Der unsichtbare Gast

Tarantino1980

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Der unsichtbare Gast


Adrian Doria hat eigentlich alles was man sich wünscht. Eine hübsche Frau, ein Kind und ist erfolgreich im Job. Doch das reicht ihm offenbar nicht, da er neben seiner Frau Sonia sich noch heimlich mit seiner Geliebten Laura trifft. Ein heimliches Treffen stellt jedoch sein Leben auf den Kopf und er muss eine schicksalhafte Entscheidung treffen.

Regisseur Oriol Paulo bestätigt bei seinem zweiten Spielfilm das er nicht nur einen überraschungserfolg mit The Body hatte, sondern durchaus ein Talent besitzt, Filme spannend zu inszenieren ohne großartige Effektorgien oder ständig wechselnde exotische Länder zu präsentieren, nur um einen Film sehenswert zu machen. Er setzt lieber auf die kleine Inszenierung, die seinen Filmen aber durchaus einen Charme verleihen. Man bekommt zwar unterschiedlichste Locations geboten, die aber sehr dezent wirken und aus meiner Sicht so gut wie nie irgendwelceh bekannten Orte die man schon häufiger gesehen hat, verwendet. Es sind eher unbekannte Plätze, die von ihm aber sehr gut in Szene gesetzt werden. Da hat er ein gutes Gespühr für seine Drehorte passende in die Story mit aufzunehmen, ohne das sie von der eigentlichen Story zu sehr ablenken, den auch dies stammt aus der Feder von Oriol Paulo, was auch sein Talent zeigt. Ich würde zwar nicht so weit gehen ihn, wie es das Filmcover tut, mit Hitchcock oder De Palma zu vergleichen, das ist nochmal eine ganz andere Liga. Aber gerade wenn man bedenkt was man heutzutage häufig aus Hollywood als guten Thriller/Krimi verkauft bekommt, sind solche feinen Perlen wie z.B. aus Spanien wirklich noch geniales Kino!

Der Cast hat mir auch sehr gut gefallen. Sowohl Mario Casas als auch Bárbara Lennie haben wirklich einen guten Job bemacht. Aber allen voran muss man hier einfach die Leistung von Ana Wagener hervorheben. Sie hat hier wirklich eine Glanzleistung geboten und hat mich absolut überzeugt. Aber auch die Nebenrollen waren sehr gut besetzt und rundeten den Film ab.

Jeder Thriller bzw. Krimi Freund sollte einen Blick riskieren. Wer den Film nicht kaufen will kann ihn sich auch auf Netflix ansehen. Ich jedoch bin sehr froh ihn auch in meiner Sammlung stehen zu haben. Das Ende war zwar für mich nicht mehr so der Aha-Moment wie es wahrscheinlich Oriol Paulo sich erhofft hatte, als der die Story geschrieben hatte. Schon etwas vor der Auflösung hatte ich mir dieses Finale schon gedacht, aber der Weg dahin war einfach super inszeniert und sehr spannend.

Wertung: 8.5/10
 

2moulins

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Das schrieb ich im September 2017 nach Sichtung des Films:

"Spanischer Thriller von Oriol Paulo, von dem auch "The Body" stammt, der mir sehr gut gefiel. Meine Erwartungen wurden erfüllt, denn auch "Der unsichtbare Gast" bietet wieder eine spannende, wendungsreiche Geschichte, die sehenswert ist. Das Ende, das nochmal einen drauf setzte, sah ich aber (leider) schon eine Weile im voraus kommen. Deshalb war das für mich nicht mehr "der Knaller", der es aber sicher für diejenigen ist, die vorher nicht durchblicken.

Gute 8/10"

Da liegen wir dicht zusammen, Tarantino, so auch bei der Ahnung, auf was es am Ende hinausläuft....
Ich habe mit spanischen Filmen schon einige gute Erfahrungen gemacht. Da gibt's immer wieder interessanten Stoff. :hoch:
 

Tarantino1980

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Da liegen wir dicht zusammen, Tarantino, so auch bei der Ahnung, auf was es am Ende hinausläuft....
Ich habe mit spanischen Filmen schon einige gute Erfahrungen gemacht. Da gibt's immer wieder interessanten Stoff. :hoch:

Ich war mir fast sicher das Du den Film schon kennst, sonst hätte ich Dir nämlich eine persönliche Filmempfehlung ausgesprochen. Spaniel ist durchaus ein Land das sehr viele gute Film beheimatet! Da sollte und muss man unbedingt mal ein Auge riskieren, wenn man es nicht bereits getan hat.

