Brotherhood

Louis Cyphre

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Brotherhood


Oh man,heftig. Das ist mit Abstand der beste, heftigste, emotionalste Kriegsfilm, den ich bisher gesehen habe. Hier wird gezeigt, wie dreckig und blutig der Krieg in Echt ist. Er ist zerstümmelnd,
menschenverachtend und zerstört Seelen. Ja, das ist alles bekannt. Nur wurde es noch nie so deutlich gezeigt, wie aus liebenden, mitfühlenden Menschen, eiskalte, total abgestumpfte Monster werden.
Da man durch die genaue Figuren Vorstellung der Hauptpersonen eine emotionale Bindung mit ihnen eingeht, fühlt und leidet man mit ihnen, wie bisher bei keinem anderem Kriegsfilm.
Man will ihnen fast zurufen : Was tut ihr da ? Wacht auf. Aber nach einiger Zeit hab ich mich aber auch dabei erwischt, wie ich dachte : JA, macht die Schweine alle.
Das zeigt aber nur, wie einen dieses Meisterwerk packt.
Respekt auch vor den Südkoreanern, die auch ihre verübten Kriegsverbrechen und Greuel nicht verschwiegen oder verharmlost haben.
Sehr gut fand ich auch die Kameraarbeit. Sie war mal unbeteiligt und dann wieder mitten im geschehen. Immer genau so, wie es passte.
Auch die musikalische Untermalung passte sich dem Film wunderbar an und wirkte nie aufdringlich. Sie verstärkte immer an den richtigen Stellen Emotions verstärkend .
Der Film sollte Soldaten vor jedem Kriegseinsatz gezeigt werden, damit sie einen kleinen Eindruck bekommen, was der Krieg mit ihnen anstellen könnte.
Diese 2,5 Stunden dauernde Gefühlsachterbahnfahrt wirf noch länger nach wirken.Vorallem der Schluss packt einen noch mal so richtig.

10/10
 
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deadlyfriend

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Den habe ich mir in jedem Fall vorgemerkt!
 

Die wilde 13

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Danke für die tolle KK, Louis. :hoch:

Dann wird es wohl langsam mal Zeit, mir diesen Film anzusehen, da er ja schon mindestens 2 Jahre bei mir "wohnt". :rolleyes:
 

Despair

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AW: Brotherhood

Für mich ist "Brotherhood" schon jetzt ein Klassiker. Die ausufernden, sehr brutalen Kampfszenen, die einen großen Teil der Laufzeit einnehmen, bringen die Sinnlosigkeit und den Wahnsinn des Krieges schonungslos zum Ausdruck. Ich habe zeitweise kopfschüttelnd vor dem Bildschirm gesessen und gehofft, dieses Treiben möge enden, aber diesen Gefallen tut der Film dem Zuschauer nicht. Es geht einfach immer weiter. Keine Ahnung, ob der Regisseur diese Wirkung im Sinn hatte, oder ob er nur möglichst spektakuläre Kampfszenen einbauen wollte, wie manche Kritiker behaupten. Krieg ist grausam und dreckig, und genau so muss er auch dargestellt werden. Überpathetisches Heldengelaber hat da keinen Platz.

10/10 Punkte
 

Louis Cyphre

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ich denke, das die Kampfszenen nicht wegen ihrer spektakulären Art eingebaut wurden.
Dann wären sie cooler und stylischer. Ich finde sie absolut abschreckend und sehr hart aber anders als in manchen Filmen wirken sie hier für mich glaubhaft und und nicht übertrieben. So ist Krieg. Der Film beschönigt nix, übertreibt aber auch nicht. Glaub ich.
 

Despair

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ich denke, das die Kampfszenen nicht wegen ihrer spektakulären Art eingebaut wurden.
Dann wären sie cooler und stylischer. Ich finde sie absolut abschreckend und sehr hart aber anders als in manchen Filmen wirken sie hier für mich glaubhaft und und nicht übertrieben. So ist Krieg. Der Film beschönigt nix, übertreibt aber auch nicht. Glaub ich.

Glaub' ich auch. Zumindest scheinen sie auf uns dieselbe Wirkung ausgeübt zu haben. Bin mal gespannt, was hier noch für Meinungen hinzukommen.
 

deadlyfriend

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Ich gehe jetzt mal davon asu das es sich um den Koreakrieg 1950-1953 handelt, oder? Lernt man auch etwas über den Konflikt selbst, oder geht es rein um die Sinnlosigkeit des Krieges?
 

Louis Cyphre

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Ich gehe jetzt mal davon asu das es sich um den Koreakrieg 1950-1953 handelt, oder? Lernt man auch etwas über den Konflikt selbst, oder geht es rein um die Sinnlosigkeit des Krieges?

Da gehst Du richtig. :D
Wieso, weshalb, warum wird kaum erklärt. Heißt immer nur Das rote Pack usw.
 

deadlyfriend

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Da gehst Du richtig. :D
Wieso, weshalb, warum wird kaum erklärt. Heißt immer nur Das rote Pack usw.


