Der visionaere Filmtalk: Regie - Nur ein bestimmtes Kontingent an Kreativität?

Agent Orange

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Aber vergleicht diese mal mit Leon der Profi, Nikita oder eben dem 5. Element. Das sind schon Welten, finde ich
Nun ja es sind auch 20 Jahre dazwischen, und 5th Element lebt auch sehr von seinen perfekten Casting !
Aber ich weiss was du meinst, aber dennoch finde ich seine Art zu filmen noch immer sehr gelungen.
 

Willy Wonka

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Da hast du recht, ich finde auch dass es solche Filme die man eindeutig einen Regisseur zuordnen kann fast nicht mehr gibt. siehe Marvel/Dc/F&F ... austauschbare Regisseure.
Früher konnte man noch sagen : ein klarer Hitchcock / DePalma / ... aber heute ??

Da würde ich nicht mitgehen. Mit Nolan, Tarantino, Aronofsky, Villeneuve etc. gibt es viele Regisseure mit einer sehr deutlichen Handschrift.

Auch bei vielen Comic-Verfilmungen ist die Handschrift der Regisseure noch sehr deutlich zu erkennen. Man denke nur an Nolans Batman-Filmen, Snyders Superman-Filmen, die Spider-Man-Filme von Sam Raimi und selbst im MCU spürt man die deutliche Handschrift von Kenneth Branagh (Thor), Edgar Wright (Ant-Man), Taika Waititi (Thor 3), James Gunn (Guardians of the Galaxy).
 

Agent Orange

Tonmeister
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Auch ein interessanter Aspekt. Ich hatte erst kürzlich mit jemanden ein Gespräch darüber geführt wie Hitchcock wohl heutzutag noch das Kino beeinflussen würde oder auch nicht, also wenn er noch leben würde.
Interessant wäre auf jeden Fall die Frage, ob er dem Medium noch neue Aspekte abgewinnen kann. Gefühlt haben wir inzwischen ja jeden erzählerischen Kniff oder jede spektakuläre Kamerafahrt gesehen.
 

Tarantino1980

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Daran wird's natürlich auch liegen. Zudem hat sich der Geschmack des Mainstream-Publikums stark verändert. Heute wäre ein Film wie Der Pate vermutlich kein Kassenschlager mehr.

Traurig aber war. Und das trifft auf viele Klassiker zu! Und das schlimme ist sogar, sie werden auch nicht mehr nachgeholt.

Ich meine das so mein Lieblingsjahrzehnt sind ja bekannter Weise die 70er und da schaue ich liebend Gerne Filme, aber ich kann sie nur noch "nachholen". Ich war noch nicht mal gebohren. Eine Auszubildende bei uns in der Firma ist 1998 geboren und sie kennt Matrix nicht! Für mich unvorstellbar. Aber sowas ist leider kein Einzelfall mehr. Es wird nur noch das aktuelle konsumiert, was eben aktuell auf Streamindiensten läuft.

Eine jüngere Kollegin von mir schaut z.B. immer nur die Top 10 Netflix an, weil das ja allen gefällt. Also wird es ihr auch schon gefallen :spinner:

Lucy und Anna waren auch ganz gut....

Anna fand ich auch gut, wobei er nicht mehr so genial war wie Bessons frühere Werke, aber okay keine Frage!
 

Firefly

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Da würde ich nicht mitgehen. Mit Nolan, Tarantino, Aronofsky, Villeneuve etc. gibt es viele Regisseure mit einer sehr deutlichen Handschrift.

Auch bei vielen Comic-Verfilmungen ist die Handschrift der Regisseure noch sehr deutlich zu erkennen. Man denke nur an Nolans Batman-Filmen, Snyders Superman-Filmen, die Spider-Man-Filme von Sam Raimi und selbst im MCU spürt man die deutliche Handschrift von Kenneth Branagh (Thor), Edgar Wright (Ant-Man), Taika Waititi (Thor 3), James Gunn (Guardians of the Galaxy).

