Der Mieter

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Der Mieter

In London geht die Angst um. Durch die Straßen zieht ein Wahnsinniger, der sich selbst „Der Rächer“ nennt und eine Visitenkarte am Tatort hinterlässt. 7 Frauen hat er inzwischen getötet und sie waren alle blond gelockt. Nicht nur der Typus der Opfer ist wiederkehrend, denn zusätzlich hat er sich grundsätzlich den Dienstag als Mordnacht ausgesucht.

Die Bevölkerung ist in Panik. Zeitgleich versucht die Familie Bunting, die in der Nähe der mörderischen Gegend wohnt, ein Zimmer zu vermieten. Dort meldet sich eines Abends ein seltsamer Mann, der das Zimmer gerne hätte. Auch wenn der Sonderling eher argwöhnisch gemustert wird, bekommt er das Zimmer. Doch als er Dienstag nachts das Haus verlässt und am nächsten Morgen wieder eine Leiche gefunden wird, ist Familie Bunting schnell im Schatten des Zweifels. Nur Daisy, die Tochter des Hauses hat an dem jungen Mann Gefallen gefunden, der nicht nur irgendwie seltsam, sondern auch anscheinend sympathische Züge aufweist. In jedem Fall hat er aber etwas zu verbergen, denn in seinem Zimmer hängt er die Bilder von blonden Frauen ab und zusätzlich hat er eine seltsame Tasche bei sich, die er wie seinen Augapfel hütet. Ein weiteres Problem sind die Haare von Daisy: Sie ist blond gelockt und somit ein perfektes Opfer für den Killer…


Seinen dritten Spielfilm, nannte Hitch selbst den ersten Hitchcock-Film, was irgendwie auch stimmt. Lieferte „The Pleasure Garden“ zwar bereits in der Narrativen einige seiner typischen Merkmale, zieht nun Suspense in sein Werk ein. Leider ist „Der Bergadler“ nach wie vor verschollen, weshalb man den Zwischenschritt nicht beurteilen kann. Allerdings befand Hitchcock den „Bergadler“ selbst als schlecht. „Der Mieter“ hingegen ist eine Granate. Ganz deutlich vom deutschen Stummfilm beeinflusst, gibt es hier ein wundervolles Licht- und Schattenspiel. Zudem liefert er hier schon fantastische Kameraperspektiven, die einen sofort in freudiges Staunen versetzen. Gerade die Szenen mit der Treppe, egal aus welchem Winkel fotografiert, sind einfach spitzenmäßig. Nur die „entfesselte Kamera“ von Murnau nutzte er zu diesem Zeitpunkt noch sehr wenig. Dafür setzt er hier aber bereits andere Zeichen. Das schattige Kreuz im Gesicht des Hauptdarstellers ist einfach fantastisch, wie auch der „Glasboden“, durch den man den Mieter beobachtet. Auch die Bildmontage um Suspense zu erzeugen, die Hitchcock später immer wieder verwendete, ist hier bereits zu sehen. Er zeigt zwei Stränge und verbindet sie, sodass der Zuschauer einen Schritt voraus ist und somit weiß, das Gefahr im Anmarsch ist, während die beiden Protagonisten noch nichts wissen.

Inhaltlich ist es, wie sehr oft bei Hitchcock, eine Romanverfilmung, die allerdings stark abweicht. Marie Lowndes schrieb 1913 den Roman „The Lodger“, der natürlich auf die Ripper-Morde im Jahr 1888 anspielt. Der Roman wurde gleich mehrfach verfilmt, wobei ich aktuell nicht einschätzen kann, inwieweit der Roman verfilmt, oder Hitchcocks Werk ein Remake erhielt. Zumindest die Verfilmung von 1932 ist wohl eher auf Hitchcock zurückzuführen, da hier Ivor Novello ein weiteres Mal den Mieter spielt. Diesmal aber eben als Tonfilm. Zu Novello möchte ich an dieser Stelle anfügen, dass er die Rolle wirklich glänzend darbietet. Der hat eine unglaubliche Ausstrahlung und schafft es jeder unterschiedlichen Gefühlsregung, die entsprechende Note zu verpassen. Die absolut perfekte Besetzung für diese Figur. Zusätzlich hat Hitchcock hier auch seinen allerersten Cameo und das gleich an zwei verschiedenen Stellen.

Sehe ich „Irrgarten der Leidenschaft“ als ein Werk an, das man gesehen haben sollte, spreche ich bei „Der Mieter“ von Pflichtprogramm.

Die Blu Ray hat neben „Der Mieter“ noch den Film „Leichtlebig“ zu bieten, weshalb zwei Filme für den Preis von Einem als in Ordnung anzusehen ist. Auf Bonusmaterialien hat man nämlich komplett verzichtet. Hier bleibt zu hoffen, dass sich irgendein Label in Deutschland erbarmt, die US-Variante der Criterion Collection zu übernehmen. Die ist brechend voll mit Zusatzmaterialien und behandelt den Film mit allen Ehren, die ihm gebührt. Die deutsche VÖ ist im Vergleich nur eine Farce. Schade, dass man hierzulande für so eine Veröffentlichung anscheinend kein Publikum hat.
 
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oder auch

Der Schlitzer von London

London, im Jahr 1888. Im Stadtteil Whitechapel geht ein Killer um, der es auf attraktive Schauspielerinnen abgesehen hat: Jack, the Ripper! Zur gleichen Zeit meldet sich bei Familie Bonting ein Arzt, der gerne die ausgeschriebenen Zimmer mieten möchte. Er wirkt zwar etwas seltsam, aber sie benötigen das Geld und vergeben die Zimmer an ihn. Mit im Haus wohnt noch die attraktive Nichte der Bontings, die gerade ein aufstrebender Star auf den Bühnen Londons ist. Deshalb kümmert sich auch die Polizei um sie, da sie natürlich ins Portfolio des Rippers fällt.

Die dritte Verfilmung des Romans von Marie Lowndes ist natürlich ebenfalls als Psycho-Thriller angelegt und besitzt natürlich Stilelemente des Expressionismus. Das nebeldurchzogene London sieht richtig gut bietet atmosphärisch überaus gelungene Schauwerte. Auch die Darsteller sind hervorragend. Gerade Laird Cregar als der Mieter gibt hier eine sehenswerte Leistung ab und wurde dafür auch gefeiert. Er selbst wollte sich nur eine Vorstellung des Films im Kino ansehen, um die Reaktionen des Publikums zu sehen, war aber so überwältigt davon, dass er ständig die Vorstellungen besuchte. Leider verstarb er nur 1 Jahr später, mit 31 Jahren an einem Herzinfarkt. Co-Star war die äußerst attraktive Merle Oberon, die ihre Rolle ebenfalls perfekt verkörperte.

Dennoch weist der Film ein paar Probleme auf, die man in der Theorie aber umgehen könnte, sofern es dafür nicht zu spät ist. Er sorgt nämlich für Stirnrunzeln, wenn man

  1. Sich sehr gut mit Jack, the Ripper auskennt
  2. Kurz zuvor den Film von Hitchcock gesehen hat
  3. Auf die grottenschlechte Synchro angewiesen ist
Den letzten Punkt, kann man natürlich mit dem Originalton umgehen aber die Geschichte um den echten Serienkiller hätte man definitiv weglassen sollen. Für mich ist dies nämlich ein Fehler, was daran liegt, dass man lediglich Whitechapel und den Spitznamen des Mörders verwendet. Tatsächlich wurde hier gar nichts aus dem echten Fall verwendet, was einfach befremdlich wirkt. Auch Ermittlungen inklusive Fingerabdrücke passten nicht dazu. An dieser Stelle hätte man besser eine fiktive Mordserie eingebracht, da einfach einige Dinge dadurch störend wirken. Das hat die Buchautorin und auch Hitchcock deutlich besser gemacht, in dem man lediglich darauf anspielt aber nichts davon verwendet. Das ist auch das nächste Problem, da man die Filme sofort miteinander vergleicht und dabei feststellt, dass Hitchcock mit weniger Budget und geringeren technischen Möglichkeiten, irgendwie den besseren Film hinbekommen hat. Das liegt auch zu großen Teilen daran, das Hitch den Film anders ausrichtete und damit die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern deutlich greifbarer gestaltet. Für sich alleinstehend liefern Cregar und Oberon wie oben erwähnt einen sehr guten Job ab, nur ist die Faszination für den Mieter niemals nachvollziehbar. Da funktioniert die Chemie einfach nicht, was aber eher dem Drehbuch geschuldet ist. Auch das Mysterium um den Mieter ist bei Hitchcock deutlich besser gelöst und wirkt hier ein wenig aufgesetzt.