Schade! Mich interessiert sowas ja immer. Leider bekommt man hierzulande ja meistens nur die Beteilung von Deutschland im 2.Weltkrieg mit. Der Japan-China Konflikt davor, ist schon relativ spärlich ausgearbeitet und der Koreakrieg ebenfalls. Nur Vietnam wird durch amerikanische Überpräsenz ins Blickfeld gerückt.
 

Willy Wonka

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Brotherhood (3-4/10)

Viel Kitsch um nichts...
Die Punkte gibt es für die gut inszenierten Gefechte.

Meinst du den Film? :huh:

Denn im Gegensatz zu vielen anderen Kriegsfilmen steht bei diesem Film wirklich das Seelenleben der Protagonisten im Fokus und die Gefechtsszenen sind nicht so effekthascherisch inszeniert.
 

Eclipsed

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Meinst du den Film? :huh:

Denn im Gegensatz zu vielen anderen Kriegsfilmen steht bei diesem Film wirklich das Seelenleben der Protagonisten im Fokus und die Gefechtsszenen sind nicht so effekthascherisch inszeniert.

Genau den meine ich.
Die Musik war in ihrem Tränendrüsengedrücke kaum auszuhalten. Die Geschichte war haarsträubend. Ich empfand Null Empathie für die Brüder und ihr Schicksal.
Mir sagte der Film wirklich überhaupt nicht zu und ich und mein Kumpel waren froh, als die 2 1/2 Stunden vorbei waren. Die guten Bewertungen hier im Forum, in der IMDb oder auch bei den professionellen Kritikern, konnten wir absolut nicht nachvollziehen.

Große Gesten gehören für mich in Filme, die nicht den Anspruch an sich selbst haben, die Realität nachzubilden. Brotherhood hatte diesen Anspruch und war deswegen weitestgehend unerträglich...
 

Willy Wonka

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Genau den meine ich.
Die Musik war in ihrem Tränendrüsengedrücke kaum auszuhalten. Die Geschichte war haarsträubend. Ich empfand Null Empathie für die Brüder und ihr Schicksal.

Da ich den Film das letzte Mal vor ein paar Jahren gesehen habe, kann ich mich nicht mehr genau an das musikalische Thema erinnern, aber meiner Meinung nach passte es sehr gut zum Film und zur Geschichte. Wieso empfandest du die Geschichte denn haarsträubend?

Bei der Empathie ist es bei mir vollkommen gegensätzlich, da es der erste Kriegsfilm für mich war, der mich wirklich emotional mitgenommen hat.

Große Gesten gehören für mich in Filme, die nicht den Anspruch an sich selbst haben, die Realität nachzubilden. Brotherhood hatte diesen Anspruch und war deswegen weitestgehend unerträglich...

Inwiefern hat denn „Brotherhood" den Anspruch an sich erhoben die Realität abzubilden? Bei einem Kriegsfilm wird immer eine Form von Realität abgebildet, aber im Vergleich zu anderen Kriegsfilmen viel mir in dieser Hinsicht nichts besonders oder negatives auf. Beispielsweise ist „Der Soldat James Ryan" in seiner Eröffnungsszene sehr intensiv und realistisch gestaltet, aber die beinahe märchenhafte Geschichte nach der Suche nach Ryan ist in dieser Hinsicht nicht sehr realistisch. Und so gibt es auch bei „Brotherhood“ einerseits Komponenten, die sehr realistisch wirken und andererseits Szenen, die mehr einer filmischen Dramaturgie entsprechen.

PS: Vielleicht könntest du unsere Diskussion zu den Kurzkritiken verschieben.
 

Eclipsed

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Wieso empfandest du die Geschichte denn haarsträubend?

Die Liebe der Brüder zueinander wurde zu Beginn viel zu übertrieben und wattebäuschchenhaft dargestellt...das hatte ja schon fast etwas homoerotisches.
Dann die Heldentaten von Jin Tae...der rannte unverletzt durch's Kugelmeer, wie der Terminator. Die Wandlungen seines Charakters empfand ich allgemein als aus der Luft gegriffen: wie er bspw. seinen Schuhputzkollegen eiskalt erschießen will, weil dieser eine andere Ideologie vertritt und dann später zu den Roten überläuft. Alleine diese Desertion ist hanebüchen...selbst wenn ein hervorragender Stratege wie General Patton damals zu den Deutschen übergelaufen wäre, glaubst du er wäre plötzlich der Star der Wehrmacht gewesen?
Die Gefechte waren zwar, wie ich geschrieben habe, gut inszeniert, aber mit realistischem Kriegsgeschehen hatte das auch wenig zu tun. Diese ganzen 1 gegen 1-Faustrangeleien dienten eigentlich nur dazu den nächsten vor Pathos triefenden Moment zwischen den Brüdern aufzubauen, was aus der Distanz mit Gewehren schwer inszenierbar gewesen wäre.

Inwiefern hat denn „Brotherhood" den Anspruch an sich erhoben die Realität abzubilden?

