Der Kuss des Vampir
Ein junges Hochzeitspaar befindet sich in ihren Flitterwochen auf Reisen. Ihr Automobil bleibt mangels Benzins stehen, weshalb das Paar eine Unterkunft benötigt. Fündig werden sie in einem merkwürdigen Gasthof, der keinerlei Gäste beherbergt und auch ansonsten nicht sehr frequentiert aussieht. Die Wirtsleute sind aber sehr freundlich, wobei die Wirtin einen äußerst traurigen und angstvollen Eindruck hinterlässt. Im in der Nähe gelegenen Schloss, bekommt man ebenfalls mit, dass sich dort Gäste aufhalten. Schon bald bekommen sie vom Schlossherren eine Einladung zum Abendessen, da er die mittelmäßige Küche des Gasthauses zu kennen scheint. Überrascht und interessiert nimmt das Brautpaar die Einladung an. Dort treffen sie auf eine seltsame Familie………
Hammer Films griff 1963 das Vampirthema ein weiteres Mal auf. Diesmal allerdings ohne Christopher Lee und Peter Cushing, die dem Film allerdings gutgetan hätten. Das Sujet roch nämlich ganz stark nach den Beiden, was auch darin begründet lag, dass man auf mehrere Drehbücher zurückgriff und sie vereinte, die teilweise für einen Film mit Peter Cushing angefertigt wurden. Teile davon waren beispielsweise für „Dracula und seine Bräute“ vorgesehen, die Cushing aber damals ablehnte, da sie ihm nicht gefielen. Dennoch griff man diese damals verworfenen Ideen, für diesen Film wieder auf. Terence Fisher stand als Regisseur allerdings ebenfalls nicht zur Verfügung, weshalb man sich für Don Sharp entschied, der aber noch nie einen Gruselfilm gedreht hatte. Dafür hatte man mit James Bernard wieder einen Trumpf für die Musik an Bord und natürlich das As im Ärmel: Bernard Robinson baute nämlich einmal mehr die Sets und das ist für mich immer schon die halbe Miete. Auch hier sehen sie wieder fantastisch aus, weshalb der Film einfach viel Freude bereitet. Ein Aufguss von „Dracula“ ist es auch nicht wirklich geworden, obwohl vieles danach aussieht. Der okkulte Touch bringt den Film nämlich auf etwas andere Wege und auch durch die Familie gibt es deutliche Änderungen in der Vampirthematik. Dennoch ist der Ausgangspunkt natürlich klar an den Erfolgsfilm angelehnt. „Der Kuss des Vampirs“ besticht in jedem Fall durch seine Atmosphäre, die einfach wieder dieses „Hammer Wohlfühlelement“ besitzt. Wer sich allerdings nur rudimentär mit der Thematik beschäftigen will, findet bessere Alternativen. Für Leute, die sich tiefer mit deren Produktionen beschäftigt, ist er allerdings absolut empfehlenswert.
Ein Manko ist der finale Angriff der Gummi- Fledermäuse, der einfach nicht wirklich gut aussieht und auch die manchmal fehlende Ausdrucksstärke der Hauptdarsteller. Edward de Souza und Jennifer Daniel als die Hauptleidtragenden im Film, wirken phasenweise etwas blass in ihrer Darstellung. Keineswegs schlecht, aber da fehlte mir das gewisse Etwas, um tiefer mit den Figuren mitzugehen. Dafür sind aber eben die Sets, die Musik und auch die Kamera wieder überbordend gut, weshalb dies dann letztlich dennoch ein toller Vertreter der Vampirfilme aus dem Hause Hammer geworden ist.