Wenn man dem Film aber komplett ohne Kenntnisse begegnet, ist er ein verdammt starker Vertreter des Thrillers aus den 40er Jahren. Dafür sorgt die unheimliche Atmosphäre, sofern man ihr im O-Ton begegnet. Die Synchro ist zwar ebenfalls gruselig, aber das steht auf einem anderen Blatt und sie zerstört alles, was der Film aufbaut.

Wenn man also die 3 genannten Punkte, für sich selbst umgehen oder ausklammern kann, ist der Film in jedem Fall empfehlenswert.
 

Tarantino1980

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Ich muss gestehen, eben weil ich schon einiges positives über den Film gehört hatte, war meine Erwartungshaltung generell schon hoch. Aber aus bereits erwähnten Gründen, hatte ich sie selbst etwas für mich gedämpft, da es sich trotz allem um einen Stummfilm handelt.
Bevor ich weiter ins Detail gehe möchte ich aber hier etwas ganz dick unterstreichen. Der Film ist ein absolutes Meisterwerk vor dem Herrn! Alfred Hitchcock hat es selbst gesagt, es war der erste richtig Hitchcock und das merkt man dem Film auch in jeder Szene an! Seine Handschrift war hier mehr als nur deutlich erkennbar und wenn man dann noch bedenkt das wir das Jahr 1927 schreiben und es sozusagen sein Debüt Film war, kein Wunder das dieser Mann diese Karriere hingelegt hat.


Die Bevölkerung ist in Panik. Zeitgleich versucht die Familie Bunting, die in der Nähe der mörderischen Gegend wohnt, ein Zimmer zu vermieten. Dort meldet sich eines Abends ein seltsamer Mann, der das Zimmer gerne hätte. Auch wenn der Sonderling eher argwöhnisch gemustert wird, bekommt er das Zimmer. Doch als er Dienstag nachts das Haus verlässt und am nächsten Morgen wieder eine Leiche gefunden wird, ist Familie Bunting schnell im Schatten des Zweifels.
Wie immer habe ich auch hier versucht mich vor der Sichtung möglichst wenig bis garnicht zur Handlung zu spoilern, was mir auch zum Glück gelungen ist! Also habe ich, wie damals sicherlich auch sehr viele Kinozuschauer, den Lodger für den Rächer gehalten. Bei mir kam dann aber noch ein Aspekt hinzu der eigentlich dagegen sprach. Ich habe mir nämlich innerlich dann mit zunehmender Laufzeit die Frage gestellt wenn Hitchcock hier wirklich 1927 eine Serienmörder Film inszeniert hätte in dem der Mörder als symphatischer Mensch dargestellt worden wäre, wäre mir dies bestimmt irgendwo, obwohl ich den Film bis heute noch nicht kannte, schonmal über den Weg gelaufen da ich mich ja bekannterweise sehr für Thriller und Filme über Serienmörder interessiere.

Interessanter Weise, wie - zumindest ich - aus den Worten aus dem Interview zwischen Truffaut und Hitchcock heraus gelesen habe, hat er zumindest mit dem Gedanken gespielt hat Ivor Novello in seiner Version der Geschichte zum Mörder zu machen bzw. ein Ende mit der Frage "War er es oder war er es nicht" zu inszenieren. Aber, auch auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole, der Film kam 1927 raus, und Hitchcock sagte es auch selbst, das hätten die Produzenten ihm niemals genehmigt, noch dazu weil Ivor Novello ja auch noch wie der Sterotyp des strahlenden Helden aussah, also konnte er ja nicht der Schurke in dieser Geschichte sein. Hier hat sich dann offenbar Alfred Hitchcock noch den gesellschaftlichen und branchenüblichen Konventionen gebeugt, was ich auch absolut nachvollziehen kann. Zumal es ja auch erst sein dritter Spielfilm war und er hier noch nicht den Einfluss besessen hatten den er später hatte. Dennoch zeigt es sehr stark, alleine das er diese Möglichkeit in Betracht gezogen hat, wie revolutionär und genial dieser Mann war. Also im Grunde, auch wenn es leider dann nicht so war, hat Hitchcock 1927 die Blaupause für den Serienkiller den niemand verdächtigt hätte, erschaffen. Das finde ich absolut bemerkenswert!

Nur Daisy, die Tochter des Hauses hat an dem jungen Mann Gefallen gefunden, der nicht nur irgendwie seltsam, sondern auch anscheinend sympathische Züge aufweist. In jedem Fall hat er aber etwas zu verbergen, denn in seinem Zimmer hängt er die Bilder von blonden Frauen ab und zusätzlich hat er eine seltsame Tasche bei sich, die er wie seinen Augapfel hütet. Ein weiteres Problem sind die Haare von Daisy: Sie ist blond gelockt und somit ein perfektes Opfer für den Killer…
Auch hier muss man Hitchcock einfach erneut ein großes Kompliment ausprechen. Die Chemie zwischen June Howard Tripp und Ivor Novello hat mir richtig gut gefallen. Obwohl hier kein Wort gewechselt wurde hat man förmlich die Gefühle zwischen den beiden Charakteren gespürt und die Wörter gehört, obwohl es keine gab. Ich fand die Szenen auf der Bank mit der Laterne einfach phänomenal inszeniert. Sozusagen bei Ihrem ersten Date, als beide dann von ihrem eifersüchtigem "noch" Freund erwischt wurden als sie sich gerade noch näher kommen wollten, aber dann besonders natürlich auch in der Schlussequenz als er dann auf der Flucht war und sie sich rührend um ihn gesorgt hat und ihn auch völlige zu recht für unschuldig hielt, noch bevor er ihr dann seine Seite der Geschichte erzählte und somit dann auch vieles klar wurde. Im übrigen fand ich auch das sehr stark die Rückblende so ausführlich in den Film mit einzubeziehen. Aus heutiger Sicht kein großes Ding, aber damals kann ich mir schon vorstellen das Hitchcock mit einigen Sequenzen die Sehgewohnheiten des damaligen Kinopublikums arg strapaziert bzw. vor neue Tatsachen gestellt hat.

Seinen dritten Spielfilm, nannte Hitch selbst den ersten Hitchcock-Film, was irgendwie auch stimmt. Lieferte „The Pleasure Garden“ zwar bereits in der Narrativen einige seiner typischen Merkmale, zieht nun Suspense in sein Werk ein. Leider ist „Der Bergadler“ nach wie vor verschollen, weshalb man den Zwischenschritt nicht beurteilen kann. Allerdings befand Hitchcock den „Bergadler“ selbst als schlecht. „Der Mieter“ hingegen ist eine Granate. Ganz deutlich vom deutschen Stummfilm beeinflusst, gibt es hier ein wundervolles Licht- und Schattenspiel. Zudem liefert er hier schon fantastische Kameraperspektiven, die einen sofort in freudiges Staunen versetzen. Gerade die Szenen mit der Treppe, egal aus welchem Winkel fotografiert, sind einfach spitzenmäßig. Nur die „entfesselte Kamera“ von Murnau nutzte er zu diesem Zeitpunkt noch sehr wenig. Dafür setzt er hier aber bereits andere Zeichen.
Mir viel es hier auch deutlich leichter der Handlung zu folgen und die einzelnen Charaktere einzuordnen. Ich könnte jetzt natürlich behaupten ich hätte eine sehr schnelle Lernkurve, aber ich behaupte einfach mal das es sehr stark an der genialen Regiearbeit von Hitchcock lag! Im Grunde, bis auf einen sehr minimalen Kritikpunkt auf die ich noch zu sprechen komme, war es für mich nicht nur ein absoluter genuss den Film zu sehen, es viel mir auch recht schnell garnicht mehr auf das es ein Stummfilm war. Irgendwie ist es auch schön sich an Hand des Schauspiels der Darsteller die Dialoge zu denken! Wobei ich ehrlich bin, das ich es mir schon interessant vorstellen kann hier die Fähigkeit des Lippenlesens zu besitzen. Wobei vielleicht auch nicht, weil das es keine Texte für die Darsteller gab, wer weiß was sie wirklich am Set gesprochen haben.

