Empathie gegenüber Filmcharakteren

Willy Wonka

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Immer wieder liest man, dass ein Film schlecht beurteilt wird, weil man mit den Charakteren des Films bzw. der Serie nicht "warm wird", es kein "Identifikationspotenzial" gebe oder das man sogar einen Charakter "hasst" oder "nervig" findet. Dass die Empathie bei der Filmrezeption einen großen Anteil am Filmgenuss hat, kann man kaum bestreiten.

Wie bewertet ihr Filme, die keine Identifikationsmöglichkeiten anbieten? Welche Beispiele fallen euch ein? Gibt es Filme, die überwiegend aus "blöden" Charakteren bestehen und ihr den Film dennoch als großartig erachtet? Wie wichtig ist euch die persönliche Identifikation mit bestimmen Charakteren? Und gibt es für euch spezielle Unterschiede in den einzelnen Filmgenres? Welche Unterschiede seht ihr zwischen Film- und Seriencharakteren?

Ich würde mich über eine spannende und interessante Diskussion freuen und ich erwarte keine Liste von nervigen Filmcharakteren, sondern vielmehr den Grund, wieso ihr einen Filmcharakter nervig finden und welchen Einfluss dieser Aspekt auf die Bewertung eines Films ausmacht.
 

Filmfan1972

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Ich denke Filme oder Serien die einen sympathischen Charakter haben sind einfacher zu bewerten. Und die erhalten zumindest bei mir eine positivere Bewertung.
Filme die durchweg Vollpfosten als Charakter haben sehe ich auch nicht als großartig an.
Mir fällt jetzt auch kein Film ein wo das der Fall ist.
Und meistens ist es auch nur ein Charakter der einem auf den Senkel geht.

Warum ich einen Charakter nervig finde? Das kann verschiedene Gründe haben.
Der Charakter ist uninteressant. Fehlbesetzt, passt nicht in die Story, hat dämliche Dialoge...
Einmal hat es gereicht das der betreffende Charakter sich einen viel zu großen und unpassenden Hut ausgesetzt hat....:D Und plötzlich knallhart wirken wollte....
Allerdings muss ich sagen das dieser Charakter sich doch sehr entwickelt hat und ich bei seinem Ausscheiden aus der Serie sogar etwas traurig war.

Edit....
Ein Film fällt mir doch ein der durchweg nervige Charaktere hat.
Sabotage mit Arnold Schwarzenegger.
Jedem der Charaktere möchte man am liebsten die gesamte Laufzeit über in die Fresse hauen.
Besonders der Crackbraut die größere Eier hat als ihre Teamkollegen...
Selbst Arnie ist hier unsympathisch....
 

Dwayne Hicks

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Also das schlimmste was passieren kann das mir Charaktere einfach "egal" sind.

Nehmen wir mal die Filme Predator und Aliens. Für mich ist das jeweils die coolste Truppe von Soldaten die ich im Filmbereich kenne. Speziell die Truppe von Predator bleibt einfach im Gedächtnis weil diese in Sachen Charakter, Aussehen, Herkunft und sogar Bewaffnung sehr unterschiedlich sind ohne das es wirkt wie eine Checkliste für Diversität. Ähnlich ist es bei Aliens, trotz der gleichen Uniform sticht ein Michael Biehn, Bill Paxton und eine Jenette Goldstein einfach heraus. Selbstverständlich bleibt hier auch eine Sigourney Weaver, Lance Henriksen und Paul Reiser im Gedächtnis. Alles total liebens- oder hassenswerte Charaktere wo man es mit jeder Sichtung aufs neue schade findet wenn einer davon stirbt.

Bei Prometheus und Alien Covenant waren mir einfach sämtliche Charaktere völlig egal......auch wer da drauf ging war mir sowas von wurst. Woran das genau liegt kann ich leider nicht erklären, aber es ist leider einfach so.

Oftmals funtionieren bei mir am besten aber die Grauzonen Charaktere. Mel Gibson in Payback, Tom Cruise in Collateral, Hopkins in Schweigen der Lämmer. Im Prinzip alles keine "guten" Menschen aber auch keine typischen "Bösewichte" da sie interesante Prinzipien und Weltanschauungen haben die mich immer wieder fasznieren. Schwer zu beschreiben.

