AW: Boyhood
Klar hast du Recht, dass irgendwelche Handys genommen werden müssen, wenn diese vorkommen, und auch irgendwelche Computer, aber in dem Film sind es ausnahmslos immer Apple-Produkte. Und wenn dann sogar noch von der "Apfeltaste" gesprochen wird, dann glaube ich nicht mehr an Zufall oder an das Bestreben, Apple glaubwürdig in die Zeit mit einzubeziehen.
Als ich das erste Mal an einem Apple-Computer arbeiten musste, habe ich die „Apfeltaste" bereits kennen gelernt. Obwohl ich selbst keine Apple-Produkte besitze, nutze aktuell nur zwischenzeitlich den Mac von meiner Freundin, habe ich schon das Gefühl, dass die „Apfeltaste" in den Sprachgebrauch eingegangen ist. Zumindest in bestimmten technikaffinen Kreisen.
Und dass eine Familie über Jahrzehnte Apple treu bleibt und nicht zu anderen Herstellern wechselt, ist für mich auch nicht unrealistisch.
Hehe, wenn man nach Boyhood und Product Placement googlet, dann finden sich viele Kommentare über störende Produktplatzierung, aber jeder scheint sich an einer anderen zu stören. Von daher wohl doch eine sehr subjektive Ansicht von mir.
Habe gerade auch direkt mal gegoogelt und die Ergebnissen überraschen mich eigentlich nicht. Viele Menschen scheinen ja regelrecht einen Sport daraus gemacht zu haben, sich auf die Suche nach Produkt-Platzierungen zu begeben.
Die Charaktere (ausser Patricia) fand ich langweilig. Die jeweiligen Lebensabschnitte waren für mich einfach nur öde und ohne jegliche Höhepunkte. Zudem wurden nach meinem Empfinden irgendwelche Konfliktherde nur oberflächlich abgehandelt. Zudem ist das ganze mit rund 2 1/2 Stunden viel zu lang geraten.
Kurzum: Bis auf eine tolle Patricia habe ich keinerlei Zugang zu diesem Film gefunden.
Auch wenn ich dein Urteil nicht nachvollziehen kann, ist es für mich schöner ein Urteil über einen Film nicht in 2-3 Worten zu lesen. Denn so etwas würde nie zu einer Diskussion über einen Film führen. So ist dein Kritikpunkt an den fehlenden Höhepunkt für mich gerade eine Stärke von „Boyhood", da sich der Film auf diese Weise ein wenig den klassischen, dramaturgisch Muster von konventionellen Hollywoodfilmen entzieht.