Das schattige Kreuz im Gesicht des Hauptdarstellers ist einfach fantastisch, wie auch der „Glasboden“, durch den man den Mieter beobachtet. Auch die Bildmontage um Suspense zu erzeugen, die Hitchcock später immer wieder verwendete, ist hier bereits zu sehen. Er zeigt zwei Stränge und verbindet sie, sodass der Zuschauer einen Schritt voraus ist und somit weiß, das Gefahr im Anmarsch ist, während die beiden Protagonisten noch nichts wissen.
Auch hier muss man im Grunde als Filmfan und als Hitchcock Fan einfach nur bewundernd staunen was Hitchcock hier so früh schon abgeliefert hat! Die von Dir benannten Beispiele sind mir auch aufgefallen im Film und ich fand sie gigantisch!

Es gibt für mich aber noch eine weitere Bildkomposition die sich ab sofort in mein Filmauge eingebrant hat und die ich so als Bild einfach nur gigantisch fand. Ich spreche hier auf die Szene an in der "The Lodger" mit den Handschellen am Zaun hing und kurz davor war von dem Lynchmop überrollt zu werden. Diese Bildkomposition war für mich einfach überragend, bedrohlich und sehr intensiv.

Sehe ich „Irrgarten der Leidenschaft“ als ein Werk an, das man gesehen haben sollte, spreche ich bei „Der Mieter“ von Pflichtprogramm.
Dem kann ich mich nur anschließen. Ein wirklich beeindruckender Film! Auch wieder eine sehr schöne Mischung zweier Genres, diesmal Krimi und Liebesfilm. Hat mir auch wieder extrem gut gefallen!

Die Blu Ray hat neben „Der Mieter“ noch den Film „Leichtlebig“ zu bieten, weshalb zwei Filme für den Preis von Einem als in Ordnung anzusehen ist. Auf Bonusmaterialien hat man nämlich komplett verzichtet. Hier bleibt zu hoffen, dass sich irgendein Label in Deutschland erbarmt, die US-Variante der Criterion Collection zu übernehmen. Die ist brechend voll mit Zusatzmaterialien und behandelt den Film mit allen Ehren, die ihm gebührt. Die deutsche VÖ ist im Vergleich nur eine Farce. Schade, dass man hierzulande für so eine Veröffentlichung anscheinend kein Publikum hat.
Nun komme ich zu meinen vorhin erwähnten Kritikpunkt. Und zwar die teilweise etwas unpassende Filmmusik. Ich sage mal geschätzt in 80 % des Filmes ging sie für mich absolut in Ordnung und war auch passend. Aber es gab ein paar Szenen wo die, für Stummfilm typische Revue/Bar- bzw. "Klamauk" Musik zum Einsatz kam. Ich weiß leider gerade nicht wie ich es besser umschreiben soll. Ich nehme hierzu einfach mal die Szene als Beispiel wo Daisy in der Modenschau das Kleid präsentierte, welches sie später vom Lodger geschenkt bekam. Hier hätte ich mir einfach nur eine ruhige dezente Klavier begleitung gewünscht, irgend ein klassisches Stück. Aber die Musik die stattdessen verwendet wurde hat mich leider immer mal kurz aus der tollen Atmosphäre dieses Filmes gerissen. Und es passiert leider ein paar mal.

Alleine aus dem Grund überlege ich wirklich ernsthaft, auch wenn die bisher gefundenen Angebote aus der Citerion Collection preislich natürlich sehr extrem sind, sie mir zu holen da neben den von Dir erwähnten Zusatzmaterial wohl der Film auch neu vertont wurde und der neue Score von Neil Brand und vom Orchestra of Saint Paul's eingespielt wurde. Ohne besagte Musik zu kennen klingt es aber auf jeden Fall für mich sehr interessant! Eine kleine Kostprobe habe ich auf YouTube gefunden, was mich wirklich sehr neugierig macht. Natürlich kann man sich jetzt hier darüber streiten, da es dann natürlich nicht mehr das Werk von Hitchcock in seiner Reinform ist. Andererseits, wer weiß wie Hitchcock ihn ein paar Jahre später vertont hätte. Auf jeden Fall finde ich das schwierig. Wie siehst Du das deadly?

Ansonsten muss man aber wirklich sagen, von dem fehlenden Bonusmaterial der deutchen Blu-ray mal abgesehen, ist das restaurierte Bild von Great Movies hier echt Top. Einen fast 100 Jahre alten Film in der Qualität zu sehen, das ist schon wirklich ein Geschenk!

Natürlich hätte der Film auch hier in Deutschland eine viel bessere VÖ verdient und wer weiß, vielleicht 2027, wenn er dann offiziell 100 Jahre alt ist, kommt auch in Deutschland nochmal was nach, aber um ehrlich zu sein bezweifele ich es etwas, da, so traurig wie es ist, damit kein Geld zu machen ist. Natürlich würde es ein paar Hardcorefans, wie uns beide z.B. geben, die mit Sicherheit sofort zuschlagen würden und bei entsprechendem Bonusmaterial, auch einen gewissen Preis zahlen würden. Aber seien wir mal ehrlich, wieviele Leute würden das in Deutschland bei dem Film machen? Auch wenn es eigentlich ein Armutszeugnis ist würde ich behaupten das ein Label mühe hätte hier zu Lande eine Auflage von ca. 1000 - 2000 Exemplaren zu verkaufen, eben weil es schon eine dt. Blu-ray für unter 10 EUR gibt. Da fehlt mir leider der Glaube das da nochmal viele Leute bereit zu werden einen Preis zwischen 30-40 EUR für auszugeben, was sie mit Sicherheit kosten würde wenn man sich die Arbeit machen würde die Citerion VÖ für den deutschen Markt "umzuwandeln".

Zur Wertung, wie Du Dir sicherlich denken kannst, muss ich hier einfach die Höchstnote vergeben! Und auch wenn es "nur" ein Stummfilm ist, werde ich nach meiner Komplettsichtung ihn sicherlich hoch einordnen müssen, vielleicht sogar ein Kandidat für meine Top 20, aber dazu muss ich einfach die noch ungesehen Filme schauen und viele, die ich bisher erst 1-2 mal gesehen habe, einfach nochmal neu sichten.
 