Bei Der Unsichtbare Gast war die Auflösung, wie Du ja offenbar genau so gesehen hast, zwar kein großer Aha Moment, was vielleicht auch daran liegt wenn man zuviele Filme in diesem Genre gesehen hat, man einfach auf einige Details achtet die dem ein oder anderen nicht als Wichtig erscheinen, aber dem aufmerksamen Beobachter doch in auffallen. Als z.B. Laura fast aufgeflogen wäre als das Handy des Sohnes bei den Eltern klingelte und sie es dann zwar für den Moment glaubwürdig verstecken konnte, war mir aber sofort klar das dies nochmal zur Sprache kommt, da ja definitiv der Sohn nach dem Verlassen des Elternhauses bis hin zu seinem Tod das Handy nochmal benutzt hatte.

Ich bin zwar nicht sofort drauf gekommen das die weitere Anwältin die Adrian vorbereiten soll, in wirklichkeit die Mutter ist, aber ich hatte sehr schnell den Verdacht das der Vater diese Frau angagiert hat um ihm bei der Wahrheitsfindung zu helfen. Das diese Frau nicht darauf aus war Adrian zu helfen war mir halt sehr schnell bewusst.

Das klingt jetzt vielleicht sehr negativ, ist es aber nicht weil die Inszenierung einfach super ist und man dennoch am Ball bleibt weil man wissen will wie genau alles abgelaufen ist.
 

2moulins

Filmgott
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..... Ich bin zwar nicht sofort drauf gekommen das die weitere Anwältin die Adrian vorbereiten soll, in wirklichkeit die Mutter ist, aber ich hatte sehr schnell den Verdacht das der Vater diese Frau angagiert hat um ihm bei der Wahrheitsfindung zu helfen. …..

Ich sah genau diesen Punkt verfrüht kommen. Es wurde ja schon - ich meine mehrfach - darauf verwiesen, dass die Mutter schauspielerisch tätig war. Und irgendwie sah die Anwältin bei näherem Hinsehen schon etwas "zurecht gemacht" aus, so dass der Verdacht früh bei mir aufkam.

….. Das klingt jetzt vielleicht sehr negativ, ist es aber nicht weil die Inszenierung einfach super ist und man dennoch am Ball bleibt weil man wissen will wie genau alles abgelaufen ist.

Ja, deshalb bekam der Film auch bei mir trotz der Vorhersehbarkeit eine gute Punktzahl.

Ich lege Dir mal noch "El Bar - Frühstück mit Leiche" ans Herz. Auch ein Spanier, allerdings nicht in der Art wie "The Body" oder "Der unsichtbare Gast". Am besten weißt Du darüber gar nichts. Einfach 'mal anschauen. Vielleicht gefällt er Dir.
 

Tarantino1980

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Ich sah genau diesen Punkt verfrüht kommen. Es wurde ja schon - ich meine mehrfach - darauf verwiesen, dass die Mutter schauspielerisch tätig war. Und irgendwie sah die Anwältin bei näherem Hinsehen schon etwas "zurecht gemacht" aus, so dass der Verdacht früh bei mir aufkam.

Wann wurde es denn zum erstem Mal erwähnt? Also auf den Gedanken das es die Mutter ist kam ich erst so 20min vor schluss, da habe ich das erste mal wahrgenommen das erwähnt wurde das die Mutter am Theater tätig war als Schauspielerin.
 

deadlyfriend

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Wow! Sogar zu diesem feinen Film gibt es einen Thread. Ich habe den Film gerade am Wochenende gesehen und er hat mir äußerst gut gefallen. Euren Meinungen knn ich mich nahtlos anschließen. Die Inszenierung hat mir sehr gut gefallen. Auch das die verschiedenen Theorien filmisch umgesetzt wurden. Auch mir war die Auflösung relativ früh klar, dennoch fand ich sie toll und spannend umgesetzt. Auch wie er mit den Sympathien für die einzelnen Protagonisten gespielt hat, gefiel mir echt gut. Mal findet man Laura total unsymphatisch, dann wieder nicht. Der Vater des Verstorbenen wirkt bei seiner Einführung eher dubios und gewinnt dann später die Lorbeeren dazu etc... Das war eine wirklich tolle Arbeit, die Darsteller nicht fest in der Wahrnehmung zu positionieren!
 

Tarantino1980

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Wow! Sogar zu diesem feinen Film gibt es einen Thread. Ich habe den Film gerade am Wochenende gesehen und er hat mir äußerst gut gefallen. Euren Meinungen knn ich mich nahtlos anschließen. Die Inszenierung hat mir sehr gut gefallen.

Freut mich zu hören das Dir dieser Film auch so gut gefallen hat. Ich hatte es mir damals bei meiner Sichtung aber auch schon gedacht das dieser Film auf jeden Fall ein Kandidat für Dich sein wird. ;)
 
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