Natürlich nicht die Realität...
Brotherhood wollte echte Emotionen erzeugen und realistisch sein...was bei mir aber auf ganzer Linie nach hinten losgegangen ist. Musik, schlimme Dialoge/Monologe ("Ich wünschte es wäre alles nur ein Traum. Ich möchte aufstehen und dann frühstücken und dir von dem komischen Traum erzählen. Dann gehe ich zur Schule und du und Mutter geht zur Arbeit." :rolleyes:) und oben beschriebene Übertreibungen machten den Film manipulativ...und wie ich schon öfter schrieb, hasse ich in Filmen nichts mehr, als wenn ich merke, dass gerade durch solche Dinge der emotionale Kern der Geschichte manipuliert wird.

Bei einem Kriegsfilm wird immer eine Form von Realität abgebildet, aber im Vergleich zu anderen Kriegsfilmen viel mir in dieser Hinsicht nichts besonders oder negatives auf. Beispielsweise ist „Der Soldat James Ryan" in seiner Eröffnungsszene sehr intensiv und realistisch gestaltet, aber die beinahe märchenhafte Geschichte nach der Suche nach Ryan ist in dieser Hinsicht nicht sehr realistisch.

Ich bin auch kein so großer Fan vom Soldaten Ryan! ;)
Meine liebsten Kriegsfilme sind: Der Schmale Grad, Apocalypse Now, Die Brücke Am Kwai, Die Durch Die Hölle Gehen, Zeit Zu Leben Und Zeit Zu Sterben......
Sind diese Filme alle realistisch? Jein...
Sind diese Filme darauf ausgelegt Tränen zu provozieren? Nein!
Haben diese Filme eine den Geist fordernde Komponente, die Brotherhood völlig abging? Aber hallo!
 

Despair

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Die Geschichte war haarsträubend. Ich empfand Null Empathie für die Brüder und ihr Schicksal.

Die Geschichte mag manchmal nicht ganz glaubwürdig sein, wie das im Film eben oftmals so ist - aber haarsträubend? Sie zeigt halt, wie unterschiedlich sich Menschen in Extremsituationen entwickeln können. Ich finde sogar, dass die Überzeichnung der Charaktere in "Brotherhood" noch relativ harmlos ausfällt.

Große Gesten gehören für mich in Filme, die nicht den Anspruch an sich selbst haben, die Realität nachzubilden. Brotherhood hatte diesen Anspruch und war deswegen weitestgehend unerträglich...

Der Koreaner an sich neigt halt zu großen Gesten. :D
Was genau meinst du mit großen Gesten? Das Acting der Schauspieler oder die Verhaltensweisen der Charaktere? Meine Erinnerung ist inzwischen etwas verblasst, aber übertrieben pathetische Auswüchse habe ich nicht im Gedächtnis.

Ich hätte echt gedacht, dass sich bei "Brotherhood" die Geister vor allem an den epischen und harten Kampfszenen scheiden würden, und nicht an der Story oder den Personen.
 

Eclipsed

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Die Geschichte mag manchmal nicht ganz glaubwürdig sein, wie das im Film eben oftmals so ist - aber haarsträubend? Sie zeigt halt, wie unterschiedlich sich Menschen in Extremsituationen entwickeln können. Ich finde sogar, dass die Überzeichnung der Charaktere in "Brotherhood" noch relativ harmlos ausfällt.

S.o.! ;)

Der Koreaner an sich neigt halt zu großen Gesten. :D
Was genau meinst du mit großen Gesten? Das Acting der Schauspieler oder die Verhaltensweisen der Charaktere? Meine Erinnerung ist inzwischen etwas verblasst, aber übertrieben pathetische Auswüchse habe ich nicht im Gedächtnis.

Der kleinste emotionale Moment keimte auf und sofort setzten die Streicher ein. Ich sagte noch: "Pass auf, gleich kommt noch weiblicher, koreanischer Gesang dazu und der Text wird untertitelt: 'Bleibe stark...es ist ein weiter Weg...mein lieber Bruder!'"...Gott sei Dank blieb mir das erspart, aber es fehlte echt viel bis zu einem solchen Tiefpunkt.
Richtig schlimm war auch der Flashback zurück zu glücklichen Zeiten. :kotz:
Dass Koreaner und Asiaten allgemein zu großen Gesten neigen, weiß ich ja...und das vermiest mir immer wieder Filme von dort. Dass es auch anders geht, zeigen aber doch Regisseure wie Park Chan-Wook oder Takeshi Kitano...es müssen eben nicht in jedem Film weiße Tauben zu Geigenklängen emporsteigen um Emotionen zu zeigen! ;)
 

Despair

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Halten wir also fest: was für mich "Wir waren Helden" ist, ist für dich "Brotherhood". Bei ersterem hatte ich auch mehrfach die Kotztüte in Reichweite. :D
 

Dwayne Hicks

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Ich hab den Film ebenfalls als Saustark in erinnerung und den Kitsch war für mich noch im angenehmen rahmen, aber da liegen die Grenzen wohl bei jeden anders.
Bittersweet Life dürfte dem ein oder anderen wohl auch zu stark auf die tränendrüse drücken, ich finds perfekt!
The Man From Nowhere war mir aber auch ne spur zur krass, das Ende war für mich die Hölle...
 
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