AW: Die schlechtesten Filme aller Zeiten
Bei dem Thema ist doch Zoff vorprogrammiert.
Wäre es nicht besser, wenn man darüber redet, was genau man nicht mag, warum man bestimmte Genres meidet etc.? Man könnte immer noch Filme als Beispiele anführen…
Ich bekomme nämlich beim Film-Bashing (hier und anderswo) häufig den Eindruck, dass es nur um Eitelkeit geht. Manche Filme werden einfach schlecht bewertet, weil sie von vornherein einer bestimmten Kategorie zugeordnet werden. Einfaches Beispiel: ein alter Rolling-Stones-Fan, der sich einbildet, seine Generation sei die beste, und sich stets als „den Mann“ präsentiert, hat schon Vorurteile, wenn er nur ein Bild von „Avatar“ sieht. Das ist ein Märchen, wie ein Disney-Film, die Computeranimation überzeugen nicht, es ist viel zu bunt und „uncool“. Selbst wenn er diesen Film sehen würde (was er aber nicht macht), käme er wahrscheinlich zu keiner Einsicht, weil er sich geradezu weigert, sich auf den Film einzulassen.
Ein Film sollte unter möglichst guten Bedingungen gesehen werden: Licht aus, guter Bildschirm, guter Sound, keine störenden Termine, kein Stress etc., und Toleranz! Man sollte sich selbst ein bisschen vergessen. Den Film nach Fehlern zu analysieren, oder allgemein Schwachpunkte zu suchen, ist einfach falsch. Vor allem wenn man den Film zum ersten Mal sieht. Wenn man mit der Fehler-Brille beispielsweise 2001 sieht, kann man viel finden, das einem stört: die Ruhe, flache Suspense, nerviger Score, komisches Ende. Aber wer 2001 mag, der sieht diese Aspekte gerade als positiv. Der Regisseur hat sich ja nicht umsonst für die Ruhe, die klassische Musik und die Handlung entschieden – das war alles Absicht.
Trotzdem kann man 2001 nicht mögen, aus ganz uneitlen Gründen.^^ Weil man beispielsweise durchgearbeitete Charaktere vermisst zum Beispiel. Das ist dann eine nachvollziehbare persönliche Kritik. Deswegen halte ich es besser, die persönlichen Vorlieben zu beschreiben – oder von mir aus Abneigungen.
Ich hab ’ne Abneigung gegen „knappe Action-Stunts“ und Effekte zum Selbstzweck. 2012 ist so ein Fall, wie auch einige Filme von George Lucas. Das hat aus meiner Sicht nicht wirklich etwas mit einer generellen Ablehnung des Action-Genres zu tun. Im Gegenteil: ich finde, sowas schadet der Action. 2012 hat eine Menge Spannung eingebüßt, weil man fast jedes Mal vorher wusste, dass derjenige „es schafft“, z.B. durch eine Lücke zwischen zwei einstürzenden Gebäuden zu fliegen. Oder wenn das gesamte Bild nur computeranimiert ist: man kann sich einfach nicht mehr in die Szene „hineinversetzen“, es ist ja eh alles vorprogrammiert und nebenbei sieht’s halt immer noch nach Computereffekt aus.
Es gibt aber auch Ausnahmen. Ein guter Regisseur kann mit CGI gute Ergebnisse erzielen.
Mja…