Filme mit "blöden" Charakteren die ich trotzdem super finde kenne ich glaube nicht. Es sei denn man kann "blöd" auch als "Arschloch" definieren. Dann würde ich The Wild Bunch und To Live and Die in LA nehmen. Beide Filme voll mit unsympatischen Charakteren die aber trotzdem in einer Welt leben die mich persönlich fasziniert und wo ich dann auch gern deren Geschichte verfolge.

Die wirklich dämlichsten Charaktere ever kann man übrigens bei Saw 2 finden. Da stellt sich wirklich einer dämlicher an als der andere.
 

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Ich brauche in Filmen und Serien keine Sympathieträger. Mir reichen entweder glaubhafte (oder komplett überzeichnete) Charaktere normalerweise völlig aus, wenn die schauspielerische Leistung stimmt. Mich stößt eher ab, wenn bestimmte Ideologien und Wertvorstellungen vermittelt werden, die ich mit meinen Ansichten nicht vereinbaren kann. Ich denke da z. b. an diverses Selbstjustiz- oder Heldeneposgedöns. Da gehen mir dann auch meist die Protagonisten gegen den Strich, selbst wenn sie von mir eigentlich sympathischen und gut agierenden Darstellern verkörpert werden.
 

Russel Faraday

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Also das schlimmste was passieren kann das mir Charaktere einfach "egal" sind.

Nehmen wir mal die Filme Predator und Aliens. Für mich ist das jeweils die coolste Truppe von Soldaten die ich im Filmbereich kenne. Speziell die Truppe von Predator bleibt einfach im Gedächtnis weil diese in Sachen Charakter, Aussehen, Herkunft und sogar Bewaffnung sehr unterschiedlich sind ohne das es wirkt wie eine Checkliste für Diversität. Ähnlich ist es bei Aliens, trotz der gleichen Uniform sticht ein Michael Biehn, Bill Paxton und eine Jenette Goldstein einfach heraus. Selbstverständlich bleibt hier auch eine Sigourney Weaver, Lance Henriksen und Paul Reiser im Gedächtnis. Alles total liebens- oder hassenswerte Charaktere wo man es mit jeder Sichtung aufs neue schade findet wenn einer davon stirbt.

Bei Prometheus und Alien Covenant waren mir einfach sämtliche Charaktere völlig egal......auch wer da drauf ging war mir sowas von wurst. Woran das genau liegt kann ich leider nicht erklären, aber es ist leider einfach so.

Oftmals funtionieren bei mir am besten aber die Grauzonen Charaktere. Mel Gibson in Payback, Tom Cruise in Collateral, Hopkins in Schweigen der Lämmer. Im Prinzip alles keine "guten" Menschen aber auch keine typischen "Bösewichte" da sie interesante Prinzipien und Weltanschauungen haben die mich immer wieder fasznieren. Schwer zu beschreiben.

Filme mit "blöden" Charakteren die ich trotzdem super finde kenne ich glaube nicht. Es sei denn man kann "blöd" auch als "Arschloch" definieren. Dann würde ich The Wild Bunch und To Live and Die in LA nehmen. Beide Filme voll mit unsympatischen Charakteren die aber trotzdem in einer Welt leben die mich persönlich fasziniert und wo ich dann auch gern deren Geschichte verfolge.

Die wirklich dämlichsten Charaktere ever kann man übrigens bei Saw 2 finden. Da stellt sich wirklich einer dämlicher an als der andere.
Das hätte ich kaum besser schreiben können, denn vor allem die Figuren, die einem völlig egal sind, entscheiden, ob ein Film landen kann oder eben nicht.

Hassenswerte Arschlöcher machen nicht zwingend einen schlechten Film, siehe "The Big Lebowski". Dort gibt es nicht eine einzige Figur, die wirklich sympathisch wäre: Der Dude ist ein Schmarotzer, Walter ein cholerischer Rassist, Donny eine totale Pflaume usw usf. Da ist niemand dabei, den man als Freund haben möchte. Aber als Zuschauer nimmt mal Anteil an ihrem Schicksal, weil sie so dargestellt werden, daß man an ihrem Schicksal Anteil nehmen muss. Und weil die Darsteller allererste Sahne sind. Ähnliches gilt für "Fear and loathing in Las Vegas" und sicher noch für viele andere allseits beliebte Filme.

