Louis Cyphre
Filmgott
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dead Man
- Ersteller Louis Cyphre
- Erstellt am
Louis Cyphre
Filmgott
AW: Dead Man
Dead Man
In jeder Hinsicht eigenwilliger Western von Jim Jarmusch. Der dadurch aber auch eine Faszination ausstrahlt, der ich mich nicht wiedersetzen konnte.
Schon der Anfang gehört für mich zum einer der Besten, die ich kenne. Wie er versucht, diese quälend lange Bahnfahrt mit so viel Würde wie möglich, zu überstehen, ist großartig.
Und wie aus dem Lämmchen mit Hilfe seines indianischen Lehrers, ein Wolf wird, muss man selbst gesehen haben.
Das Ganze wird sehr langsam in schwarz weißen Bildern erzählt.
Johnny Depp trifft auf eine Reihe höchst skuriler Typen, z. B. Billy Bob Thornton, Crispin Glover, Lance Henriksen, Iggy Pop uvm.
Nun zu dem einzigen, aber großem Kritikpunkt : Dieses total nervtötende Gitarrestimmen,
das als Filmmusikersatz ausgewählt wurde. Das ging ja mal gar nicht.
8/10
Dead Man
In jeder Hinsicht eigenwilliger Western von Jim Jarmusch. Der dadurch aber auch eine Faszination ausstrahlt, der ich mich nicht wiedersetzen konnte.
Schon der Anfang gehört für mich zum einer der Besten, die ich kenne. Wie er versucht, diese quälend lange Bahnfahrt mit so viel Würde wie möglich, zu überstehen, ist großartig.
Und wie aus dem Lämmchen mit Hilfe seines indianischen Lehrers, ein Wolf wird, muss man selbst gesehen haben.
Das Ganze wird sehr langsam in schwarz weißen Bildern erzählt.
Johnny Depp trifft auf eine Reihe höchst skuriler Typen, z. B. Billy Bob Thornton, Crispin Glover, Lance Henriksen, Iggy Pop uvm.
Nun zu dem einzigen, aber großem Kritikpunkt : Dieses total nervtötende Gitarrestimmen,
das als Filmmusikersatz ausgewählt wurde. Das ging ja mal gar nicht.
8/10
Russel Faraday
Filmvisionaer
AW: Dead Man
in der tat ein hervorragender film, bei dem alle beteiligten zu höchstform auflaufen. Robert Mitchum in seiner letzten rolle, von Johnny Depps zweistündigem sterben ganz zu schweigen.
Jim Jarmusch ist nicht so sehr meins, aber "Dead Man" finde ich einfach nur großartig.
allerdings solltest du mal deinen musikgeschmack ernsthaft in frage stellen.
was Neil Young hier abgeliefert hat, kann man guten gewissens einfach nur als genial bezeichnen.
die soundtrack-CD landet regelmäßig bei mir im player und gehört zu meinen in stein gemeißelten favoriten schlechthin.
in der tat ein hervorragender film, bei dem alle beteiligten zu höchstform auflaufen. Robert Mitchum in seiner letzten rolle, von Johnny Depps zweistündigem sterben ganz zu schweigen.
Jim Jarmusch ist nicht so sehr meins, aber "Dead Man" finde ich einfach nur großartig.
allerdings solltest du mal deinen musikgeschmack ernsthaft in frage stellen.
was Neil Young hier abgeliefert hat, kann man guten gewissens einfach nur als genial bezeichnen.
die soundtrack-CD landet regelmäßig bei mir im player und gehört zu meinen in stein gemeißelten favoriten schlechthin.
Louis Cyphre
Filmgott
AW: Dead Man
Echt ? Dieses Geklimper tust Du dir freiwillig an ? Unglaublich
Lieber 2 Stunden
als 15 Minuten diese Musik.
allerdings solltest du mal deinen musikgeschmack ernsthaft in frage stellen.
was Neil Young hier abgeliefert hat, kann man guten gewissens einfach nur als genial bezeichnen.
die soundtrack-CD landet regelmäßig bei mir im player und gehört zu meinen in stein gemeißelten favoriten schlechthin.
