Der visionaere Filmtalk: Regie - Nur ein bestimmtes Kontingent an Kreativität?

Agent Orange

Tonmeister
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Ich bin ja gespannt wann Clint Eastwood seinen Abschied nehmen wird vom Filmgeschäft - der Kerl ist 90 ! Ich bin froh dass er noch so gut gesundheitlich drauf ist, aber wie lange er das noch durchhaltet ?

Da bin ich auch mal gespannt. Da zündet zwar auch nicht jeder Film voll bei mir, bei dem Output macht das aber auch nix.

Verabschiede mich aber dann auch mal für heute. Werde es Willy gleich tun und auch noch einen Happen essen.
War wieder eine schöne Runde :rock:
 

Firefly

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Bin dann auch raus hier, aber nichts essen sondern was viel spannenderes machen -Wäsche aufhängen :lol:

Schönen Feiertag morgen :taetschel::taetschel::rock:
 

Russel Faraday

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Interessante Diskussion, war leider nicht zugegen.
Mein Fazit: Tarantino soll ENDLICH aufhören, Filme zu drehen. Und Boll soll ENDLICH anfangen, wieder Filme zu drehen. :p :-P
 

Die wilde 13

Storyboard
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Hat Spaß gemacht, eure Talkrunde nachzulesen. :hoch:

Ein interessantes Thema, das ich noch um einen weiteren hoffnungsvollen Namen erweitern möchte. Ich erwarte mir von Alex Garland noch so einiges, denn sowohl Ex-Machina als auch Auslöschung fand ich richtig klasse. Da er auch als Schriftsteller (The Beach, von Boyle verfilmt) und Drehbuchautor (siehe seine beiden Regiearbeiten oben oder auch u.a. Dredd und Alles, was sie geben mussten) unterwegs ist, hoffe ich sehr, das er weiter seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Seine Miniserie DEVS muss ich mir auch noch reinziehen!
 

Cable

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Wieder sehr interessant zum Nachlesen. Kann teilweise den Meinungen zustimmen, teilweise nicht. Mir hat auch der Hobbit gut gefallen und bei Woo ist seine Hong Kong Arbeit viel besser als alles aus Hollywood.

Und eine Rückkehr von Boll? Warum nicht, gibt ja auch ohne ihn viel Trash, da stört einer mehr nicht.
 

Willy Wonka

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Ein interessantes Thema, das ich noch um einen weiteren hoffnungsvollen Namen erweitern möchte. Ich erwarte mir von Alex Garland noch so einiges, denn sowohl Ex-Machina als auch Auslöschung fand ich richtig klasse. Da er auch als Schriftsteller (The Beach, von Boyle verfilmt) und Drehbuchautor (siehe seine beiden Regiearbeiten oben oder auch u.a. Dredd und Alles, was sie geben mussten) unterwegs ist, hoffe ich sehr, das er weiter seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Seine Miniserie DEVS muss ich mir auch noch reinziehen!

Stimmt, Alex Garland ist auch noch ein ganz interessanter Regisseur und Drehbuchautor. Auslöschung kenne ich leider immer noch nicht, obwohl es mittlerweile sogar eine Blu-ray gibt.
 

Russel Faraday

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Es gibt wirklich sehr wenige aktuelle "neuere" Regisseure, deren Filme ich mir nur deshalb ansehe, weil sie Regie geführt haben: Quentin Dupieux gehört dazu (danke nochmal an Willy für "Wrong" und "Wrong Cops" :D ). Denis Villeneuve ist auf dem besten Weg, dazu zu gehören. Dann natürlich das belgische Pärchen, dem wir "Amer" zu verdanken haben (mit dem habe ich mich noch nicht so richtig ausgesöhnt - die Nachfolger gefallen mir umso besser). Darren Aronofsky ist auch so ein Kanditat, aber auch schon wieder fast ein alter Hase.

Meine anderen Lieblingsregisseure sind entweder tot (Orson Welles), im Ruhestand (John Carpenter) oder halt David Lynch. Erst in den letzten Jahren habe ich mich mit Roman Polanski etwas näher befasst, von Abnutzung bei ihm keine Anzeichen.

Einen richtigen Kreativitätseinbruch sehe ich tatsächlich bei Dario Argento (hier sogar ganz massiv, eben weil er früher so großartig war) und David Cronenberg, dessen Filme mittlerweile auch von jedem anderen stammen könnten, ohne daß man vermutlich einen Unterschied bemerken würde. Er hat "seinen" damaligen Stil mEn bis zum Ende ausgereizt und sich dann anderen Themen zugewandt. Nicht unbedingt mainstreamiger, aber für Cronenberg-Verhältnisse recht verdaulich und (leider) sterbenslangweilig.
 