In praktisch jedem "Freitag, der 13."-Film wünscht man den Opfern einen möglichst frühen Abgang, weil sie dämlich und/oder nervig sind. Aber sie sind einem nicht egal. Solche Charaktere sind mittlerweile eher selten. Heute muss jede noch so kleine Pupsrolle irgendein Trauma haben und ein weinerliches, schuldbeladenes Wrack sein (bevorzugt in Flashbacks und eeeeeeeeeeeeeeeeendloses Geschwafel an den Mann bzw. Zuschauer gebracht), was bei mir sofort alle Klappen zugehen lässt.

Der o.g. "Aliens" ist da klarer: X Marines ohne übermäßige charakterliche Ausleuchtung, charismatische Darsteller - und jeder hat sofort die ihm zugewiesene Rolle eingenommen, die kaum noch variieren wird oder muss, um zu funktionieren. Die "Alien"-Filme sind inkl. "Resurrection" überhaupt sehr groß, in wenigen dramaturgischen Strichen ihre Charaktere zu zeichnen: selbst die gleichgeschalteten Glatzköppe in "Alien³" (meinen bekanntermaßen Lieblingsfilm der Reihe) haben alle ihren eigenen Stil und heben sich jeder für sich (zumindest die wichtigeren) mehr hervor, als es heute bei einer beliebigen ganzen Serienstaffel der Fall ist, die es in 10 Episoden und/oder 3 Staffel á 10 oder mehr Episoden nicht schaffen, mir eine Figur näherzubringen, als es die "Alien"-Filme in jeweils grob 2 Stunden schaffen.

Ok, ich bin wohl etwas vom Thema abgekommen. Naja, nun isses passiert. Sorry.
 

Willy Wonka

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Edit....
Ein Film fällt mir doch ein der durchweg nervige Charaktere hat.
Sabotage mit Arnold Schwarzenegger.
Jedem der Charaktere möchte man am liebsten die gesamte Laufzeit über in die Fresse hauen.
Besonders der Crackbraut die größere Eier hat als ihre Teamkollegen...
Selbst Arnie ist hier unsympathisch....

Die Charaktere des Films fand ich auch nicht symphytisch, aber irgendwie war die Atmosphäre des Films und vor allem die Beziehungen der Charakter untereinander spannend und interessant. Und vor allem der Charakter von Schwarzenegger entsprach eben nicht zu 100% seinen typischen Charakteren. Deswegen hat mich der Film wahrscheinlich positiv überrascht. Andererseits habe ich mittlerweile wieder viel vom Film vergessen, was ja auch nicht unbedingt für den Film spricht. :nice:

Bei Prometheus und Alien Covenant waren mir einfach sämtliche Charaktere völlig egal......auch wer da drauf ging war mir sowas von wurst. Woran das genau liegt kann ich leider nicht erklären, aber es ist leider einfach so.

Ich glaube, dass die Charaktere in den älteren Filmen besser akzentuiert worden sind. Die speziellen Charakteristiken waren begrenzt, aber waren dafür bei jedem vorhanden. Bei den neuen Filmen hat mit man einigen Charakteren sehr viel Raum gegeben (Michael Fassbender als David) und dann leider andere Charaktere vernachlässigt. Wobei mich das bei „Prometheus“ und „Alien Covenant“ nicht sehr gestört hat. Wahrscheinlich hat es auch damit zu tun, wie gut man die alten Filme kennt. Die alten Alien-Filme habe ich nicht so oft gesehen. Wahrscheinlich jeden Film nur 1-2 Mal und dementsprechend, bin ich offener an die Fortsetzungen gegangen.

Oftmals funtionieren bei mir am besten aber die Grauzonen Charaktere. Mel Gibson in Payback, Tom Cruise in Collateral, Hopkins in Schweigen der Lämmer. Im Prinzip alles keine "guten" Menschen aber auch keine typischen "Bösewichte" da sie interesante Prinzipien und Weltanschauungen haben die mich immer wieder fasznieren. Schwer zu beschreiben.