Echt ? Dieses Geklimper tust Du dir freiwillig an ? Unglaublich
Lieber 2 Stunden
als 15 Minuten diese Musik.
AW: Dead Man
Für mich ebenfalls ein ganz famoser Neo-Western der sich vollständig in das Œuvre von Jim Jarmusch einfügt. Die Stimmung des Films, die vor allem von der Mise-en-scéne, der Performance der Schauspieler und der musikalischen Untermalung erzeugt wird, ist unglaublich intensiv.
Bislang für mich der stärkste Jarmusch, wobei ich seine letzten beiden Filme noch nicht gesehen habe.
PS: Ich war vor Jarmusch auch kein Liebhaber dieser Musik, aber mittlerweile bin ich zu einem geworden.
Für mich ebenfalls ein ganz famoser Neo-Western der sich vollständig in das Œuvre von Jim Jarmusch einfügt. Die Stimmung des Films, die vor allem von der Mise-en-scéne, der Performance der Schauspieler und der musikalischen Untermalung erzeugt wird, ist unglaublich intensiv.
Bislang für mich der stärkste Jarmusch, wobei ich seine letzten beiden Filme noch nicht gesehen habe.
PS: Ich war vor Jarmusch auch kein Liebhaber dieser Musik, aber mittlerweile bin ich zu einem geworden.
Despair
Filmvisionaer
AW: Dead Man
Ich oute mich dann auch mal als Fan dieses Films. Der eigenartigste Western, den ich bisher gesehen habe. Obwohl - "El Topo" ist ja auch irgendwie ein Western...
Die Musik würde ich mir zwar nicht unbedingt täglich in den CD-Player schieben, aber zum Film passt sie einfach wie Arsch auf Eimer.
Ich oute mich dann auch mal als Fan dieses Films. Der eigenartigste Western, den ich bisher gesehen habe. Obwohl - "El Topo" ist ja auch irgendwie ein Western...
Die Musik würde ich mir zwar nicht unbedingt täglich in den CD-Player schieben, aber zum Film passt sie einfach wie Arsch auf Eimer.
AW: Dead Man
Dann kennst du noch nicht „Berühre nicht die weiße Frau" von Marco Ferreri.
Der eigenartigste Western, den ich bisher gesehen habe. Obwohl - "El Topo" ist ja auch irgendwie ein Western...
Dann kennst du noch nicht „Berühre nicht die weiße Frau" von Marco Ferreri.
Despair
Filmvisionaer
AW: Dead Man
Kenne ich in der Tat nicht. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass der abgefahrener als El Topo ist.
Dann kennst du noch nicht „Berühre nicht die weiße Frau" von Marco Ferreri.
Kenne ich in der Tat nicht. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass der abgefahrener als El Topo ist.
AW: Dead Man
Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig als jeweils den anderen Film zu sichten, um dann ein endgültiges Urteil zu fällen.
Kenne ich in der Tat nicht. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass der abgefahrener als El Topo ist.
Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig als jeweils den anderen Film zu sichten, um dann ein endgültiges Urteil zu fällen.
Russel Faraday
Filmvisionaer
AW: Dead Man
und ist soeben auf meiner leihliste gelandet.
"El Topo" solltest dir aber wirklich mal anschauen, der ist in der tat recht... "speziell".
Dann kennst du noch nicht „Berühre nicht die weiße Frau" von Marco Ferreri.
und ist soeben auf meiner leihliste gelandet.
"El Topo" solltest dir aber wirklich mal anschauen, der ist in der tat recht... "speziell".
AW: Dead Man
Ich sehe auch gerade, dass ich bereits einen Film von Regisseur Alejandro Jodorowsky in der Sammlung stehen habe und zwar „Santa Sangre", den ich aber noch nicht gesehen habe. Vermittelt der Filmen einen guten Eindruck von seinem Stil?
