Also das schlimmste was passieren kann das mir Charaktere einfach "egal" sind.
Nehmen wir mal die Filme Predator und Aliens. Für mich ist das jeweils die coolste Truppe von Soldaten die ich im Filmbereich kenne. Speziell die Truppe von Predator bleibt einfach im Gedächtnis weil diese in Sachen Charakter, Aussehen, Herkunft und sogar Bewaffnung sehr unterschiedlich sind ohne das es wirkt wie eine Checkliste für Diversität. Ähnlich ist es bei Aliens, trotz der gleichen Uniform sticht ein Michael Biehn, Bill Paxton und eine Jenette Goldstein einfach heraus. Selbstverständlich bleibt hier auch eine Sigourney Weaver, Lance Henriksen und Paul Reiser im Gedächtnis. Alles total liebens- oder hassenswerte Charaktere wo man es mit jeder Sichtung aufs neue schade findet wenn einer davon stirbt.
Bei Prometheus und Alien Covenant waren mir einfach sämtliche Charaktere völlig egal......auch wer da drauf ging war mir sowas von wurst. Woran das genau liegt kann ich leider nicht erklären, aber es ist leider einfach so.
Oftmals funtionieren bei mir am besten aber die Grauzonen Charaktere. Mel Gibson in Payback, Tom Cruise in Collateral, Hopkins in Schweigen der Lämmer. Im Prinzip alles keine "guten" Menschen aber auch keine typischen "Bösewichte" da sie interesante Prinzipien und Weltanschauungen haben die mich immer wieder fasznieren. Schwer zu beschreiben.
Filme mit "blöden" Charakteren die ich trotzdem super finde kenne ich glaube nicht. Es sei denn man kann "blöd" auch als "Arschloch" definieren. Dann würde ich The Wild Bunch und To Live and Die in LA nehmen. Beide Filme voll mit unsympatischen Charakteren die aber trotzdem in einer Welt leben die mich persönlich fasziniert und wo ich dann auch gern deren Geschichte verfolge.
Die wirklich dämlichsten Charaktere ever kann man übrigens bei Saw 2 finden. Da stellt sich wirklich einer dämlicher an als der andere.
Das hätte ich kaum besser schreiben können, denn vor allem die Figuren, die einem völlig egal sind, entscheiden, ob ein Film landen kann oder eben nicht.
Hassenswerte Arschlöcher machen nicht zwingend einen schlechten Film, siehe "The Big Lebowski". Dort gibt es nicht eine einzige Figur, die wirklich sympathisch wäre: Der Dude ist ein Schmarotzer, Walter ein cholerischer Rassist, Donny eine totale Pflaume usw usf. Da ist niemand dabei, den man als Freund haben möchte. Aber als Zuschauer nimmt mal Anteil an ihrem Schicksal, weil sie so dargestellt werden, daß man an ihrem Schicksal Anteil nehmen muss. Und weil die Darsteller allererste Sahne sind. Ähnliches gilt für "Fear and loathing in Las Vegas" und sicher noch für viele andere allseits beliebte Filme.
In praktisch jedem "Freitag, der 13."-Film wünscht man den Opfern einen möglichst frühen Abgang, weil sie dämlich und/oder nervig sind. Aber sie sind einem nicht
egal. Solche Charaktere sind mittlerweile eher selten. Heute muss jede noch so kleine Pupsrolle irgendein Trauma haben und ein weinerliches, schuldbeladenes Wrack sein (bevorzugt in Flashbacks und eeeeeeeeeeeeeeeeendloses Geschwafel an den Mann bzw. Zuschauer gebracht), was bei mir sofort alle Klappen zugehen lässt.
Der o.g. "Aliens" ist da klarer: X Marines ohne übermäßige charakterliche Ausleuchtung, charismatische Darsteller - und jeder hat sofort die ihm zugewiesene Rolle eingenommen, die kaum noch variieren wird oder muss, um zu funktionieren. Die "Alien"-Filme sind inkl. "Resurrection" überhaupt sehr groß, in wenigen dramaturgischen Strichen ihre Charaktere zu zeichnen: selbst die gleichgeschalteten Glatzköppe in "Alien³" (meinen bekanntermaßen Lieblingsfilm der Reihe) haben alle ihren eigenen Stil und heben sich jeder für sich (zumindest die wichtigeren) mehr hervor, als es heute bei einer beliebigen ganzen Serienstaffel der Fall ist, die es in 10 Episoden und/oder 3 Staffel á 10 oder mehr Episoden nicht schaffen, mir eine Figur näherzubringen, als es die "Alien"-Filme in jeweils grob 2 Stunden schaffen.
Ok, ich bin wohl etwas vom Thema abgekommen. Naja, nun isses passiert. Sorry.