AW: District 9
so, gestern gesehen, mal ein paar gedanken von mir:
der film war spannend, ja. der film regt zum nachdenken an, ja.
aber ich habe selten etwas so konzeptloses gesehen. da ich mich zuvor rein gar nicht über den film informiert hatte und nichtmal grob wußte, war ich vom "nachrichten"-stil zunächst etwas irritiert, hab mich dann aber doch recht gut damit angefreundet. als Blomkamp aber nach einer viertelstunde klar wird, daß er sich verzettelt hat und in diesem stil keinen kompletten film tragen kann, schwenkt er um 180 grad und will uns nun einen "normalen" film statt einem live-bericht vorsetzen. allerdings inszeniert er weiterhin mit wackelkamera, um das ganze dokumentarisch aussehen zu lassen. warum? entweder behält er die "kamerateam begleitet jungs und mädels bei der arbeit"-aufmachung bei, oder aber er besorgt sich ein stativ und hakt das "hautnah dabei"-element ab und läßt es lediglich als prolog im raum stehen. doch weiterhin hüpft er wahllos hin und her. darfs der fernsehzuschauer wissen, ist ein kamerateam dabei bzw. schaltet man auf überwachungskameras usw. darf er's nicht wissen, ist's plötzlich ein normaler film. aber warum dann noch immer den doku-stil. das wäre mehr konsequenz nötig gewesen und vielleicht VORHER überlegen, wie ich ein drehbuch umsetze.
ok, das kann man zur not noch irgendwie verschmerzen. was aber GAR NICHT ging, das war die hauptfigur. ich weiß beim besten willen nicht, wann ich das letzte mal ein so unsympathisches arschloch erlebt habe. auch nach seiner gesinnungswandlung blieb da dieser kriechersiche wurm, dem ich permanent die pest an den hals gewünscht habe. sein schicksal war mir komplett wumpe, eher noch konnte er gar nicht genug leiden. was hat man sich dabei gedacht, den publikum einen solchen unsympathen vor die nase zu setzen?
der film hätte wirklich gut werden können, zumal er wirklich ein paar denkanstöße gibt. aber o.g. punkte und die wandlung des films zum ende hin in eine ballerorgie lassen alles leider in einem sehr schlechten licht stehen. da wird auch eine zweitsichtung meine meinung nicht ändern, und so kommt der film über ärgerliche durchschnittlichkeit nicht hinaus. schade.