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Ich muss gestehen, eben weil ich schon einiges positives über den Film gehört hatte, war meine Erwartungshaltung generell schon hoch. Aber aus bereits erwähnten Gründen, hatte ich sie selbst etwas für mich gedämpft, da es sich trotz allem um einen Stummfilm handelt.
Bevor ich weiter ins Detail gehe möchte ich aber hier etwas ganz dick unterstreichen. Der Film ist ein absolutes Meisterwerk vor dem Herrn! Alfred Hitchcock hat es selbst gesagt, es war der erste richtig Hitchcock und das merkt man dem Film auch in jeder Szene an! Seine Handschrift war hier mehr als nur deutlich erkennbar und wenn man dann noch bedenkt das wir das Jahr 1927 schreiben und es sozusagen sein Debüt Film war, kein Wunder das dieser Mann diese Karriere hingelegt hat.
Für mich ist das tatsächlich auch der erste Zehner von ihm
Interessanter Weise, wie - zumindest ich - aus den Worten aus dem Interview zwischen Truffaut und Hitchcock heraus gelesen habe, hat er zumindest mit dem Gedanken gespielt hat Ivor Novello in seiner Version der Geschichte zum Mörder zu machen bzw. ein Ende mit der Frage "War er es oder war er es nicht" zu inszenieren. Aber, auch auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole, der Film kam 1927 raus, und Hitchcock sagte es auch selbst, das hätten die Produzenten ihm niemals genehmigt, noch dazu weil Ivor Novello ja auch noch wie der Sterotyp des strahlenden Helden aussah, also konnte er ja nicht der Schurke in dieser Geschichte sein. Hier hat sich dann offenbar Alfred Hitchcock noch den gesellschaftlichen und branchenüblichen Konventionen gebeugt, was ich auch absolut nachvollziehen kann. Zumal es ja auch erst sein dritter Spielfilm war und er hier noch nicht den Einfluss besessen hatten den er später hatte. Dennoch zeigt es sehr stark, alleine das er diese Möglichkeit in Betracht gezogen hat, wie revolutionär und genial dieser Mann war. Also im Grunde, auch wenn es leider dann nicht so war, hat Hitchcock 1927 die Blaupause für den Serienkiller den niemand verdächtigt hätte, erschaffen. Das finde ich absolut bemerkenswert!
In einer weiteren Quelle hat er dies bestätigt. Er wollte den Zuschauer im Zweifel lassen, ob er der Täter ist. An der Stelle übrigens noch ein Punkt, auf den ich im Review nicht eingehen konnte, da er zu viel verrät. Mega-Sonder-Über-Genial :)lol:) finde ich nämlich den "MacGuffin", auf den ich in keiner Publikation einen Hinweis fand und den darf man gerne mal erwähnen: Fragt in "Psycho" nach Ende des Films niemals mehr jemand, wo das Geld, um das es eigentlich ging, geblieben ist, ist es bei "Der Mieter" die Frage, warum der Killer blond gelockte Frauen umbringt und warum er immer Dienstags zuschlägt, da Hitchcock den Zuschauer durch den Mieter und die sich anbahnende Romanze soweit weg von der zu Beginn eingeführten Thematik wegbringt, das die Frage nach den eigentlichen Morden einfach verblasst und unwichtig wird. Hitchcock ist einfach faszinierend.
Auch hier muss man Hitchcock einfach erneut ein großes Kompliment ausprechen. Die Chemie zwischen June Howard Tripp und Ivor Novello hat mir richtig gut gefallen. Obwohl hier kein Wort gewechselt wurde hat man förmlich die Gefühle zwischen den beiden Charakteren gespürt und die Wörter gehört, obwohl es keine gab. Ich fand die Szenen auf der Bank mit der Laterne einfach phänomenal inszeniert. Sozusagen bei Ihrem ersten Date, als beide dann von ihrem eifersüchtigem "noch" Freund erwischt wurden als sie sich gerade noch näher kommen wollten, aber dann besonders natürlich auch in der Schlussequenz als er dann auf der Flucht war und sie sich rührend um ihn gesorgt hat und ihn auch völlige zu recht für unschuldig hielt, noch bevor er ihr dann seine Seite der Geschichte erzählte und somit dann auch vieles klar wurde. Im übrigen fand ich auch das sehr stark die Rückblende so ausführlich in den Film mit einzubeziehen. Aus heutiger Sicht kein großes Ding, aber damals kann ich mir schon vorstellen das Hitchcock mit einigen Sequenzen die Sehgewohnheiten des damaligen Kinopublikums arg strapaziert bzw. vor neue Tatsachen gestellt hat.
Ja, die Chemie bei den Beiden fand ich ebenfalls großartig, Gerade die Figur die Novello verkörperte, war mit Sicherheit schwierig. Gerade im Stummfilm musste man ja mehr mit Gestik arbeiten, um die Sprache zu ersetzen. Er hat es aber geschafft immer zwielichtig zu bleiben, bis zu dem Punkt an dem er sich erklärte. Hier hat aber natürlich auch Hitchcock einen riesigen Anteil daran, wie er seine Szenen ins Bild brachte. Ich liebe den Film!
Mir viel es hier auch deutlich leichter der Handlung zu folgen und die einzelnen Charaktere einzuordnen. Ich könnte jetzt natürlich behaupten ich hätte eine sehr schnelle Lernkurve, aber ich behaupte einfach mal das es sehr stark an der genialen Regiearbeit von Hitchcock lag! Im Grunde, bis auf einen sehr minimalen Kritikpunkt auf die ich noch zu sprechen komme, war es für mich nicht nur ein absoluter genuss den Film zu sehen, es viel mir auch recht schnell garnicht mehr auf das es ein Stummfilm war. Irgendwie ist es auch schön sich an Hand des Schauspiels der Darsteller die Dialoge zu denken! Wobei ich ehrlich bin, das ich es mir schon interessant vorstellen kann hier die Fähigkeit des Lippenlesens zu besitzen. Wobei vielleicht auch nicht, weil das es keine Texte für die Darsteller gab, wer weiß was sie wirklich am Set gesprochen haben.
Ich denke das Beides eine Rolle spielt. Tatsächlich habe ich mich ja wirklich vor der Retrospektive nochmalig mit dem Stummfilm beschäftigt. Einmal natürlich um reinzukommen, da es halt doch etwas anderes ist und ich seine Filme mit einer gewissen Routine begegnen wollte, wie es eben damals auch beim Publikum der Fall war. Aber eben, um auch zu sehen, auf welchem Stand die damaligen Filme zu seinem Beginn waren. Ich denke, das ich deshalb auch recht schnell bei "Irrgarten der Leidenschaft" drin war und mir der Film wirklich gut gefallen hat.
Dialoge gab es wohl anteilig. Manchmal konnte man ein paar Worte erkennen, die sie gerade sagen. Das war aber damals wohl recht unterschiedlich.
Auch hier muss man im Grunde als Filmfan und als Hitchcock Fan einfach nur bewundernd staunen was Hitchcock hier so früh schon abgeliefert hat! Die von Dir benannten Beispiele sind mir auch aufgefallen im Film und ich fand sie gigantisch!

Es gibt für mich aber noch eine weitere Bildkomposition die sich ab sofort in mein Filmauge eingebrant hat und die ich so als Bild einfach nur gigantisch fand. Ich spreche hier auf die Szene an in der "The Lodger" mit den Handschellen am Zaun hing und kurz davor war von dem Lynchmop überrollt zu werden. Diese Bildkomposition war für mich einfach überragend, bedrohlich und sehr intensiv.
Ja, der Film hat eine ganze Reihe von tollen Szenen und auch die von dir erwähnte Stelle ist großartig. Da bleiben auch viele von in der Erinnerung haften.
Dem kann ich mich nur anschließen. Ein wirklich beeindruckender Film! Auch wieder eine sehr schöne Mischung zweier Genres, diesmal Krimi und Liebesfilm. Hat mir auch wieder extrem gut gefallen!
Das beherrscht er wirklich perfekt und das bekommt er ja immer wieder hin: Rebecca!
Nun komme ich zu meinen vorhin erwähnten Kritikpunkt. Und zwar die teilweise etwas unpassende Filmmusik. Ich sage mal geschätzt in 80 % des Filmes ging sie für mich absolut in Ordnung und war auch passend. Aber es gab ein paar Szenen wo die, für Stummfilm typische Revue/Bar- bzw. "Klamauk" Musik zum Einsatz kam. Ich weiß leider gerade nicht wie ich es besser umschreiben soll. Ich nehme hierzu einfach mal die Szene als Beispiel wo Daisy in der Modenschau das Kleid präsentierte, welches sie später vom Lodger geschenkt bekam. Hier hätte ich mir einfach nur eine ruhige dezente Klavier begleitung gewünscht, irgend ein klassisches Stück. Aber die Musik die stattdessen verwendet wurde hat mich leider immer mal kurz aus der tollen Atmosphäre dieses Filmes gerissen. Und es passiert leider ein paar mal.
Da muss ich gleich etwas länger ausholen :nice:
Alleine aus dem Grund überlege ich wirklich ernsthaft, auch wenn die bisher gefundenen Angebote aus der Citerion Collection preislich natürlich sehr extrem sind, sie mir zu holen da neben den von Dir erwähnten Zusatzmaterial wohl der Film auch neu vertont wurde und der neue Score von Neil Brand und vom Orchestra of Saint Paul's eingespielt wurde. Ohne besagte Musik zu kennen klingt es aber auf jeden Fall für mich sehr interessant! Eine kleine Kostprobe habe ich auf YouTube gefunden, was mich wirklich sehr neugierig macht. Natürlich kann man sich jetzt hier darüber streiten, da es dann natürlich nicht mehr das Werk von Hitchcock in seiner Reinform ist. Andererseits, wer weiß wie Hitchcock ihn ein paar Jahre später vertont hätte. Auf jeden Fall finde ich das schwierig. Wie siehst Du das deadly?
Musik hatte im Stummfilm damals auch einen praktischen Zweck: Sie musste den Projektor übertönen. Deshalb gibt es eher selten ruhige Passagen. An einer Neuvertonung habe ich rein gar nichts auszusetzen. Das liegt daran, das es oftmals gar keine echte Musik gab. Viele Stücke wurden aus bestehendem Material zusammen geschustert. Eine Art frühzeitige Variante von "Library-Musik". Auch dafür gab es einen Hintergrund. Kleinere Kinos wurden oftmals nur mit einem Klavier oder einer Kinoorgel ausgestattet, andere wiederum sogar mit Orchestergraben. Deshalb war es möglich an unterschiedlichen Orten, eine andere Musik zum gleichen Film zu hören. Es gab zwar auch eigens für Filme komponierte "Scores" aber das war eher Ausnahme statt Regel. Je nach Größe der Produktion. Richtige Soundtracks, die dann für jeden Film geschrieben wurden, gab es dann mit Einführung des Tonfilms. Auch deshalb gab es eine riesige Gegenwehr gegen den Tonfilm, weil eine Menge Musiker plötzlich arbeitslos waren, da sie im Kino nicht mehr gebraucht wurden. Aus diesem Grund, bin ich sogar ein Fan von neueren Soundtracks zu Stummfilmen, sofern keine echte Musik existierte. Leider schaffen es nur wenige Werke auf diverse DVD/BD Veröffentlichungen. "Das Cabinet des Dr. Caligari" beispielsweise hat zwei verschiedene Soundtracks auf der Disc. Es gibt aber mindestens 4. In München findet im November beispielsweise eine Aufführung des Films im Prinzregententheater statt. Mit live gespielter Musik von Karl Bartos (Ex-Kraftwerk) der sie dafür eigens komponiert hat. Dann gibt es noch einen Soundtrack von "In the Nursery", einer meiner Lieblingsbands, die sie in England bei Aufführungen live gespielt haben. Die Band hat mehrere Stummfilme neu vertont. Leider schaffen es diese tollen Scores kaum auf irgendwelche Discs, was ich unglaublich traurig finde. Tatsächlich würde ich mich nämlich mit diesen Scores noch deutlich tiefer in die Materie reinwühlen. Teilweise wurden die Scores sogar mit 5.1 eingespielt, was dann natürlich nochmal ein Stück geiler ist. Hierzu beobachte ich aber inzwischen ein wenig den Markt.