Aktuell suche ich gerade nach einer geeigneten DVD von „El Topo", aber für eine einfache Amaray 16,44€ zu bezahlen ist mir aktuell zu teuer. Höchst interessant finde ich auch die Kollektion aus Großbritannien (Klick), die aber aktuell bei einem Kurs von 75 Pfund steht... Ich werde es auf jeden Fall weiter beobachten.
Ich sehe auch gerade, dass ich bereits einen Film von Regisseur Alejandro Jodorowsky in der Sammlung stehen habe und zwar „Santa Sangre", den ich aber noch nicht gesehen habe. Vermittelt der Filmen einen guten Eindruck von seinem Stil?
Aktuell suche ich gerade nach einer geeigneten DVD von „El Topo", aber für eine einfache Amaray 16,44€ zu bezahlen ist mir aktuell zu teuer. Höchst interessant finde ich auch die Kollektion aus Großbritannien (Klick), die aber aktuell bei einem Kurs von 75 Pfund steht... Ich werde es auf jeden Fall weiter beobachten.
Russel Faraday
Filmvisionaer
AW: Dead Man
auf jeden fall. "Santa Sangre" ist ein echtes unikum von einem film. keine leichte kost, aber ein erlebnis allemal.
hab keine ahnung, ob wir da jemals mit einer deutschen VÖ rechnen können. habe beide filme auf arte mitgeschnitten, und die reichen mir erst einmal.
auf jeden fall. "Santa Sangre" ist ein echtes unikum von einem film. keine leichte kost, aber ein erlebnis allemal.
hab keine ahnung, ob wir da jemals mit einer deutschen VÖ rechnen können. habe beide filme auf arte mitgeschnitten, und die reichen mir erst einmal.
Zuletzt bearbeitet:
MiriQ
Golden-Globe-Gewinner
AW: Dead Man
Oh mann! Eine KK zu Dead Man! Die wollte ich auch schon immer mal schreiben.
Ich fand das damals so genial, also hatte ich das mal gemessen. Da ich die DVD erst wieder kaufen muss, kann ich es leider nicht überprüfen. Aber ich glaube, der Film läuft genau 5 min., bevor das erste Wort fällt. Wenn man Dead Man also das erste Mal sieht, kann das schon etwas befremdlich wirken. Mich hat das gleich fasziniert. Und ohne Worte wirkt die ganze lange Szene sowieso besser.
Da fährt also ein junger Mann im Zug. Er verlässt seine Heimat und gleichermaßen die Zivilisation und begibt sich in eine ungewisse Zukunft in Richtung Westen. Und je weiter er sich von seinem ehemaligen Leben entfernt, umso gewalttätiger, unzivilisierter, roher und dreckiger werden die Welt und die Menschen um ihn herum. Und er wirkt mehr und mehr fehl am Platze, im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Lämmchen unter Wölfen. Es ist faszinierend mit anzusehen und diese ersten 5 Minuten „sagen“ alles, sie sind wie ein Vorgeschmack auf das, was unseren „Helden“ erwartet.
Angekommen in Machine, macht die Stadt ihrem Namen alle Ehre, sie schluckt ihn, kaut ihn durch und spuckt ihn wieder aus. Erst wird er gemein behandelt, abgewiesen … und schließlich erschossen. Aber das ist erst der Anfang einer sich abwärts bewegenden Spirale absurder Gewalt und seltsamer Begegnungen, in der aus dem Lamm ein Wolf wird. Alles ist irgendwie seltsam: die Typen, die „Gespräche“ mit Niemand, die Landschaft, die Verwandlung des viel zu netten William Blake in einen Killer – man kann es nicht fassen…
Aber eins muss ich sagen: all das wäre nur halb so genial ohne die Musik von Neil Young. Mir fällt auf Anhieb kein Film ein, bei dem mich das Zusammenspiel von Musik und Bild jemals so begeistert hat wie bei Dead Man. Unglaublich, für mich einfach grandios gemacht.