Willy Wonka

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Es gibt wirklich sehr wenige aktuelle "neuere" Regisseure, deren Filme ich mir nur deshalb ansehe, weil sie Regie geführt haben: Quentin Dupieux gehört dazu (danke nochmal an Willy für "Wrong" und "Wrong Cops" :D ). Denis Villeneuve ist auf dem besten Weg, dazu zu gehören. Dann natürlich das belgische Pärchen, dem wir "Amer" zu verdanken haben (mit dem habe ich mich noch nicht so richtig ausgesöhnt - die Nachfolger gefallen mir umso besser). Darren Aronofsky ist auch so ein Kanditat, aber auch schon wieder fast ein alter Hase.

Gerne. :) Ich kann mich bei den Namen nur anschließen. Wie sieht's denn bei dir bei folgenden Regisseuren aus?

Giorgos Lanthimos
Peter Strickland
Ruben Östlund
Roy Andersson
Robert Eggers
Ari Aster
David Robert Mitchell


Mich würde schon sehr interessieren, wie dir Filme der genannten Regisseure gefallen. Trotz der gravierenden Unterschiede der genannten Regisseure besitzen alle eine ausgeprägte Handschrift und befinden sich meiner Meinung nach derzeit in einer kreativen Hochphase.

Also ich glaube, dass dir vor allem die Filme von Peter Strickland sehr zusagen werden. Seine Filme sind getränkt von einer unruhigen Noir-Atmosphäre, gemischt mit viel 70s Style und psychedelischer Musik. Es sind deutlich Einflüsse vom Giallo und generell den europäischen Kunst- und Genre-Filmen der 1970er Jahre zu spüren und ich glaube, dass man seine Arbeiten durchaus mit den Filmen Hélène Cattet und Bruno Forzani vergleichen kann.
 

Despair

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Ich würde noch Nicolas Winding Refn, Park Chan-wook und Aki Kaurismäki hinzufügen. Wobei "Lichter der Vorstadt" aus dem Jahr 2006 der aktuellste Film von Kaurismäki ist, den ich gesehen habe.
 

Firefly

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und bei Woo ist seine Hong Kong Arbeit viel besser als alles aus Hollywood.
Ich finde es nachwievor klasse, wie er seinen HK Stil nach Hollywood gebracht hat, angefangen bei Operation Broken Arrow, dann MI2 und sein Meisterstück Face Off
Kamerafahrten, Einstellungen Die Musik dazu, ...
Diese Vermischung hat perfekt funktioniert, weil er auch die Richtigen Leute dazu gehabt hat !
 

Willy Wonka

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Ich würde noch Nicolas Winding Refn, Park Chan-wook und Aki Kaurismäki hinzufügen. Wobei "Lichter der Vorstadt" aus dem Jahr 2006 der aktuellste Film von Kaurismäki ist, den ich gesehen habe.

Stimmt. Wie konnte ich denn Refn vergessen. :huh:

Ist Kaurismäki mittlerweile eigentlich im Ruhestand ? Ich hatte mal etwas davon gelesen, dass Die andere Seite der Hoffnung sein letzter Film sein sollte.
 

Despair

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Russel Faraday

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Gerne. :) Ich kann mich bei den Namen nur anschließen. Wie sieht's denn bei dir bei folgenden Regisseuren aus?

Giorgos Lanthimos
Peter Strickland
Ruben Östlund
Roy Andersson
Robert Eggers
Ari Aster
David Robert Mitchell


Mich würde schon sehr interessieren, wie dir Filme der genannten Regisseure gefallen. Trotz der gravierenden Unterschiede der genannten Regisseure besitzen alle eine ausgeprägte Handschrift und befinden sich meiner Meinung nach derzeit in einer kreativen Hochphase.

Also ich glaube, dass dir vor allem die Filme von Peter Strickland sehr zusagen werden. Seine Filme sind getränkt von einer unruhigen Noir-Atmosphäre, gemischt mit viel 70s Style und psychedelischer Musik. Es sind deutlich Einflüsse vom Giallo und generell den europäischen Kunst- und Genre-Filmen der 1970er Jahre zu spüren und ich glaube, dass man seine Arbeiten durchaus mit den Filmen Hélène Cattet und Bruno Forzani vergleichen kann.

Stimmt, Lanthimos habe ich glatt vergessen. "The Favourite" habe ich noch nicht gesehen, die anderen seiner Arbeiten haben mir gut bis sehr gut gefallen. Auf jeden Fall sehr eigenwilliges Zeugs.
Von Peter Strickland kenne ich nur "Berberian Sound Studio", welchen ich super finde Die Schweden sagen mir nicht allzu viel, wenn ich ehrlich bin. Robert Eggers behalte ich nach "Der Leuchtturm" auf jeden Fall auf dem Schirm.

