Ein Kind zu töten

deadlyfriend

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AW: Ein Kind zu töten

Der Regisseur gibt in dem Interview, welches auf der DVD ist, auch zu, dass er einen inszenatorischen Fehler begangen hat, als er die Archivaufnahmen an den Anfang gesetzt hat!


Da ich den Film heute nochmal gesehen habe, wurden auch die Extras konsumiert:)
Da hatte ich deine Mitteilung aber nicht mehr im Kopf und mich sehr gefreut, das der Regisseur es genauso sieht wie ich:D Ich habe ihn heute auch erst ab dem zweiten Kapitel begonnen, da meine Freundin ihn nicht kannte. Sie war vom Film übrigens ebenfalls restlos begeistert. Ich finde ihn nach wie vor unglaublich spannend und auch bei der Zweitsichtung hat er absolut nichts eingebüßt. Der Film ist und bleibt ein Hammer.

Inzwischen gibt es den Film übrigens auch ohne Soundtrack CD und Schuber etc... für 9,99. Falls immer noch Leute interessiert sein sollten.
 

Kratos666

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AW: Ein Kind zu töten

Wiedermal ein Film wo ich mit deadly nicht auf einen grünen Zweig komme und ich froh bin, dass ich ihn nur auf meiner Leihliste hatte und ihn nicht direkt gekauft hab wie ich es eigentlich vor hatte.
Eins vor weg, der Film macht vieles sehr richtig, angefangen vom Spannungsbogen bis hin zum Score.
Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat ist das um was es hier eigentlich geht.
Mir ist klar das der Regisseure einen Kontrast, Erwachsene töten unschuldige hilflose Kinder, hilflose Kinder töten unschuldige erwachsene, herstellen will, bzw. zum Nachdenken anregen will was Erwachsene Kindern antun.
Nur denke ich geht das hier ziemlich nach hinten los, denn ich finde die Kinder werden hier als blutrünstige, eiskalt berechnende Monster (besonders deutlich in der Szene zum Schluss) dargestellt.
Und das will ich einfach nicht in der Form sehen.
Ich meine klar, ich habe auch drüber nachgedacht, was wäre wenn?
Aber das ist eine Frage über die ich nicht nachdenken will und dies auch absolut nicht kann.
Ich bin wie ihr wisst selber Vater von einem 6 und einem 10 Jahre alten Sohn, allein das es der Streifen geschafft hat das ich drüber nachgedacht hab wie es wäre wenn die aufeinmal auch so durchdrehen fand ich für mich als absolut nicht tragbar.
Dennoch vergebe ich (6/10) Punkten, eben weil wie gesagt vieles auch richtig gemacht wurde.
Fazit, einmal und nie wieder.
Geht mir irgendwie viel zu nah für einen Horrorfilm.
 

2moulins

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Enthält Spoiler!

Bereits vor 15 Jahren schlich ich um die DVD, die es damals - inkl. Soundtrack im Schuber - im Handel gab. Ich entschied mich damals dagegen, da mich vor allem der Titel "Ein Kind zu töten" abschreckte. Nach wie vor finde ich diesen Titel nicht gut gewählt. Natürlich wäre "Tödliche Befehle aus dem All" keine gute Alternative, noch dazu mit den unrühmlichen Veränderungen dieser deutschen Schnittfassung. Der übersetzte Originaltitel "Wer kann denn ein Kind töten?" trifft es wohl - vor allem hinsichtlich der Handlung - am besten, wobei "Island of the Damned", wie er auch schon betitelt wurde, wohl am ehesten den üblichen Kinogänger ansprechen dürfte.

Trotz bzw. auch wegen meiner damaligen Vorbehalte informierte ich mich über den Film und las natürlich auch die Kommentare hier im Forum, vor allem auch deadlyfriend‘'s KK. Es dauerte bis gestern, dass ich den Film sah, nachdem ich mir die neue Mediabook-Edition mit BD zulegte.

