AW: Die Fürsten der Dunkelheit
Die Fürsten der Dunkelheit
Es geschehen merkwürdige Dinge auf der Erde und die Natur verändert sich. Eine Gruppe von Wissenschaftlern will der Sache nachgehen. Bei ihren Forschungen finden sie heraus, dass sie einen Kampf gegen den Anti-Gott (Satan) führen!
Die Story ist recht simpel, wurde aber äußerst interessant von John Carpenter inszeniert. Am Anfang ist man völlig verwirrt, da ständig zwischen Kirche und Studenten hin und her geschnitten wird. Man weiß eine ganze Zeit lang erstmal gar nicht worum es eigentlich geht. Das ganze wird mit einem subtilen Soundtrack untermalt. Das ganze wirkt wie eine "Mystery-Box". Ich weiß nicht wie Carpenter es schafft, aber jedes mal wenn die Credits anfangen und die Musik ertönt, bin ich schon voll im Film. Von Anfang an hat man also das Gefühl etwas mysteriöses zu sehen und dadurch breitet sich langsam, aber sicher eine morbide und dichte Atmosphäre aus.
Die Studenten tappen genau so im Dunkeln wie der Zuschauer. Der Priester, welcher von Donald Pleasence gespielt wird, redet die ganze Zeit von alten und bösen Mächten, aber nichts scheint wirklich einen Sinn zu ergeben. Erst als alle komplett versammelt sind und mit den Forschungen anfangen, erklärt er den Studenten und somit auch den Zuschauer, worum es eigentlich geht. Das "Geheimnis" wird also erst nach ca. 45 Minuten gelüftet. Doch bis dahin weiß der Film gut zu unterhalten und führt alle Charaktere wunderbar ein. Carpenter nutzt die Zeit um die Veränderungen in der Natur zu verdeutlichen und surreale Ereignisse zu zeigen. Obdachlose versammeln sich vor der Forschungseinrichtung und starren nur auf das Gebäude. Sie bewegen sich nicht und sie reden nicht. Sie wirken wie leblose Organismen. Auch scheint es überall von Insekten zu wimmeln.
Sobald die Wissenschaftler in Erfahrung gebracht haben, dass sie den Anti-Gott aufhalten müssen, geschehen noch merkwürdigere Dinge. Leute verschwinden, werden von Insekten aufgefressen, oder verwandeln sich in willenlose Diener Satans. Sie haben sogar alle denselben Traum.
Zum Ende sage ich jetzt nicht so viel, da man es lieber selbst sehen sollte, ohne vorher gespoilert zu werden. Aber es ist wirklich spannend geraten und stellt imo auch den Höhepunkt des Films dar. Die Effekte können zum Großteil überzeugen und die Masken auch. Außerdem gibt es den ein oder anderen Schockmoment. Einige Szenen haben mir doch tatsächlich eine Gänsehaut verpasst. Die allerletzte Szene ist vielleicht die beste im ganzen Film und lässt auch etwas Freiraum zum interpretieren. Auch wenn ich sie als recht eindeutig empfand. Aber seht selbst. Jedenfalls blieb es mir noch lange im Gedächtnis.
Auf technischer Ebene ist der Film auch einwandfrei inszeniert und hat wie immer die typischen Carpenter Merkmale vorzuweisen. Die Kamera finde ich auch gelungen. Der Score kann wie bei den meisten Carpenter Streifen überzeugen und brennt sich recht schnell ins Hirn ein. Wie schon oben geschrieben, stimmt die Atmo zu jedem Zeitpunkt.
Fazit: "Prince of Darkness" ist ein feiner Horrorfilm mit einer tollen Atmo und einer morbiden Grundstimmung. Die Spannung wird langsam aufgebaut und erreicht am Ende ihren Höhepunkt. Die Handlung ansich finde ich eigentlich nicht so interessant und das ganze Physiker-Gerede der Wissenschaftler will mir an einigen Stellen auch nicht so ganz zusagen. Aber Carpenter hat das ganze trotzdem gut verpackt und weiß wie man den Zuschauern Angst macht. Zwar nicht Carpenters bester, aber dafür auch längst nicht sein schlechtester Film.
8/10