Die Teuflischen
(Les Diaboliques)
Französischer S/W-Film aus dem Jahre 1955 von Henri-Georges Clouzot.
Der Film gilt als wegweisend im Bereich des Psychothrillers und soll andere Filmmacher für Filme wie z.B. „Ein Toter spielt Klavier“ und „Wiegenlied für eine Leiche“ beeinflusst haben. Er basiert auf einer Romanvorlage von Pierre Boileau und Thomas Narcejac, welche auch die Vorlage für Hitchcocks „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ lieferten! Hitchcock galt als Bewunderer des französischen Regisseurs Clouzot. Das sind alles Aspekte, die Freunde des Thrillerkinos aufhorchen lassen sollten.
In einem französischen Internat auf dem Land hat ein tyrannischer Direktor, Michel Delasalle (Paul Meurisse), das Sagen. Seine junge herzkranke Ehefrau Christine (Véra Clouzot, Ehefrau des Regisseurs), die das Vermögen und das Internat in die Ehe eingebracht hat, behandelt er verächtlich und von oben herab. Zuweilen schlägt er sie auch. Daneben hat er eine Geliebte, Nicole (Simone Signoret), die auch nicht besser wegkommt, so dass beide Frauen sich verbünden und überlegen, wie sie den Tyrannen loswerden.
Mehr will ich zur Geschichte gar nicht schreiben.
Das Vorhaben der beiden Frauen wird innerhalb der ersten Stunde des Filmes recht gemächlich erzählt. Danach ergibt sich eine interessante Entwicklung, und es passieren nicht erklärbare Ereignisse, die Rätsel aufgeben. Somit kommt erst in der zweiten Filmhälfte wirkliche Spannung auf, die dann in den letzten 10 Minuten ihren Höhepunkt erreicht.
Tatsächlich besteht eine Verwandtschaft zu den eingangs erwähnten Filmen hinsichtlich ihrer Machart und ihrer Geschichte. Mir persönlich gefielen die späteren Filme aber etwas besser, zumal in diesen unheimliche Stimmungen und zunächst Unerklärliches viel früher auftreten und im Grunde den jeweils kompletten Film durchziehen, um am Ende mit überraschenden Wendungen aufzuwarten. In „Die Teuflischen“ sind es insbesondere die letzten 10 Minuten, die wirklich sehr gut und spannend inszeniert sind.
Dennoch muss man dem Film Respekt zollen, zumal er ja zeitlich vor den anderen gedreht wurde. Als Filmfan sollte man den Film mal gesehen haben.
Ich sah den Film auf DVD (von PIDAX). Das Bild (1,33:1) sah auf der Leinwand recht gut aus. Dazu gibt es ein Faltblatt mit dem Abdruck der „Illustrierten Filmbühne“, welches man aber erst nach Anschauen des Films lesen sollte. Bemerkenswert ist noch die Tatsache, dass am Ende des Films ein Hinweis erscheint, dass man seinen Freunden nichts vom Ende des Films erzählen soll, während am Schluss des deutschen Kinotrailers, der auf der DVD enthalten ist, das Ende gezeigt wird.
8,5/10