Aufgrund meiner Vorab-Informationen war ich natürlich leider nicht mehr unbedarft, so dass mir einiges (aber nicht alles) an Spannungsaufbau entging. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es gewesen wäre, hätte ich den Film ohne jegliches Vorwissen eingelegt.

Der Vorspann mit den dazwischen geschnittenen dokumentarischen S/W-Bildern wirkt sehr verstörend, da sie für einen Kinofilm sehr ungewöhnlich sind. Neu waren die Bilder allerdings für mich nicht, da ich die meisten so schon im normalen Fernsehprogramm, in den Nachrichten oder in Dokus aus dieser Zeit sah. Damals war – anders wie heute – „Biafra“ ein Begriff, den man direkt mit Bildern von ausgemergelten, hungernden Kindern verband. Solche Aufnahmen sah man damals oft im TV. Auch die Szenen flüchtender Menschen in Vietnam – mit dem nackten Mädchen im Mittelpunkt - sind bekannt. Dazu die schrecklichen Bilder aus Auschwitz, aus dem Koreakrieg und aus Indien/Pakistan. Der letztgenannte Krieg ist der einzige, der mir tatsächlich nicht geläufig war.

Wenn man all dies 48 Jahre nach Entstehung des Filmes sieht, ist es sehr ernüchternd, dass man einen solchen Vorspann ohne weiteres heute mit aktuellen Aufnahmen ausstatten könnte, da es in der heutigen Welt an vielen Orten ähnlich schreckliche Szenarien gibt. Immer noch sind es die Kinder, die an erster Stelle und am meisten leiden, wenn es irgendwo Konflikte und Kriege gibt.

Dieser Vorspann sorgt bereits für ein Unbehagen und man fragt sich, was denn wohl in den nächsten 1 ½ Stunden auf einen zukommt. Im ersten Moment spürt man eher schon mal eine Erleichterung, wenn die beklemmenden S/W-Bilder ein Ende finden und in farbige Aufnahmen übergehen, in denen man einen typischen Urlaubsstrand sieht, an dem unter den Touristen viele Kinder unbekümmert spielen und eine schöne Zeit am Meer verbringen.

Eine angespülte Leiche sorgt aber dann schon mal für Aufmerksamkeit und lässt erwarten, dass in der Urlaubsregion einiges im argen liegt. Alsdann schleicht sich der Horror langsam ins Geschehen, sobald das junge Urlaubspärchen auf die Insel kommt und nirgendwo Erwachsene zu sehen sind, während angetroffene Kinder seltsam reagieren. Auf der Suche nach anderen Menschen und bei der Beschaffung von Lebensmitteln im kleinen Supermarkt streift die Kamera beiläufig in Bodennähe an einer Leiche neben einem Einkaufsregal entlang, die in diesem Moment aber nur der Zuschauer wahrnimmt. Nach und nach ereignen sich seltsame Vorfälle, bis offensichtlich ist, dass die Kinder Erwachsenen gegenüber feindlich gesinnt sind. Auch im Wissen um diese Prämisse war es für mich spannend, der Handlung zu folgen. Dass sich alles am helllichten Tag ereignet, ist eine weitere Besonderheit des Filmes. Tatsächlich bedarf es keiner Dunkelheit, um Bedrohungen und Spannung zu erzeugen.

Als Zuschauer kann man sich gut in den Gedanken hineinversetzen, wie man denn auf diese Kinder reagieren würde, auch wenn man sich selbst in Gefahr befindet. Jeder normale Mensch hat eine Hemmschwelle, die einen daran hindert mit Gewalt gegen Kinder vorzugehen. Die Ambivalenz wird hier z.B. deutlich, wenn am Ende der Ehemann mit dem Jeep in hoher Geschwindigkeit auf die Gruppe von Kindern zurast und seine Partnerin im letzten Moment ins Steuer greift, um das Fahrzeug herumzureißen, was dem Pärchen am Ende aber nicht zum Vorteil gereicht….