Sehr viele sind es aber nicht mehr, klar Snyder Filme erkennt man sofort am Krachbumm, genauso wie zb. Bay Filme ...
Aber zb. bei Thor hast du recht, Branagh hat hier sehr gut seinen Stempel aufgedrückt ...
 

Agent Orange

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Aber ich weiss was du meinst, aber dennoch finde ich seine Art zu filmen noch immer sehr gelungen.
Verkehrt finde ich die auch nicht, aber mir fehlt da einfach das gewisse etwas.

Bei David Fincher geht es mir das ähnlich. The Game, Fight Club, Sieben, sogar Alien 3 und Panic Room finde ich klasse. Die Filme danach haben mir auch noch allesamt gefallen, haben für mich aber nie wieder diese Qualität erreicht.
 

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In den 1990er Jahren war seine kreative Hochphase mit Filmen wie Im Rausch der Tiefe, Nikita, Leon - Der Profi, Das fünfte Element..

Genau das sind meine Favoriten von ihm! Ich hoffe immer noch auf eine tolle VÖ in 4K von Im Rausch der Tiefe

Interessant wäre auf jeden Fall die Frage, ob er dem Medium noch neue Aspekte abgewinnen kann. Gefühlt haben wir inzwischen ja jeden erzählerischen Kniff oder jede spektakuläre Kamerafahrt gesehen.

Stimmt diese Frage wäre in der Tat sehr interessant. Und genau wegen sowas vergöttere ichdiesen Mann so. Man schaut seine Filme heute noch an und denkt sich nur "wow was hat er damals schon geiles gemacht".

Aber es sind auch häufig Kleinigkeiten die einen Film kaputt machen können. Nehmen wir mal z.B. den letzten De Palma Film Domino – A Story of Revenge. Handwerklich garnicht so verkehrt, wirkte sogar recht modern inszeniert aber die Filmmusik ging absolut nicht. Man sah ein recht modernes Bild, also Look und Art der Inszenierung und hatte eine Filmmusik wie bei einem Thriller aus den 60er/70er Jahren. Das passte absolut nicht und hat den Film für mich wirklich kaputt gemacht. Sonst hätte ich ihn bestimmt höher bewertet.
 

Firefly

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Zurück zum Thema : Findet ihr auch dass zb Peter Jackson mit HdR an seinem Zenit war ?
 

Willy Wonka

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Er war sehr visionär und hatte eine tolle Art Regie zu führen, aber das Drehbuch und auch die Produktion haben immer andere übernommen. Und ich glaube das würde ihn heutzutage zu sehr einschränken. Früher hatte er da definitiv Studios die hinter ihm standen. Ob das heute noch der Fall ist weiß ich nicht.


Also Hitchcock hatte auch große kreativen Auseinandersetzungen mit Studios und Produzenten. Man denke nur an „Rebecca“ und viele anderen amerikanische Filme. Zudem wurden viele Regisseure in der klassischen Hollywood-Zeit mehr eingeschränkt als heute und bekamen viele Vorgaben und hatten selten den Final Cut.

Ein Genie wie Orson Welles konnte sich mit dem damaligen System kaum arrangieren und etliche Filme von ihm wurden vom Studio regelrecht zerstört. Man denke nur an „Der Glanz des Hauses Amberson“. Der Film hätte womöglich aus künstlerischer Sicht „Citizen Kane“ übertroffen, wenn das Studio nicht so stark die Schere angesetzt hätte und später ohne Welles den Film fertig gestellt hätte.

Heute bekommen Regisseure durchaus noch die Möglichkeit ihren Final Cut zu veröffentlichen und ihre Filme ihrer Visionen anzupassen. Man denke hier beispielsweise an Ridley Scott, Zack Snyder oder Francis Ford Coppola. Früher war also definitiv nicht alles besser und zudem können bestimmte Reibungen zwischen Produzenten und Regisseure aus kreativer Sicht auch durchaus fruchtbar sein.
 

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Verkehrt finde ich die auch nicht, aber mir fehlt da einfach das gewisse etwas.

