natürlich nicht ganz einfach. Mit dem Eröffnungsbeitrag soll aber auch keine in Stein gemeißelte Biografie erstellt werden, sondern lediglich ein Näherbringen der Person um zum einen eine Diskussionsgrundlage zu bilden und zum anderen der Person hier den Platz in einem Filmforum zu geben, den sie verdient. Denn ohne diese Stars, Legenden und Filmemacher wären ja die Filme, die wir alle hier lieben, gar nicht möglich.
Wenn du mehr weißt, dann immer heraus damit. Roddenberry war ja eine sehr interessante Persönlichkeit und Visionär, da möchte ich auch gerne mehr erfahren. Ich liebe ja die originale Star Trek Serie und auch die Kinofilme der alten und auch neuen Generation aber ich bin bisher nie allzu tief in die Hintergrundmaterie eingetaucht. Daher würde ich mich auch nicht unbedingt als Trekkie bezeichnen. Aber mit dem Star Trek Universum kann ich viel mehr anfangen als mit Star Wars, die mir aber dennoch gefallen. Nur eben nicht so gut. :)
 

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Sehr schön 13 das dieser Mann nun auch hier verewigt worden ist :hoch:. Ich bin ein großer Star Trek Fan, früher war das Thema bei mir natürlich viel mehr im Focus weil es einfach immer wieder aktuellen "Stoff" gab. Sei es ein neuer Kinofilm oder eine neue Serie. Leider war es ja lange ruhig geworden um den Mythos Star Trek, obwohl es natürlich genügend Material gibt damit es einem nicht langweilig wird. Ich finde Gene Roddenberrys Vorstellung von der Zukunft einfach schön und wünschenswert! Man merkt dem Star Trek Universum deutlich an das nach dem Tod von Gene Roddenberry sich die Richtung etwas geändert hat. Nicht deutlich schlechter wurde aber anders. Die neuen "Väter" des Star Trek Universums Michael Piller und Rick Berman haben Roddenberrys Erbe zwar würdig weitergeführt in Form von Kinofilmen und neuen Serien, dennoch hat sich das Star Trek Universum verändert. Am deutlichsten finde ich merkt man dies bei Star Trek Deep Space Nine, Voyager und Star Trek VIII - First Contact. Roddenberry sah Starfleet immer als Forscher und Entdecker, in seiner Zukunft gab es zwar auch Kriege, wurden aber nie so thematisiert bzw. über einen längeren Zeitraum gezeigt wie z.B. die großen Gegner Die Borg später bei TNG oder das Dominium bei DS9. In der Ur-Star Trek Serie gab es zwar auch die Klingonen oder die Romulaner als "Feinde" von Starfleet, aber Die Borg und auch das Dominium waren als Feinde anders angelegt und man bekam mehr zu sehen, größere Schlachten, ja sogar bei DS9 einen kompletten Krieg gegen das Dominium. Ich denke das hätte es unter Gene Roddenberry nicht gegeben. Ich fand das nicht schlecht, im Gegenteil DS9 ist neben TNG meine Lieblingsserie aus dem Star Trek Universum umd Star Trek VIII ist neben Star Trek II und IV definitiv mein Lieblingsfilm aus der Reihe, aber es ist halt ein anderer Ansatz der dort verfolgt wurde.

Aber lange Rede kurzer Sinn was ich damit sagen will danke lieber Gene das Du uns Trekkies mit deinen visionären Ideen und Umsetzung unzählge schöne Stunden bereitet hast!
 

Count Dooku

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Nach meinen Infos - u.a. von dieser Seite - hat sich Roddenberry erst Ende der 80er Jahre aufgrund gesundheitlicher Probleme immer mehr von der Produktion zurückgezogen.

Wenn bei imdb.com bei den Filmen 2 bis 5 reinschaut, steht Roddenberry dort nur bei den Autoren, weil er die Serie geschaffen hat. Auch in den Making Ofs dieser Filme wird Genes Tätigkeit nur als die des Beraters ohne Mitbestimmungsrecht beschrieben (er war gegen die Idee von Teil 5).