Ansonsten muss man aber wirklich sagen, von dem fehlenden Bonusmaterial der deutchen Blu-ray mal abgesehen, ist das restaurierte Bild von Great Movies hier echt Top. Einen fast 100 Jahre alten Film in der Qualität zu sehen, das ist schon wirklich ein Geschenk!
Klar, damit bin ich ebenfalls sehr zufrieden.
Natürlich hätte der Film auch hier in Deutschland eine viel bessere VÖ verdient und wer weiß, vielleicht 2027, wenn er dann offiziell 100 Jahre alt ist, kommt auch in Deutschland nochmal was nach, aber um ehrlich zu sein bezweifele ich es etwas, da, so traurig wie es ist, damit kein Geld zu machen ist. Natürlich würde es ein paar Hardcorefans, wie uns beide z.B. geben, die mit Sicherheit sofort zuschlagen würden und bei entsprechendem Bonusmaterial, auch einen gewissen Preis zahlen würden. Aber seien wir mal ehrlich, wieviele Leute würden das in Deutschland bei dem Film machen? Auch wenn es eigentlich ein Armutszeugnis ist würde ich behaupten das ein Label mühe hätte hier zu Lande eine Auflage von ca. 1000 - 2000 Exemplaren zu verkaufen, eben weil es schon eine dt. Blu-ray für unter 10 EUR gibt. Da fehlt mir leider der Glaube das da nochmal viele Leute bereit zu werden einen Preis zwischen 30-40 EUR für auszugeben, was sie mit Sicherheit kosten würde wenn man sich die Arbeit machen würde die Citerion VÖ für den deutschen Markt "umzuwandeln".
Der fehlt mir auch. Es gibt nur noch wenige Leute, die sich für das Thema Film wirklich interessieren. Frühere Filmfans lassen sich inzwischen lieber von Netflix & Co berieseln und fangen lieber brandaktuelle Serien an, die dann nicht vollendet werden, um hinterher mit der Nächsten ihre Zeit zu vertreiben. Leute die wirklich am Thema mehr Interesse besitzen, als sich nur unterhalten zu lassen, werden mittelfristig aussterben. Da lohnen sich solche Discs nicht mehr. Die Criterion hätte ich mir auch schon längst gekauft, aber die wurde tatsächlich mit Regionalcode versehen. DVDS sind jetzt kein Problem, aber bei Blu Ray laufen die nicht auf meinen Playern. Deshalb hoffe ich, das wenigstens UK irgendwann zur 100 nachlegt.
Zur Wertung, wie Du Dir sicherlich denken kannst, muss ich hier einfach die Höchstnote vergeben! Und auch wenn es "nur" ein Stummfilm ist, werde ich nach meiner Komplettsichtung ihn sicherlich hoch einordnen müssen, vielleicht sogar ein Kandidat für meine Top 20, aber dazu muss ich einfach die noch ungesehen Filme schauen und viele, die ich bisher erst 1-2 mal gesehen habe, einfach nochmal neu sichten.
Wie oben geschrieben, ist das auch für mich ein Zehner! Der Film ist einfach beeindruckend.
 
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In einer weiteren Quelle hat er dies bestätigt. Er wollte den Zuschauer im Zweifel lassen, ob er der Täter ist.
Das wäre natürlich grandios gewesen. Kaum vorstellbar wo vielleicht dieser Film stehen würde wenn er es damals tatsächlich gemacht hätte. Andernfalls war natürlich auch das Risiko sehr groß das er danach von Studios als "nicht kontrolierbar" eingestuft worden wäre und er keine folge Anstellungen bekommen hätte.

An der Stelle übrigens noch ein Punkt, auf den ich im Review nicht eingehen konnte, da er zu viel verrät. Mega-Sonder-Über-Genial :)lol:) finde ich nämlich den "MacGuffin", auf den ich in keiner Publikation einen Hinweis fand und den darf man gerne mal erwähnen: Fragt in "Psycho" nach Ende des Films niemals mehr jemand, wo das Geld, um das es eigentlich ging, geblieben ist, ist es bei "Der Mieter" die Frage, warum der Killer blond gelockte Frauen umbringt und warum er immer Dienstags zuschlägt, da Hitchcock den Zuschauer durch den Mieter und die sich anbahnende Romanze soweit weg von der zu Beginn eingeführten Thematik wegbringt, das die Frage nach den eigentlichen Morden einfach verblasst und unwichtig wird. Hitchcock ist einfach faszinierend.
Tatsächlich ist mir das bei meiner Sichtung auch aufgefallen das zwar irgendwie beiläufig erwähnt wird das der Rächer gefasst wurde, aber man erfährt nichts über dessen Motivation und Hintergründe. Aber das geniale ist wirklich daran, das es einem auch egal ist, da der Fokus zu diesem Zeitpunkt so sehr auf der Lovestory der Beiden lag, das man sich einfach als Zuschauer nur freut das alles gut ausgegangen ist.

Dialoge gab es wohl anteilig. Manchmal konnte man ein paar Worte erkennen, die sie gerade sagen. Das war aber damals wohl recht unterschiedlich.
Das kann ich mir auch vorstellen das es bestimmt von Produktion zu Produktion anders war.

Das beherrscht er wirklich perfekt und das bekommt er ja immer wieder hin: Rebecca!
Oh ja auf den Film freue ich mich auch sehr bei der Retrospektive! Tatsächlich bisher auch erst einmal gesehen, aber bei meiner Erstsichtung fand ich den ja schon sehr gut. Mal sehen ob der sogar bei mir noch was gewachsen ist, im Kontext zu seinem Gesamtwerk.

Da muss ich gleich etwas länger ausholen :nice:

