Behind the Mask

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Behind the Mask

Ein Reporterteam, bestehend aus Studenten, nutzt die einmalige Chance einen angehenden Serienkiller zu begleiten, der gerade dabei ist seine erste „große“ Nacht vorzubereiten. In Interviews erzählt er von seinen akribischen Plänen. Einmal wie man am besten die Opfer auswählt, um eine herausragende Slasher-Nacht abzuliefern und auch wie man sich darauf über Monate hinweg vorbereitet. Als die Nacht der Nächte ansteht, bekommt das Filmteam aber erste Gewissensbisse, da er das anscheinend wirklich durchziehen will.

Bereits in den ersten Minuten des Films, erkennt der Genre-Fan, der über tiefergehende Kenntnisse verfügt, dass wir es mit einem Film von Fans für Fans zu tun haben. Das Reporterteam liefert uns nämlich zunächst Berichte von den Schauplätzen realer Mordserien ab, die Geschichte geschrieben haben. Wir beginnen am Camp Crystal Lake und hören das hier ein Massenmörder namens Jason Vorhees sein Unwesen treibt, der alle paar Jahre wiederkommt, um sein blutiges Treiben fortzuführen. Danach wechseln wir in die Elm Street und sehen wie Kane Hodder, als irritierter Anwohner in der Haustür der Nummer 1428 verschwindet und hören Geschichten über einen Serienmörder namens Fred Kruger, der die Leute so traumatisiert hat, dass sie sich sogar noch im Schlaf verfolgt fühlen. Anschließend landen wir in der kleinen Stadt Haddonfield, von der aus die Reporterin, direkt neben der „Rabbit in Red Lounge“ ihr Wissen um einen sagenumwobenen Killer preisgibt, der wiederkehrend an Halloween seine Opfer sucht.

Wer zu diesem Zeitpunkt immer noch von einem normalen Slasher ausgeht, dem ist nicht mehr zu helfen. „Behind the Mask“ ist eine einfallsreiche Satire, die niemals ihr Ziel in großartigen Lachern sucht, sondern eher den Fan zum Schmunzeln bringt. Und zwar durchgehend. Wenn der angehende Serienkiller das Genre demaskiert, hat man als Fan einfach nur noch Spaß. Die Erklärungen, dass man für eine erfolgreiche Slasher-Nacht erstmal eine Jungfrau benötigt, die in einem Umfeld von Spackos lebt, um am Ende ein „Survivor-Girl“ zu haben, ist fantastisch. Innerlich zum Schreien sind seine Vorträge über hartes Konditionstraining, damit man trotz Verfolgung niemals außer Atem vor den Opfern steht, weil man sonst keine überbordende Macht mehr ausstrahlt. Auch der Besuch bei seinem Mentor ist der Wahnsinn. Ein ehemaliger Serienkiller, der sich inzwischen zur Ruhe gesetzt hat und jetzt der Jugend den Vortritt überlassen möchte und zudem mitteilt, dass Jason, Michael und Freddy in einer ganz anderen Liga spielen als heutige Serienkiller, die nur lahme Eintagsfliegen wären und damit indirekt die heutigen Genrevertreter vermöbelt. Die außergewöhnliche Freude und Partystimmung, als ein Gegenspieler in die Stadt kommt ist dann das i-tüpfelchen. Dieser ist nämlich Doktor der Psychologie und weiß natürlich als Einziger, was hier vor sich geht. Dargestellt von Robert Englund, was den Film nochmal um eine Facette mehr bereichert. Ist aber nicht der letzte Gastauftritt. Zelda Rubinstein aus Poltergeist ist auch an Bord und gibt geheimnisvolle Geschichten preis.

Hier wurde mit so viel Liebe zum Detail gearbeitet, das es eine wahre Freude ist. Allerdings sollte man wirklich über tiefe Kenntnisse verfügen, da der Film nicht wirklich als Komödie gespickt mit Schenkelklopfern funktioniert. Als Slasher aber eben auch nicht. „Behind the Mask“ spielt mit allen Konventionen und Klischees des Genres und erklärt den Aufbau und die Struktur der gesamten Filmgattung. Diesmal nur eben aus der Sicht des Täters und nicht der Opfer.
Viele Leute haben den Film tatsächlich ernst genommen und nicht wirklich in sein Innerstes sehen können. Die haben auf Spannung gewartet und brutale Schlitzer-Einlagen erhofft, was man sehr gut an den 1-Stern Rezensionen bei Amazon erkennen kann. Zusätzlich haben Einige auch die Darsteller bemängelt. Dazu einen Geheimtipp: Einfach den O-Ton schauen, dann hat sich das erledigt. Die Darsteller machen es nämlich wirklich gut. Für alle Leute, die sich im Genre wirklich sehr gut auskennen, bekommt der Film eine absolute Empfehlung. Wenn man sich nur rudimentär mit den großen Namen beschäftigt hat, sollte man daran vorbei gehen. Dies ist nämlich wieder ein sehr gutes Beispiel, das nicht immer nur der persönliche Geschmack entscheidend ist, sondern manchmal eben auch der Wissensstand.
 
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