Bei David Fincher geht es mir das ähnlich. The Game, Fight Club, Sieben, sogar Alien 3 und Panic Room finde ich klasse. Die Filme danach haben mir auch noch allesamt gefallen, haben für mich aber nie wieder diese Qualität erreicht.
Sieben ist auch ein Film, der eigentlich gar nicht zu toppen geht, der ist einfach zu perfekt gelungen ...
 

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Ich finde es auch immer wieder erstaunlich wie in Facebook Gruppen ganz junge UNSERE Filme neu erkennen und bewerten ...

Oh ja da sagst Du was. Aber immerhin schauen sie sich diese Filme an. Leider wirklich ein Trend den ich immer mehr beobachte. Das leute Meckern das keine guten neuen Blockbuster rauskommen. Wo ich dann immer nur sage, es gibt noch sovieles zu entedecken und ich binnen Minuten jedem an Hand seines Lieblingsgenres eine Top 20 nennen könnte welche älteren Filme ihm/ihr gefallen könnte, aber meistens kommt als erste Frage wer streamt es und ist es in der Flat drin. Wenn dann dieser Film nicht irgendwo vorhanden ist, ist es quasi schon wieder unmöglich für diese Art von Zuschauern über ihren Schatten zu springen. Aber leider kommt auch hinzu das die meisten garkeie Lust mehr haben sich ältere Filme anzuschauen. Man will immer nur noch max. Filme die aus den letzten 2-3 Jahren kommen sehen.
 

Firefly

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Heute bekommen Regisseure durchaus noch die Möglichkeit ihren Final Cut zu veröffentlichen und ihre Filme ihrer Visionen anzupassen. Man denke hier beispielsweise an Ridley Scott, Zack Snyder oder Francis Ford Coppola. Früher war also definitiv nicht alles besser und zudem können bestimmte Reibungen zwischen Produzenten und Regisseure aus kreativer Sicht auch durchaus fruchtbar sein.
Aktuell wüsste ich nur Nolan der die Freigabe zum Final Cut seiner Filme hat. Ridley Scott hatte ja schon länger nichts mehr und Snyder, naja, warten wir auf JL - da bin ich sehr gespannt drauf was da auf uns zukommt ...
 

Willy Wonka

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Verkehrt finde ich die auch nicht, aber mir fehlt da einfach das gewisse etwas.

Bei David Fincher geht es mir das ähnlich. The Game, Fight Club, Sieben, sogar Alien 3 und Panic Room finde ich klasse. Die Filme danach haben mir auch noch allesamt gefallen, haben für mich aber nie wieder diese Qualität erreicht.

Vielleicht lag es auch daran, dass Fincher sein bevorzugtes Genre zwischenzeitlich gewechselt hat. In den 1990er Jahren waren es vornehmlich Genre-Filme bzw. Thriller. Danach folgte mit Benjamin Button und The Social Network Dramen und quasi Biopics.

Noch nicht, bin aber sehr gespannt. Nolan ist ja so einer, der noch richtige Impulse setzen kann, wenn auch nicht immer nach jedermanns Geschmack. Bei dem bin ich aber auch sehr gespannt wie es weitergeht. Wird er weiter einen derart kreativen Output haben? Würde mich sehr freuen.

Das ist eine gute Frage und ich hoffe, dass er noch einige Jahre Impulse setzen wird.

Zurück zum Thema : Findet ihr auch dass zb Peter Jackson mit HdR an seinem Zenit war ?

Ja, sehe ich mittlerweile genauso. King Kong würde ich auch noch zu dieser Phase zählen, aber danach hat er zumindest popkulturell keine neuen Akzente gesetzt, sondern blieb auf einem hohen, aber soliden Niveau. Es gab keine Weiterentwicklung mehr.
 

Willy Wonka

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Absolut! Gerade beim Hobbit hat man gemerkt, dass er dieses Projekt eigentlich gar nicht machen wollte. Ich hätte ja zu gerne noch einen Tim und Struppi Film von ihm gesehen, nur hört man da gar nichts mehr zu.

Ja, finde ich auch sehr schade. Mir hat der erste Film von Spielberg sehr gefallen und gerne hätte ich eine tolle Trilogie von drei unterschiedlichen Regisseuren gesehen.
 
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