Als ich den Film das erste Mal gesehen hab, war vieles rätselhaft. Das spielte allerdings überhaupt keine Rolle – ich wusste, dass ich hier was Großartiges gesehen hatte. Und an dieser Meinung hat sich bis heute nichts geändert.
Eigentlich vergeb ich nur ungern Zahlen-Wertungen. Aber Dead Man ist für mich ganz klar ein 10er.
Oh mann! Eine KK zu Dead Man! Die wollte ich auch schon immer mal schreiben.
Ich fand das damals so genial, also hatte ich das mal gemessen. Da ich die DVD erst wieder kaufen muss, kann ich es leider nicht überprüfen. Aber ich glaube, der Film läuft genau 5 min., bevor das erste Wort fällt. Wenn man Dead Man also das erste Mal sieht, kann das schon etwas befremdlich wirken. Mich hat das gleich fasziniert. Und ohne Worte wirkt die ganze lange Szene sowieso besser.
Da fährt also ein junger Mann im Zug. Er verlässt seine Heimat und gleichermaßen die Zivilisation und begibt sich in eine ungewisse Zukunft in Richtung Westen. Und je weiter er sich von seinem ehemaligen Leben entfernt, umso gewalttätiger, unzivilisierter, roher und dreckiger werden die Welt und die Menschen um ihn herum. Und er wirkt mehr und mehr fehl am Platze, im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Lämmchen unter Wölfen. Es ist faszinierend mit anzusehen und diese ersten 5 Minuten „sagen“ alles, sie sind wie ein Vorgeschmack auf das, was unseren „Helden“ erwartet.
Angekommen in Machine, macht die Stadt ihrem Namen alle Ehre, sie schluckt ihn, kaut ihn durch und spuckt ihn wieder aus. Erst wird er gemein behandelt, abgewiesen … und schließlich erschossen. Aber das ist erst der Anfang einer sich abwärts bewegenden Spirale absurder Gewalt und seltsamer Begegnungen, in der aus dem Lamm ein Wolf wird. Alles ist irgendwie seltsam: die Typen, die „Gespräche“ mit Niemand, die Landschaft, die Verwandlung des viel zu netten William Blake in einen Killer – man kann es nicht fassen…
Aber eins muss ich sagen: all das wäre nur halb so genial ohne die Musik von Neil Young. Mir fällt auf Anhieb kein Film ein, bei dem mich das Zusammenspiel von Musik und Bild jemals so begeistert hat wie bei Dead Man. Unglaublich, für mich einfach grandios gemacht.
Als ich den Film das erste Mal gesehen hab, war vieles rätselhaft. Das spielte allerdings überhaupt keine Rolle – ich wusste, dass ich hier was Großartiges gesehen hatte. Und an dieser Meinung hat sich bis heute nichts geändert.
Eigentlich vergeb ich nur ungern Zahlen-Wertungen. Aber Dead Man ist für mich ganz klar ein 10er.
Gestern auch endlich diese Lücke geschlossen und ich kann mich den positiven Meinungen hier nur anschließen. Wusste nicht so richtig was mich erwartet und hatte mich schon darauf eingestellt, eher enttäuscht zu werden. Doch es kam anders. Von Anfang bis Ende hat mich dieser Film in seinen Bann gezogen. Die s/w-Optik, die Stimmung, die Geschichte, der Soundtrack, die Schauspieler, die ruhige Machart. Alles trumpft hier auf. Zudem finde ich es schön, dass man sich selbst aussuchen kann, wie man sich den Film anschaut. Möchte man interpretieren, Überlegungen anstellen und Dinge deuten, kein Problem. Möchte man eine kleine aber feine Geschichte erleben die einfach nur "geradeaus" ist, ebenfalls möglich. Es bleibt einem selbst überlassen. Tolles Werk. Wird sicher nicht das letztemal im Player gelandet sein.