Death Ship

deadlyfriend

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Death Ship

Geisterschiff-Grusel mochte ich irgendwie schon immer, was durchaus mit den beengten Räumlichkeiten zu tun haben könnte, aber auch durch Mythen und Geschichten, die durch die Jahrhunderte wandern. Zudem aus dem gespannten Seemannsgarn auch einige fantastische Filme entstanden sind. Deshalb wollte ich nun „Death Ship“ sichten. Auch angefeuert dadurch, dass mit George Kennedy und Richard Crenna, zwei größere Hollywood Namen an Bord waren, die bekannterweise in einigen Meilensteinen der Filmgeschichte zu sehen sind. Dass dies keins werden würde, war mir natürlich dennoch klar aber was hier abgeht, war dann echt nicht vorherzusehen.

Der komplett mürrische Capitain Ashland befindet sich mit einem Luxusdampfer auf seiner letzten Fahrt, was den alten Seebären nicht gerade glücklicher macht. Seinen designierten Nachfolger im Schlepptau, sitzt er übel gelaunt auf einer Party unter Deck und hofft, das sie schnell vorbei gehen würde. Das Schicksal hilft ihm dabei, denn das Kreuzfahrtschiff wird unliebsam von einem Frachter auf Kollisionskurs aus dem Weg gerammt. Die Party ist damit erstmal vorbei, denn lediglich eine kleine Gruppe von Menschen überlebt das Unglück. Die treiben auf einem Floß umher und treffen auf einen herrenlosen Frachter. Nachdem man sich erstmal in Sicherheit wähnt, geht jetzt der Horror erst richtig los, denn das Schiff führt ein Eigenleben.

What the bleeding hell? Das Ding muss man erstmal sacken lassen. Das eingangs erwähnte Schiffsunglück sieht erstmal komplett dilettantisch aus. Okay, Schwamm drüber. Ist schließlich ein Low Budget Film. Die Auswahl der überlebenden Charaktere fällt dann auch darunter. Auch okay, ab aufs Schiff. Das punktet in jedem Fall mit einer unheimlichen Atmosphäre und einigen tollen Aufnahmen. Der Schnitt ist jetzt nicht zwingend gelungen und die Musik klingt völlig unpassend, aber dennoch beginnt das langsam Spaß zu machen. Allerdings platzen die völlig dämlich geschriebenen Charaktere immer wieder aus dem Rahmen und stören die Atmosphäre. Die ganz großen Fragen, wieso das Schiff allein fährt, wo sich die Crew befindet und warum das Schiff uralt aussieht, werden zwar am Rand gestellt, aber dem wird nicht großartig nachgegangen. Immerhin gibt es ja auf dem Schiff auch einen kleinen Vorführraum mit eingelegter Kinorolle. Da kann man sich ja auch erstmal den Film ansehen, bevor man sich mit doofen Fragen beschäftigt. Immerhin stellt sich nun bald raus, dass dies ein Deutsches Schiff ist, da man eben überall die Schrift sieht. Alt? Deutsch? Richtig! Das ist selbstverständlich ein ehemaliges Nazi-Folter-Schiff! Strike! Überall unter Deck gibt es Folterinstrumente, Adolf Devotionalien und weitere spaßige Dinge aus dieser Zeit. Was haben Crenna und Kennedy da bloß unterschrieben?

Wenn man den Film stückweise betrachtet, schafft er es dennoch immer zwischendrin einige tolle Passagen einzubauen und selbst die Nazi Szenen schaffen als Einzelsequenz eine tolle Atmosphäre. Auch der ein oder andere Todesfall der Schiffbrüchigen ist effektiv gefilmt und stimmig. Nur der Kontext nicht. Das ist alles krudes Stückwerk ohne wirkliche Verbindung. Eine sinnlose Aneinanderreihung von stellenweise guten Ideen aber Regisseur Alvin Rakoff war absolut nicht in der Lage eine Geschichte zu erzählen. Wenn man bedenkt, dass im gleichen Zeitraum „The Fog“ entstanden ist, kann man echt nur den Kopf schütteln.


Empfehlen kann ich den Film also nicht wirklich. Trash-Freunde könnten eventuell einen Heidenspaß haben. Auch Filmfreunde, die sich für so etwas interessieren, werden irgendwie unterhalten, da ja nun nicht alles schlecht ist und da zähle ich mich jetzt dazu. Wenn man sich als Kind damals bei dem Film gegruselt hat, was definitiv möglich ist, könnte aber auch der Nostalgiefaktor viel Freude bereiten. Aber Leute, die einfach einen gemütlichen Filmabend verbringen wollen, sollten da einen großen Bogen machen.
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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Richtig gut geschrieben, deadly! Trotz deiner "Warnung" bin ich nun extrem neugierig auf dieses kleine Filmchen. Gibt es den irgendwo zu streamen?
 

Russel Faraday

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Och, ich mag den. Der hat eine wirklich nette Atmo und ist recht prominent besetzt.
 

deadlyfriend

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Och, ich mag den. Der hat eine wirklich nette Atmo und ist recht prominent besetzt.
Ach, ich mag den ja irgendwie auch. Ist halt recht knuffig, dennoch finde ich die Schwächen schon ziemlich sichtbar. Landet aber mit Sicherheit irgendwann wieder im Player, da ich ja auch für solche Filme einen Faible habe.
 
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