The World's End
Die Ausgangssituation: Gary King trommelt seinen vier Schulfreunde (Oliver, Andrew, Peter u. Steven) zusammen, um nach 20 Jahren endlich die „Goldene Meile" in ihrem Heimartort Newton Haven zu bezwingen. Die Goldene Meile genannte Kneipentour führt durch 12 Pubs, wo jeweils ein Glas Bier getrunken werden muss*.
Das erste Hindernis besteht schon darin, die ehemaligen Schulfreunde zu überzeugen, diese Tour noch einmal zu versuchen. Denn im Gegensatz zu Gary King haben sich seine Freunde verändert – sind erwachsen geworden – und führen größtenteils ein gutes und solides Leben.
Mit „The World's End" hat Regisseur
Edgar Wright mit seinen beiden Hauptdarstellern
Simon Pegg und
Nick Frost ihre sogenannte „Blood-and-Ice-Cream-Trilogie" abgeschlossen. Während bei „Shaun of the Dead" der Zombiefilm zitiert wurde und bei „Hot Fuzz" die klassische Action-Buddy-Movies Pate standen, ist es dieses Mal das Genre des Science-Fiction-Films. Die schleichende Invasion der Außerirdischen orientiert sich - ähnlich wie die Horrorkomödie „Faculty“ - sehr stark an „Invasion of the Body Snatchers" (1956) sowie dessen Neuverfilmungen (1978, 1993 und 2007). Die Geschichte bzw. die Idee diese humoristisch zu erzählen ist also keinesfalls neu, sondern ist beinahe schon Teil eines eigenes Subgenres. Diese Herausforderung sich mit andern Genre-Vertretern messen lassen zu müssen sowie die aufgebaute Erwartungshaltung durch die beiden vorherigen Film der thematischen Trilogie erschweren einen würdigen Abschluss dieser Reihe. Zum einem fehlen ganz klar die innovativen Elemente und Detailverliebtheit, die „Shaun of the Dead“ als Wegbereiter einer neuen Zombiekomödienwelle an den Tag legte und „Hot Fuzz“ zu einem fast ebenbürtiger Nachfolger werden ließ und zum anderen ist Hauptdarsteller Simon Pegg in seiner Rolle der Unsympath schlechthin, was bewirkt, dass der Zuschauer zwischen Abneigung oder Mitleid schwankt. Das ist nicht unbedingt eine gelungene Zutat für eine Komödie.
Nur in einem Punkt schafft es der Film sich von den vielen ähnlich gesinnten Komödien abzuheben, denn die fünf Hauptcharaktere erleben dieses absurde Szenario fast durchgehend alkoholisiert, was auch zu den besten Momenten des Films führt, wo sich die Freunde beispielsweise minutenlang unterhalten, wie man denn diese anderen „hohlen“ Menschen bezeichnen könnte. So als besäße man keine anderen Probleme.
Im Gegensatz zu vielen Filmkritikern im Internet, in Filmzeitschriften oder im Feuilleton, die prinzipiell diesen britischen Komödien sehr wohlgesonnen sind, verleibe ich mit einem relativ negativen Meinung zum Film, da einfach zu viel aufgewärmt worden ist, die Charaktere nicht so recht überzeugen wollen und viele Witze bei mir kaum bis gar nicht für Amüsement sorgten.
*Also entweder habe ich durch meine trinkfeste Dorfgemeinde ein verzerrtes Bild oder die Aufgabe über einen ganzen Abend zwölf Bier zu trinken und dieses als beinahe unlösbare Aufgabe darzustellen, ist einfach absurd...