Musik hatte im Stummfilm damals auch einen praktischen Zweck: Sie musste den Projektor übertönen. Deshalb gibt es eher selten ruhige Passagen. An einer Neuvertonung habe ich rein gar nichts auszusetzen. Das liegt daran, das es oftmals gar keine echte Musik gab. Viele Stücke wurden aus bestehendem Material zusammen geschustert. Eine Art frühzeitige Variante von "Library-Musik". Auch dafür gab es einen Hintergrund. Kleinere Kinos wurden oftmals nur mit einem Klavier oder einer Kinoorgel ausgestattet, andere wiederum sogar mit Orchestergraben. Deshalb war es möglich an unterschiedlichen Orten, eine andere Musik zum gleichen Film zu hören. Es gab zwar auch eigens für Filme komponierte "Scores" aber das war eher Ausnahme statt Regel. Je nach Größe der Produktion. Richtige Soundtracks, die dann für jeden Film geschrieben wurden, gab es dann mit Einführung des Tonfilms. Auch deshalb gab es eine riesige Gegenwehr gegen den Tonfilm, weil eine Menge Musiker plötzlich arbeitslos waren, da sie im Kino nicht mehr gebraucht wurden. Aus diesem Grund, bin ich sogar ein Fan von neueren Soundtracks zu Stummfilmen, sofern keine echte Musik existierte. Leider schaffen es nur wenige Werke auf diverse DVD/BD Veröffentlichungen. "Das Cabinet des Dr. Caligari" beispielsweise hat zwei verschiedene Soundtracks auf der Disc. Es gibt aber mindestens 4. In München findet im November beispielsweise eine Aufführung des Films im Prinzregententheater statt. Mit live gespielter Musik von Karl Bartos (Ex-Kraftwerk) der sie dafür eigens komponiert hat. Dann gibt es noch einen Soundtrack von "In the Nursery", einer meiner Lieblingsbands, die sie in England bei Aufführungen live gespielt haben. Die Band hat mehrere Stummfilme neu vertont. Leider schaffen es diese tollen Scores kaum auf irgendwelche Discs, was ich unglaublich traurig finde. Tatsächlich würde ich mich nämlich mit diesen Scores noch deutlich tiefer in die Materie reinwühlen. Teilweise wurden die Scores sogar mit 5.1 eingespielt, was dann natürlich nochmal ein Stück geiler ist. Hierzu beobachte ich aber inzwischen ein wenig den Markt.
Danke für die tolle Erklärung! Ich wusste bisher halt wirklich nur das natürlich die Berufsgruppe der Musiker sich gegen den Tonfilm ausgesprochen hatten, da sie befürchteten das dieser Zweig ihres Schaffens wegbrechen würde, eben weil man ihre Dienste nicht mehr so häufig benötigen würde.

Hattest Du Dir die Hörprobe die ich verlinkt habe einemal angehört? Das klang wirklich sehr gut. Alleine deshalb wäre ich so froh wenn da diese Version auch in irgend einer Weise nach Deutschland käme oder zumindest....

Die Criterion hätte ich mir auch schon längst gekauft, aber die wurde tatsächlich mit Regionalcode versehen. DVDS sind jetzt kein Problem, aber bei Blu Ray laufen die nicht auf meinen Playern. Deshalb hoffe ich, das wenigstens UK irgendwann zur 100 nachlegt.
... nach Europa, den diesen Punkt hatte ich tatsächlich nicht bedacht! Da habe ich heute halt mal nachgeschaut und bei NTSC Blu-rays wird glaube ich auch mein Panasonic Blu-ray Player streiken. Ich habe bisher überall nur gelesen das Panasonic das bei ihren Playern nicht freischaltet und irgendwelche dubiosen Firmeware Updates werde ich bestimmt nicht runterladen und installieren da er mir dafür einfach zu wichtig ist als das es danach Elektroschrott wäre weil nichts mehr abgespielt wird.
 

deadlyfriend

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Das wäre natürlich grandios gewesen. Kaum vorstellbar wo vielleicht dieser Film stehen würde wenn er es damals tatsächlich gemacht hätte. Andernfalls war natürlich auch das Risiko sehr groß das er danach von Studios als "nicht kontrolierbar" eingestuft worden wäre und er keine folge Anstellungen bekommen hätte.
Die Vorlage gab das wohl bereits her, weshalb das möglich gewesen wäre. Aber "Stars" wurden damals nicht in solche Rollen gedrängt. Ich muss allerdings sagen, das mir das Finale, inklusive seiner Unschuld und Rettung auch so wirklich gut gefällt. Dann hätte er die zweite Hälfte komplett anders drehen müssen, weshalb ich mit der endgültigen Fassung absolut einverstanden bin.
Tatsächlich ist mir das bei meiner Sichtung auch aufgefallen das zwar irgendwie beiläufig erwähnt wird das der Rächer gefasst wurde, aber man erfährt nichts über dessen Motivation und Hintergründe. Aber das geniale ist wirklich daran, das es einem auch egal ist, da der Fokus zu diesem Zeitpunkt so sehr auf der Lovestory der Beiden lag, das man sich einfach als Zuschauer nur freut das alles gut ausgegangen ist.
Das finde ich absolut faszinierend. Es gibt neuere Filme bei denen es mich ärgert wenn das eingeführte Sujet plötzlich zur Nebensache wird und ich gerne mehr erfahren hätte. Das liegt aber meistens daran, das der neue Strang, dann mein Interesse nicht trifft oder einfach uninteressant erzählt wird. "Die Stadt der Blinden" fällt mir da als Beispiel ein. Hitchcock erzählt es so, das es mich komplett mitnimmt und ich die eingeführte Handlung irgendwie vergesse.
Oh ja auf den Film freue ich mich auch sehr bei der Retrospektive! Tatsächlich bisher auch erst einmal gesehen, aber bei meiner Erstsichtung fand ich den ja schon sehr gut. Mal sehen ob der sogar bei mir noch was gewachsen ist, im Kontext zu seinem Gesamtwerk.
Rebecca ist bei mir ebenfalls ein Zehner. Da freue ich auch schon total drauf. Dauert aber ja noch ein wenig.
Danke für die tolle Erklärung! Ich wusste bisher halt wirklich nur das natürlich die Berufsgruppe der Musiker sich gegen den Tonfilm ausgesprochen hatten, da sie befürchteten das dieser Zweig ihres Schaffens wegbrechen würde, eben weil man ihre Dienste nicht mehr so häufig benötigen würde.
Ich hatte mich vor einigen Jahren ja bereits mit Stummfilmen beschäftigt und das nun nochmal intensiviert. Deswegen habe ich da natürlich auch ein paar Dinge gelesen, die ich vorher nicht wusste. Die Filmwelt ist ein unerschöpflicher Brunnen und bietet soviel Geschichte, die absolut lohnenswert ist. In jedem Jahrzehnt gab es total interessante Sachen.
Hattest Du Dir die Hörprobe die ich verlinkt habe einemal angehört? Das klang wirklich sehr gut. Alleine deshalb wäre ich so froh wenn da diese Version auch in irgend einer Weise nach Deutschland käme oder zumindest....
Ja, die macht einen sehr guten Eindruck. Hätte ich ebenfalls gerne.
... nach Europa, den diesen Punkt hatte ich tatsächlich nicht bedacht! Da habe ich heute halt mal nachgeschaut und bei NTSC Blu-rays wird glaube ich auch mein Panasonic Blu-ray Player streiken. Ich habe bisher überall nur gelesen das Panasonic das bei ihren Playern nicht freischaltet und irgendwelche dubiosen Firmeware Updates werde ich bestimmt nicht runterladen und installieren da er mir dafür einfach zu wichtig ist als das es danach Elektroschrott wäre weil nichts mehr abgespielt wird.
Ich schaue sehr oft nach UK. Bei Gialli oder eben auch bei Hitch, da UK halt hier abspielbar ist. Vielleicht hat man zum 100-jährigen ja in England eine neue Edition. Auf jeden Fall brauche ich dazu irgendwann eine neue Disc. Soviel steht fest!
 

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Manchmal wird man sogar von einem Remake positiv überrascht. Natürlich ist auch hier die übergeordnete Frage, ob es sich tatsächlich um ein Remake oder um eine weitere Literaturverfilmung handelt. Grundlage ist natürlich auch hier der Roman von Marie Adelaide Belloc Lowndes, aber man merkt dem Film sehr schnell an, dass hier ein Hitchcock-Fan am Werk war. Er zitiert nämlich nicht nur aus dem Mieter, denn man wird auch viele weitere Reminiszenzen entdecken, die dem aufmerksamen Betrachter nicht entgehen werden. Die Story liefert natürlich den Grundstock des Buches, aber auch vom Film. Allerdings wird der Schauplatz von London nach West-Hollywood verlegt. Dafür wird hier ganz klar der Bezug zu „Jack the Ripper“ gelegt, der hier einen Nachahmungstäter aufweist. Wenn man sich also mit dem bekannten Serienmörder und gleichzeitig mit Hitchcock auskennt, wird man hier direkt viel Freude erfahren. Dennoch ist der Thriller auch für Zuschauer geeignet, die ohne diese Kenntnisse in den Film reinstolpern. Er ist nämlich durchgehend spannend, die Suche nach dem Täter absolut interessant gestaltet, da man diesmal nicht nur dem Mieter, sondern auch den Ermittlungen beiwohnt. Das hat zur Folge, dass man trotz der oben genannten Kenntnisse, sich auf ein paar Überraschungen gefasst machen darf. Wer hier der Täter ist bleibt nämlich verdammt lange verborgen und der Zuschauer schwenkt immer wieder mal um, auch wenn er sich vorher sicher war. Der Film hat seine Wurzeln im „Wohdunit?“, auch wenn auf eine Agatha Christie Lösung verzichtet wird. Was mir zusätzlich gefallen hat, war das Ausbleiben überbordender Gewalt, denn die wurde zu Gunsten der Spannung sehr zurückgefahren. Auch wenn der Film von 2009 ist, hat man hier zusätzlich eine sehr angenehme Ruhe, die wiederum der Atmosphäre zugutekommt. Falls man unbedingt einen Kritikpunkt nennen möchte, wären es ein paar Handlungsfäden, die nur begleitend ohne Ziel auskommen müssen und wenn man jede Szene im Kontext auf Logik hinterfragt, wird man wahrscheinlich auch fündig. Das ist allerdings lediglich für Erbsenzähler interessant.
Erwähnen muss man allerdings auch die Darstellerriege. Mit Rachael Leigh Cook, Hope Davis, Simon Baker und Alfred Molina ist der Film nämlich ziemlich gut besetzt und gerade Hope Davis liefert hier eine Glanzleistung ab. Hier gibt es, wie auch für die Synchro, keine Abstriche!
Wenn man also an einem ruhigen, aber spannenden Thriller mit vielen Wendungen interessiert ist, kann ich ihn absolut empfehlen. Es ist kein „Sieben“, aber ein richtig guter Film. Als Hitchcock und Jack the Ripper-Kenner, hat man sogar nochmal mehr Spaß.
 
