Die Saat des Teufels
Eine Bande von Organhändlern tötet zwei Kinder, die allerdings nachdem sie unter der Erde liegen, sich als Geister an allen Beteiligten rächen. Nur nicht am Regisseur!
Nunja, der Film sieht aus, als hätte man dem Regisseur Giovanni Simonelli 18 Dollar, ein Päckchen Datteln und eine Salami Pizza als Budget zur Verfügung gestellt. Möglich wäre aber auch eine Flatline an der Hausbar, der er Gerüchten zufolge, nicht immer nüchtern am Set auftauchte und dann einfach irgendwas runterkurbelte. Für das Budget und den Zustand geht das aber trotzdem irgendwie noch. Die Hauptdarstellerin hat wahrscheinlich die Datteln als Gage bekommen. Mehr kann sie dafür nicht verlangt haben. Also katastrophale Voraussetzungen für einen Film. Die Kinder machen das hingegen gar nicht schlecht. Sie müssen zwar nur böse schauen aber das machen sie gut. Unterstützt werden sie dabei vom Beleuchter, der ihnen die ganze Zeit mit einer roten Lampe in die Augen leuchtet, damit es unheimlicher aussieht. Wahrscheinlich können sie deshalb so schön böse schauen. Da wäre ich auch irgendwann genervt gewesen.
Der vermeintlichen Amateur Produktion, die eigentlich für das italienische Fernsehen konzipiert war, gingen aber anscheinend die wenigen Gelder aus. Oder aber Simonelli fand nichts mehr an der Hausbar. In jedem Fall gab er wohl nur 55 Minuten Film ab. Das reichte dem Sender natürlich nicht. Also beauftragte man Lucio Fulci mit Nachdrehs. Der hatte anscheinend darauf so viel Lust wie ich auf gedünsteten Kohlrabi mit Magerquark und bastelte einfach noch ein paar Leute mit rein, damit mehr Morde zu sehen sind. Hierbei griff er ein paar alte Ideen auf (Nagel von hinten durchs Auge) und besorgte noch ein paar Teile aus der hiesigen Metzgerei. Damit war der Film fertig und dem Sender wohl zu brutal. Deshalb landete er im Archiv und wurde dort verbuddelt. Irgendwann stolperte da wohl der Hausmeister drüber, weshalb man ihn dann noch auf DVD auswertete.
Das klingt jetzt alles gar nicht mal so gut und das ist es auch nicht. Aber auch nicht so mies, wie es sich jetzt anhört. Wenn man vorher weiß, dass dies kein guter Film ist und man die Produktionsbedingen mit in Betracht zieht, geht das schon irgendwie. Ist halt wenn für jemanden geeignet, der sehen will was unter dem Namen Fulci so alles veröffentlicht wurde. Mit seinem Namen da drin, hat er allerdings sich selbst und auch der Erwartung des Publikums keinen Gefallen getan und passt somit hervorragend in den Ruf seines Spätwerks.