Dracula (1979)
1979 wurde das Thema „Dracula“ erneut verfilmt. Allerdings wartete der Film mit einer absolut prominenten Besetzung auf. Frank Langella als Graf, Sir Laurence Olivier als van Helsing und Donald Pleasence als Dr. Jack Seward. Das konnte sich sehen lassen und über den Film kann man das Gleiche sagen. Auch wenn er heutzutage etwas stiefmütterlich im Schatten steht, ist die Version von John Badham absolut sehenswert. Der Regisseur, der neben „Saturday Night Fever“ auch Filme wie „Wargames“, „Das fliegende Auge“ und „Nummer 5 lebt“ in die Kinos brachte, hatte somit eine ziemlich unterschiedliche Mischung anzubieten.
Seine Version beginnt direkt auf der Demeter und erzählt die Geschichte dadurch etwas anders. Der komplette Einstiegsbereich von Harker auf dem Schloss fehlt somit völlig. Dafür konzentriert sich Badham mehr auf die Figur „Dracula“ und lässt ihm die Damenwelt zu Füßen fallen. Diesmal ist er nämlich ein hervorragend gebildeter Gentleman mit allen Manieren und Langella spielt ihn fantastisch. Die Frisur etwas gewöhnungsbedürftig, da er schon ein wenig so aussieht, als ob er gerade aus „Saturday Night Fever“ entsprungen wäre, aber mit einer Menge Charme und Wortwitz garniert. Auch andere Personen sind in ihren historischen Rollen etwas abgeändert aber dennoch angelehnt, sodass man nicht direkt alles weiß, was sie tun, aber dennoch sofort wiedererkannt werden. Das Setting ist dann das komplette Highlight. Die runtergekommene Burg, die sich der Graf kaufen möchte, sieht zwar übertrieben, aber dennoch fantastisch aus. Auch die Nebelschwaden sind einfach eine Wucht und man kann hier natürlich die Künstlichkeit erkennen, aber sie liefern einen absoluten Wohlfühleffekt. Die Storyline bedient sich auch im weiteren Verlauf den gängigen Motiven, verbleibt aber wie in einer Parallelwelt von Dracula, weshalb man eben vieles kennt aber wiederum nichts weiß. Auch das Finale ist hier sehr stark umgesetzt. Eine Verfilmung die mir also durchaus gefallen hat. Kein Einstiegs-Dracula aber wenn man sich dafür tiefer interessiert, in jedem Fall einen Blick wert.