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Manchmal wird man sogar von einem Remake positiv überrascht. Natürlich ist auch hier die übergeordnete Frage, ob es sich tatsächlich um ein Remake oder um eine weitere Literaturverfilmung handelt. Grundlage ist natürlich auch hier der Roman von Marie Adelaide Belloc Lowndes,
Auf den hatte ich dann gestern Abend spontan richtig lust! Ich für mich würde es eher als eine weitere Verfilmung des gleichen Roman´s ansehen, da er zwar logischerweise Ähnlichkeiten hat, aber in Summe zu eigenständig ist als das ich ihn als ein Remake und somit auch nicht als ein sinnloses Remake ansehen würde. Den der Film ist wirklich gut! Er fühlt sich auch irgendwie nicht an wie ein Film aus dem Jahr 2009, irgendwie eher wie ein Film aus den 90ern, was ich in dem Fall positiv meine. Bis auf ein paar kleine Technikauffälligkeiten hätte der Film also durchaus auch früher gedreht worden sein, was ihn auf jeden Fall stärker bei mir macht, weil er dadurch zeitloser wirkt.



aber man merkt dem Film sehr schnell an, dass hier ein Hitchcock-Fan am Werk war. Er zitiert nämlich nicht nur aus dem Mieter, denn man wird auch viele weitere Reminiszenzen entdecken, die dem aufmerksamen Betrachter nicht entgehen werden. Die Story liefert natürlich den Grundstock des Buches, aber auch vom Film. Allerdings wird der Schauplatz von London nach West-Hollywood verlegt. Dafür wird hier ganz klar der Bezug zu „Jack the Ripper“ gelegt, der hier einen Nachahmungstäter aufweist.
Auch das ist für mich ein wichtiger Punkt des es aus meiner Sicht kein Remake ist, da man einfach zuviel angepasst hat. Und da es eine amerikanische Produktion war, war es auch nur richtig die Handlung in die USA zu verlegen. Dadurch fühlte er sich auch viel mehr nach einem Serienkiller Film aus den 90ern für mich an!

Wenn man sich also mit dem bekannten Serienmörder und gleichzeitig mit Hitchcock auskennt, wird man hier direkt viel Freude erfahren.
Zwei Punkte die ich wirklich an dem Film geliebt habe. Obwohl es ein neuer Film für mich war fühlte ich mich dennoch direkt zu Hause. Es gab vielleicht ein paar wenige Elemente in der Inszenierung die ich nicht so mochte, aber unter dem Strich ein guter Film!

Dennoch ist der Thriller auch für Zuschauer geeignet, die ohne diese Kenntnisse in den Film reinstolpern. Er ist nämlich durchgehend spannend, die Suche nach dem Täter absolut interessant gestaltet, da man diesmal nicht nur dem Mieter, sondern auch den Ermittlungen beiwohnt. Das hat zur Folge, dass man trotz der oben genannten Kenntnisse, sich auf ein paar Überraschungen gefasst machen darf. Wer hier der Täter ist bleibt nämlich verdammt lange verborgen und der Zuschauer schwenkt immer wieder mal um, auch wenn er sich vorher sicher war.
Bei dem Punkt hat mich der Film absolut abgeholt. Bereits zu Anfang als der Verdacht, ohne ihn wirklich zu kennen, sofort auf den Mann von Ellen gelenkt wurde, was natürlich pure Absicht war. Tatsächlich hatte ich persönlich auch den jungen Detectiv etwas in Verdacht, da dies ja auch häufig der Fall ist in solchen Filmen und in der Szene wo mal so beiläufig seine Frau gezeigt wurde dachte ich das wäre doch eigentlich auch ein interessanter Sprung gewesen.

Auf Ellen bin ich aber tatsächlich nicht gekommen. Ich hatte zwar von Anfang an das Gefühl das es den Sohn nur in ihrer Einbildung gibt, da ihr Mann ja auch immer sagte sie solle die Tabletten nehmen und da sie auch sonst nie über das Kind gesprochen haben und er nie in gemeinsamen Szenen auftauchte war hier für mich schnell klar das er nur in ihrer Einbdildung noch lebte. Aber als Motiv für die Mordserie sah ich dies nicht.

Wobei, die After Scene ja auch noch etwas diskutabel ist oder wie schätzt Du sie ein? War The Lodger vielleicht doch nicht nur ein Konstrukt ihrer Fantasie, eine reale Person der so manibulativ war das er wohlmöglich immer die Beweise und die Zeuge so manipulierte das andere für seine Taten dann beschuldigt wurden und schlussendlich auch verurteilt wurden? Wäre ja auch im Bereich des möglichen. Alleine deshalb mag ich den Film da das Ende nicht eindeutig ist und zum nachdenken anregt.


Mit Rachael Leigh Cook, Hope Davis, Simon Baker und Alfred Molina ist der Film nämlich ziemlich gut besetzt und gerade Hope Davis liefert hier eine Glanzleistung ab. Hier gibt es, wie auch für die Synchro, keine Abstriche!
Der Cast ist wirklich sehr gut. Hope Davis kannte ich zuvor nur aus der Serie Wayward Pines und da hat sie mir schon gut gefallen. Aber auch in dem Film hat sie wirklich phänomenal gespielt. Aber auch Simon Baker und Alred Molina haben mir sehr gut gefallen!

Optisch waren Rachael Leigh Cook und Hope Davis natürlich auch sehr nett anzusehen. Schon lustig an sowas merke ich immer das man älter wird. Hätte ich den Film bereits 2009 gesehen und mich hätte jemand gefragt, ich hätte mich auf jeden Fall für Rachael Leigh Cook entschieden. Zwar immer noch süss, aber mittlerweile liegt da mein Geschmack deutlich bei Hope Davis. Tolle Frau die hier bärenstark gespielt hat!