Eine Sonderstellung nimmt für mich noch Tim Burton ein. Der hochkreative Regisseur hat mit "Sweeney Todd" die Quintessenz seines Schaffens abgeliefert. Bilder, Atmo, Darsteller, Musik. Alles vorangegangene hat irgendwie zu genau diesem Projekt geführt - auch wenn "Batmans Rückkehr" mein Lieblingsfilm von ihm ist, ist doch "Sweeney Todd" mEn sein absolutes Meisterwerk (und zu ausgerechnet dem hat nicht Danny Elfman die Musik beigesteuert - im Falle eines bereits existierendes Musicals aber verzeihbar). Danach wurde es nicht wirklich still um ihn; im Gegenteil ist er weiterhin sehr produktiv und bleibt in seiner Handschrift klar und deutlich zu erkennen. Aber es sind Abnutzungserscheinungen da. Vielen Regisseuren mit starkem, eigenem visuellen Stil wirft man ja früher oder später vor, daß nichts Neues mehr kommt und sie nur noch Selbstzitate liefern. Ein bißchen trifft das auf Tim Burton zu. Aber hey, wen soll er denn sonst zitieren?
 

Willy Wonka

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Von Peter Strickland kenne ich nur "Berberian Sound Studio", welchen ich super finde Die Schweden sagen mir nicht allzu viel, wenn ich ehrlich bin. Robert Eggers behalte ich nach "Der Leuchtturm" auf jeden Fall auf dem Schirm.

Dann musst du unbedingt The Duke of Burgundy von Strickland nachholen und wahrscheinlich wirst du auch mit In Fabric noch mehr anfangen können als ich. Letzter erinnerte mich schon ein wenig an die Arbeiten von Quentin Dupieux.

Eine Sonderstellung nimmt für mich noch Tim Burton ein. Der hochkreative Regisseur hat mit "Sweeney Todd" die Quintessenz seines Schaffens abgeliefert. Bilder, Atmo, Darsteller, Musik. Alles vorangegangene hat irgendwie zu genau diesem Projekt geführt - auch wenn "Batmans Rückkehr" mein Lieblingsfilm von ihm ist, ist doch "Sweeney Todd" mEn sein absolutes Meisterwerk (und zu ausgerechnet dem hat nicht Danny Elfman die Musik beigesteuert - im Falle eines bereits existierendes Musicals aber verzeihbar). Danach wurde es nicht wirklich still um ihn; im Gegenteil ist er weiterhin sehr produktiv und bleibt in seiner Handschrift klar und deutlich zu erkennen. Aber es sind Abnutzungserscheinungen da. Vielen Regisseuren mit starkem, eigenem visuellen Stil wirft man ja früher oder später vor, daß nichts Neues mehr kommt und sie nur noch Selbstzitate liefern. Ein bißchen trifft das auf Tim Burton zu. Aber hey, wen soll er denn sonst zitieren?

Stimmt, Sweeney Todd könnte man tatsächlich als seinen Zenit betrachten. Der darauffolgende Alice im Wunderland ist für mich heute der tiefe Fall ins kreative Nirwana und er wurde zur Parodie seiner selbst. Danach folgten zwar eigentlich noch ein paar interessante Projekte (beispielsweise Dark Shadows), aber keines konnte mich restlos überzeugen. Wobei ich Frankenweenie noch nicht gesehen habe und vielleicht könnte der Film sogar ein Leuchtturm seines Spätwerks darstellen. Positiv überrascht hat mich letztes Jahr dann aber tatsächlich Dumbo. Wie er im Film die überdeutliche Disney-Kritik artikuliert und diese am Studio durchmogeln konnte, ist für mich schleierhaft und bemerkenswert zugleich. Zudem hat man endlich Danny DeVito wieder im Kino erleben können. Ein kleines, feines Comeback.
 

Tarantino1980

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Hat Spaß gemacht, eure Talkrunde nachzulesen. :hoch:

Ein interessantes Thema, das ich noch um einen weiteren hoffnungsvollen Namen erweitern möchte. Ich erwarte mir von Alex Garland noch so einiges, denn sowohl Ex-Machina als auch Auslöschung fand ich richtig klasse. Da er auch als Schriftsteller (The Beach, von Boyle verfilmt) und Drehbuchautor (siehe seine beiden Regiearbeiten oben oder auch u.a. Dredd und Alles, was sie geben mussten) unterwegs ist, hoffe ich sehr, das er weiter seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Seine Miniserie DEVS muss ich mir auch noch reinziehen!

Stimmt! Alex Garland ist auch ein Regisseur von dem man hoffentlich noch vieles sehen und hören wird. Das er eine Miniserie gemacht hat ist komplett an mir vorbeigegangen. Gibt es die auf einem Streaminportal oder kann man sie sogar käuflich erwerben?

Ich würde noch Nicolas Winding Refn, Park Chan-wook und Aki Kaurismäki hinzufügen. Wobei "Lichter der Vorstadt" aus dem Jahr 2006 der aktuellste Film von Kaurismäki ist, den ich gesehen habe.

Stimmt, auch sehr interessante Regisseure wobei ich Refn sehr mag, Park Chan-wook ist nicht so meins und mit Aki Kaurismäki habe ich mich bisher noch nicht so beschäftigt.
 
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