AW: Der Vorleser
Ist das Handeln eines Menschen immer gerecht? Darf er keine Fehler machen? Natürlich muss er Fehler machen, denn es liegt auch in der Natur des Menschen. Sie handeln nicht immer rational, sondern emotional. Es gibt Situationen in denen man Entscheidungen trifft und diese sind nicht immer perfekt, sondern egoistisch und herabwürdigend für andere Menschen. Sie hatte sich nicht als Ziel vorgenommen das Leben des Jungen zu zerstören.
Genau das ist der Punkt, welchen deadlyfriend meinte und zwar das man während des Films unsicher wird, ob man jetzt Mitleid empfinden soll/kann/muss. Den die Taten der Nazis waren schrecklich und wurden nur als das "Böse" schlechthin tituliert, aber hinter den Taten waren Menschen. Hannah war einer dieser Menschen und sie versucht ihren Standpunkt zu erläutern.
“Audiatur et altera pars.” (Man höre auch die andere Seite)
Solche Menschen direkt als unsympathisch anzusehen ist für mich einfach zu rigoros. Hannah hat nicht die gleichen Ansichten, wie wahrscheinlich die meisten Zuschauer, aber das macht sie nicht unsympathisch, denn ihr Handeln ist stets menschlich.
Das meinte ich auch nicht, sondern das der Zuschauer schon den älteren Michael kennenlernt, um von Anfang an beide Seiten zu betrachten.
Außerdem kann sich der Zuschauer an Ralph Fiennes als Michael "gewöhnen", denn meiner Meinung nach sehen David Kross und Ralph Fiennes sehr unterschiedlich aus.
Plump ausgedrückt heißt das, wenn der Zuschauer die ganze Zeit David Kross sieht und sich vorstellt, wie er wohl mit 40 Jahren oder so aussieht dann denkt man nicht sofort an das Ebenbild von Ralph Fiennes. Durch die Rückblenden muss sich der Zuschauer gar keine Gedanken mehr machen wie er mit 40 aussieht, da er schon Ralph Fiennes als Michael gesehen hat.
Natürlich wird es in der zweiten Hälfte noch viel deutlicher.
So ist es. Der Film enthüllt erst langsam alle Details und dieses passt wieder zum Grundton der ruhigen Erzählweise.
Genrell kann man sagen, dass hier Aussage gegen Aussage steht und ob eine chronologische Erzählung besser funktioniert oder die Erzählung mit Rückblenden wird man mit Sicherheit nie sagen können.
Mitleid?Für eine Frau,die mit Sex einen unsicheren 15 jährigen an sich bindet? Nicht bei mir.
Ist das Handeln eines Menschen immer gerecht? Darf er keine Fehler machen? Natürlich muss er Fehler machen, denn es liegt auch in der Natur des Menschen. Sie handeln nicht immer rational, sondern emotional. Es gibt Situationen in denen man Entscheidungen trifft und diese sind nicht immer perfekt, sondern egoistisch und herabwürdigend für andere Menschen. Sie hatte sich nicht als Ziel vorgenommen das Leben des Jungen zu zerstören.
Das ist für mich kalt und berechnend,genauso wie ihre Taten als KZ-Aufseherin.
Und sowas ist für mich total unsymphatisch
Genau das ist der Punkt, welchen deadlyfriend meinte und zwar das man während des Films unsicher wird, ob man jetzt Mitleid empfinden soll/kann/muss. Den die Taten der Nazis waren schrecklich und wurden nur als das "Böse" schlechthin tituliert, aber hinter den Taten waren Menschen. Hannah war einer dieser Menschen und sie versucht ihren Standpunkt zu erläutern.
“Audiatur et altera pars.” (Man höre auch die andere Seite)
Solche Menschen direkt als unsympathisch anzusehen ist für mich einfach zu rigoros. Hannah hat nicht die gleichen Ansichten, wie wahrscheinlich die meisten Zuschauer, aber das macht sie nicht unsympathisch, denn ihr Handeln ist stets menschlich.
crizzo schrieb:Und selbstverständlich würde der Zuschauer Fiennes als alten Michael anerkennen, warum denn auch nicht? Die sehen sich mit einem klaren Schnitt nicht unähnlicher als mit vielen, kleinen Rückblenden...
Das meinte ich auch nicht, sondern das der Zuschauer schon den älteren Michael kennenlernt, um von Anfang an beide Seiten zu betrachten.
Außerdem kann sich der Zuschauer an Ralph Fiennes als Michael "gewöhnen", denn meiner Meinung nach sehen David Kross und Ralph Fiennes sehr unterschiedlich aus.
Plump ausgedrückt heißt das, wenn der Zuschauer die ganze Zeit David Kross sieht und sich vorstellt, wie er wohl mit 40 Jahren oder so aussieht dann denkt man nicht sofort an das Ebenbild von Ralph Fiennes. Durch die Rückblenden muss sich der Zuschauer gar keine Gedanken mehr machen wie er mit 40 aussieht, da er schon Ralph Fiennes als Michael gesehen hat.
crizzo schrieb:Dass Michael immer noch so etwas wie Liebe verspürt, wird in der zweiten Hälfte sowieso viel deutlicher als in jeder einzelnen Rückblende zusammen.
Natürlich wird es in der zweiten Hälfte noch viel deutlicher.
crizzo schrieb:Es greift vor, ohne Wissenswertes preiszugeben.
So ist es. Der Film enthüllt erst langsam alle Details und dieses passt wieder zum Grundton der ruhigen Erzählweise.
Genrell kann man sagen, dass hier Aussage gegen Aussage steht und ob eine chronologische Erzählung besser funktioniert oder die Erzählung mit Rückblenden wird man mit Sicherheit nie sagen können.