AW: Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bome zu lieben
Kritik von Vince
Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Auch wenn Kubricks Satire doch sehr stark auf die damaligen Zeitbezüge gemünzt ist und dementsprechend bis heute wohl ein bisschen der Lack abgeblättert ist, bleibt immer noch ein wertvolles Vermächtnis aus der Ära des Kalten Krieges übrig. Karikaturen, von Kubrick bewusst realitätsentfremdet gezeichnet, wohin das Auge reicht; ein Peter Sellers und ein George C. Scott im Overactingwahn, der sein Publikum wahrhaft wert ist.
Die apokalyptische Ausstrahlung der Bombe wird gewöhnlich bis aufs Äußerste romantisiert; man denke an die schrecklichen, und doch wunderschönen Opening Credits von "Thirteen Days" mit aufgehenden Atompilzen, die sich elegant ausbreiten wie ein Wunder der Natur, die zu nehmen ebenso fähig ist wie zu geben.
Kubrick macht einen Witz daraus; er legt den Untergang der Zivilisation in die Hände skurriler Gestalten ohne Würde. Wie ein Cowboy auf einer Bombe reitend, eine Farce sondergleichen - der denkbar beste Weg, eine Satire über jene Bombe zu erschaffen.
8/10