Volle Zustimmung! :bart:

Filme mit "blöden" Charakteren die ich trotzdem super finde kenne ich glaube nicht. Es sei denn man kann "blöd" auch als "Arschloch" definieren. Dann würde ich The Wild Bunch und To Live and Die in LA nehmen. Beide Filme voll mit unsympatischen Charakteren die aber trotzdem in einer Welt leben die mich persönlich fasziniert und wo ich dann auch gern deren Geschichte verfolge.

Ohja.. „The Wild Bunch“. Ich fand den Film beim ersten Mal unerträglich wegen der Charaktere. Diese versoffenen, blöden Arschlöcher. Warum soll ich mit denen Mitleid empfinden...? Bei der letzten Sichtung im Kino war das nicht mehr so ausgeprägt, weil ich im Vorfeld wusste, worauf ich mich einlasse.

Hassenswerte Arschlöcher machen nicht zwingend einen schlechten Film, siehe "The Big Lebowski". Dort gibt es nicht eine einzige Figur, die wirklich sympathisch wäre: Der Dude ist ein Schmarotzer, Walter ein cholerischer Rassist, Donny eine totale Pflaume usw usf. Da ist niemand dabei, den man als Freund haben möchte. Aber als Zuschauer nimmt mal Anteil an ihrem Schicksal, weil sie so dargestellt werden, daß man an ihrem Schicksal Anteil nehmen muss. Und weil die Darsteller allererste Sahne sind. Ähnliches gilt für "Fear and loathing in Las Vegas" und sicher noch für viele andere allseits beliebte Filme.

Der Dude ist zumindest ein sympathischer Schmarotzer. Ansonsten verstehen es die Coen-Brüder fantastisch mit so welchen Charakteren in einem Film umzugehen und sie auch mithilfe von pointieren Dialogen und Handlungen zu überspitzen.

In praktisch jedem "Freitag, der 13."-Film wünscht man den Opfern einen möglichst frühen Abgang, weil sie dämlich und/oder nervig sind. Aber sie sind einem nicht egal. Solche Charaktere sind mittlerweile eher selten. Heute muss jede noch so kleine Pupsrolle irgendein Trauma haben und ein weinerliches, schuldbeladenes Wrack sein (bevorzugt in Flashbacks und eeeeeeeeeeeeeeeeendloses Geschwafel an den Mann bzw. Zuschauer gebracht), was bei mir sofort alle Klappen zugehen lässt.

Dieser Trend zur Psychologisierung der Charaktere ist schon interessant und bietet sogar noch mehr Potenzial, um über Entwicklungen in der Drehbuchentwicklung zu diskutieren.

Aber gerade das Beispiel „Freitag der 13.“ funktioniert bei mir überhaupt nicht. Mir waren damals die Charaktere in den Filmen genauso egal wie heutigen Slashern. Daran hat sich eigentlich nix geändert. Dank Kevin Williamson und der Scream-Filmreihe haben einige Charaktere aber auch aufgehört naiv blöd zu handeln, sondern stattdessen selbstreflexiv ihre Situation betrachtet und dementsprechend gehandelt. Am Ende waren sie dann aber trotzdem tot… :ugly:
 

Dwayne Hicks

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Der o.g. "Aliens" ist da klarer: X Marines ohne übermäßige charakterliche Ausleuchtung, charismatische Darsteller - und jeder hat sofort die ihm zugewiesene Rolle eingenommen, die kaum noch variieren wird oder muss, um zu funktionieren. Die "Alien"-Filme sind inkl. "Resurrection" überhaupt sehr groß, in wenigen dramaturgischen Strichen ihre Charaktere zu zeichnen: selbst die gleichgeschalteten Glatzköppe in "Alien³" (meinen bekanntermaßen Lieblingsfilm der Reihe) haben alle ihren eigenen Stil und heben sich jeder für sich (zumindest die wichtigeren) mehr hervor, als es heute bei einer beliebigen ganzen Serienstaffel der Fall ist, die es in 10 Episoden und/oder 3 Staffel á 10 oder mehr Episoden nicht schaffen, mir eine Figur näherzubringen, als es die "Alien"-Filme in jeweils grob 2 Stunden schaffen.

