Die Einsamkeit der Primzahlen

deadlyfriend

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Die Einsamkeit der Primzahlen


Primzahlen können ja bekanntlich nur durch 1 oder sich selbst geteilt werden. Zusätzlich gibt es keine direkte Nähe zu einer Schwesterzahl, was bedeutet das bis zur nächsten Primzahl immer noch eine andere dazwischen ist, wenn man mal von 2 und 3 absieht. Ähnlich ergeht es auch Alice und Mattia, die irgendwie anders sind, im Grunde eine Seelenverwandschaft haben, aber doch irgendwie nicht so richtig zueinander finden. Viele Gründe dafür sind in der Vergangenheit und speziell in der Kindheit zu finden, weshalb der Film 4 verschiedene Zeitebenen beleuchtet. Die Kindheit, die Jugend und 2 Stationen aus dem Erwachsenendasein.

Diese Epochen verbindet Regisseur Saverio Costanzo kongenial durch verschiedene Zeitsprünge, weshalb dem Zuschauer zum Einen die Charaktere immer mehr ans Herz wachsen und zum anderen für das Gesamtverständnis beitragen. Bei jedem Sprung bekommt der Zuschauer einen weiteren Aha-Effekt und kann nachvollziehen, warum die Beiden eben so sind wie sie sind. Dies verpackt er in atemberaubenden Bildern, tollen Sets und einer phantastischen Ausleuchtung. Hier dürfte zumindest von den Bildkompositionen her, der Giallo Pate gestanden haben. Natürlich ist dies keiner, aber trotzdem gibt es tolle Spannungsmomente, die immer wieder an diese tolle Epoche des italienischen Kinos erinnern. Hinzu kommt der grandiose Score, der manchmal an die frühen Werke von John Carpenter erinnert und dann auch wieder Goblin zitiert. Nicht umsonst heißt einer der Tracks "Back to Goblin".
Ansonsten zeichnet sich neben einigen ins Zeitgeschehen verpackten Techno-Tracks für die Musik Mike Patton, Frontmann von Faith no more, aus. Die Symbiose aus Bild und Ton trägt in jedem Fall enorm zum Gelingen des Films bei.
Noch dazu ist die Story sehr einfühlsam und meisterhaft erzählt, weshalb ich hier nur von einem ganz großen Beitrag des europäischen Kinos sprechen kann. Die Darsteller sind klasse und selbst die Kinder spielen in ihrer Epoche absolut fabelhaft.
Hier fehlt es einfach an gar nichts, weshalb ich den Film unbedingt weiterempfehlen kann.
 

Kratos666

Filmgott
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AW: Die Einsamkeit der Primzahlen

Da hab ich zwei Anläufe gebraucht um ihn fertig zu schauen, gestern Abend bin ich dabei eingeschlafen, was aber nicht am Film gelegen hat.
Diesen Streifen sollte man auf jeden Fall nicht anschauen wenn man kaputt von der Arbeit kommt, sondern sollte schon hell wach sein.
Durch die Zeitsprünge solle man keine Minute verpassen wenn man ihn verstehen bzw. richtig folgen will.
Ganz so euphorisch wie deadly bin ich nach den zwei Sichtungen zwar nicht, aber 7/10 gebe ich auf alle Fälle.
Diese Wertung könnte sich aber durchaus nach einer sehr wahrscheinlichen Dritten Sichtung noch ändern, denn ich glaube das ich nicht zu hundert Prozent folgen konnte.
Übrigens musste ich während des anschauens ständig an den Song "Ohne Dich" von Rammstein denken.
...Ohne dich kann ich nicht sein...
...Mit dir bin ich auch allein...
 
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