Blutdurst

deadlyfriend

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Blutdurst

„Thirst“ oder eben auch „Blutdurst“ ist ein Vampirfilm der ganz besonderen Art. Hier gibt es keine alten Schlösser, Holzpfähle oder Knoblauch, denn auch Vampire haben sich der Modernisierung unterworfen. Anstatt sich ihr Essen (Blut) selbst zu besorgen, hat man den Nachschub industrialisiert und eine spezielle Einrichtung erschaffen, die frisch gezapftes bzw. gespendetes Lebenselixier liefert. Vorher geprüft, damit nur die beste und reinste Qualität an den Vampir gebracht wird. Es läuft soweit alles Bestens, nur die Erhaltung der Familienlinien bereitet ein wenig Sorgen. Deshalb möchte man Kate Davis integrieren, die das letzte lebende Erbe der Blutlinie von Lady Bathory darstellt. Die zeigt sich dafür allerdings wenig offen, weshalb man beschließt sie notfalls mit Gewalt zu integrieren und versucht sie in einem aufwändigen Prozess zu konditionieren. Über die Methoden selbst ist man allerdings nicht immer einer Meinung, weshalb es in der Führung der Vampire zu Rivalitäten kommt, während die Menschen brav an ihren Ausblutungsmaschinen hängen.
Der Film ist völlig abgefahren und ich liebe es ja etwas Neues zu sehen. Deshalb funktioniert der Film absolut prima, da man ein bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgelutschtes Sujet bekommt. Da es keine Vergleichswerke gibt, besitzt der Film eben auch dadurch bereits Spannung, da man nicht weiß, was als nächstes passieren wird. Der Verlauf und auch das Finale ist einfach nicht absehbar, da man keine Schablonen besitzt. Neben der mir eher unbekannteren Chantal Contouri, die die Hauptrolle sehr stark verkörpert, befinden sich noch der von mir sehr geschätzte Henry Silva und obendrein noch David Hemmings an Bord, den man natürlich aus „Profondo Rosso“ und dem göttlichen „Blow Up“ von Michelangelo Antonioni kennt. Die Musik stammt von Brian May (Mad Max) und unterstützt den Film gewaltig. Vom Film bin ich also schwer angetan, weil er einfach auf diesem unbeschrittenen Pfad wandelt und auch darstellerisch wie inszenatorisch ein großartiges Ergebnis abliefert. Wer sich vom Film aber die heißen Lesben-Orgien, durch das miserable Cover A geschürt, erwartet, ist angeschmiert. Der Film hat gar keinen schmierigen, sleazigen Charakter, weshalb ich das Cover A auch als absolute Frechheit ansehe.
 
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