Eine Pistole für Ringo
Ein Italowestern aus dem Jahre 1965 von Duccio Tessari der mir von unserem Dwayne mehrmals empfohlen wurde, bis ich die Arrow Bluray bestellt hab. Zum Glück, denn vorgestern kam ich endlich zu diesem ersten Ringo Teil, der mir richtig gut gefallen hat.
Die Handlung entfernt sich dabei ein wenig von handelsüblichen Western, denn im Vordergrund steht eine Geiselnahme. Banditen rauben zuvor eine Bank in einem kleinen Städtchen aus und verschanzen sich anschließend in einem nahegelegenen Anwesen und nehmen die dortigen Bewohner und Farmer als Geiseln. Sie fordern vom Sheriff freies Geleit bis zum Rio Grande, ansonsten würde zweimal am Tag eine Geisel erschossen werden. Der zur gleichen Zeit im örtlichen Gefängnis sitzende Revolverheld Ringo (Giuliano Gemma) wird anschließend vom Sheriff - gegen eine stattliche Summe - angeheuert, das Anwesen zu betreten und die Geiseln zu befreien. Im Anwesen angekommen gibt sich Ringo als Bandit aus, der ebenfalls auf der Flucht vor dem Sheriff sei und bietet Sancho (Fernando Sancho), dem Kopf der Banditen, gegen eine gewisse Bezahlung seine Hilfe an.
Duccio Tessari erschuf hier einen sehr interessanten Italowestern der sich zum einen aufgrund seiner Story, aber zum anderen auch wegen seiner Charaktere und inhaltichen Darstellungen von anderen Ablegern abhebt. Vor allem wechseln die Szenen immer wieder sehr schnell von amüsant zu sehr brutal, was die Intensität dieser Geiselnahme erhöht. Auch Giuliano Gemma passt da als Ringo perfekt in dieses Bild herein. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, wird er trotzdem nicht zur Witzfigur sondern weiß genau was er will und wie er seinen Plan umsetzen kann. Ihm dabei zuzusehen macht daher jede Menge Spaß.
Musikalisch zeichnet sich hier Ennio Morricone verantwortlich, der eine gute Arbeit ablieferte und dessen Melodien ihren Teil zu diversen Szenen beitragen.
Mit knapp 100 Minuten ist dieser Film auch von der Laufzeit her perfekt und bringt alles auf den Punkt. Längen gibt es keine. Wenn man was bemängeln möchte, dann vllt. dass atmosphärisch ggf. noch mehr möglich gewesen wäre und er auch optisch nicht ganz an die großen Vorbilder herankommt. Dennoch definitiv ein Italowestern, den man sich ohne Bedenken einlegen kann, wenn man mal wieder Lust auf dieses Genre hat. Danke für die Empfehlung, Dwayne. Bin schon auf den zweiten Teil gespannt.