Fargo
Ethan & Joel Cohen haben es nicht leicht bei mir, und das alles nur wegen "No Country for Old Men" (NCFOM). Ein eigtl. top inszenierter Film, dessen Ende mich damals mehr als verwirrt hat. Davon abgesehen, dass der Film bei mir heute sicherlich besser wegkommen würde, hat er trotzdem dafür gesorgt, dass ich die beiden Brüder seitdem mehr oder weniger ignoriert habe.
Trotzdem hatte mir Netflix vor einer Woche "Fargo" vorgeschlagen. Ein Film, dessen Titel man irgendwie schon seit Jahren kennt. Doch auch das persönliche NCFOM-Trauma hat dafür gesorgt, dass ich ihn lange Zeit ignoriert hab. Dennoch passte er in mein Beuteschema. Mit 98 Minuten nicht zu lange, ein Thriller mit schwarzem Humor, basierend auf einer wahren Begebenheit (wir kennen alle die Wahrheit). Passt. Play.
Was soll ich sagen? Die Cohen-Brüder sind für mich wieder zurück, denn Fargo überzeugt. Verschneite kleine Städtchen, ein unglücklicher Ehemann (William H. Macy) mit einem dämmlichen Plan, zwei Gangster (Steve Buscemi und Peter Stormare) die er dafür anheuert, und eine schwangere Polizistin (Frances McDormand) die den ganzen Schlamassel, welcher sich immer mehr zuspitzt, untersucht.
Hinzu kommt eine ruhige Kameraarbeit, interessante Szenen ohne Effekthascherei und eine großartige Schauspielleistung von allen Protagonisten. Klischees werden ausgereizt und der permanent - schon erwähnte - schwarze Humor garniert nochmals das ganze Spektakel. Diese Zutaten reichen aus, um hier jede Menge Spaß zu haben.
Ich werde mir auf jedenfall zeitnah noch die Bluray ins Haus holen. Und natürlich NCFOM mal wieder einlegen.
8/10