Die Machart des Filmes hat mir sehr gefallen. Die Kamera ist sehr angenehm. Wenn 70er Jahre-Kino so aussieht, habe ich keine Probleme damit.

Bei der Frage, ob die verstörenden Dokumentarbilder am Filmende besser aufgehoben wären, bin ich mir nicht ganz sicher, auch wenn einige Meinungen und im Nachgang auch die des Regisseurs darauf abzielen. Aber ich weiß nicht, wie ich das empfunden hätte, wenn erst nach Sichtung des eigentlichen Filmes diese S/W-Bilder gefolgt wären. Ich hätte mich womöglich gefragt: Was soll denn das jetzt? Dagegen sorgt die Platzierung am Anfang für eine hohe Aufmerksamkeit. Vielleicht nimmt dies aber auch zuviel vorweg, weil man sofort darauf eingestellt wird, dass keine konventionelle Geschichte folgen wird.

Auf jeden Fall ein interessanter Film!

8/10
 

deadlyfriend

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Der übersetzte Originaltitel "Wer kann denn ein Kind töten?" trifft es wohl - vor allem hinsichtlich der Handlung - am besten,
Das ist in der Tat der beste Titel.

Trotz bzw. auch wegen meiner damaligen Vorbehalte informierte ich mich über den Film und las natürlich auch die Kommentare hier im Forum, vor allem auch deadlyfriend‘'s KK. Es dauerte bis gestern, dass ich den Film sah, nachdem ich mir die neue Mediabook-Edition mit BD zulegte.
Für welches Cover hast du dich entschieden? Ich habe Cover D genommen. Das war bei mir knapp vor Cover B.
Aufgrund meiner Vorab-Informationen war ich natürlich leider nicht mehr unbedarft, so dass mir einiges (aber nicht alles) an Spannungsaufbau entging. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es gewesen wäre, hätte ich den Film ohne jegliches Vorwissen eingelegt.
Bei meiner damaligen Erstsichtung wusste ich nicht, was mich erwartet. Allerdings kann ich sagen, das der Film auch wunderbar bei mehrfacher Sichtung funktioniert.
Wenn man all dies 48 Jahre nach Entstehung des Filmes sieht, ist es sehr ernüchternd, dass man einen solchen Vorspann ohne weiteres heute mit aktuellen Aufnahmen ausstatten könnte, da es in der heutigen Welt an vielen Orten ähnlich schreckliche Szenarien gibt. Immer noch sind es die Kinder, die an erster Stelle und am meisten leiden, wenn es irgendwo Konflikte und Kriege gibt.
Und in weiteren 48 Jahren, wird man das Gleiche schreiben können...............
Dass sich alles am helllichten Tag ereignet, ist eine weitere Besonderheit des Filmes. Tatsächlich bedarf es keiner Dunkelheit, um Bedrohungen und Spannung zu erzeugen.
Auch bei meiner gestrigen Sichtung, fand ich das Setting einfach nur bärenstark.
Als Zuschauer kann man sich gut in den Gedanken hineinversetzen, wie man denn auf diese Kinder reagieren würde, auch wenn man sich selbst in Gefahr befindet. Jeder normale Mensch hat eine Hemmschwelle, die einen daran hindert mit Gewalt gegen Kinder vorzugehen. Die Ambivalenz wird hier z.B. deutlich, wenn am Ende der Ehemann mit dem Jeep in hoher Geschwindigkeit auf die Gruppe von Kindern zurast und seine Partnerin im letzten Moment ins Steuer greift, um das Fahrzeug herumzureißen, was dem Pärchen am Ende aber nicht zum Vorteil gereicht….
Im Bonusmaterial ist es sehr interessant was Kim Newman sagt. Er hatte den Film als Kind bereits gesehen. Die Frage die der Film stellt, hatte er mit Kinderaugen nicht. Für ihn waren die Erwachsenen dumm, weil sie die Kinder nicht einfach erledigen. Als Erwachsener sah er den Film dann ganz anders. Diesen Perspektivwechsel fand ich sehr interessant.
Die Machart des Filmes hat mir sehr gefallen. Die Kamera ist sehr angenehm. Wenn 70er Jahre-Kino so aussieht, habe ich keine Probleme damit.
Ich liebe diese Art von Aufbau. Diese kleinen Hinweise auf Bedrohung ohne Holzhammer, die subtile Erzählweise und wie er die Spannung immer weiter anzieht und sie durch die Atmosphäre lebt. Diese Art von Kino ist einfach komplett meins.
Bei der Frage, ob die verstörenden Dokumentarbilder am Filmende besser aufgehoben wären, bin ich mir nicht ganz sicher, auch wenn einige Meinungen und im Nachgang auch die des Regisseurs darauf abzielen. Aber ich weiß nicht, wie ich das empfunden hätte, wenn erst nach Sichtung des eigentlichen Filmes diese S/W-Bilder gefolgt wären. Ich hätte mich womöglich gefragt: Was soll denn das jetzt?
Diese Gefahr würde tatsächlich bestehen. Da hätte man aber noch einen starken Übergang basteln können. Nur so als Beispiel: Die Küstenwache hätte die Frage, also den Filmtitel, am Ende laut aussprechen können und nachfolgend hätte man dann die Bilder als Antwort liefern können. Dann wäre ein Übergang dazu gelungen.
Dagegen sorgt die Platzierung am Anfang für eine hohe Aufmerksamkeit. Vielleicht nimmt dies aber auch zuviel vorweg, weil man sofort darauf eingestellt wird, dass keine konventionelle Geschichte folgen wird.