Ok, ich bin wohl etwas vom Thema abgekommen. Naja, nun isses passiert. Sorry.

Ich will jetzt nicht die "Damals war alles besser" Keule schwingen aber es ist echt faszinierend wie die Filme einem Charaktere in 2 Stunden näher gebracht haben. Die Alien Filme sowie der erste Predator sind da wirklich gute Beispiele.

Und vom Thema abgekommen würde ich nicht sagen, es trifft eher den Nagel auf dem Kopf.

Heute muss jede noch so kleine Pupsrolle irgendein Trauma haben und ein weinerliches, schuldbeladenes Wrack sein (bevorzugt in Flashbacks und eeeeeeeeeeeeeeeeendloses Geschwafel an den Mann bzw. Zuschauer gebracht), was bei mir sofort alle Klappen zugehen lässt.

Genau dieses Thema hatte ich mit meinem Vater nachdem wir "Der Eiskalte Engel" geschaut haben. Es war für uns beide einfach eine Wohltat das die Filme damals noch auf solch einen Ballast verzichtet haben.

Und bei der 2. Staffel von Punisher hat man dieses weinerliche, traumatisierte ja komplett auf die Spitze getrieben. Da war jeder völlig kaputt, traumatisiert usw. und alle 5 Minuten gabs ein Flashback wo Castles Frau stirbt.....für alle die es nach dem 30. male noch nicht mitgeschnitten hatten.

Ohja.. „The Wild Bunch“. Ich fand den Film beim ersten Mal unerträglich wegen der Charaktere. Diese versoffenen, blöden Arschlöcher. Warum soll ich mit denen Mitleid empfinden...? Bei der letzten Sichtung im Kino war das nicht mehr so ausgeprägt, weil ich im Vorfeld wusste, worauf ich mich einlasse.

Ja ich glaube man muss sich da einfach auf die Ebene einlassen das es um die Welt ansich geht und nicht deren Charaktere im einzelnen. Wenn man sich damit abgefunden hat, ist das ein richtig geiler Film.
 

Russel Faraday

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[...]

Und bei der 2. Staffel von Punisher hat man dieses weinerliche, traumatisierte ja komplett auf die Spitze getrieben. Da war jeder völlig kaputt, traumatisiert usw. und alle 5 Minuten gabs ein Flashback wo Castles Frau stirbt.....für alle die es nach dem 30. male noch nicht mitgeschnitten hatten.

[...]
Der Punisher hat mich schon in S2 von "Daredevil" angenervt, weshalb ich mir die eigene Serie über ihn dann gar nicht erst angeschaut habe. Ich habe es in einem anderen Thread schon erwähnt, wiederhole mich aber gern nochmal:
Meine Frau kam zufällig zur Sichtung einer "Daredevil"-Episode hinzu, in der Castle jammernd am Grab seiner Frau hockt und labertlabertlabert. Meine Frau, die bis dahin nix vom Punisher wußte oder auch nur 5 Minuten einer Episode "Daredevil" gesehen hatte, fragte: "Warum quatscht der pausenlos?". Zufällig hatte ich kurz zuvor den Lundgren-"Punisher" gesehen und konnte ihr antworten: "Im Kinofim wird exaxt dasselbe erreicht, in dem Lundgren im Gully hockt und ein zerknittertes Foto seiner toten Familie betrachtet." Also ganz ohne Gequatsche mit demselben Ergebnis.
 

Willy Wonka

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Auch zwei interessante Filme zu diesem Thema sind meiner Meinung nach 2001 - Odyssee im Weltraum und Dunkirk. Beide Filme funktionieren überwiegend ohne differenzierte, durchdachte Charakterzeichnungen. Beide Filme leben von ihrer audiovisuellen Umsetzung und die Charaktere sind meiner Meinung nach nur Mittel zum Zweck und bleiben als Identifikationsfigur vollkommen blass.

Fallen euch noch andere Filme ein, die ebenfalls kaum ausgefeilte Charaktere bieten und dennoch eine große Zustimmung erfahren?
 

