AW: Black Swan
Review
BLACK SWAN
Film:
Die junge Tänzerin Nina (perfekt verkörpert von Natalie Portman) erhält wider erwarten die Rolle der Schwanenkönigin im Ballett von "Der Schwanensee". Da sie mit ihrer liebevollen, schüchternen und fürsorglichen Persönlichkeit als weißer Schwan durchweg überzeugen kann, muss es ihr als nächstes gelingen, ihre dunkle Seite herauszukehren, um auch als schwarzer Schwan glaubhaft zu erscheinen - und sich gegen die Missgunst ihrer Kollegen und Kritiker zu behaupten. Zusehends verfällt sie ihrer dunklen Seite, halluziniert und droht kurz vor der Premiere ihren Verstand zu verlieren. Doch es kommt noch viel schlimmer für sie...
Natalie Portman (Star Wars) hat den Oscar 2011 als Beste Schauspielerin für ihre Rolle als Nina völlig zu Recht erhalten. Die Verwandlung der jungen, schüchternen Tänzerin vom weißen Schwan in den schwarzen Schwan spielt sie derart überzeugend, dass sie allein schon diesen Film auf ihren zierlichen, schmalen Schultern trägt.
10/10 Punkte
Bild:
Das starke Rauschen und die mittelmäßige Schärfe lassen leider schon in den Halbtotalen viele Details vermissen. So vermatschen Texturen auf den durchweg liebevoll gestalteten Kostümen sowie die Gesichter der Protagonisten, wenn die gesamte Bühne aus der Sicht des Publikums gezeigt wird. Der steile Kontrast lässt darüber hinaus Hauttöne immer wieder unnatürlich im Kunstlicht des Theaters aussehen, weil die Farbabstufungen förmlich abreißen und ins Gelbliche kippen. Trotzdem gefällt die Durchzeichnung dunkler Bildinhalte des Cinemascope-Transfers und lässt im dunklen Schwarz immer wieder viele Details auftauchen. Auch die Gänsehaut von Nina ist jederzeit deutlich zu erkennen, wenn sie sich allmählich in den schwarzen Schwan verwandelt.
6/10 Punkte
Ton:
Der liebevoll vertonte DTS 5.1-Ton nutzt permanent sämtliche Tonkanäle vollumfänglich aus. Stimmen folgen den Protagonisten fast pausenlos durch den Raum. Wenn Nina neben der Bühne steht, ist das Orchester deutlich links im Raum zu orten. Als der Choreograph an Nina vorbei nach hinten geht, erklingt seine Stimme deutlich aus den Backsurrounds und Sekunden später (während sich die Kamera um die eigene Achse dreht) wie festgenagelt aus dem Center. Sogar das Klavier und die Streicher sind jederzeit exakt im Raum platziert. Das ist großartig und verleiht dem Geschehen eine realistische Atmosphäre, die ich mir öfter wünschen würde. Im Nachtclub geht es dann extrem dynamisch zu. Auch wenn der Bass noch etwas kräftiger ausfallen könnte, hämmern die Discobeats fast schon ohrenbetäubend laut. Während der Premiere flutet das Orchester mit all seinen Instrumenten förmlich den Raum. Die Staffelung der Instrumente ist deutlich wahrnehmbar und sogar einzelne Zuschauer lassen sich im abschließenden Applaus heraushören.
9/10 Punkte
Extras:
Die Extras fallen leider etwas gering aus mit den üblichen Interviews, gegenseitiger Lobhuldigungen, dem Kinotrailer und BD-Live.
5/10 Punkte
Fazit:
BLACK SWAN ist die perfekte Mischung aus Psychodrama und klassischem Ballettfilm, der noch lange Zeit nachschwingt. Auch wenn die Bildqualität hinter heutigen Möglichkeiten zurück bleibt, begeistert neben der überaus gelungenen Performance von Natalie Portman der liebevolle und ausgesprochen räumlich abgemischte DTS 5.1 Sound.
Originaltitel: Black Swan
Land/Herstellungsjahr: USA/2010
Laufzeit: 108 Minuten
Bildformat: 2,35:1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Natalie Portman, Mila Kunis, Winona Ryder
Sprache: Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS HD-MA 5.1