Auf jeden Fall ein interessanter Film!

8/10
Ich habe ihn gestern tatsächlich ohne Prolog geschaut.

Mit dem Mediabook bin ich übrigens sehr zufrieden, da viel Bonusmaterial dabei ist, welches auch wirklich interessant ist. Außerdem freue ich mich, das sich dann doch noch jemand den Film angesehen hat, obwohl der Thread bereits 15 Jahre alt ist. :rock::respekt:
 

2moulins

Filmgott
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14
Für welches Cover hast du dich entschieden? Ich habe Cover D genommen. Das war bei mir knapp vor Cover B.
Ich habe Cover B gewählt. Mich wunderte im Übrigen, dass es kein Cover mit dem Motiv der DVD von damals gab.
Und in weiteren 48 Jahren, wird man das Gleiche schreiben
Ja, das stimmt wohl leider! :(
….. Da hätte man aber noch einen starken Übergang basteln können. Nur so als Beispiel: Die Küstenwache hätte die Frage, also den Filmtitel, am Ende laut aussprechen können und nachfolgend hätte man dann die Bilder als Antwort liefern können. Dann wäre ein Übergang dazu gelungen.
Ja, mit einem solchen Übergang wäre es in der Tat vorstellbar und hätte seine Wirkung! :hoch:
Mit dem Mediabook bin ich übrigens sehr zufrieden, da viel Bonusmaterial dabei ist, welches auch wirklich interessant ist.
Ich finde das Mediabook auch sehr gelungen. Neben dem sichtbaren Bonusmaterial soll ja auch der Soundtrack als „hidden feature“ drauf sein. Aber den hast Du ja wohl schon in Deiner DVD-Edition dabei.
… Außerdem freue ich mich, das sich dann doch noch jemand den Film angesehen hat, obwohl der Thread bereits 15 Jahre alt ist.
:rock:
:respekt:
Ja, ich brauchte etwas länger. Die Nachricht, dass das Mediabook erscheint, erinnerte mich dann nochmal an den Film. Und mir war noch bestens in Erinnerung, dass Du Dich im Forum sehr positiv zum Film geäußert hattest?
 
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