Russel Faraday

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Auch zwei interessante Filme zu diesem Thema sind meiner Meinung nach 2001 - Odyssee im Weltraum und Dunkirk. Beide Filme funktionieren überwiegend ohne differenzierte, durchdachte Charakterzeichnungen. Beide Filme leben von ihrer audiovisuellen Umsetzung und die Charaktere sind meiner Meinung nach nur Mittel zum Zweck und bleiben als Identifikationsfigur vollkommen blass.

Fallen euch noch andere Filme ein, die ebenfalls kaum ausgefeilte Charaktere bieten und dennoch eine große Zustimmung erfahren?
Vielleicht nicht auf alle Figuren bezogen, aber definitiv auf die Hauptfigur: "Drive" von NWR. Nicht einmal einen Namen gönnt man dem Fahrer.
 

Willy Wonka

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Vielleicht nicht auf alle Figuren bezogen, aber definitiv auf die Hauptfigur: "Drive" von NWR. Nicht einmal einen Namen gönnt man dem Fahrer.

Die Figur hat zwar keinen Namen, aber dennoch steht der Charakter im Zentrum des Films und bekommt sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Seine Motive und Handlungen bleiben für den Zuschauer zum Teil undurchsichtig, aber dadurch bekommt der Charakter eine rätselhafte, mystische Aura und der Charakter des ruhigen, wortkragen Profis wird adäquat von Ryan Gosling verkörpert.

Im Vergleich zu „Dunkirk“ oder „2001“ ist der Charakter für mich nicht nur Mittel zum Zweck.
 

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Die Figur hat zwar keinen Namen, aber dennoch steht der Charakter im Zentrum des Films und bekommt sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Seine Motive und Handlungen bleiben für den Zuschauer zum Teil undurchsichtig, aber dadurch bekommt der Charakter eine rätselhafte, mystische Aura und der Charakter des ruhigen, wortkragen Profis wird adäquat von Ryan Gosling verkörpert.

Im Vergleich zu „Dunkirk“ oder „2001“ ist der Charakter für mich nicht nur Mittel zum Zweck.
Perfekt zusammengefasst Willy! :)
 

Russel Faraday

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Die Figur hat zwar keinen Namen, aber dennoch steht der Charakter im Zentrum des Films und bekommt sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Seine Motive und Handlungen bleiben für den Zuschauer zum Teil undurchsichtig, aber dadurch bekommt der Charakter eine rätselhafte, mystische Aura und der Charakter des ruhigen, wortkragen Profis wird adäquat von Ryan Gosling verkörpert.

Im Vergleich zu „Dunkirk“ oder „2001“ ist der Charakter für mich nicht nur Mittel zum Zweck.
Dann liegt es vielleicht an der extrem kühlen, distanzierten Inszenierung, die "Drive" aufzubieten hat. Was ich gut finde, mal nebenbei bemerkt.
 

Dwayne Hicks

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Man könnte hier auf Filme wie Two-Lane Blacktop oder The Driver dazu nehmen.

Sämtliche Charaktere haben keinen richtigen Namen sondern nur Bezeichnungen. Und emotional ist das ganze sehr sehr distanziert. Mit Abstrichen passt auch Dredd hier rein.
 

Willy Wonka

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Man könnte hier auf Filme wie Two-Lane Blacktop oder The Driver dazu nehmen.

Sämtliche Charaktere haben keinen richtigen Namen sondern nur Bezeichnungen. Und emotional ist das ganze sehr sehr distanziert. Mit Abstrichen passt auch Dredd hier rein.

Stimmt, die passen auch noch sehr gut in dieses Schema.

Als ich vor ein paar Tagen erneut „Die Stadt der Blinden" geschaut habe, wurde mir auch wieder bewusst, dass in dem Film auch kein Charakter einen Namen hat. Wobei es beim Schauen den meisten wahrscheinlich gar nicht auffallen wird, weil die Charaktere keineswegs blass sind. Dennoch gehen einige Charakterzeichnungen ins Stereotype.
 

Blonder

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Vorhin "Nightcrawler" das 2. Mal gesehen. (9/10)

Auch ein gutes Beispiel dafür, das ein Film wunderbar funktionieren kann, ohne auch nur einen Sympathieträger zu haben.
 
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