Wenn man also an einem ruhigen, aber spannenden Thriller mit vielen Wendungen interessiert ist, kann ich ihn absolut empfehlen. Es ist kein „Sieben“, aber ein richtig guter Film. Als Hitchcock und Jack the Ripper-Kenner, hat man sogar nochmal mehr Spaß.
Ein sehr schönes Fazit. Von mir bekommt der Film eine 7.5/10
 

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Auf den hatte ich dann gestern Abend spontan richtig lust! Ich für mich würde es eher als eine weitere Verfilmung des gleichen Roman´s ansehen, da er zwar logischerweise Ähnlichkeiten hat, aber in Summe zu eigenständig ist als das ich ihn als ein Remake und somit auch nicht als ein sinnloses Remake ansehen würde. Den der Film ist wirklich gut! Er fühlt sich auch irgendwie nicht an wie ein Film aus dem Jahr 2009, irgendwie eher wie ein Film aus den 90ern, was ich in dem Fall positiv meine. Bis auf ein paar kleine Technikauffälligkeiten hätte der Film also durchaus auch früher gedreht worden sein, was ihn auf jeden Fall stärker bei mir macht, weil er dadurch zeitloser wirkt.
Ich sehe den Film auch einfach als Mischung aus Buch und Original. Mit "Zeitloser" gebe ich Dir komplett Recht. Der Film hat eine angenehme Machart, die ihn nicht sofort als modern entlarvt.
Auch das ist für mich ein wichtiger Punkt des es aus meiner Sicht kein Remake ist, da man einfach zuviel angepasst hat. Und da es eine amerikanische Produktion war, war es auch nur richtig die Handlung in die USA zu verlegen. Dadurch fühlte er sich auch viel mehr nach einem Serienkiller Film aus den 90ern für mich an!
Ja, die Verlagerung in die USA war absolut geschickt und durch die Karte des Originals machte das richtig Spaß.
Zwei Punkte die ich wirklich an dem Film geliebt habe. Obwohl es ein neuer Film für mich war fühlte ich mich dennoch direkt zu Hause. Es gab vielleicht ein paar wenige Elemente in der Inszenierung die ich nicht so mochte, aber unter dem Strich ein guter Film!
Welche Elemente waren das? Ich fühlte mich ebenfalls durch die Ruhe sehr wohl im Film.
Bei dem Punkt hat mich der Film absolut abgeholt. Bereits zu Anfang als der Verdacht, ohne ihn wirklich zu kennen, sofort auf den Mann von Ellen gelenkt wurde, was natürlich pure Absicht war. Tatsächlich hatte ich persönlich auch den jungen Detectiv etwas in Verdacht, da dies ja auch häufig der Fall ist in solchen Filmen und in der Szene wo mal so beiläufig seine Frau gezeigt wurde dachte ich das wäre doch eigentlich auch ein interessanter Sprung gewesen.
Das gefiel mir auch, dass man im Dunkeln tappte und es viele Möglichkeiten gab.
Auf Ellen bin ich aber tatsächlich nicht gekommen. Ich hatte zwar von Anfang an das Gefühl das es den Sohn nur in ihrer Einbildung gibt, da ihr Mann ja auch immer sagte sie solle die Tabletten nehmen und da sie auch sonst nie über das Kind gesprochen haben und er nie in gemeinsamen Szenen auftauchte war hier für mich schnell klar das er nur in ihrer Einbdildung noch lebte. Aber als Motiv für die Mordserie sah ich dies nicht.
Das ging mir genauso und die Idee dem Zuschauer diese Einbildung zwar begreiflich zu machen aber nie so weit, das sie die Verdächtige Nummer Eins war. Hier gefiel mir die nachvollziehbare Entwicklung des Charakters.
Wobei, die After Scene ja auch noch etwas diskutabel ist oder wie schätzt Du sie ein? War The Lodger vielleicht doch nicht nur ein Konstrukt ihrer Fantasie, eine reale Person der so manibulativ war das er wohlmöglich immer die Beweise und die Zeuge so manipulierte das andere für seine Taten dann beschuldigt wurden und schlussendlich auch verurteilt wurden? Wäre ja auch im Bereich des möglichen. Alleine deshalb mag ich den Film da das Ende nicht eindeutig ist und zum nachdenken anregt.
Das fand ich ebenfalls sehr stark, dass man hier mehrere Möglichkeiten offen lies. Ich hatte mich für die Existenz des Mieters entschieden. :D
Der Cast ist wirklich sehr gut. Hope Davis kannte ich zuvor nur aus der Serie Wayward Pines und da hat sie mir schon gut gefallen. Aber auch in dem Film hat sie wirklich phänomenal gespielt. Aber auch Simon Baker und Alred Molina haben mir sehr gut gefallen!

Optisch waren Rachael Leigh Cook und Hope Davis natürlich auch sehr nett anzusehen. Schon lustig an sowas merke ich immer das man älter wird. Hätte ich den Film bereits 2009 gesehen und mich hätte jemand gefragt, ich hätte mich auf jeden Fall für Rachael Leigh Cook entschieden. Zwar immer noch süss, aber mittlerweile liegt da mein Geschmack deutlich bei Hope Davis. Tolle Frau die hier bärenstark gespielt hat!


Ein sehr schönes Fazit. Von mir bekommt der Film eine 7.5/10
Ich fand ihn auch sehr gut besetzt und alle Darsteller gefielen mir in ihren Rollen sehr gut. Ich hatte echt nichts zu mäkeln und das bei einem Hitchcock-Remake. Ich fand ihn aber wirklich ideenreich und äußerst eigenständig und trotzdem merkte man, dass hier ein Fan am Werk war und kein Auftragsarbeiter.
 

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Welche Elemente waren das? Ich fühlte mich ebenfalls durch die Ruhe sehr wohl im Film.
Es gab mal wieder ein paar wenige Szenen die im Zeitraffer gedreht wurden. Ich mag diesen Look einfach nicht. Ist natürlich absolute Geschmackssache aber das reißt mich dann immer, gerade bei einem Thriller, etwas aus der Atmosphäre raus. Spontan fällt mir die Szene ein in der Ellen das Gästehaus putzt.

Das fand ich ebenfalls sehr stark, dass man hier mehrere Möglichkeiten offen lies. Ich hatte mich für die Existenz des Mieters entschieden. :D
Ja ich glaube das ist die plausibelste Erklärung. Wie stehst Du zu meiner These, wenn man davon ausgeht das er keine Einbildung von Ellen war, das er es quasi ihr, genauso wie damals diesem Rodriquez quasi in die Schuhe geschoben hat. Er dann also Beweise und Indizien so manipuliert, das er als tatverdächtiger garnicht auf dem RAdar auftaucht?

Ich fand ihn auch sehr gut besetzt und alle Darsteller gefielen mir in ihren Rollen sehr gut. Ich hatte echt nichts zu mäkeln und das bei einem Hitchcock-Remake. Ich fand ihn aber wirklich ideenreich und äußerst eigenständig und trotzdem merkte man, dass hier ein Fan am Werk war und kein Auftragsarbeiter.
Das stimmt absolut. Da muss man David Ondaatje wirklich ein Kompliment machen. Er hat hier wirklich einen guten Film abgeliefert. Aber der Mann scheint genauso mysteriös wie The Lodger zu sein, da man kaum etwas über ihn findet. Kein Wikipediaeintrag und auch keinen wirklichen Grund warum er nach dem Film keinen einzigen weiteren Spielfilm gedreht hat. Laut IMDb war es sogar sein einziger Spielfilm, die anderen drei Filme waren nur Kurzfilme und seit 2015 nichts mehr. Sehr schade!
 

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Es gab mal wieder ein paar wenige Szenen die im Zeitraffer gedreht wurden. Ich mag diesen Look einfach nicht. Ist natürlich absolute Geschmackssache aber das reißt mich dann immer, gerade bei einem Thriller, etwas aus der Atmosphäre raus. Spontan fällt mir die Szene ein in der Ellen das Gästehaus putzt.
Ahja, ein Stilmittel was ich partiell auch nicht immer gut finde.
Ja ich glaube das ist die plausibelste Erklärung. Wie stehst Du zu meiner These, wenn man davon ausgeht das er keine Einbildung von Ellen war, das er es quasi ihr, genauso wie damals diesem Rodriquez quasi in die Schuhe geschoben hat. Er dann also Beweise und Indizien so manipuliert, das er als tatverdächtiger garnicht auf dem RAdar auftaucht?
Dafür müsste ich ihn nochmal sehen. Ist inzwischen auch wieder 5 Monate her, sodass ich nicht mehr jedes Detail parat habe. Mit dem Wissen um das Ende, müsste man den Film eh nochmal schauen, um zu sehen, ob einem jetzt Dinge mehr auffallen, da man nun zumindest die Lösungsmöglichkeiten kennt.
Das stimmt absolut. Da muss man David Ondaatje wirklich ein Kompliment machen. Er hat hier wirklich einen guten Film abgeliefert. Aber der Mann scheint genauso mysteriös wie The Lodger zu sein, da man kaum etwas über ihn findet. Kein Wikipediaeintrag und auch keinen wirklichen Grund warum er nach dem Film keinen einzigen weiteren Spielfilm gedreht hat. Laut IMDb war es sogar sein einziger Spielfilm, die anderen drei Filme waren nur Kurzfilme und seit 2015 nichts mehr. Sehr schade!
Ja, das fand ich auch seltsam. Da er eben diese ruhige Art hatte den Thriller zu drehen, schaute ich ebenfalls nach, ob der sonst noch etwas drehte, aber da war Fehlanzeige.
 
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