AW: Deutschland - Ein Sommermärchen
Passend zur WM 2010 habe ich mir die Dokumentation noch einmal angesehen und ich habe auch beim zweiten Mal Gänsehaut bekommen.
Die Erstsichtung war damals im Jahre 2006 in einem Münchener Kino während der Abschlussklassenfahrt und über Tag hatten wir noch die Allianz-Arena besichtigt und abends gab es dann den Abschluss im Kino. Das war damals schon ein unbeschreibliches Erlebnis, welches nicht einmal dadurch gemindert wurde, dass ich nur in der ersten Reihe saß und zwar weit rechts, sodass ich fasst eine Genickstarre bekommen hätte. Es war einfach die Authentizität zu spüren.
Die Weltmeisterschaft 2006 wird wohl für mich immer einer der besten Weltmeisterschaften aller Zeiten bleiben, da ich zum ersten Mal das „Rudelgucken" mitgemacht habe (vorher war es auch nicht üblich gewesen) und auch genau im richtigen Alter war, um so richtig zu feiern. Ein Titel wäre natürlich zu schön gewesen, aber durch das verlorene Spiel gegen Italien, bekommt die Dokumentation auch den dramaturgischen Wendepunkt, welcher auch hervorragend umgesetzt worden ist.
Die Erwartungen an diese Dokumentation waren hoch, aber ich wusste selbst nicht so recht, was ich damals erwartet hatte und daher wurde ich vollkommen zufrieden gestellt. Denn Sönke hat uns hinter die Kulissen mitgenommen und gezeigt wie Ballack und Co. vorbereitet worden sind und wie die Anspannung vor den Fußballspielen bei den Fußballern spürbar wurde. Auch die Spielszenen haben selbstverständlich Eingang gefunden und wurden mit einer Musik unterlegt, welche sich sehr nach einem Plagiat von Thomas Newmans Musik von „American Beauty" anhört. Für mich ist das auch der einzige richtige Kritikpunkt, denn selbst bei der zweiten Sichtung will die Musik noch nicht ganz zu den Bildern passen und es stört mich einfach nur, wie ähnlich sich die Musik anhört.
Für mich ist diese Dokumentation eine Aufnahme der Stimmung aus dem Jahre 2006. Es wurde die Gefühlslange und Erwartungen einer ganzen Nation porträtiert. Es weckt die Erinnerungen an vergangene Tage und vor allem wird es mich in 20 Jahren noch an meine Jugend erinnern. Ein Stück Zelluloid mit dem ich sehr viel verbinde und daher ist für mich dieser Film auch nicht unter normalen Umständen zu bewerten. Selten ist ein Film so sehr von den eigenen Empfindungen abhängig gewesen.
PS. Ein Film wo vor allem auch Männer einmal die Taschentücher rausholen dürfen.