Was den "Star Wars"-Vergleich angeht, kann ich dir zustimmen.
Ich hoffe nur, dass J. J. Abrams aus dem "Star Trek"-Franchise keinen kompletten "Star Wars"-Klon macht, was afaik nie in Roddenberrys Absicht lag.
 

dax

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Zu Gene Roddenberry, dem Schöpfer des Star Treck Universums von mir nur soviel: :bet:

Ob es z.B. Star Wars ohne Star Treck jemals gegeben hätte?
Ich glaube kaum.
 

Count Dooku

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Wer weiß. "Star Trek" wurde afaik nie als Inspirationsquelle für "Star Wars" genannt, nur "Flash Gordon".
 

Tarantino1980

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Ich denke einmal Gene Roddenberry war ein großer Visionär der die komplette SciFi Welt irgendwo geprägt und geändert hat, ob nun gewollt oder ungewollt aber ich denke jeder der einen SciFi Film oder eine SciFi Serie macht wird schonmal etwas von Gene Roddenberry zuvor gesehen haben und ob er es dann als direkte Referenz bei der "Inspiration" angibt oder nicht er hat es gesehen und somit wurde er/sie auch in irgendeiner Form dadurch beeinflusst.
 

Firefly

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Finde auch toll, das das Star Trek Franchise wieder am Leben ist, nachdem Cross Cult ja die neuen Bücher/Comics rausbringt. Diese sind ja teilweise direkte Fortsetzungen von DS9, TNG/Titan ( nach den Filmen ) und sind sehr gut geraten.
Nächstes Jahr kommt ja mit Starfleet cedemy die Jugendjahre des JJ Kirk/spock und Co in Buichform, ebenso gibt es eine ganz neue Reihe : Typhon Pakt

Phase 2 gibt es übrigens auch in Buchform, war glaub ich damals der Goldmann Verlag, der die rausgebracht hat. Wären sehr gute Geschichten gewesen finde ich.
 

dax

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"Star Trek" wurde afaik nie als Inspirationsquelle für "Star Wars" genannt, nur "Flash Gordon".

Das wußte ich bisher nicht, ist aber absolut nachvollziehbar.

ob er es dann als direkte Referenz bei der "Inspiration" angibt oder nicht er hat es gesehen und somit wurde er/sie auch in irgendeiner Form dadurch beeinflusst.

Unbewußt ist die Serie bestimmt in das Star Wars Universum eingeflossen.
Alles was nach Star Treck im Sci/Fi-Universum kam, hat mit Sicherheit die ein oder andere Inspiration durch diese Serie enthalten.
Wie Du schon sagst, wer das gesehen hat, der kann das ja nicht plötzlich wieder im Kopf komplett löschen.
 
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Wenn bei imdb.com bei den Filmen 2 bis 5 reinschaut, steht Roddenberry dort nur bei den Autoren, weil er die Serie geschaffen hat. Auch in den Making Ofs dieser Filme wird Genes Tätigkeit nur als die des Beraters ohne Mitbestimmungsrecht beschrieben (er war gegen die Idee von Teil 5).
Oh, da bin ich mit meinen fantastischen Englischkenntnissen (;)) leider raus. Aber das Roddenberry bis zu seinem Schlaganfall einen Einfluss hatte - offiziell oder inoffiziell - ist wohl unstrittig oder zumindest sehr wahrscheinlich. :)

Unbewußt ist die Serie bestimmt in das Star Wars Universum eingeflossen.
Alles was nach Star Treck im Sci/Fi-Universum kam, hat mit Sicherheit die ein oder andere Inspiration durch diese Serie enthalten.
Wie Du schon sagst, wer das gesehen hat, der kann das ja nicht plötzlich wieder im Kopf komplett löschen.
Andersherum hat Star Wars auch Einfluss auf das Star Trek Universum gehabt. Wenn ich mir z.B. so die Außerirdischen anschaue ( vor allem in den neuen Serienablegern, die nach Roddenberrys Tod entstanden - Deep Space Nine, Raumschiff Voyager), die sehen alle sehr fantasievoll aus im Vergleich zur Originalserie oder den ersten Kinofilmen. Klar, auch Tricktechnik und Make Up haben Fortschritte gemacht, aber so haben sich doch beide Franchises gegenseitig befruchtet. Wird bestimmt nur keiner zugeben. :D
 

Die wilde 13

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Happy Birthday zum 100. Geburtstag, Gene Roddenberry, in welcher Galaxie du auch immer nun bist!! :bier:
 
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