Gesamtübersicht aller Kritiken zu Das schreckliche Geheimnis des Dr. Hichcock:
05.03.22 Tarantino1980
05.03.22 Tarantino1980
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Unter dem Strich finde ich Bava´s Gothik Horror Stil etwas besser, aber auch die Inszenierung von Freda ist hier sehr gut! Es gab soviele Szenen die wirklich perfekt inszeniert waren und auch die Settings waren gut.
Die Geschichte, ohne hier jetzt wirklich spoilern zu wollen, ist für das Jahr 1962 einfach nur revolutionär und ich bezweifele das selbst heutzutage sich da jeder Regisseur dran trauen würde. Klar die Szenen waren nicht explizit und weit entfernt von dem was man in späteren Filmen zu diesem Thema optisch zu Gesicht bekam, aber genau das hat hier für mich auch den Reiz ausgemacht. Es hat tatsächlich bei mir etwas gedauert bis ich verstanden hatte warum es genau ging und es gab eine Szene die mir dann quasi den Boden unter den Füßen weggezogen hat und von da an war mir alles klar und ich sah alles mit komplett anderen Augen. Einfach nur phantastisch und vorallem toll in Szene gesetzt.
Der Cast hingegen war etwas durchwachsen, wobei es eine Darstellerin gab die wirklich komplett alles und jeden in den Schatten gestellt hat. Ich mochte Barbara Steele bereits schon in Die Stunde, wenn Dracula kommt, aber sie hier dann auch noch in diesem Farbfilm zu sehen, war einfach fantastisch. Ich weiß garnicht ob sie damals als schöne und attraktive Frau gehandelt wurde, aber für mich ist sie in diesem Film einfach wunderschön in Szene gesetzt und auch ihr Spiel hat mich definitiv wieder überzeugt. Robert Flemyng war auch gut, wobei ich befürchte das es eher ungewollt der Fall war, da er wohl, nachdem er wusste auf was er sich dort eingelassen hatte und er nicht hinter dem Thema des Filmes stand, absichtlich schlecht gespielt hat und auch offenbar andere dazu animieren wollte, in der Hoffnung das der Film dadurch nicht groß bekannt wird und in der Versenkung verschwindet. Ironischer Weise fand ich genau diese Art, die er wahrscheinlich absichtlich spielte, also so leidenschaftslos und distanziert zu allen und jeden, sehr interessant und passte zu der Rolle.
Das schreckliche Geheminis des Dr. Hichtcock ist einer dieser Filme von denen ich froh bin sie gesehen zu haben, weil er definitiv aus filmhistorischer Sicht zum italienischen Kino dazugehört und beeindruckend zeigt, dass man auch mit einem sehr kleinen Budget - ich habe zwar keine genaue Zahl gefunden, gehe aber von einer sehr kleinen Summe aus, da der Film in nur zwölf Tagen gedreht wurde - einen richtig großen Film drehen kann der auch noch im Jahr 2022 Filmfans begeistert.
Im Film kann man ja von einem "Rollenspiel" sprechen, wobei sich so etwas auch in neueren Filmen findet ("Sleeping Beauty" - 2011; "Das Haus der schlafenden Schönen" - 2006).
Welche Szene hat Dir denn den Boden weggezogen?
Barbara Steele gefiel mir hier auch super. Sie sah in vielen Szenen wirklich Klasse aus. Und Robert Flemyng machte seine Sache auch sehr gut. Den Inszenierungsstil und das Acting fand ich stets passend und nicht aufgesetzt, wie es manchmal in Filmen aus der Zeit 'rüberkommt.
Du hast den Film ja sicher auf Blu-ray gesehen. Wie ist denn die Bildqualität?